TV Programm für 3sat am 01.04.2023
Jetzt
Viel Sonne und angenehme Wassertemperaturen, lange Sandstrände und eine gute Infrastruktur machen Gran Canaria vor allem im Winter zu einem beliebten Urlaubsziel. Doch fernab von Bettenburgen und Massentourismus lassen sich viele verborgene Schätze entdecken. Andrea Grießmann macht sich auf die Suche nach einem Gran Canaria abseits der Klischees.
Danach
Wüste und schneebedeckte Berge, tief verwurzelter Katholizismus und islamisches Erbe, weiße Dörfer und prachtvolle Paläste: Das ist Andalusien. Im äußersten Süden ist Spanien so abwechslungsreich und beeindruckend wie nirgends sonst. Gelegen zwischen zwei Meeren und zwei Kontinenten, ist Andalusien wie eine Welt für sich. Exotisch - und doch ein Stück Europa. Über ein ganzes Jahr hat ein Filmteam für den Zweiteiler über Andalusien die Menschen und die Natur in dieser einmaligen Region beobachtet. "Von Sevilla an die Küste" begleitet den andalusischen Cowboy Faustin, der im Nationalpark "Coto de Doñana" an der Atlantikküste Wildpferde zusammentreibt. Von diesen Tieren stammen auch die amerikanischen Mustangs ab, denn die spanischen Eroberer brachten die Pferde einst nach Amerika. Das Zusammentreiben der Stuten ist immer ein großes Spektakel. Die Cowboys, die sich nach den heimischen Sümpfen "Marismeños" nennen, legen mit der ganzen Herde Wildpferde einen Halt vor einem Marienheiligtum ein, bevor es nach kurzem Gebet im Sattel weitergeht. Mit dem Verkauf einiger Stuten erzielen sie etwas Einkommen in der kargen Region. Der Rest der Herde wird wieder in die Freiheit entlassen. Jenseits der Pinienwälder des Nationalparks "Coto de Doñana" beginnt der Atlantik. Von dort aus eroberten die Spanier einst den halben Planeten Erde. Die Straße von Gibraltar war das Tor zur Welt. Auch für viele Meeresbewohner wie die Thunfische, die im Frühjahr wie auf ein geheimes Kommando in großen Schwärmen vom Atlantik ins Mittelmeer schwimmen. Das ist der Startschuss für die andalusischen Fischer, die seit 3000 Jahren den Thun auf eine besondere, traditionelle Art jagen - heutzutage mit strengen Auflagen des Artenschutzes. Die spektakuläre Almadraba findet einmal im Jahr statt: In einem Labyrinth aus Stellnetzen wird der Thun gefangen, dann springen die Fischer in das tosende Wasser und erlegen einzelne Tiere mit der Harpune. Rafael ist Fischer in vierter Generation und stolz auf die uralte Tradition. Tradition spielt überall in Andalusien eine große Rolle. Für viele Sevillaner beginnt das Jahr nicht am ersten Januar, sondern an Ostern mit dem wichtigsten Ereignis des Jahres, der heiligen Woche "Semana Santa". In riesigen Umzügen werden massive Holzgestelle, an die zwei Tonnen schwer, mit Jesus- und Marienfiguren durch die Straßen getragen. Diego ist einer der ältesten und erfahrensten Träger, "Costaleros" genannt. Das ganze Jahr über bereitet er sich auf dieses Ereignis vor, damit er diese extreme Belastung durchsteht. Mental und physisch. Die Landschaft im Süden Spaniens ist geprägt von einem Meer aus Olivenbäumen. Oliven sind ein fester Bestandteil der spanischen Wirtschaft. Und doch wird nur eine einzige Sorte angebaut - eine große Gefahr. Ein Keim, der die Monokultur angreift, könnte das gesamte Olivenmeer vernichten. Um das zu verhindern, forschen Spezialisten an neuen und alten Sorten. Neben der Olive ist der Iberische Schinken, vor allem der "Jamón Ibérico de Bellota", ein Markenzeichen Andalusiens. Die Schweine, von denen er stammt, werden ausschließlich mit Eicheln gefüttert, das macht das Fleisch so besonders. Aber auch das Schneiden des Schinkens ist eine Kunst für sich. Sergio weiß, wie es geht, und kitzelt mit der Schnitttechnik das volle Aroma aus dem jamón. Das Futter der Iberischen Schweine kommt aus den Korkeichenwäldern, die neben den schmackhaften Eicheln noch einen weiteren Rohstoff liefern: Kork. Fernando und seine Brüder sind Korkmänner. Mit kräftigen Axthieben schälen sie den Kork von den Bäumen. Der Umgang mit dem scharfen Werkzeug ist nicht ungefährlich. Auch deshalb gibt es kaum Nachfolger für diese Arbeit. Fernando und seine Männer sind vielleicht die Letzten, die den Kork noch selbst ernten. Den schönsten Kontrast zu den heißen Ebenen und Orangenhainen bildet die Sierra Nevada mit den höchsten Gipfeln der gesamten Iberischen Halbinsel, viele davon schneebedeckt. Dort fühlt sich Javier mit seinem Hund Jack am wohlsten. Javier ist seit seiner Geburt blind und klettert leidenschaftlich gern mit seinem Bergkameraden Anxo. Nun gilt es, eine neue Wand zum ersten Mal zu durchsteigen. Gebirge, Wälder, Meer und Wüste: Andalusien vereint die ganze Vielfalt der Natur. Sogar das sagenumwobene Atlantis wurde dort vermutet. Vor allem aber die Menschen machen diesen Landstrich so besonders. Der Stolz der Andalusier ist sprichwörtlich, aber sie haben ja auch allen Grund dazu.
