Den einfallsreichen Vietnamesen ist nichts unmöglich: einen ganzen Blumenmarkt auf einem einzigen Moped balancieren, drei Schweine, 100 lebende Hühner oder eine ganze Familie. Gute 40 Jahre nach Kriegsende ist das einst geteilte Land mitten im Aufbruch, quicklebendig, pulsierend und sympathisch chaotisch wie kaum ein anderes in Südostasien. Und nichts hat all die Träume der Vietnamesen mehr beflügelt als der "Reunification Express". Der Zug fährt zehn Mal am Tag von Nord nach Süd und wieder zurück, von der Hauptstadt Hanoi hinunter in die zweite große Metropole: Ho-Chi-Minh-Stadt, das frühere Saigon. Die Dokumentation begleitet Passagiere und Zugpersonal bei ihren kleinen und großen Abenteuern auf der langen Reise durch ein faszinierendes Land. Dabei lernt das Filmteam Vang Seo kennen. Der Reisbauer ist schon über 80 Jahre, aber bestellt wie eh und je seine Felder auf den Reisterrassen von Hà Giang in Vietnams hohem Norden. Die Gegend ist kaum erschlossen und atemberaubend schön. Vor allem im Herbst, wenn die satten grünen Felder im Licht der tief stehenden Sonne erleuchten. Die erst 18-jährige Thi Luyen lebt in einem Bergdorf. Sie ist gerade zum ersten Mal Mutter geworden. Jetzt zieht sie als Hebamme über die Dörfer, um anderen jungen Frauen beizustehen, damit sie in der Abgeschiedenheit der Bergwelt ihr Kind gesund auf die Welt bringen. In Hanoi erlebt das Team den kolonialen Charme der vietnamesischen Hauptstadt und vor allem reichliches Essen. Überall dampft und brodelt es, die Dumplings von Madame Chung, die Krabben von Herrn Nguyen, eine Pho, die fette Nudelsuppe von Frau Lien - alles Streetfood wie von einem anderen Stern. Knapp 2000 Kilometer ist die Reise Richtung Süden lang, eine Ruckelpartie, die allein zwei Tage und Nächte dauert. In den beengten Abteilen kommt man seinen Mitreisenden schneller nahe als man denkt. Wer lieber die Weite mag, lässt sich vom atemberaubenden Ausblick aus den Fenstern des Zuges begeistern: vorbei an den Lotusfeldern südlich von Hanoi, zur Linken die Küste mit Stränden, Palmen, blauem Wasser, zur Rechten die Berge, Wälder, die Höhlenwelten von Vietnams Zentralmassiv. Der Zug fährt an der wunderschönen Zitadelle von Hu? vorbei, am geschichtsträchtigen Strand von Ðà N?ng, wo 1965 die ersten US-amerikanischen Bodentruppen landeten. Der Zug macht Halt in H?i An. In der Stadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, trifft das Filmteam einen älteren Herrn, der wunderschöne, traditionelle Laternen herstellt und damit Gassen und Plätze in ein warmes unverwechselbares Licht taucht. Welch ein magisches Erlebnis, bevor schließlich die grellen Lichter von Ho-Chi-Minh-Stadt am Horizont erscheinen.
Eine Begegnung mit einer angehenden Geisha, Sumoringen in Tokio und eine Teezeremonie in Kyoto: Nina Heins und Felix Leichum sind auf Zugreise durch Japan. Sie überqueren in Tokio die Alle-gehen-Kreuzung von Shibuya und lernen in Koya-San bei einer Tempelübernachtung das religiöse Japan kennen. Entspannung finden sie in Onsen - den heißen Quellen des Landes.
"Kulturzeit" ist das werktägliche Kulturmagazin von 3sat. "Kulturzeit" mischt sich in kulturelle und gesellschaftspolitische Fragen ein. Das Magazin bietet Hintergrundinformationen, Porträts und Gespräche zu aktuellen und brisanten Fragen.
Das 3sat-Wissenschaftsmagazin berichtet ausführlich, verständlich und aktuell über Technik, Medizin, Wissenschaft und Forschung. "nano" macht Zukunftsvisionen sichtbar und erfahrbar. Durch eine unterhaltsame, spannende und informative Mischung von Wissenschaftsfilmen macht "nano" seine Zuschauer fit für die Welt von morgen. "nano" ist ein aktuelles Magazin und enthält Studio- und Schaltgespräche. Regelmäßig werden Schwerpunkte gesetzt und wissenschaftlich beleuchtet.
"Alpenpanorama" zeigt über zahlreiche Web- und Panoramakameras täglich Livebilder aus ausgewählten Urlaubsorten. Die Sendung informiert auch über Temperatur- und Wetterbedingungen vor Ort.
Die "Früh-ZIB" informiert von Montag bis Freitag über das aktuelle Geschehen aus Innen- und Außenpolitik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Chronik. Reportagen und Hintergrundberichte vertiefen das Verständnis der aktuellen Ereignisse.
