Im Juli 1996 gastieren AC/DC für drei Konzerte in Madrid. Sie sind auf der "Ballbreaker World Tour" mit allen Hits, schussbereiten Kanonen, einer Abrsbirne und der riesigen Puppe Rosie. Regisseur David Mallet dreht auf 16-mm-Film, um das Konzertereignis mit der besonderen Aura zu veredeln: satte Farben, weiches Licht. Unzufrieden mit der ersten Schnittfassung des Konzerts, nimmt sich Mallet Zeit für einen Director's Cut.
Schneestürme um schroffe Berggipfel und einsame Inseln im glitzernden Mittelmeer: Griechenland ist ein Land der Kontraste - mit wilden Tieren, die aus dem Rest Europas verschwunden sind. Die zweiteilige Dokumentation zeigt die oft noch unerforschte Tier- und Pflanzenwelt der Gebirgsmassive des griechischen Festlands und der vielfältigen Inseln. Diese Folge führt in den Norden zu atemberaubenden Landschaften wie der Vikos-Schlucht im Pindosgebirge. Sie gilt als "Europas Grand Canyon". Pelikane brüten am Prespasee, Bären wandern durch die Wälder, und unterhalb der Meteora-Klöster brütet ein Schmutzgeier-Paar. Am Fuß der Klippen lebt die Scheltopusik, eine bizarre, beinlose insektenfressende Echse.
Weite Abschnitte der insgesamt rund 15.000 Kilometer langen griechischen Küste sind völlig unberührt. Von den über 3000 Inseln sind kaum vier Prozent ganzjährig bewohnt. Da bleibt viel Platz für unberührte Natur. Diese einsamen Orte am und unter dem Meeresspiegel sind Rückzugsgebiete für eine geheimnisvolle Flora und Fauna, die kein Urlauber je zu sehen bekommt. Doch auch nur wenig entfernt von belebten Badestränden tut sich oft ein fremder Kosmos auf: seltsame Symbiosen, überraschendes Verhalten und seltene Tiere. Unter Wasser schwimmt der Tintenfisch, auf dem Land kriecht das Chamäleon - beide wechseln Farbe und Muster zur Tarnung oder um ihre Stimmung kundzutun, und beide zeigen erstaunliche Jagd- und Reproduktionsverhalten. Auf Rhodos jagen Eidechsen Schmetterlinge, die in den Zweigen der Haselkiefer hängen. Auf der Insel Milos leben Gänsegeier, Kri-Kris - Wildziegen, die nur in den steilsten Schluchten Kretas zu finden sind - und vogelfressende Schlangen. Schneestürme um schroffe Berggipfel und einsame Inseln im glitzernden Mittelmeer: Griechenland ist ein Land der Kontraste - mit wilden Tieren, die aus anderen Regionen Europas verschwunden sind.
Der filmische Streifzug durch Florenz führt zu Baudenkmälern wie dem Palazzo Vecchio, zur Villa Petraia und zum größten privaten Stadtgarten Europas, dem Garten der Familie Torrigiani. Ein enormer Reichtum an prächtigen Stadtpalästen, Gärten und Kunstwerken hat Florenz den Namen "die Schöne am Arno" gegeben. Als größter künstlerischer Förderer der italienischen Stadt gilt das Adelsgeschlecht der Medici. Die Habsburger machten die Toskana mit ihrer Hauptstadt Florenz im 18. Jahrhundert dann zu einer der modernsten Staaten der Welt. Heute führen Nachfahren ihr Erbe fort. Begründet wurde die toskanische Linie des Hauses Habsburg-Lothringen durch Franz Stephan von Lothringen und seiner Frau Maria Theresia von Österreich. An ihren Einzug in Florenz erinnert noch heute ein mächtiger Triumphbogen. Franz Stephan ließ das Großherzogtum durch Statthalter verwalten, die mit ihm aus Lothringen in die Toskana kamen. Auch die Vorfahren von Alessandro François ließen sich aus Loyalität zum Kaiserhaus 1740 in der Toskana nieder. Seit dem späten 19. Jahrhundert widmet sich die Familie dem Weinbau in der Region Chianti rund um das Schloss Castello di Querceto. Alessandro François führt Regisseur Gernot Stadler durch seine Weingärten und berichtet von der Zeit, als seine Vorfahren treue Diener der Großherzöge waren. In den Hügeln oberhalb der Stadt - in der "Villa La Petraia" - erzählt Theresa Meran, die der toskanischen Linie der Habsburger