Im zweiten Teil "Andalusien - Spaniens mystischer Süden" geht das Filmteam mit einem ganzen Dorf auf Pilgerreise. Denn einmal im Jahr tun das sehr viele Andalusier. Abertausende pilgern aus allen Richtungen zur Heiligen Jungfrau von El Rocío. Der kleine Ort El Rocío platzt dann aus allen Nähten und wird zur drittgrößten Stadt Spaniens nach Madrid und Barcelona. Auch im Dorf Tocina macht sich die Gemeinschaft auf den Weg. Rund 100 Kilometer bewältigen die Einwohnerinnen und Einwohner zu Fuß, mit Planwagen und Ochsenkarren. Reyes ist im Organisationskomitee und hat damit eine besondere Verantwortung. Nach der Messe geht es los. Nun liegen eine Woche lang Hitze, Sand und Blasen an den Füßen vor der Pilgergruppe. Die Iberische Halbinsel und den afrikanischen Kontinent trennen an der Meerenge von Gibraltar nur 14 Kilometer. Die Straße von Gibraltar ist eine der meistbefahrensten Wasserstraßen weltweit. Über und unter Wasser, denn auch die "Giganten der Meere", Wale, wechseln dort zwischen Mittelmeer und Atlantik. Vor allem aber über Wasser ist viel los. Die Andalusierin Maria steuert als erste Offizierin eine der Fähren, die Europa mit Afrika verbinden. Sie muss quer durch den ganzen Verkehr. Dabei den Durchblick zu behalten, dafür braucht es starke Nerven. Schon der kleinste Fehler kann schwerwiegende Konsequenzen haben wegen der endlos langen Bremswege der Containerschiffe. Immer wieder kommt es zu brenzligen Situationen. Maria steuert einen regelrechten Slalomkurs, um sicher ans Ziel zu kommen, die afrikanische Küste. Andalusien ist ein Schmelztiegel der Kulturen. Römer, Griechen, Wikinger, Araber - alle Völkergruppen haben Spuren hinterlassen. Die Mezquita-Kathedrale in Córdoba und die Alhambra in Granada sind die herausragenden Zeugnisse islamisch-maurischer Baukultur auf europäischem Boden und gehören zu den meistbesuchten touristischen Attraktionen der Welt. Aber noch immer ist nicht das komplette islamische Erbe freigelegt: Am Rande Córdobas liegt eine riesige Palastanlage, die vor über 1000 Jahren in einem Bürgerkrieg zerstört wurde, die Medina Azahara. Große Teile der Bauten liegen unter der Erde versteckt. Alberto Montejo hat sich der mühseligen Aufgabe gewidmet, die gigantische Anlage zu rekonstruieren und ihre Geheimnisse zu lüften. In Sevilla beginnt mit dem Frühling eines der wichtigsten Ereignisse des Jahres: die "Feria de Abril". Ein Volksfest mit Flamenco-Musik, -Kleidern und -Gitarren. Beeindrucken kann man dort vor allem mit dem Sevilla-Tanz. Paloma macht extra für die Feria noch einen Kurs zur Auffrischung. Denn die Sevillanas muss man einfach beherrschen als Sevillanerin. Und vielleicht findet sich ja auch ein attraktiver Tanzpartner. Der Flamenco und die Feria sind untrennbar miteinander verknüpft. Eine zentrale Rolle spielt dabei natürlich die Flamenco-Gitarre. Der Gitarrenmacher Paco Chorobo ist Experte auf diesem Gebiet. Seine Flamenco-Gitarren sind Maßarbeit, speziell gefertigt für die Kunden. Ungefähr einen Monat dauert die Arbeit an einem Instrument. Auch Paco ist überzeugt: Die vielen Sonnenstunden Andalusiens machen es den Menschen in Andalusien leichter, das Leben zu genießen. Wüste und schneebedeckte Berge, tief verwurzelter Katholizismus und islamisches Erbe, weiße Dörfer und prachtvolle Paläste: Das ist Andalusien. Im äußersten Süden ist Spanien so abwechslungsreich und beeindruckend wie nirgends sonst. Gelegen zwischen zwei Meeren und zwei Kontinenten, ist Andalusien wie eine Welt für sich. Exotisch - und doch ein Stück Europa.