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Der Norden Thailands ist eine Welt für sich: Zwischen weiten Berglandschaften, smaragdgrünen Reisterrassen und dichtem Urwald liegen alte Königsstädte und Bergdörfer. Dies sei das ursprüngliche Thailand, sagen die Menschen dort stolz, denn im Norden sind die ersten thailändischen Königreiche entstanden. Die kulturelle und landschaftliche Vielfalt macht Nordthailand zu einer der besonders authentischen Regionen Asiens. Dort, an den letzten Ausläufern des Himalajas und in direkter Nachbarschaft zu Birma, China und Laos, treffen seit Jahrhunderten die Kulturen Südostasiens aufeinander. Diese Mischung prägt den Norden Thailands bis heute. Dutzende Bergvölker mit den unterschiedlichsten Wurzeln und Gebräuchen leben dort. Das Filmteam besucht ein Dorf der Akha, einer Volksgruppe, die ursprünglich aus Südchina oder Tibet kommt. Der Höhepunkt im Akha-Jahr ist das Schaukel-Fest. Das Filmteam ist dabei, als am 120. Tag nach der Reisaussaat der Monsunregen erbeten und dafür den Geistern Opfer gebracht werden. Zentral für die Festlichkeiten ist die jährlich erneuerte Riesenschaukel aus Bambus, die erst vom Dorfschamanen, dann von allen anderen in Schwung gebracht wird. Ein Ritual, aber auch ein großer Spaß. Etwas weiter südlich betören zwei ganz andere Feste die Sinne: Das beschauliche Örtchen Bo Sang ist berühmt für seine handgefertigten, traditionellen Schirme. Bei der Sonnenschirmparade radeln junge Frauen mit den schönsten Kreationen in einem farbenfroh eleganten Umzug durch das Dorf. In Chiang Mai, der Hauptstadt des alten Königreichs Lanna, versammeln sich die Menschen für drei Tage, um das traumhafte Lichterfest zu feiern und rituell Ärger, Hass und alles Schlechte zu verabschieden. Dabei steigen Zehntausende mit Kerzen bestückte Papierlampions in den Nachthimmel auf, und kleine Lichterflöße treiben den Fluss hinab. Ein poetisches Bild, eine magische Stimmung. Wenn im Norden Thailands der Monsun schwächer wird, gehen die Männer in die Wälder, um kräftige Nashornkäfer zu sammeln. Denn dann beginnt die Zeit der Käferkämpfe. Um die krabbelnden Gladiatoren wird sich wie um kostbare Zuchtpferde gekümmert. Und bei den Wettkämpfen wird mitgefiebert, was das Zeug hält. Um den Käferkampf hat sich über die Generationen eine ganz eigene Kultur entwickelt, mit speziellem Zubehör, Diät- und Trainingstheorien. Doch wie lang wird diese Tradition noch überleben?
Nach seiner Unabhängigkeit 1965 hat sich der Insel- und Stadtstaat Singapur in eine boomende Weltmetropole entwickelt. Das asiatische Land ist Schmelztiegel verschiedener Volksgruppen. Chinesen, Malaien und Inder leben dort friedlich miteinander. Ausländer aus aller Welt machen 40 Prozent der Bevölkerung aus. Modernste Architektur trifft auf Kolonialbauten, asiatische Kultur auf westliche Einflüsse. Und die tropische Natur ist nie weit entfernt. So kann es den Bewohnerinnen und Bewohnern, die mit ihren Siedlungen immer weiter in den Dschungel vordringen, passieren, dass sich Schlangen oder gar Warane auf der Suche nach Nahrung in ihre Häuser verirren. Täglich sind Wildtierretter wie Kalai Balakrishnan vom "Acres Wildlife Rescue Center" im Einsatz, um die wilden Tiere zu befreien und aufgeregte Hausbewohnerinnen und -bewohner zu beruhigen. Die meisten Stadtmenschen wissen nicht, wie sie mit solchen Tieren in ihrer nächsten Umgebung umgehen sollen und greifen daher auch mal zu drastischen Maßnahmen. Singapur ist ein kulinarisches Paradies. Die Singapurer leben für die Essensvielfalt in ihrer Stadt. Li Ruifang ist Betreiberin einer Garküche im lebhaften Viertel Little India. Sie hat ihren Bürojob aufgegeben, um das Familienrezept ihrer Eltern und Großeltern am Leben zu erhalten. Wenn der Rest der Stadt noch schläft, steht sie auf und bereitet ihre berühmte Garnelennudelsuppe vor. Ein echter Knochenjob, mittlerweile eine Seltenheit in der jüngeren Generation. Tradition wird auch von Grandmaster Chew und seinem Sohn großgeschrieben. Wenn bei jemandem das Geschäft nicht läuft, die Gesundheit den Bach heruntergeht oder eine Beziehungskrise herrscht, kommunizieren sie mit der spirituellen Welt und prüfen, welches Gespenst warum sein Unwesen treibt. Und dann treiben sie nach alter Lehre den Singapurern die Geister aus. Geisterglaube und Hightech, bunter Vielvölkermix und strenge Gesetze, Dschungel und ein spektakulärer, parkähnlicher Dachgarten in fast 200 Metern Höhe: Singapur ist eine völlig andere Welt voller Überraschungen und Gegensätze.
Tarik Rose, Spitzenkoch von der Elbe, geht auf kulinarische Rundreise durch den Norden. Quer durchs Land besucht er Züchter, Bauern und Fischer, die hochwertig und gesund produzieren. Diesmal beweist sich Tarik in Mecklenburg-Vorpommern als echtes Naturtalent beim Ziegenmelken. Von der Aufzucht der Ziegen bis zum Verkauf vom selbst hergestellten Käse - auf dem "Ziegenhof Gülzer Geißen" wird alles noch in echter Handarbeit gemacht. "Rimini", "India" oder "Fiffi-Lou": Die Namen der Gülzer Ziegen sind so fantasievoll wie Tariks Gerichte, die er aus den Erzeugnissen zubereitet. Nach kleinerem Gezicke beim Melken geht es an die erste Stärkung: Tarik bereitet ein knusprig gegrilltes Ziegenkäsesandwich mit Auberginen-Tomaten-Chutney zu. Danach packt er beim Käsemachen noch einmal tatkräftig mit an. Draußen bereitet der Spitzenkoch als Hauptgericht noch ein deftiges Schmorgericht aus Ziegenfleisch zu - mit Zwiebel, Fenchel, Kartoffeln, Tomaten und jungem Knoblauch, dazu Honig und grobes Meersalz. Herrlich, wie es im Topf zischt, wenn die Zutaten mit Wein abgelöscht werden. So geht Tariks wilde Küche!