entstammt, von den unbeschwerten Kindheitstagen, die ihr Vorfahre Erzherzog Johann dort verbracht hat. Die Adelige stellt Sileno Cheloni vor. In seinem mystischen Laboratorium werden alte Parfums kreiert. Er ist ein "Maestro Profumiere", ein "Meister der Düfte". Graf Vieri Torrigiani kümmert sich liebevoll um den größten privaten Stadtgarten Europas, den seine Vorfahren innerhalb der Stadtmauern von Florenz anlegen ließen. Die Torrigiani sind alter Florentiner Adel und haben die Geschicke der Stadt über die letzten Jahrhunderte mitbestimmt. Im mächtigen Palazzo Pitti mit den Boboli-Gärten residierte Pietro Leopoldo mit seiner Familie - ein Sohn Maria Theresias. Der Großherzog reformierte die Toskana - unter anderem schaffte er die Todesstrafe ab. 1776 ließ er in den Boboli-Gärten das "La Kaffeehaus" im Rokokostil errichten. So brachte er einen Hauch von "Wien" ins Land. Das älteste Kaffeehaus ist das "Caffè Gilli". 1733 gegründet, etablierte es sich bald als ein Treffpunkt für Aristokraten, Intellektuelle und Künstler. Das "Gilli" gilt heute als das eleganteste Café in Florenz. Die Spezialitäten an Konditorwaren und Pralinen wie auch die Auswahl diversester Kaffeesorten ist selbst für Florenz einzigartig.
Italiens Wasserwege sind abwechslungsreich und voller Geschichte. Eine historische Zeitreise vom Reschenpass über den Lago Maggiore und Mailand zur Po-Ebene nach Venedig und Triest. Einer der interessantesten Wasserwege Italiens führt zum Lago Maggiore, wo der Fluss Tecino entspringt. Über diesen Strom und den Navilio Grande wurde einst der Marmor für den Dom von Mailand per Schiff bis vor die Haustür des Gotteshauses transportiert. Er kommt aus dem Steinbruch von Candoglia und wird heute immer noch gebraucht. "Unser Dom wird für immer eine Baustelle bleiben. Lustigerweise haben Bauingenieure das schon im 18. und 19. Jahrhundert genau so vorausgesagt", sagt Francesco Canali, Leiter der Domwerkstatt Mailand. Erika Astenasi, eine aus Österreich stammende Fotografin in Mailand, hätte die alten Wasserwege gern zurück: "Das erinnert mich an Städte wie Amsterdam und Venedig, wo doch auch Wasser und Kanäle sind. Ich finde, das wäre wirklich wieder schön, wenn das in Mailand auch noch so wäre." Vor der Erfindung der Eisenbahn waren Wasserstraßen die günstigsten und wichtigsten Transportwege Europas. Erst ab den 1890er-Jahren verschwanden die Kanäle auch in Mailand sukzessiv. Die Stadt wuchs zur Großstadt, und wo einst Kanäle flossen, staut sich heute der Straßenverkehr. Über den Fluss Mincio geht die Reise direkt in die Geschichte der österreichisch-ungarischen Monarchie. 1815, nach dem Wiener Kongress, gründeten die Habsburger das Königreich Lombardo-Venetien als Teil ihres riesigen Reiches. Damit wurde Venedig mitsamt seiner Marine österreichisch. Die Habsburger investierten riesige Summen in umfangreiche Kanalbauten und bauten so die Wasserwege von Oberitalien zu einem ganzen Verkehrsnetz aus. Ein Abstecher führt nach Triest: Dort wurde 1833 die weltweit operierende Schifffahrtslinie "Lloyd Austriaco" gegründet. Triest wurde zum Haupthafen der K.-u.-k.-Monarchie, als der Hafen von Venedig Mitte des 19. Jahrhunderts zunehmend an Bedeutung verlor. Vom Gardasee aus geht die Reise über den Mincio weiter zum Po, der gemächlich und breit seinen Weg nimmt. Der Fluss fließt auch an Ferrara entlang, einer entlegenen Renaissance-Stadt. Schiffsverkehr gibt es dort trotz der großen und gut gewarteten Schleusenanlagen seit Langem nicht mehr. Südlich von Chioggia fließen auf wenigen Kilometern die Flüsse Etsch, Brenta und Po in die Adria. Dieses Flussdelta ist heute ein riesiges Naturschutzgebiet. Einer der schönsten Wasserwege Oberitaliens ist die Litoranea Veneta. Sie führt von Grado direkt nach Venedig.