Der erfolgreiche Rechtsanwalt Paul führt mit seiner intelligenten und attraktiven Frau Louise eine harmonische Ehe. Welchen Grund sollte es geben, dass Paul dies alles aufs Spiel setzte? Eine logische Erklärung gibt es nicht. Aber als Paul in einem Café die ebenso attraktive wie geheimnisvolle Marie trifft, ist plötzlich alles anders. Als wäre ein Schalter in seinem Kopf umgelegt, kennt Paul nur noch einen Gedanken: Marie. Ehe und Beruf sind Teile eines früheren Lebens. Natürlich hat er zunächst Gewissensbisse und unternimmt einige Versuche, die verführerische Sirene zu vergessen. Doch die sinnliche Kindfrau hat so ihre Tricks - nicht umsonst arbeitet sie als Lockvogel für ein dubioses "Heiratsinstitut": Mit ihrem Sex-Appeal verführt Marie zahlungskräftige Senioren zu einer teuren Mitgliedschaft im "Club der einsamen Herzen". Paul um den Finger zu wickeln, ist für Marie eine undurchschaubare Mischung aus Spiel und Ernst. Als sie Paul zuliebe ihren anrüchigen Job kündigen will, wird ihr rabiater Chef Charly ziemlich ungemütlich. Marie ahnt, wozu er fähig ist, und überredet Paul zur Flucht. Da seine Ehe inzwischen endgültig gescheitert ist, ziehen er und Marie sich erst einmal in ein Ferienhaus nach Südfrankreich zurück. Aber diese wundervolle Auszeit kann nicht ewig dauern. Als Paul nach ihrer Rückkehr im Hau-Ruck-Verfahren ein bürgerliches Leben zu zweit zurechtzimmern will, kommt Marie ins Grübeln: Ist ein Reihenhaus mit parzelliertem Grünstreifen und spießigen Nachbarn wirklich das, was die leidenschaftliche Spielerin sich immer schon gewünscht hat? "Ein Engel und Paul" ist eine zauberhafte, moderne Liebesgeschichte über den kurzen, aber heftigen Traum zweier höchst unterschiedlicher Charaktere. Pierre Besson spielt einen gut situierten Rechtsanwalt, der alles hinwirft, weil er seine absolute Traumfrau gefunden hat, die von Eva Hassmann mit einem Hauch von Marilyn Monroe verkörpert wird. Das hervorragende Darsteller-Ensemble wird ergänzt von Gunda Ebert und Paul Faßnacht. Regisseur Manfred Stelzer hat die bitter-süße Liebesgeschichte mit leichter Hand inszeniert.
Die Nachrichten des Tages. Der relevante Überblick aus der Nachrichtenredaktion des ZDF mit Vertiefung und Einordnung zu den wichtigsten Ereignissen in Deutschland und der Welt.
3sat zeigt das Wetter aus den 3sat-Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz.