Das Verbraucher- und Ratgebermagazin im WDR-Fernsehen. Verbrauchertipps für jeden Tag. Wirklich preiswert? Wirklich praktisch? Wirklich lecker? Ob Gesundheit oder Geld, Wohnen oder Ernährung, Multimedia oder Verkehr - "Servicezeit" beleuchtet Hintergründe, schafft Orientierung und gibt praktische Ratschläge - und zwar unabhängig und neutral.
Karl Ploberger besucht einen Naturgarten an der burgenländisch-ungarischen Grenze, zeigt, wie man Nützlingen einen Unterschlupf bietet, und Uschi aubert ein Hausmittel aus Beifuß. Im Grenzgebiet zwischen dem Burgenland und Ungarn befindet sich ein 4500 Quadratmeter großes Paradies für trockenheitsliebende Pflanzen, das mit viel Hingabe umhegt wird. Geschaffen hat es der passionierte Pflanzensammler und -kenner Thomas Amersberger. Seit mehr als zwei Jahrzehnten experimentiert er im Seewinkel mit botanischen Raritäten und bildet verschiedene Naturlebensräume nach. Das Ergebnis: ein Blütenmeer und eine vielfältige Oase für diverse Tiere. Nützlinge sind unsere fleißigen Helfer im Naturgarten, und wir können viel für sie tun: geeignete Nistplätze und Unterkünfte sowie ein reichhaltiges Angebot an verschiedenen Pflanzen helfen Wildbienen, aber auch anderen Nützlingen wie Schmetterlingen und Marienkäfern, zu überleben. Ein "Artemisia-Tonikum" - "Kräuterhexe" Uschi Zezelitsch stellt diesen Medizinalwein aus einjährigem Beifuß nach einem alten Rezept ihrer Oma her. In der "Natur sucht Garten"-Anlage auf der Garten Tulln entsteht ein "Sandarium", ein künstlich angelegter Nistbereich für erdbewohnende Insekten. Karl Ploberger beantwortet die Gartenfrage der Woche: Was kann ich gegen Nacktschnecken tun?
Ob hoch oben auf dem Berg oder an reißenden Gebirgsflüssen im Tal, ob lang gehegter Lebenstraum oder notwendige Auszeit - Moderator Marcus Fahn besucht bewirtschaftete Berghütten in Bayern. So bekommt er spannende Einblicke in das Leben der Hüttenwirte: Von der täglichen Bewirtung und Beherbergung der Gäste über die schweißtreibende Versorgung des Groß- und Kleinviehs bis hin zu ruhigen, fast meditativen Momenten beim Käsen in Abgeschiedenheit. Die Lage und Erreichbarkeit einer Berghütte bestimmt nicht nur ihre Kundschaft, sondern auch maßgeblich den Arbeitsalltag der Hüttenwirtinnen und Hüttenwirte vor Ort. Am selben Ort zu leben, an dem man auch arbeitet, wäre für viele undenkbar. Umso spannender ist es für Marcus Fahn, wie sich Lisa und Christoph Frank ihre Auszeiten von ihrem anstrengenden Arbeitsalltag auf der "Alpe Obere Kalle" im Allgäu holen. Außerdem trifft er die 25-jährige Sennerin und Hebamme Hannah Hien, die ihm zeigt, dass das entbehrungsreiche Leben auf einer Hütte auch die Auszeit von einem anderen anstrengenden Job sein kann.
In dieser Folge ist Marcus Fahn gleich auf drei Hütten zu Gast. Dabei zeigt sich: Eigentlich sind alle seine Hüttengeschichten auch Familiengeschichten. Alle Hütten haben oder schaffen einen besonderen Zugang zu und für Familien. Lisa und Christoph Frank auf der "Alpe Obere Kalle" zelebrieren das Hüttenleben mehrmals jährlich mit einzigartigen Events - dieses Mal mit einem Kindertag inklusive Schatzsuche auf der Alm. Für die gebürtigen Berchtesgadener Karina Rommel und Florian Freundl ist der Alltag auf einer Berghütte zwar noch Neuland, aber die eigentliche Heilerziehungspflegerin hat bereits eine ganz besondere Vision für die kommenden Saisonen. Einmal mehr auf dem Hochgern, aber diesmal auf dem "Hochgernhaus", trifft Marcus Fahn Thomas und Ali, zwei alte Bekannte, die gemeinsam mit ihren Frauen das Haus nach 30 Jahren wieder selbst übernehmen. Ob hoch oben auf dem Berg oder an reißenden Gebirgsflüssen im Tal, ob lang gehegter Lebenstraum oder notwendige Auszeit - Moderator Marcus Fahn besucht bewirtschaftete Berghütten in Bayern. So bekommt er spannende Einblicke in das Leben der Hüttenwirte: Von der täglichen Bewirtung und Beherbergung der Gäste über die schweißtreibende Versorgung des Groß- und Kleinviehs bis hin zu ruhigen, fast meditativen Momenten beim Käsen in Abgeschiedenheit. Die Lage und Erreichbarkeit einer Berghütte bestimmt nicht nur ihre Kundschaft, sondern auch maßgeblich den Arbeitsalltag der Hüttenwirtinnen und Hüttenwirte vor Ort.