Der Name des Urlaubsorts "Grado" weckt bei vielen Österreichern Kindheitserinnerungen und eine Sehnsucht nach früher. Seit mehr als 150 Jahren inspiriert die Sandinsel im Norden der Lagune von Venedig ihre Besucher mehr als jeder andere Badeort an der vormals österreichischen Adria. Grado ist für Generationen von Österreichern so etwas wie der Inbegriff von Sommerferien. Badewanne der Wiener, Hausmeisterstrand, Pizza, Pasta und Gelati, Luftmatratze, Sandburgen und Sonnencreme, erste Sommerliebe, Ferienglück; der kürzeste Weg ans Meer für die einen, gerade noch leistbare Urlaubsdestination für die anderen: Fast jedem Österreicher ist Grado ein Begriff, selbst wenn er tatsächlich noch nie dort gewesen sein sollte. Bis heute verbringen Familien gleich im Drei-Generationen-Pack ihren Urlaub Jahr für Jahr auf der Sonneninsel, darunter erstaunlich viele prominente Zeitgenossen - Künstler, Wirtschaftstreibende, Politiker. Einige von ihnen, die schon seit vielen Jahren eine enge Beziehung zu Grado haben, bittet der Film als "Reiseführer" vor die Kamera. Sie bringen den Zuschauerinnen und Zuschauern "ihr" Grado nahe - und das zu allen vier Jahreszeiten.
Die Reihe "Inseln Italiens" stellt die italienische Inselwelt vor. Diese Folge führt nach Sizilien. Die Reise beginnt in der tausend Meter hohen Stadt Enna. Die Gemeinde mit ihren prächtigen Panoramen ist der geografische Mittelpunkt Siziliens. Von dort geht es weiter in den Nationalparkt der Monti Nebrodi. Seit zwei Jahrzehnten segeln dort wieder Gänsegeier durch die Lüfte. Weiter westlich liegt das Massiv der Madonien. Der ursprüngliche Flecken hält viele Überraschungen bereit. Zum Beispiel den Kaser Giacinto Cangelosi, der den seltenen Basilisk-Ricotta fertigt. Pflanzenarten wie die Manna-Esche und die Nebrodi-Tanne wachsen nur noch in dieser Region. Ganz in der Nähe befindet sich die quirlige Hauptstadt Palermo mit ihren Märkten. Oben auf dem Monte Pellegrino ruht der "Gorgo di Santa Rosalia": ein Tümpel, der als Ursprung der modernen Ökologie gilt. Im Strandort Mondello tischt Patrizia Di Benedetto Kulinarisches auf. Sie ist die einzige Chefköchin eines Restaurants auf Sizilien, die mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet ist. Begleitet wird die Reise nach Sizilien von drei jungen einheimischen Experten: einem Insektenforscher, einem Botaniker und einem Zoologen. Sie erläutern beispielsweise die ökologische Bedeutung der Skarabäus-Käfer im Reservat des Flusses Belice und das System der Wanderdünen, weisen auf prächtige Leopardnattern am Naturschutzgebiet "Cava Grande", dem "Grand Canyon Siziliens", hin, und zeigen Flamingos, die im Naturpark "Saline Di Priolo" neben Stelzenläufern, Säbelschnäblern und Zwergseeschwalben brüten.