In Osteuropa fallen die Denkmale, die an den Sieg der Roten Armee über den Faschismus erinnern. Doch sollte man die sowjetischen Soldaten, die Hitler besiegt haben, nicht in Ehren halten? Trotz Putin? 100 Jahre nach der Gründung der Sowjetunion am 30. Dezember 1922 zeigt die Kulturdokumentation "Der antisowjetische Denkmalsturz", wie schwierig der richtige Umgang mit Denkmalen der Vergangenheit ist. Nur in Deutschland werden sowjetische Denkmale weiter säuberlich restauriert. Auf der zentralen Straße des 17. Juni im Berliner Tiergarten stehen zwei T34-Panzer und am monumentalen sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park prangen sogar Stalin-Zitate in goldenen Lettern. "Wir können uns nicht vorstellen, dass wir in der Ukraine Denkmale mit Hitler-Zitaten akzeptieren würden", sagen ukrainische Aktivistinnen von "Vitsche e.V." in Berlin. "Aber hier sehen wir einen der größten Diktatoren des 20. Jahrhunderts in goldenen Buchstaben verewigt, mitten in Berlin". Der Historiker Jörg Morré, Direktor des Museums Berlin-Karlshorst, ist für den vollständigen Erhalt der Ehrenmale und erinnert an den "Zwei-plus-Vier"-Vertrag, mit dem die Sowjetunion nach dem Mauerfall der deutschen Wiedervereinigung zustimmte: "Wir sind Verpflichtungen eingegangen und der dahinter stehende Gedanke, dass Kriegsgräber unantastbar sind, sozusagen in alle Ewigkeit, den finde ich richtig." Auch die furchteinflößenden Panzer im Tiergarten seien eben Teil dieser Kriegsgräber. In der Ukraine, wo neben alten Sowjetdenkmalen auch Büsten russischer Dichter wie Alexander Puschkin vom Abbau betroffen sind, gibt es nur wenige Stimmen, die sich für den Erhalt der Monumente stark machen. Die Instagrammerin Elmira Ettinger setzt sich viel Kritik aus, wenn sie dafür plädiert, auch kontroverse Statuen stehen zu lassen. Sie sagt: "Mir gefällt es nicht, dass alles Sowjetische immer automatisch mit Russland verbunden wird". Angesichts einer von den Russen zerschossenen Statue eines Rotarmisten im Kiewer Vorort Horenka, erklärt sie: "Schauen Sie sich die Namen der Toten auf diesem Denkmal an. Das sind ukrainische Namen." In der Roten Armee haben eben auch Millionen von Ukrainern gekämpft - und ihr Andenken wird in diesen Denkmälern genauso geehrt wie das der russischen Soldaten. Spielt man also Putin letztlich in die Hände, wenn man die sowjetischen Siegesdenkmale abreißt? Denn es ist ja seine Propaganda-Idee, dass die Sowjetunion gleichzusetzen ist mit Russland, und dass die russische Armee unter seiner Führung den gleichen Kampf kämpft wie einst die Rote Armee. Das Kreml-Fernsehen schlachtet die Denkmalstürze jedenfalls weidlich aus: Wer antifaschistische Denkmale stürzt, der müsse ja wohl Sympathien für den Faschismus hegen. Viele Länder, die unter der Sowjetherrschaft gelitten haben, sehen in den Denkmälern aber vor allem eines: koloniale Gesten Russlands. Die drei baltischen Länder gehen daher besonders beherzt gegen die Weltkriegsdenkmale vor. Das "Denkmal für die Befreier und Beschützer der Stadt" im lettischen Daugavpils wurde gerade abgerissen. Ivo Folkmanis, Sohn des Bildhauers, der das Denkmal Anfang der Siebziger geschaffen hat, hat Verständnis für den Abriss. Mit dem russischen Angriffskrieg sei die Zeit für Zwischentöne wohl vorbei. Für ihn persönlich aber zeigt das Denkmal vor allem: "Soldaten, die in den Krieg ziehen mussten und in dem Moment vielleicht gar nichts verstanden haben."
ARD-Nachrichten aus dem In- und Ausland auf den Punkt gebracht. Die "Tagesschau" bietet die wichtigsten Nachrichten des Tages und zusätzliche Informationen in Text, Bild, Audio und Video sowie umfassende Berichte und Hintergründe zu aktuellen Themen und Entwicklungen.
Mit Gautier Capuçon Programm: - David Horne: "The Turn of the Tide" - Edward Elgar: Cellokonzert e-Moll, op. 85 - Richard Strauss: Symphonie Nr. 2 f-Moll Die französische Dirigentin Marie Jacquot debütiert beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit Werken von David Horne, Edward Elgar und Richard Strauss. Gautier Capuçon, einer der zurzeit erfolgreichsten Cellisten im internationalen Musikleben, spielt das berühmte Cellokonzert von Edward Elgar. - 3sat zeigt eine Aufzeichnung vom 7. Oktober 2022 aus dem Herkulessaal München. Mit dem Debüt von Marie Jacquot weitet sich der Kreis junger Dirigentinnen beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Die 1990 in Paris geborene Musikerin hatte zunächst eine Profikarriere als Tennisspielerin im Blick, bevor sie Posaune lernte und anschließend in Wien und Weimar Dirigieren studierte. Ihre Laufbahn begann Marie Jacquot dann als Assistentin von Kirill Petrenko. Seit 2019 ist sie als Kapellmeisterin an der Deutschen Oper am Rhein engagiert. 2024 wird sie Chefdirigentin an der Königlichen Oper in Kopenhagen.