Die Bayerische Kurzohrmaus ist eins der seltensten Tiere der Welt. Seit ihrer Entdeckung 1962 gilt diese Wühlmausart in Bayern als verschollen, nur in Tirol wurde sie noch gefunden. Es ist das einzige Säugetier, das nur in Deutschland und Österreich lebt. Und das einzige, das den Zusatz "bayerisch" im Namen trägt. Forschende machen sich in Bayern auf die Suche nach dem fingerlangen Tier, das überwiegend unteririsch lebt. Mit dabei ist auch der fast 90-jährige Entdecker der seltenen Maus, der Zoologe Claus König. Mit Fallen, Kameras und DNA-Tests rücken Biologen der Bayerischen Kurzohrmaus auf den Pelz. Sie wollen die Art retten, denn von Wühlmäusen ist bekannt, dass sie eine wichtige Rolle im Naturhaushalt einnehmen. Drei vor Kurzem noch am zweiten bekannten Lebensraum in Tirol gefangene Exemplare werden im Alpenzoo Innsbruck gehalten. Dort versuchen die Zoologen, eine Nachzucht aufzubauen, doch alle Tiere scheinen männlich zu sein. Steht die Maus also kurz vor dem Aussterben? Die Dokumentation zeigt, dass das Artensterben nicht nur in exotischen Urwäldern und Savannen passiert, sondern direkt vor unserer Haustür - oft unbemerkt. Und sie begleitet die Bemühungen um ihre Nachzucht im Zoo sowie den dramatischen Versuch, die frei lebenden Kurzohrmäuse in Bayern wiederzufinden und weitere Vorkommen zu suchen. Eine ebenso spannende wie unterhaltsame Spurensuche mitten in Bayern und Tirol.
Im Schatten der Burg in Burghausen leben skurrile Vögel, die wie Fabeltiere anmuten: Waldrappe. In einem künstlichen Nistplatz brütet dort die erste Kolonie der Ibisvögel in Mitteleuropa. Bis ins Mittelalter waren die gänsegroßen Tiere mit dem dunklen Gefieder weitverbreitet. Doch sie wurden gejagt und vor etwa 400 Jahren ausgerottet. Zwar überlebten wenige Tiere in Marokko und Syrien, doch erst in Zoos konnten sie in größerer Zahl gezüchtet werden. Naturschützer kamen auf die Idee, Waldrappe auszuwildern. Sie starteten ein aufwendiges Projekt. Denn die Nachkommen von Zoovögeln mussten von Menschen lernen, wohin sie ins Winterquartier fliegen müssen. Mit Ultraleichtfliegern wurde ihnen der Weg von Burghausen nach Italien gezeigt. Von allein kehrten die Vögel zurück und brüten seit 2011 erfolgreich an der Burgmauer der bayerischen Kleinstadt. Corinna Esterer und Oliver Habel vom "Waldrappteam" beobachten in Burghausen die Brutkolonie. Denn noch ist die Zahl der Vögel klein und jedes Küken besonders wertvoll. Auf die jungen Waldrappe lauern viele Gefahren: Müll im Nest, Attacken von Feinden und Stromschlag. Von März bis November greifen die Vogelfreunde ein, wenn es nötig ist. Erstmals beobachtet eine Kamera am Nest hautnah die gesamte Brutzeit. Und nie zuvor gelang es, einem Waldrapp eine Kamera auf den Rücken zu schnallen und seinen Flug aus der Vogelperspektive zu erleben. Ein Jahr lang folgt die Dokumentation den Tieren von Deutschland bis nach Italien. Werden es die frei geborenen Waldrappe schaffen, wild zu leben wie einst ihre Ahnen?
Über Jahrtausende war sie die Honiglieferantin, an Flora und Klima in Mitteleuropa angepasst: die Dunkle Biene. In den 1970er-Jahren verschwand sie aus Deutschland. Wie konnte es dazu kommen? Die Naturdokumentation von Jan Haft zeigt das Leben wild lebender Honigbienen, wie sie seit Urzeiten ohne Imker in den Wäldern auskommen. Ein Leben in enger Verbindung mit Vögeln, Fledermäusen, Insekten, Bäumen, Blütenpflanzen und vielen anderen Lebewesen. Im Frühling steht man staunend vor Obstbäumen und schaut den fleißigen Honigbienen beim Bestäuben der Blüten zu. Manche Arbeiterinnen sind grau gefärbt, andere tragen orangefarbene Flecken, wieder andere haben einen gelben Hinterleib. Nur eine der unterschiedlichen Honigbienen-Varietäten ist in Deutschland nicht mehr zu sehen: eine große, dunkel gefärbte Biene mit schmalen Filzbinden auf dem Hinterleib. Das ist die Dunkle Europäische Biene "Apis mellifera mellifera", die seit Jahrtausenden heimische Honigbiene. Im Gegensatz zu ihren Schwestern, der gelbgefärbten Italienischen Biene, der grauen Krainer Biene, der gelbgescheckten Buckfastbiene und all den Kreuzungen aus diesen Bienen war sie perfekt an die Pflanzen und das Klima in Mitteleuropa angepasst. Was viele erstaunen mag: Die Dunkle Biene ist ein Waldtier und hat sich auf eine besondere Nische im Lebensraum Wald spezialisiert. Sie ist auf Spechte und deren Höhlen angewiesen. Von ihr wiederum profitiert eine Reihe anderer Waldbewohner. Sie kämpft gegen Wespen und räuberische Schmetterlinge und fällt allerhand Räubern zum Opfer. Die wilden Honigbienen bestäuben also nicht nur Millionen von Blüten, sondern werden auch zu Millionen gefressen. Die wilde Honigbiene nimmt eine Schlüsselrolle in der Ökologie der Wälder ein. Dennoch verschwand sie fast vollständig aus Mitteleuropa. Der Film begibt sich auf eine spannende Suche, zeigt in teils noch nie gefilmten Szenen, wie es in einem wilden Bienenstock zugeht und wie das Wildtier Honigbiene einst in den heimischen Wäldern lebte, bevor Imker begannen, daraus das kleinste Haustier der Welt zu machen. Der vielfach preisgekrönte Filmemacher Jan Haft führt mit seiner bildstarken und einfühlsamen Dokumentation vor Augen, was gewonnen wird, wenn den wilden Honigbienen wieder ein Platz in den Wäldern eingeräumt wird.