Das Leben auf den Liparischen Inseln verlangt den Bewohnern viel ab. Nur mit Fleiß und Genügsamkeit lässt es sich dort leben. - Eine Folge der Reihe "Inseln Italiens". Süßwasser wurde früher noch in Zisternen gesammelt. Anfang der 1990er-Jahre konnte endlich auch die kleine Insel Alicudi vom Wasserschiff versorgt werden. Doch bis heute sind die Inseln bei Sturm, wenn kein Schiff im Hafen ankern kann, von der Außenwelt abgeschnitten. Doch nicht nur das Wetter, auch die Vulkane sorgen immer wieder für Unruhe. Der Stromboli auf der gleichnamigen Insel ist der einzige Vulkan Europas, der ständig aktiv ist. Er bricht im 15-Minuten-Takt aus. Manchmal so sehr, dass eine Rauchsäule mehrere Kilometer hoch in den Himmel steigt. Die Stärke seiner Eruptionen lässt sich trotz permanenter Überwachung nicht sicher voraussagen. Als gefährlichster Vulkan aber gilt der Vulcano. Seine letzte Ausbruchsphase dauerte fast zwei Jahre und endete 1890. Er ist nicht erloschen, sondern ruht nur. Experten rechnen in den nächsten Jahrzehnten mit einem verheerenden Ausbruch. Lange Zeit lebten die Menschen auf den Liparischen Inseln vom Fischfang, vom Wein-, Oliven- und Kapernanbau. Noch hält sich der Tourismus in Grenzen, denn der Archipel ist nur mit dem Schiff zu erreichen. Viele der Bewohner kämpfen für den Erhalt dieser einzigartigen Landschaft. Zu wünschen ist ihnen, dass ihre Umwelt den Schutz erhält, der ihr gebührt und der sie vor den Auswüchsen des Massentourismus verschont.
Mitten im Meer der Adria liegen fünf winzige Inseln, gerade mal drei Quadratkilometer Italien: die Tremiti-Inseln. Nur zwei davon sind bewohnt. - Eine Folge der Reihe "Inseln Italiens". San Domino ist das größte Eiland des winzigen Archipels, San Nicola ist seit Tausenden Jahren besiedelt. Menschenleer sind Il Cretaccio, der Kreidefelsen, Caprara, die Kaperninsel, und die gesperrte Insel Pianosa. Im Film geben acht Tremitesi Einblick in die Lebensgewohnheiten, Siedlungsgeschichte, Kultur, Historie, Flora und Fauna über und unter Wasser der Inseln: Lucretia, die Meeresbiologin, Flavia und Roberto, die Fischer, Anna-Lisa, das Multitalent, Domenico, der Kapernsammler, Karolina, die Köchin, Adelmo, der Taucher, und Rachele, die Kunsthistorikerin. Die Tremiti sind ein kleines Paradies. Pittoresk, bisweilen fulminant und weitgehend unberührt. Dennoch bricht die Außenwelt manchmal über die Tremiti herein: Zu viele Tagesgäste und zu viel Plastikmüll - das sind die zwei großen Herausforderungen der Inseln. Wer hinfährt, der sollte deshalb unbedingt über Nacht bleiben. Alles ist klein und familiär - die Hotels, die Restaurants, die Badebuchten, die Orte selbst. Die Tremitesi sind herzlich, geradeheraus und aufrichtig. Insulaner im besten Sinn: begeistert von ihren Inseln, weltoffen gegenüber jedem Besucher, bereit, ihr Wissen, ihre Leidenschaft und ihre Wahrhaftigkeit mit denjenigen zu teilen, die sich für sie interessieren.