Musik ist der Soundtrack unserer Gegenwart und sagt viel aus über die Welt, in der wir leben. Musik lässt uns in die Zukunft denken und den Fortschritt imaginieren. Das ist relevant für die Gesellschaft als Ganzes. Besonders in Zeiten des Umbruchs. Der Film richtet die Scheinwerfer auf Musikschaffende während der Coronakrise, um über die gesellschaftliche Rolle von Musik nachzudenken - in der Gegenwart und darüber hinaus. Welchen Stellenwert hat Kultur in unserer Gesellschaft? Welche Rolle spielen dabei Konsum und Digitalisierung, wie steht es um unsere Improvisationsfähigkeit und Kreativität? Inwiefern sind utopische Ideen, wie sie gerade in der Kunst entstehen, wertvoll für uns alle? In dem Film "Zukunftsmusik - Musikschaffen im Umbruch" formulieren Musikschaffende aus allen Lagern ihre Beobachtungen, Ideen und politischen Forderungen für die Zukunft. Mit Opernsängerin Regula Mühlemann, Schlagzeuger Jojo Mayer, Pianist Nik Bärtsch, Cellistin Sol Gabetta, Rapperin Big Zis, Singer-Songwriterin Evelinn Trouble, Filmkomponist Ephrem Lüchinger, Mundart-Act Dabu Fantastic, Popsängerin Jaël und vielen mehr.
Die vom Westen dominierte Weltordnung wandelt sich zu einer multipolaren Welt - mit neuen Akteuren. Darüber sprechen Richard David Precht und der Bestseller-Autor Pankaj Mishra. Diese neue Rollenverteilung zeigt sich zum Beispiel an der Positionierung Chinas, Indiens und anderen gegenüber dem Russischen Krieg in der Ukraine. Wie stabil kann eine neue, multipolare Weltordnung sein? Und wie soll sich Deutschland positionieren? Unser Jahrzehnt ist geprägt von wirtschaftlichen und geostrategischen Machtverschiebungen. Mit China und Indien entstehen neue Machtzentren. Aus dem Dualismus zwischen West und Ost ist eine deutlich komplexere, multipolare Weltordnung geworden. Wird dieser Übergang friedlich verlaufen oder müssen wir mit Kriegen und Handelskriegen rechnen? Wie stabil wird diese neue Welt sein? Und könnte Deutschland in diesem Wandel der Konstellationen sogar eine Vorbildrolle übernehmen, wie es Richard Prechts Gast, der indische Schriftsteller und Essayist Pankaj Mishra vorschlägt? Sei es die Klimakrise, Corona oder die Maßnahmen gegen den Ukraine-Krieg - der globale Süden verweigert Europa und den USA immer häufiger die Zustimmung. Während wir uns hier im vorwiegend demokratischen Westen immer noch für den Nabel der Welt halten, entfalten vor allem die Staaten Asiens ein neues Selbstbewusstsein. Westliche Werte wie Demokratie, Freiheit oder Nachhaltigkeit gehören dabei nicht zwangsläufig zu den Prioritäten. Nach Jahrhunderten europäischer Wertedominanz möchte man heute vor allem wirtschaftlich vorankommen und sich auf die eigene Geschichte und Kultur besinnen. Diese Veränderungen, so Mishra, seien aber im Bewusstsein des Westens noch nicht angekommen. In Europa halte man immer noch schlafwandlerisch an der Gefolgschaft zu den USA fest, anstatt dem globalen Süden auf Augenhöhe zu begegnen. Laut Mishra sollte sich Deutschland dem dramatischen Niedergang westlicher Dominanz entgegenstellen und sich als Mittler positionieren. Durch die vorbildhafte Aufarbeitung des 3. Reiches und dem bürgerorientierten Erfolgsmodell der sozialen Marktwirtschaft sei Deutschland bestens geeignet, um als vertrauenswürdiger Vermittler aufzutreten. Doch ist ein Alleingang Deutschlands wirklich ratsam? Das alte Europa wird nach Mishra lernen müssen, umzudenken. Mögen wir hierzulande noch so überzeugt sein von unseren moralischen Werten, die wir dank unseres Wohlstandes entwickeln konnten, so unterschätzen wir jedoch das wachsende Bedürfnis der restlichen Welt, sich nicht länger vom Westen bevormunden zu lassen.