Lange Tage, Nahrung im Überfluss, Müßiggang und Dolce Vita - das ist für viele Menschen der Sommer. Die Natur jedoch kann es sich nicht leisten, Ferien zu machen. Denn die vielen Sonnenstunden fordern Höchstleistungen: Tiere und Pflanzen müssen diese Wonnezeit nutzen, um zu wachsen und sich zu vermehren. In opulenten Bildern zeigt die Dokumentation, wie die Tier- und Pflanzenwelt mit den Herausforderungen des Sommers umgeht. Ob in Wäldern, Feldern, Wiesen oder Gewässern - der Sommer ist die Rushhour des Jahres. Der Nachwuchs verlangt volle Aufmerksamkeit, muss behütet, gefüttert und ins Erwachsenenalter geführt werden. Eichhörnchen, Füchse, Rehe, Störche, Meisen und Enten zeigen ihren Jungen, wie man auf eigenen Beinen steht und in freier Natur überlebt. Überall finden die Tiere jetzt Nahrung. Bäume, Büsche und Gräser lassen Nüsse und Samen reifen, die Blumen entfalten sich in voller Pracht, und in den Wiesen summt und brummt es. Insekten haben jetzt ihre Hoch-Zeit und bringen eine Generation nach der anderen hervor. Libellen vereinen sich in akrobatischen Liebesrädern, Stechmücken schlüpfen zu Millionen, und Raupen und Schmetterlinge machen wundersame Wandlungen durch. Rehböcke nutzen ihre Sommerkraft, um den Weibchen nachzustellen, Störche die Erntezeit, um in den gemähten Wiesen leichte Beute zu finden. Aber der Sommer hat auch seine Schattenseiten: Mit seinem Wechselspiel aus extremer Hitze und bedrohlichen Unwettern birgt er große Herausforderungen. Zwar strotzt die Natur nur so vor Kraft, der Wassermangel der heißen Sommertage aber macht Tieren und Pflanzen zu schaffen. Jede Wasserstelle wird für sie zu einer kleinen Oase. Es scheint dann fast ein Segen, wenn Blitze durch den Himmel zucken und sich der ersehnte Regen ergießt. In keiner anderen Jahreszeit liegen unbändige Kraft, Überfluss und unerbittliche Naturgewalten so nah beieinander. Der Spätsommer verspricht schließlich Erholung: Das Getreide ist endlich reif und die meisten Früchte süß, ein Schlaraffenland für Vögel und Rehe. Fast alle Jungen sind jetzt selbstständig, und die Storchenfamilien verabschieden sich schon im August in den Süden.
Flüsse sind die Lebensadern der Natur und prägen wesentlich den Charakter einer Region. Das langsame Dahintreiben macht Flusswandern attraktiv für Familien, Outdoor-Fans und Tagestouristen. Auf Paddelrouten lässt sich entspannt in Ein- oder Mehrtagestouren die (Kultur-) Landschaft vom Wasser aus genießen und mit neuen Perspektiven kennenlernen. Der Film begleitet eine Kanu-Gruppe auf dem oberfränkischen Obermain von Hochstadt nach Bischberg. Die Strecke führt über Lichtenfels, durch die "Goldene Pforte Frankens" mit der Basilika Vierzehnheiligen auf der einen und Kloster Banz auf der anderen Mainseite, vorbei an Ebern, Kemmern und entlang malerischer Auenlandschaften im Flussparadies Franken.
Geht es auf dem Tauernradweg wirklich nur bergab? Tamina Kallert macht die Probe. Sie startet bei den berühmten Krimmeler Wasserfällen, die zu den höchsten in Europa zählen. Die alpine Radtour, die in Österreich beginnt und in Deutschland endet, führt meistens entlang der Salzach. Unterwegs besucht Tamina Kallert das "Hans-Peter-Porsche-Traumwerk" in Anger und einen bescheidenen Einsiedler bei Saalfelden. Beim Bartweltmeister Fritz probiert sie die angeblich besten Käsenockerln. Rechts und links des Wegs warten auf die Radler immer wieder kleine Abenteuer: In Saalfeld gibt es eine Sommerrodelbahn mit 60 Kurven auf anderthalb Kilometern, und in der Seisenbergklamm kann man eine wilde Canyoning-Tour machen.
Das 3sat-Wissenschaftsmagazin berichtet ausführlich, verständlich und aktuell über Technik, Medizin, Wissenschaft und Forschung. "nano" macht Zukunftsvisionen sichtbar und erfahrbar. Durch eine unterhaltsame, spannende und informative Mischung von Wissenschaftsfilmen macht "nano" seine Zuschauer fit für die Welt von morgen. "nano" ist ein aktuelles Magazin und enthält Studio- und Schaltgespräche. Regelmäßig werden Schwerpunkte gesetzt und wissenschaftlich beleuchtet.
Die Nachrichten des Tages. Der relevante Überblick aus der Nachrichtenredaktion des ZDF mit Vertiefung und Einordnung zu den wichtigsten Ereignissen in Deutschland und der Welt.
3sat zeigt das Wetter aus den 3sat-Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz.
"Kulturzeit" ist das werktägliche Kulturmagazin von 3sat. "Kulturzeit" mischt sich in kulturelle und gesellschaftspolitische Fragen ein. Das Magazin bietet Hintergrundinformationen, Porträts und Gespräche zu aktuellen und brisanten Fragen.