Die Vulkaninsel Pantelleria liegt zwischen Sizilien und Tunesien und wird wegen ihrer Schönheit auch die "schwarze Perle des Mittelmeers" genannt. Die "Inseln Italiens"-Folge stellt sie vor. Alles scheint sich auf der Insel vor den Winden zu ducken: Olivenbäume, Weinstöcke und die Häuser - die sogenannten Dammusi, die mit dunklem Lavastein gebaut werden. Sie sind ein Erbe der Araber, die im Mittelalter die Insel besiedelten. Pantelleria ist ein schlafender Vulkan, wobei der letzte Ausbruch schon weit zurückliegt. Aber es dampft, brodelt und blubbert immer noch überall. Die Insel ist Italiens nächstgelegenes Stück Erde zu Afrika. Die dort siedelnden Araber nannten die Insel einst die "Tochter des Windes". Die Bezeichnung kommt nicht von ungefähr, fegen doch der kalte Mistral und der heiße Scirocco abwechselnd über Pantelleria hinweg. Die Gärten, nicht selten in Terrassen angelegt, schützen die knapp 8000 Bewohner mit Mauern aus Lavagestein. Viele davon hat Pietro Di Malta gebaut. Sein Vorname ist Familientradition und ganz bewusst gewählt. Denn Pietro bedeutet: Stein. Schon seine Urgroßeltern nannten sich "Pirriatri" - also die, die sich auf die Arbeit mit Stein spezialisiert hatten. Das eine ist sein angeborenes Talent, wie er es beschreibt, das Apnoetauchen und die Harpunenjagd sind seine Leidenschaften. Er ist vor den Klippen der Insel regelmäßig auf der Jagd nach den typischen Mittelmeerfischen. Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Pantelleria ist der "Specchio di Venere", der "Spiegel der Venus". Dieser nach Schwefel riechende türkisfarbene Binnensee ist vor 16.000 Jahren entstanden, als ein großer Bereich eines Vulkans in sich zusammenstürzte. An vielen Stellen quillt Schwefelwasser mit einer Temperatur von bis zu 50 Grad Celsius aus dem Grund heraus. Beliebt ist der See vor allem für Schlammbäder. Pantellerias Küsten bieten steile Klippen und vom Wind gepeitschte Natur. Nichts, was Touristen gemeinhin anzieht. Die, die auf die Insel kommen, wollen Geschichte und Natur pur.
Im größten Meeresschutzgebiet Europas liegt der Toskanische Archipel, zu dem die Inseln Elba, Montecristo und Capraia gehören. Die Folge der Reihe "Inseln Italiens" stellt sie vor. Elba ist vielen als Urlaubsinsel bekannt. Weniger bekannt ist, dass die Insel bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs wegen ihrer reichen Eisenerzvorkommen als das "Ruhrgebiet Europas" galt. Heute ist davon nicht mehr viel zu spüren. Als der Bergbau nicht mehr rentabel war, wurde er vom Tourismus abgelöst. Dabei hat die Insel weit mehr zu bieten als glasklares Wasser und lange Strände: eine reiche Geschichte, denn schon den Etruskern war Elba bekannt, dann kamen die Römer, die Medici und schließlich Napoleon. Und die Tier- und Pflanzenwelt ist vielseitig. Montecristo wurde durch den Roman "Der Graf von Monte Christo" weltberühmt. 63 Kilometer vom italienischen Festland entfernt, ragt das menschenleere Inselchen wie ein steiler Granitfelsen aus dem Wasser. Allein Wissenschaftlern ist der Zutritt erlaubt. Nur dort leben die Montecristo-Ziege und die giftigste Schlange Europas, die Montecristo-Viper. Dazu kommt eine Vielzahl an endemischen Reptilien, Schnecken und Pflanzen. Die Insel Capraia hat eine ganz besondere Pflanzenwelt, bedingt durch die Entfernung zum Kontinent und die Lage mitten im Mittelmeer. Über 400 Pflanzenarten wachsen dort, mehr als die Insel Einwohner hat. Dort bleibt nur, wer sich der Natur verbunden fühlt.