Nach der Scheidung wegen seiner Unbeherrschtheit erwirkt Antoine das Recht, alle 14 Tage das Wochenende mit dem Sohn zu verbringen. Dabei sind die Nerven aller zum Zerreißen gespannt. Mit seiner bedrohlichen Intensität zieht Xavier Legrands Beziehungsthriller den Zuschauer in seinen Bann. Das Spielfilmdebüt des oscarnominierten Regisseurs besticht durch die grandiosen Leistungen seiner Hauptdarsteller. Miriam ist fassungslos, als das Gericht ihrem Ex-Mann Antoine das Recht zuspricht, den gemeinsamen Sohn Julien jedes zweite Wochenende zu sich zu nehmen. Sie und auch Julien wissen um Antoines unberechenbare Tobsuchtsanfälle, mit denen er seine eigene Unsicherheit zu überspielen versucht. So kommt es wie es kommen muss: Julien verweigert die Zusammenkunft, Miriam deckt ihn, während Antoine draußen auf der Straße Amok zu laufen droht. Unter Tränen folgt der Junge schließlich seinem Vater ins Haus von dessen Eltern, die selbst nicht wissen, wie sie mit Antoine umgehen sollen. Alle zwei Wochen wiederholt sich ähnlich Beklemmendes für Sohn und Mutter. Julien wird zum Spielball des Vaters, der über ihn immer wieder Kontakt zu seiner Ex-Frau sucht. Nachdem Miriam ihre Wohnung gewechselt hat, setzt Antoine den Jungen so gnadenlos unter psychischen Druck, bis dieser ihn zur neuen Wohnung führt. Dort angekommen, durchsucht Antoine alle Zimmer, um schließlich unter der Beteuerung, er habe sich doch geändert, in Tränen auszubrechen. Miriam bleibt zu Recht skeptisch. Als die ältere Tochter der beiden kurz darauf heiratet, kann Miriam nur mit Mühe verhindern, dass Antoine die Hochzeitsfeier stört. Antoine hat jedoch jedes Maß verloren und ist in seinem blindwütigen Zorn zu allem fähig. Es beginnt mit einer ebenso nüchternen wie zermürbenden Verhandlung über das Sorgerecht, bei der die Richterin beiden Parteien Gerechtigkeit widerfahren lassen möchte. Doch der Film zeigt, dass dieses Bemühen unweigerlich an Grenzen stößt. Xavier Legrands Inszenierung konfrontiert den Zuschauer mit einer kaum lösbaren Konfliktsituation, die in eine Spirale der Gewalt mündet. "Nach dem Urteil" gewann zahlreiche Filmpreise, darunter den Silbernen Löwen in Venedig für die "Beste Regie".
- Der charismatische Monsieur Picasso Die Schweizer Kunstsammlerin Angela Rosengart - Die Kunst des Fleisches ORLAN im Porträt - Im Netz der Querdenker Moritz Eggert und seine Verschwörungs-Operette - Ein Blick in die Zukunft Science Fiction im Weltmuseum - Ein schwarzes Leben Adam Pendleton über Black Lives Matter im MUMOK
Auf dem Weg von Capri nach Amalfi möchte man an jeder Ecke Halt machen: Hier den frischen Büffelmozzarella kosten, dort den Sonnenuntergang in einem Fischerdorf genießen. Anschließend kann man im Kloster ein paar Minuten in Gedanken mit dem Heiligen Thomas von Aquin verweilen. Das Ziel ist Capri und die amalfitanische Küste und man wünscht sich, dass die Reise dorthin ewig dauert.
- Gast: Markus Krösche Sportvorstand Eintr. Frankfurt - Fußball-Bundesliga, 26. Spieltag Topspiel: Bayern München - Bor. Dortmund FC Schalke 04 - Bayer Leverkusen VfL Wolfsburg - FC Augsburg SC Freiburg - Hertha BSC Union Berlin - VfB Stuttgart Eintr. Frankfurt - VfL Bochum - Fußball: Zweite Liga, 26. Spieltag 1. FC K'lautern - 1. FC Heidenheim FC St. Pauli - Jahn Regensburg Hannover 96 - SV Sandhausen Karlsruher SC - Braunschweig - Ski Nordisch: Skifliegen Saisonfinale in Planica/Slowenien