ARD-Nachrichten aus dem In- und Ausland auf den Punkt gebracht. Die "Tagesschau" bietet die wichtigsten Nachrichten des Tages und zusätzliche Informationen in Text, Bild, Audio und Video sowie umfassende Berichte und Hintergründe zu aktuellen Themen und Entwicklungen.
Nachdem ein Schatz von 273 Goldmünzen aus dem Bodensee geborgen war, wurde der Finder, Florian Friedrichs, ermordet und mit zugenähtem Mund am Ufer des Sees drapiert. Als Thomas Egger den Mund des Toten öffnet und dort eine Münze findet, die dem Schatz zuzuordnen ist, müssen die Ermittler Hannah Zeiler und Micha Oberländer in die Welt mittelalterlicher Rituale, Sagen und Legenden eintauchen. Im 8. Jahrhundert nach Christus sollten mit den von der Kirche geprägten Goldtalern die Hexen besänftigt und ein Rückgang der Pest erkauft werden. Als die Kirche den Hexen aber gefälschte Bregenzer Pestpfennige übergab, wurden die Kirchenherren verflucht und der Schatz im Bodensee versenkt. Oberländer und Zeiler tauchen erneut in ein emotionales Familiendrama ein, in dem Stefanie Eberle, die schwangere Freundin des Ermordeten, feststellen muss, dass ihr Verlobter ein doppeltes Spiel spielte. Stefanies Ex-Freund Maximilian hasste den ermordeten Florian nicht nur dafür, dass er ihm Stefanie wegnahm, sondern auch dafür, dass er ihm durch bösartige Intrigen bei dem Schatz zuvorkam. Auch Stefanies Eltern wurden von Florian über den Tisch gezogen, indem er sich bei der Schatzsuche unterstützen ließ, aber kurz vor dem Fund aus der Interessengemeinschaft ausstieg. Als dann aber auch die Kirche und eine Hexe ins Spiel kommen, begeben sich Oberländer und Zeiler auf eine mystische Reise in die Geschichte der Bodenseeregion.
Was läuft aktuell im Kino? Welches sind die neuesten Hits auf der Leinwand? "kinokino" stellt die wichtigsten Neustarts und Themen aus der Filmwelt vor. Das Magazin zeigt Porträts und Interviews mit Schauspielern und Regisseuren. Welche Filme lohnen sich? Welche sollte man lieber meiden? "kinokino" kritisiert die Tops und Flops und berichtet von den spannendsten Festivals.
Das tägliche Nachrichtenmagazin des ORF-Fernsehens. Von Montag bis Freitag liefert "ZIB 2" einen Überblick über die Ereignisse des Tages und bietet dabei vor allem vertiefende Hintergrundinformationen.
Die Grimme-Preisträgerin Sabine Michel macht sich in ihrem Film auf die Suche nach Frauenschicksalen rund um den 17. Juni 1953. Sie erzählt exemplarische Geschichten von Frauen aus Halle an der Saale, Rathenow und Ostberlin. Ausgehend von der ikonografischen Trümmerfrau als Vorbild der neuen "sozialistischen Frau" legt sie die tatsächlichen sozialen Bedingungen für Frauen offen. Anfang der 1950er-Jahre sind viele der Männer noch in Kriegsgefangenschaft, die Frauen versorgen ihre Familien allein. 1949 legt die Verfassung der DDR die Gleichberechtigung der Frauen und das Recht auf Arbeit gesetzlich fest, alte Rollenbilder sollen über den Haufen geworfen werden. 1953 arbeiten in der DDR schon über 50 Prozent der Frauen. Sie betreffen die 1952 beschlossenen Maßnahmen des "verstärkten Aufbaus des Sozialismus" in der DDR, wie Normerhöhungen, Zwangskollektivierungen und die knappe Versorgung genauso wie die Männer. Am 17. Juni 1953 stellen auch Frauen ihre Forderungen, sie steigen auf Tische und halten Reden auf den Demonstrationen. Sie fordern freie Wahlen und Demokratie, bessere Arbeitsbedingungen, die Rücknahme der Normerhöhungen, bessere Versorgung und die Freilassung ihrer gefangenen Familienangehörigen - und sie beteiligen sich auch an den Ausschreitungen. Frauen haben Hoffnungen und träumen von gesellschaftlicher Veränderung. Aber auch auf der Gegenseite agieren Frauen als Aufseherinnen, Polizistinnen und SED-Funktionärinnen. Nach dem 17. Juni 1953 nehmen Berufswege von Frauen ein jähes Ende - oder sie nehmen gerade mit der Niederschlagung des Aufstands an Fahrt auf. Frauen, die an den Streiks beteiligt waren, werden von der DDR-Staatsführung als "asoziale Elemente" und "Prostituierte" verunglimpft, andere instrumentalisiert man für das Narrativ des faschistischen Aufstands. Die vielen schmerzlichen Erinnerungen in den Familien an für Jahre eingesperrte, als Provokateure verunglimpfte, gar getötete und heimlich verscharrte Männer müssen gerade auch Ehefrauen, Mütter und Töchter mittragen. Über die Toten darf in der Öffentlichkeit nicht gesprochen werden, die Frauen werden zum Teil jahrelang überwacht. Redaktionshinweis: 3sat zeigt "Aufstand der Frauen - Der 17. Juni 1953" zur Erinnerung an den Volksaufstand am 17. Juni 1953. An diesem Tag protestierten rund eine Million Menschen in Ost-Berlin und der DDR weitgehend friedlich gegen die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse, gegen soziale Missstände und Repression.
