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Eine Spaziergängerin findet am Fjordufer von Göteborg einen Plastiksack mit einem menschlichen Torso. Arme, Beine und Kopf wurden abgetrennt, die inneren Organe entfernt. Ein rätselhafter Mord. Eine fernöstlich erscheinende Tätowierung an der Schulter des Opfers ist die einzige Spur. Sie führt Kommissarin Irene Huss nach Kopenhagen, wo zwei Jahre zuvor eine Prostituierte auf ähnliche Weise ermordet wurde. Irene nimmt die Gelegenheit wahr, um in Dänemark auch nach Isabell Lind zu suchen. Die Tochter ihrer Nachbarin folgte der Einladung einer Model-Agentur und hat sich seit einem halben Jahr nicht gemeldet. Irene kontaktiert den mysteriösen Sexshop-Besitzer Tanaka, der mehr über die Tätowierung des Opfers zu wissen scheint, als er sagt, sich aber plötzlich sehr kooperativ zeigt: Dank seiner Verbindungen spürt Irene die vermisste Isabell auf, die in der Zwangsprostitution gelandet ist. Bevor die junge Frau nach Hause zu ihrer Mutter kann, wird auch sie ermordet und verstümmelt. Die Tat trägt die Handschrift des von der Polizei in Göteborg gesuchten Mörders. Irene wird klar, dass der Täter ihr wie ein Schatten folgt und in ihrem nächsten Umfeld zu suchen ist. Noch ehe sie zugreifen kann, erhält sie auf ihrem Handy eine Video-Botschaft: Zu sehen ist, wie der Mörder eine weitere rituelle Ermordung vorbereitet. Das Opfer ist Irenes Tochter Jenny. Der packend in Szene gesetzte Krimi bildet den Auftakt zur zwölfteiligen Reihe mit Verfilmungen der Bestseller-Romane von Helene Tursten. Die schwedische Autorin wurde 1954 in Göteborg geboren und begann erst im Alter von 39 Jahren mit dem Schreiben - sie musste ihren Beruf als Zahnärztin wegen einer rheumatischen Erkrankung aufgeben. Ihr Mann war Polizist, so lag das Krimi-Genre nahe. Turstens Figur der Irene Huss ist um die 40, glücklich verheiratet und Mutter zweier pubertierender Töchter: "Ich wollte nicht über einen Whisky trinkenden Einzelgänger schreiben. Ich mag es wirklich nicht, wenn sich weibliche Helden in Krimis ebenso aufführen wie ihre männlichen Vorgänger - saufend, fluchend", sagt Helene Tursten über ihre ebenso toughe wie bodenständige Heldin.
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Frauen auf dem Land, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, finden bei Sozialarbeiterin Miriam Peters Unterstützung - mit mobiler Beratung, Schutzwohnung und manchmal auch Fluchthilfe. Alle vier Minuten erlebt eine Frau in Deutschland Gewalt durch den Partner oder Ex-Partner. Hilfsangebote gibt es meist in Städten. Miriam Peters bietet ein fast einzigartiges Unterstützungsangebot außerhalb urbaner Zentren und einen Ausweg für Betroffene. "Ich war kurz vor dem Aufgeben. Ich dachte, das ist die letzte Chance, die ich bekomme. Und wenn ich diesen Zug verpasse, dann war's das für mich", erzählt eine junge Frau, die gerade vor ihrem gewalttätigen Partner geflohen ist. Sie lebt auf dem Land, wo Isolation, soziale Kontrolle und fehlende Infrastruktur den Ausstieg für von häuslicher Gewalt betroffene Frauen besonders schwer machen. Sozialarbeiterin Miriam Peters (35) von den "Land-Grazien" aus Ratzeburg hat eine mobile Beratungsstelle für genau diese Frauen gegründet. "Die Infrastruktur ist so schlecht, dass sie schlichtweg an manchen Tagen gefangen sind." Die Hilfsangebote in der Stadt seien zum Teil unerreichbar für die Frauen, sagt Peters. Die Busse fahren in einigen Gegenden nur selten und an manchen Tagen gar nicht. Selbst wenn betroffene Frauen über ein eigenes Auto verfügen, sei es schwer, einfach so zu einer Beratungsstelle in die Stadt zu fahren. "Was sollen die Frauen denn ihren kontrollsüchtigen Partnern sagen, wo sie sind?" erklärt Peters das Problem. Denn die betroffenen Frauen werden von ihren Partnern kontrolliert, zum Teil auch über die Ortungsdienste ihrer Handys. Die Sozialarbeiterin und ihre Kolleginnen fahren mit einem umgebauten Bus dorthin, wo die Frauen sie hinbestellen. Dabei zeigen sie in den Gesprächen Auswege auf, bieten eine Schutzwohnung, helfen, einen Frauenhausplatz zu finden und leisten manchmal auch Fluchthilfe. Der Bedarf steigt stetig. Laut Bundeslagebericht wurden 2024 132 Frauen durch ihren Partner oder Ex-Partner getötet. "37°" zeigt, welche Belastungen betroffene Frauen ertragen müssen - von psychischer Kontrolle über finanzielle Abhängigkeit bis hin zu massiver körperlicher Gewalt. Zugleich wird sichtbar, wie wichtig niedrigschwellige Hilfsangebote im ländlichen Raum sind. Doch immer wieder kämpfen die "Land-Grazien" gegen fehlende Frauenhausplätze, mangelnde politische Unterstützung und für die Finanzierung ihrer Organisation. Der Film erzählt aber auch vom Mut der Frauen, die sich befreien wollen, und macht deutlich, dass häusliche Gewalt kein Randphänomen ist, sondern mitten in der Gesellschaft stattfindet - und dass jede Flucht vor einem gewalttätigen Partner ein Schritt in Richtung Selbstbestimmung bedeutet.