Wüste und schneebedeckte Berge, tief verwurzelter Katholizismus und islamisches Erbe, weiße Dörfer und prachtvolle Paläste: Das ist Andalusien. Im äußersten Süden ist Spanien so abwechslungsreich und beeindruckend wie nirgends sonst. Gelegen zwischen zwei Meeren und zwei Kontinenten, ist Andalusien wie eine Welt für sich. Exotisch - und doch ein Stück Europa. Über ein ganzes Jahr hat ein Filmteam für den Zweiteiler über Andalusien die Menschen und die Natur in dieser einmaligen Region beobachtet. "Von Sevilla an die Küste" begleitet den andalusischen Cowboy Faustin, der im Nationalpark "Coto de Doñana" an der Atlantikküste Wildpferde zusammentreibt. Von diesen Tieren stammen auch die amerikanischen Mustangs ab, denn die spanischen Eroberer brachten die Pferde einst nach Amerika. Das Zusammentreiben der Stuten ist immer ein großes Spektakel. Die Cowboys, die sich nach den heimischen Sümpfen "Marismeños" nennen, legen mit der ganzen Herde Wildpferde einen Halt vor einem Marienheiligtum ein, bevor es nach kurzem Gebet im Sattel weitergeht. Mit dem Verkauf einiger Stuten erzielen sie etwas Einkommen in der kargen Region. Der Rest der Herde wird wieder in die Freiheit entlassen. Jenseits der Pinienwälder des Nationalparks "Coto de Doñana" beginnt der Atlantik. Von dort aus eroberten die Spanier einst den halben Planeten Erde. Die Straße von Gibraltar war das Tor zur Welt. Auch für viele Meeresbewohner wie die Thunfische, die im Frühjahr wie auf ein geheimes Kommando in großen Schwärmen vom Atlantik ins Mittelmeer schwimmen. Das ist der Startschuss für die andalusischen Fischer, die seit 3000 Jahren den Thun auf eine besondere, traditionelle Art jagen - heutzutage mit strengen Auflagen des Artenschutzes. Die spektakuläre Almadraba findet einmal im Jahr statt: In einem Labyrinth aus Stellnetzen wird der Thun gefangen, dann springen die Fischer in das tosende Wasser und erlegen einzelne Tiere mit der Harpune. Rafael ist Fischer in vierter Generation und stolz auf die uralte Tradition. Tradition spielt überall in Andalusien eine große Rolle. Für viele Sevillaner beginnt das Jahr nicht am ersten Januar, sondern an Ostern mit dem wichtigsten Ereignis des Jahres, der heiligen Woche "Semana Santa". In riesigen Umzügen werden massive Holzgestelle, an die zwei Tonnen schwer, mit Jesus- und Marienfiguren durch die Straßen getragen. Diego ist einer der ältesten und erfahrensten Träger, "Costaleros" genannt. Das ganze Jahr über bereitet er sich auf dieses Ereignis vor, damit er diese extreme Belastung durchsteht. Mental und physisch. Die Landschaft im Süden Spaniens ist geprägt von einem Meer aus Olivenbäumen. Oliven sind ein fester Bestandteil der spanischen Wirtschaft. Und doch wird nur eine einzige Sorte angebaut - eine große Gefahr. Ein Keim, der die Monokultur angreift, könnte das gesamte Olivenmeer vernichten. Um das zu verhindern, forschen Spezialisten an neuen und alten Sorten. Neben der Olive ist der Iberische Schinken, vor allem der "Jamón Ibérico de Bellota", ein Markenzeichen Andalusiens. Die Schweine, von denen er stammt, werden ausschließlich mit Eicheln gefüttert, das macht das Fleisch so besonders. Aber auch das Schneiden des Schinkens ist eine Kunst für sich. Sergio weiß, wie es geht, und kitzelt mit der Schnitttechnik das volle Aroma aus dem jamón. Das Futter der Iberischen Schweine kommt aus den Korkeichenwäldern, die neben den schmackhaften Eicheln noch einen weiteren Rohstoff liefern: Kork. Fernando und seine Brüder sind Korkmänner. Mit kräftigen Axthieben schälen sie den Kork von den Bäumen. Der Umgang mit dem scharfen Werkzeug ist nicht ungefährlich. Auch deshalb gibt es kaum Nachfolger für diese Arbeit. Fernando und seine Männer sind vielleicht die Letzten, die den Kork noch selbst ernten. Den schönsten Kontrast zu den heißen Ebenen und Orangenhainen bildet die Sierra Nevada mit den höchsten Gipfeln der gesamten Iberischen Halbinsel, viele davon schneebedeckt. Dort fühlt sich Javier mit seinem Hund Jack am wohlsten. Javier ist seit seiner Geburt blind und klettert leidenschaftlich gern mit seinem Bergkameraden Anxo. Nun gilt es, eine neue Wand zum ersten Mal zu durchsteigen. Gebirge, Wälder, Meer und Wüste: Andalusien vereint die ganze Vielfalt der Natur. Sogar das sagenumwobene Atlantis wurde dort vermutet. Vor allem aber die Menschen machen diesen Landstrich so besonders. Der Stolz der Andalusier ist sprichwörtlich, aber sie haben ja auch allen Grund dazu.