Mitten im Iseosee liegt die Insel Monte Isola. Über Jahrhunderte waren Fischfang und Olivenanbau die Lebensgrundlage ihrer Bewohner. Die Folge der Reihe "Inseln Italiens" stellt sie vor. Berühmt wurde die Gegend in den 1960er-Jahren, als die internationale High Society dort auf der Riva-Werft die legendären Sportboote einkaufte. Und 2016, als der Künstler Christo seine "The Floating Piers" schuf. Er ist der unbekannteste der norditalienischen Seen - der Iseosee. Darin liegt Monte Isola, umgeben von einem bis zu 2000 Meter hohen Bergpanorama. Die Insel ist nur rund fünf Quadratkilometer groß und wurde als "I Borghi più belli d'Italia", einer der schönsten Orte Italiens, ausgezeichnet. Auf der autofreien Insel herrscht eine zeitlose Atmosphäre. Hektik ist dort ein Fremdwort. Vier malerische Orte liegen am Seeufer, die ursprünglich Fischerorte waren. Heute gibt es noch um die 30 Berufsfischer, die vom Artenreichtum im klaren Bergsee leben. Hoch oben thront das Santuario, die Wallfahrtskirche der Madonna della Ceriola. Der Bischof von Brescia legte dort schon im 5. Jahrhundert den Grundstein für eine Kapelle, um die Gegend zu christianisieren. Etwa 17.000 Olivenbäume gibt es auf der Insel, die nördlichsten in ganz Italien. Das liegt am ganz besonders milden Mikroklima des Sees an den Ausläufern der Alpen. Es begünstigt auch den Weinanbau am südlichen Ufer. Der Franciacorta-Schaumwein, der dort in den 1960er-Jahren kreiert wurde, ist heute weltweit begehrt. Auch der Bootsbau hat auf der Insel Tradition und lockte in den 1960er-Jahren die internationale High Society an. Carlo Riva, dessen Großvater bereits 1842 die Werft am See aufgebaut hatte, designte die eleganten Sportboote aus Mahagoni. Sie wurden zum Statussymbol und zur Ikone des Jetset. 2016 verband der Künstler Christo Monte Isola mit dem Ufer durch begehbare goldgelbe Schwimmstege. "The Floating Piers" waren eine Sensation. Das Kunstprojekt lockte 1,2 Millionen Besucher an. Geblieben ist nur die Erinnerung daran.
Der Sulcis-Archipel liegt vor der Südwestküste Sardiniens und umfasst die Inseln Sant'Antioco, San Pietro und mehrere kleine unbewohnte Inseln. Die "Inseln Italiens"-Folge stellt sie vor. Auf beiden Inseln gibt es viel zu entdecken. Die Tierwelt des Sulcis-Archipels ist beispielsweise einzigartig: Dort leben die größten Muscheln des Mittelmeers, Rosaflamingos sind heimisch, und jedes Jahr ziehen Tausende Rotflossen-Thunfische vorbei. Sant'Antioco ist die Hauptinsel des Archipels und die viertgrößte Italiens. Seit dem 5. Jahrtausend vor Christus ist die Insel besiedelt. Verschiedene Eroberer hinterließen ihre Spuren: Archäologische Funde und Grabstätten von Phöniziern, Karthagern und Römern können auf Sant'Antioco besichtigt werden. Doch nicht nur kulturell, auch landschaftlich hat die Insel einiges zu bieten: auf der einen Seite flache, lagunenartige Ufer, weite Salzwiesen, in denen der Rosaflamingo lebt, und wunderschöne Sandstrände. Auf der anderen Seite felsige und steile Küstenabschnitte. Unter Wasser erstreckt sich auf dem Meeresboden zwischen Sant'Antioco und Sardinien eine große Wiese aus Neptungras, eine Art Wald im Meer. In ihr lebt die größte Muschel des Mittelmeers: die vom Aussterben bedrohte Pinna nobilis. Die Gewinnung und Verarbeitung der Fäden aus der Pinna nobilis, "Byssus" oder "Muschelseide" genannt, hat auf Sant'Antioco eine jahrtausendealte Tradition. Auf der kleineren Insel San Pietro lebt der Großteil der über 6000 Einwohner im Hafenstädtchen Carloforte, das zu einem der schönsten Orte Italiens gekürt wurde. Auf San Pietro findet immer noch die "Mattanza", der traditionelle Thunfischfang, statt. Jedes Jahr im Frühjahr werden Tausende Rotflossen-Thunfische auf dem Weg zu ihren Laichgebieten mit dieser alten Fangmethode gefischt, mit großen Reusen, Muskelkraft und handwerklichem Geschick. Ein Highlight, dem viele Einheimische und Touristen beiwohnen.