01:10
"10 vor 10" ist eine Informationssendung von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). Vertiefende Berichte, Reportagen, Porträts und Live-Gespräche informieren über die wichtigsten Themen des Tages aus der Schweiz und der Welt.
01:40
- Jens Spahn, CDU Vorsitzender CDU/CSU-Fraktion - Clemens Fuest, Ökonom Präsident des ifo Instituts - Eva Quadbeck, Chefredakteurin RedaktionsNetzwerk Deutschland
02:40
Für Pianist Michael Wollny ist das Trio mit Bassist Tim Lefebvre und Schlagzeuger Eric Schaefer die Konstante in seinem sich ansonsten stetig wandelnden Kosmos von Kollaborationen. Die drei Musiker verbindet ein schier unerschöpfliches musikalisches Vokabular, eine herausragende Sensibilität im Zusammenspiel und die Fähigkeit, aus dem Moment heraus immer wieder neue Musik von ungeheurer Spannung und Dynamik zu kreieren. Die Band ist eine Einheit dreier unverwechselbarer Charaktere: Michael Wollny gilt als einer der wichtigsten europäischen Pianisten seiner Generation. In seinem Spiel verschmelzen Einflüsse aus Jazz, Klassik, Indie-Pop, Neuer und Alter Musik zu einem unverwechselbaren Personalstil. Mit Drummer Eric Schaefer spielt Wollny seit mehr als 20 Jahren zusammen. Beide verbindet eine tiefe Vertrautheit und zugleich die Fähigkeit, den anderen immer wieder zu überraschen und herauszufordern. Das Fundament des Trios bildet der Amerikaner Tim Lefebvre, mit gewichtigem Ton, felsenfestem Groove und feinem Gespür für Dramaturgie. Gemeinsam erzeugen Wollny, Schaefer und Lefebvre Musik von überbordender Dynamik, grenzenloser Vielfalt und höchster Dringlichkeit. Mit Referenz an den Ursprung des Piano-Trio-Formats schreibt das britische "Jazzwise Magazine": "Das Michael Wollny Trio macht klar, dass wir im 21. Jahrhundert leben und nicht in den 1960er Jahren!"
03:45
Die Jazzpianistin Sharon Mansur ist bekannt für ihren gefühlvollen, genreübergreifenden Stil, der von einem Stilmix von Progressive Rock, elektronischer und Weltmusik geprägt ist. Mit einem ausdrucksstarken Spiel bringt sie bei jedem Auftritt ihre persönliche Note ein. Sie leitet ein Piano- & Synthesizer-Trio, das Jazz mit einer modernen, eklektischen Note verbindet. Sharons Soloprojekte und Kollaborationen haben ihr den Ruf einer vielseitigen Musikerin mit charismatischer Bühnenpräsenz eingebracht - ihr einzigartiger Stil und ihre fesselnden Live-Performances ziehen das Publikum in ihren Bann.
04:40
Mit Afra Kane, Jeremy Kruttli, Emilio Vidal und Marius River Sie singt, sie spielt Klavier und sie hat eine Botschaft: Afra Kane, gerade 30 Jahre alt, gehört zu den spannenden Künstlerinnen, die den Jazz ganz weit auslegen. In Italien zur Welt gekommen, mit nigerianischen Wurzeln, lebt sie heute in der Schweiz und sorgt spätestens seit ihrem 2024 erschienen Album "Could We Be Whole" international für Aufsehen. Sie ist eine hervorragend ausgebildete klassische Pianistin, was auch in ihren Songs immer wieder durchscheint. Kane hat sich aber aufs Songwriting fokussiert und eine Jazzband an ihre Seite geholt. So entsteht ein Stilmix aus packenden Liedern mit tiefgründigen Texten. Etwa bei ihrer großen Hymne "Invisible Cross", in der sie mit jazzig-coolen Grooves vom unsichtbaren Kreuz berichtet - der unsichtbaren Last, die jeder Mensch mit sich trägt. All das bot auch ihr Gastspiel bei der "Internationalen Jazzwoche Burghausen" im März 2025, ein Highlight des Festivals.