Im zweiten Teil "Andalusien - Spaniens mystischer Süden" geht das Filmteam mit einem ganzen Dorf auf Pilgerreise. Denn einmal im Jahr tun das sehr viele Andalusier. Abertausende pilgern aus allen Richtungen zur Heiligen Jungfrau von El Rocío. Der kleine Ort El Rocío platzt dann aus allen Nähten und wird zur drittgrößten Stadt Spaniens nach Madrid und Barcelona. Auch im Dorf Tocina macht sich die Gemeinschaft auf den Weg. Rund 100 Kilometer bewältigen die Einwohnerinnen und Einwohner zu Fuß, mit Planwagen und Ochsenkarren. Reyes ist im Organisationskomitee und hat damit eine besondere Verantwortung. Nach der Messe geht es los. Nun liegen eine Woche lang Hitze, Sand und Blasen an den Füßen vor der Pilgergruppe. Die Iberische Halbinsel und den afrikanischen Kontinent trennen an der Meerenge von Gibraltar nur 14 Kilometer. Die Straße von Gibraltar ist eine der meistbefahrensten Wasserstraßen weltweit. Über und unter Wasser, denn auch die "Giganten der Meere", Wale, wechseln dort zwischen Mittelmeer und Atlantik. Vor allem aber über Wasser ist viel los. Die Andalusierin Maria steuert als erste Offizierin eine der Fähren, die Europa mit Afrika verbinden. Sie muss quer durch den ganzen Verkehr. Dabei den Durchblick zu behalten, dafür braucht es starke Nerven. Schon der kleinste Fehler kann schwerwiegende Konsequenzen haben wegen der endlos langen Bremswege der Containerschiffe. Immer wieder kommt es zu brenzligen Situationen. Maria steuert einen regelrechten Slalomkurs, um sicher ans Ziel zu kommen, die afrikanische Küste. Andalusien ist ein Schmelztiegel der Kulturen. Römer, Griechen, Wikinger, Araber - alle Völkergruppen haben Spuren hinterlassen. Die Mezquita-Kathedrale in Córdoba und die Alhambra in Granada sind die herausragenden Zeugnisse islamisch-maurischer Baukultur auf europäischem Boden und gehören zu den meistbesuchten touristischen Attraktionen der Welt. Aber noch immer ist nicht das komplette islamische Erbe freigelegt: Am Rande Córdobas liegt eine riesige Palastanlage, die vor über 1000 Jahren in einem Bürgerkrieg zerstört wurde, die Medina Azahara. Große Teile der Bauten liegen unter der Erde versteckt. Alberto Montejo hat sich der mühseligen Aufgabe gewidmet, die gigantische Anlage zu rekonstruieren und ihre Geheimnisse zu lüften. In Sevilla beginnt mit dem Frühling eines der wichtigsten Ereignisse des Jahres: die "Feria de Abril". Ein Volksfest mit Flamenco-Musik, -Kleidern und -Gitarren. Beeindrucken kann man dort vor allem mit dem Sevilla-Tanz. Paloma macht extra für die Feria noch einen Kurs zur Auffrischung. Denn die Sevillanas muss man einfach beherrschen als Sevillanerin. Und vielleicht findet sich ja auch ein attraktiver Tanzpartner. Der Flamenco und die Feria sind untrennbar miteinander verknüpft. Eine zentrale Rolle spielt dabei natürlich die Flamenco-Gitarre. Der Gitarrenmacher Paco Chorobo ist Experte auf diesem Gebiet. Seine Flamenco-Gitarren sind Maßarbeit, speziell gefertigt für die Kunden. Ungefähr einen Monat dauert die Arbeit an einem Instrument. Auch Paco ist überzeugt: Die vielen Sonnenstunden Andalusiens machen es den Menschen in Andalusien leichter, das Leben zu genießen. Wüste und schneebedeckte Berge, tief verwurzelter Katholizismus und islamisches Erbe, weiße Dörfer und prachtvolle Paläste: Das ist Andalusien. Im äußersten Süden ist Spanien so abwechslungsreich und beeindruckend wie nirgends sonst. Gelegen zwischen zwei Meeren und zwei Kontinenten, ist Andalusien wie eine Welt für sich. Exotisch - und doch ein Stück Europa.
Viel Sonne und angenehme Wassertemperaturen, lange Sandstrände und eine gute Infrastruktur machen Gran Canaria vor allem im Winter zu einem beliebten Urlaubsziel. Doch fernab von Bettenburgen und Massentourismus lassen sich viele verborgene Schätze entdecken. Andrea Grießmann macht sich auf die Suche nach einem Gran Canaria abseits der Klischees.