Lisbeth ist beunruhigt, denn seit Tagen geht ihre in Italien studierende Tochter Fanny nicht ans Telefon. Ist ihr vielleicht etwas zugestoßen? Die Münchner Beamtin reist spontan nach Urbino. Doch Fanny geht es gut. Grund zur Sorge besteht aber trotzdem: Ihre Tochter ist bis über beide Ohren in den attraktiven Jurastudenten Luca verliebt. Beim Abendessen im Kreis seiner Familie verkündet dieser ihre Heiratspläne. Für Lisbeth die reinste Hiobsbotschaft. Denn seit ihrer Scheidung ist sie nicht gut auf Männer zu sprechen. Auch Lucas großbürgerlich arrogante Mutter Carla, die sich für ihren verwöhnten Spross eine bessere Partie erhoffte, kann ihr Entsetzen kaum verbergen. Das junge Paar spürt den Unwillen der Mütter und brennt durch. Carla vermutet die beiden bei Lucas Großmutter, die als Bürgermeisterin Trauungen vollziehen darf. Lisbeth und Carla können sich zwar nicht riechen, doch um die Blitzhochzeit zu verhindern, müssen sie an einem Strang ziehen. Auf einer abenteuerlichen Irrfahrt durch die italienische Provinz machen die Frauen ganz besondere persönliche Erfahrungen: Carlas perfekte Fassade beginnt zu bröckeln, und Mauerblümchen Lisbeth entdeckt angesichts des charmantem Polizisten Marco, dass es auch nette Männer gibt. Bei all ihren aufregenden Erlebnissen tritt eine Frage immer stärker in den Vordergrund: Wäre eine Hochzeit ihrer Kinder wirklich eine solche Katastrophe? Und wenn ja - für wen? In dieser ausgelassenen Komödie über italienische Verhältnisse wandeln Saskia Vester und Katja Flint auf den Spuren von "Thelma & Louise". Sonja Gerhardt und Kostja Ullmann spielen hingegen das junge Paar mit Schmetterlingen im Bauch, welches auf den Boden der Tatsachen zurückkehrt. Auch die weiteren Hauptrollen sind glänzend besetzt: Francesco Pannofino spielt den Polizisten, Barbara Morawiecz die italienische Großmama. Sibylle Tafel, von der auch das Buch stammt, würzt ihre liebenswürdige Geschichte mit umwerfender Situationskomik. Gedreht wurde in München und in der traumhaften Berglandschaft von Urbino/Persaro sowie der Adria-Region.
Als Barbara Seeberg erfährt, dass ihr Mann eine Affäre hat, bittet sie kurz entschlossen den ebenso charmanten wie sympathischen Kioskbesitzer Enrico, sie auf eine Italienreise zu begleiten. Als jedoch Barbaras erwachsene Kinder und ihre resolute Mutter völlig unerwartet nachreisen, überschlagen sich die Ereignisse. Barbaras Flucht nach Italien setzt ungeahnt einen lautstarken deutsch-italienischen Familienkrach in Gang. Die Innenarchitektin Barbara Seeberg kümmert sich einfach um alles: ihren unzuverlässigen Ehemann Johannes, ihre unselbstständigen, erwachsenen Töchter Amelie und Freddy, ihre anspruchsvolle Mutter, ihre kleine Enkelin, um den Haushalt und um ihr Geschäft. Nur um sich selbst kümmert sie sich so gut wie nie. Das ändert sich, als Barbara mitten in den Vorbereitungen zu ihrem 50. Geburtstag entdeckt, dass ihr Mann sie betrügt - wie schon so oft. Doch diesmal wird sie es ihrem Gatten mit gleicher Münze heimzahlen. In einer Mischung aus Wut, Trauer und Abenteuerlaust bittet Barbara den sympathischen Kioskbesitzer Enrico Aleramo, sie zu einem Kurzurlaub zu begleiten, und entflieht mit ihm an die idyllische Küste von Amalfi. Doch bereits am Hafen werden die beiden von Enricos fröhlich lärmender Großfamilie