Kaum ein anderer Politiker des 20. Jahrhunderts hat so nachhaltigen Einfluss auf Deutschland ausgeübt wie der ehemalige Ministerpräsident der Sowjetunion, Josef Stalin (1878-1953). Heute ist nahezu in Vergessenheit geraten, wie sehr er die Nachkriegsentwicklung im geteilten Deutschland geprägt hat und wie viele ihn verehrten. Der Film fragt nach der Bedeutung Stalins für die deutsche Nachkriegsgeschichte und den Mechanismen seiner Diktatur. Als Josef Stalin am 5. März 1953 stirbt, ist es für viele, als ob die Zeit stehen bleibt. Die kommunistische Welt trauert. "Das Herz größten Menschen unserer Epoche, des Genossen J. W. Stalin, hat aufgehört zu schlagen", titelt das "Neue Deutschland". Die Schulen in der DDR bleiben tagelang geschlossen. Am Tag der Beisetzung Stalins findet in Ostberlin ein Staatsakt in der Staatsoper Unter den Linden statt, ab Mittag ziehen Zehntausende vor das Denkmal des Diktators in der nach ihm benannten Magistrale. Es herrschen Schmerz und Verzweiflung - nicht nur offiziell. Heute ist kaum mehr vorstellbar, wie sehr Stalin verehrt wurde. Aber auch, welche Machtfülle er hatte und in welchem Ausmaß er persönlich auf die Nachkriegsentwicklung Deutschlands einwirkte. Im Westen des geteilten Landes ist er, der "Dämon aus Moskau", nach seinem Tod schnell Vergangenheit. Im Osten wird er weiter besungen - und beschwiegen: Seine Verbrechen in ihrem Ausmaß bleiben offiziell ein Tabuthema. Er hat die DDR ermöglicht, die dort Herrschenden waren ein Produkt des Stalinismus und Überlebende der Stalinschen Säuberungen. Ihr Repressionsapparat war "stalinistisch". Der Stalin-Kult gründete in der DDR auf dem Sieg über Hitler. Stalin wurde verehrt und verklärt als größter Antifaschist aller Zeiten. Als seine Verbrechen in Moskau gegeißelt wurden, als sein Stern sank im ganzen Ostblock, da hielt die Nomenklatura in Ostberlin ihm die Treue. Ganz zaghaft wirkten die Distanzierungen, sie bezogen sich auf den Personenkult, die abgöttische Verehrung. Bis in die späten 1980er-Jahre war Stalin für die Herrschenden in Ostberlin eine prägende Gestalt, lag sein langer Schatten auf dem Land. Erst in der "friedlichen Revolution" von 1989 lösten sich endgültig viele - auch in der SED - von ihm. Die Dokumentation zeigt die Bedeutung Stalins für die deutsche Nachkriegsgeschichte und die Mechanismen der stalinistischen Diktatur. Und sie untersucht, wie die Mechanismen der Angst funktionierten, mit der eine neue Diktatur in einem Teil Deutschlands errichtet werden konnte. Wie das "Stalin-Trauma" diejenigen prägte, die aus der Sowjetunion zurückkamen. Und wie diese Prägung die DDR bis zuletzt überschattete.
"Reporter" rückt Menschen sowie deren Schicksale und Abenteuer ins Zentrum, deren Geschichte in der Schweiz und weltweit gesellschaftliche oder politische Trends illustriert. Die Inhalte sind weit gefächert. Gezeigt werden neben den großen Abenteuern auch die kleinen Sensationen des Alltags. "Reporter" pflegt die klassische Reportage: Lineare Dramaturgien, subjektives Erzählen, der Reporter als Augenzeuge, authentische Emotionen.
"10 vor 10" ist eine Informationssendung von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). Vertiefende Berichte, Reportagen, Porträts und Live-Gespräche informieren über die wichtigsten Themen des Tages aus der Schweiz und der Welt.
Sandra Maischberger diskutiert mit Gästen aktuelle Themen, die gesellschaftlich relevant sind, von Schönheitswahn bis Rassismus - journalistisch, kontrovers, informativ und unterhaltend. Die Bandbreite bei Maischberger reicht von Politik, Gesellschaft und Boulevard bis Sport. Ihre Gäste sind Prominente, Fachleute und Betroffene.
Nachdem ein Schatz von 273 Goldmünzen aus dem Bodensee geborgen war, wurde der Finder, Florian Friedrichs, ermordet und mit zugenähtem Mund am Ufer des Sees drapiert. Als Thomas Egger den Mund des Toten öffnet und dort eine Münze findet, die dem Schatz zuzuordnen ist, müssen die Ermittler Hannah Zeiler und Micha Oberländer in die Welt mittelalterlicher Rituale, Sagen und Legenden eintauchen. Im 8. Jahrhundert nach Christus sollten mit den von der Kirche geprägten Goldtalern die Hexen besänftigt und ein Rückgang der Pest erkauft werden. Als die Kirche den Hexen aber gefälschte Bregenzer Pestpfennige übergab, wurden die Kirchenherren verflucht und der Schatz im Bodensee versenkt. Oberländer und Zeiler tauchen erneut in ein emotionales Familiendrama ein, in dem Stefanie Eberle, die schwangere Freundin des Ermordeten, feststellen muss, dass ihr Verlobter ein doppeltes Spiel spielte. Stefanies Ex-Freund Maximilian hasste den ermordeten Florian nicht nur dafür, dass er ihm Stefanie wegnahm, sondern auch dafür, dass er ihm durch bösartige Intrigen bei dem Schatz zuvorkam. Auch Stefanies Eltern wurden von Florian über den Tisch gezogen, indem er sich bei der Schatzsuche unterstützen ließ, aber kurz vor dem Fund aus der Interessengemeinschaft ausstieg. Als dann aber auch die Kirche und eine Hexe ins Spiel kommen, begeben sich Oberländer und Zeiler auf eine mystische Reise in die Geschichte der Bodenseeregion.
Die Grimme-Preisträgerin Sabine Michel macht sich in ihrem Film auf die Suche nach Frauenschicksalen rund um den 17. Juni 1953. Sie erzählt exemplarische Geschichten von Frauen aus Halle an der Saale, Rathenow und Ostberlin. Ausgehend von der ikonografischen Trümmerfrau als Vorbild der neuen "sozialistischen Frau" legt sie die tatsächlichen sozialen Bedingungen für Frauen offen. Anfang der 1950er-Jahre sind viele der Männer noch in Kriegsgefangenschaft, die Frauen versorgen ihre Familien allein. 1949 legt die Verfassung der DDR die Gleichberechtigung der Frauen und das Recht auf Arbeit gesetzlich fest, alte Rollenbilder sollen über den Haufen geworfen werden. 1953 arbeiten in der DDR schon über 50 Prozent der Frauen. Sie betreffen die 1952 beschlossenen Maßnahmen des "verstärkten Aufbaus des Sozialismus" in der DDR, wie Normerhöhungen, Zwangskollektivierungen und die knappe Versorgung genauso wie die Männer. Am 17. Juni 1953 stellen auch Frauen ihre Forderungen, sie steigen auf Tische und halten Reden auf den Demonstrationen. Sie fordern freie Wahlen und Demokratie, bessere Arbeitsbedingungen, die Rücknahme der Normerhöhungen, bessere Versorgung und die Freilassung ihrer gefangenen Familienangehörigen - und sie beteiligen sich auch an den Ausschreitungen. Frauen haben Hoffnungen und träumen von gesellschaftlicher Veränderung. Aber auch auf der Gegenseite agieren Frauen als Aufseherinnen, Polizistinnen und SED-Funktionärinnen. Nach dem 17. Juni 1953 nehmen Berufswege von Frauen ein jähes Ende - oder sie nehmen gerade mit der Niederschlagung des Aufstands an Fahrt auf. Frauen, die an den Streiks beteiligt waren, werden von der DDR-Staatsführung als "asoziale Elemente" und "Prostituierte" verunglimpft, andere instrumentalisiert man für das Narrativ des faschistischen Aufstands. Die vielen schmerzlichen Erinnerungen in den Familien an für Jahre eingesperrte, als Provokateure verunglimpfte, gar getötete und heimlich verscharrte Männer müssen gerade auch Ehefrauen, Mütter und Töchter mittragen. Über die Toten darf in der Öffentlichkeit nicht gesprochen werden, die Frauen werden zum Teil jahrelang überwacht.
Kaum ein anderer Politiker des 20. Jahrhunderts hat so nachhaltigen Einfluss auf Deutschland ausgeübt wie der ehemalige Ministerpräsident der Sowjetunion, Josef Stalin (1878-1953). Heute ist nahezu in Vergessenheit geraten, wie sehr er die Nachkriegsentwicklung im geteilten Deutschland geprägt hat und wie viele ihn verehrten. Der Film fragt nach der Bedeutung Stalins für die deutsche Nachkriegsgeschichte und den Mechanismen seiner Diktatur. Als Josef Stalin am 5. März 1953 stirbt, ist es für viele, als ob die Zeit stehen bleibt. Die kommunistische Welt trauert. "Das Herz größten Menschen unserer Epoche, des Genossen J. W. Stalin, hat aufgehört zu schlagen", titelt das "Neue Deutschland". Die Schulen in der DDR bleiben tagelang geschlossen. Am Tag der Beisetzung Stalins findet in Ostberlin ein Staatsakt in der Staatsoper Unter den Linden statt, ab Mittag ziehen Zehntausende vor das Denkmal des Diktators in der nach ihm benannten Magistrale. Es herrschen Schmerz und Verzweiflung - nicht nur offiziell. Heute ist kaum mehr vorstellbar, wie sehr Stalin verehrt wurde. Aber auch, welche Machtfülle er hatte und in welchem Ausmaß er persönlich auf die Nachkriegsentwicklung Deutschlands einwirkte. Im Westen des geteilten Landes ist er, der "Dämon aus Moskau", nach seinem Tod schnell Vergangenheit. Im Osten wird er weiter besungen - und beschwiegen: Seine Verbrechen in ihrem Ausmaß bleiben offiziell ein Tabuthema. Er hat die DDR ermöglicht, die dort Herrschenden waren ein Produkt des Stalinismus und Überlebende der Stalinschen Säuberungen. Ihr Repressionsapparat war "stalinistisch". Der Stalin-Kult gründete in der DDR auf dem Sieg über Hitler. Stalin wurde verehrt und verklärt als größter Antifaschist aller Zeiten. Als seine Verbrechen in Moskau gegeißelt wurden, als sein Stern sank im ganzen Ostblock, da hielt die Nomenklatura in Ostberlin ihm die Treue. Ganz zaghaft wirkten die Distanzierungen, sie bezogen sich auf den Personenkult, die abgöttische Verehrung. Bis in die späten 1980er-Jahre war Stalin für die Herrschenden in Ostberlin eine prägende Gestalt, lag sein langer Schatten auf dem Land. Erst in der "friedlichen Revolution" von 1989 lösten sich endgültig viele - auch in der SED - von ihm. Die Dokumentation zeigt die Bedeutung Stalins für die deutsche Nachkriegsgeschichte und die Mechanismen der stalinistischen Diktatur. Und sie untersucht, wie die Mechanismen der Angst funktionierten, mit der eine neue Diktatur in einem Teil Deutschlands errichtet werden konnte. Wie das "Stalin-Trauma" diejenigen prägte, die aus der Sowjetunion zurückkamen. Und wie diese Prägung die DDR bis zuletzt überschattete.