erwartet. Barbara ist entsetzt über dies unerwartete Empfangskomitee. Trotz familiärer Belagerung beginnt Barbara, sich in Enrico zu verlieben. Zum ersten Mal erlebt sie, dass jemand sich für sie interessiert. Enrico, der Barbara schon seit Langem verehrt, und der Flair des italienischen Sommers in Enricos alter Familienvilla bezaubern sie. Die zarte Zweisamkeit wird allerdings jäh gestört, als der weibliche Teil von Barbaras Familie plötzlich mit Sack und Pack vor der Tür von Enricos sanierungsbedürftiger Villa steht, um ihren 50. Geburtstag mitzufeiern. Vor Schreck stellt Barbara ihren Liebhaber Enrico als ihren "Gärtner" vor. Der gekränkte Enrico flirtet als Revanche hemmungslos mit Barbaras hübschen Töchtern und wickelt mit seinem Charme selbst die nörgelnde Großmutter um den Finger. Barbara beobachtet dies stumm. Ihren Geburtstag hatte sie sich anders vorgestellt. Während Enricos schuldengeplagte Familie glaubt, Barbara sei die langersehnte Käuferin der alten Familienvilla, wittert Barbaras Familie natürlich sofort eine ausgemachte Intrige: Will der gewiefte italienische Casanova etwa ihre Tochter ausnehmen?
Rund 300 Kilometer erstreckt sich die Italienische Riviera entlang des Mittelmeers. Sie gilt als eine der schönsten Küsten Europas. Der Film stellt Traumorte an der Küste vor. Das mondäne Seebad San Remo, Portofino, seit den 1950er-Jahren Treffpunkt des internationalen Jetsets, und die pittoresken Klippendörfer von Cinque Terre gehören zu Italiens beliebtesten Reisezielen. Es sind Orte voller Geschichte, in denen noch altes Handwerk lebt. Die Reihe "Traumorte" präsentiert die schönsten Reiseziele der Erde. Die Palette reicht vom Traumstrand über faszinierende Naturlandschaften bis hin zu architektonischen Sehenswürdigkeiten.
Mit 300 Sonnentagen im Jahr gehört die Provence zu den beliebtesten Urlaubszielen Europas. Die Mittelmeerregion zwischen Rhonetal und Italien ist der Inbegriff südländischer Lebensart. Eine Reise durch den südöstlichsten Zipfel Frankreichs ist ein Fest für die Sinne. Im Sommer sind die blühenden Lavendelfelder ein beliebtes Fotomotiv. Über die Märkte weht der Duft von Trüffeln und mediterranen Kräutern. Malerische Bergdörfer laden zum Erkunden ein. Die Reise durch die Provence startet auf der kleinen "Île des Embiez" mit ihrer reichen Flora und Fauna. Nach einem Abstecher in die Hafenstadt Marseille geht es nach Aix-en-Provence, wo sich die Besucher vom bunten Treiben mitziehen lassen. Das Bilderbuchdorf Gordes im Herzen des Luberon begeistert mit seiner spektakulären Lage. Dort begleitet das Filmteam einen Trüffeljäger bei der Suche nach dem "schwarzen Gold" der Provence. Im Januar wird in der Gemeinde Richerenches sogar eine Trüffelmesse veranstaltet. Den imposanten Mont Ventoux stets im Blick geht es weiter nach Avignon. Die "Stadt der Päpste" hat eine bewegte Geschichte - und eine Brücke, die durch ein Lied weltweit bekannt wurde: "Sur le pont d'Avignon". Von Avignon ist es nur ein Katzensprung bis ins berühmte Weinbaugebiet Châteauneuf-du-Pape im südlichen Rhonetal. Das Dorf "Les Baux de Provence" wird von einer mächtigen Burgruine dominiert und gilt als schönstes Dorf Frankreichs. Auf 2000 Höhenmetern liegt das beliebte Skigebiet Isola in den französischen Seealpen - auch das ist Provence. Das letzte Ziel der Reise ist die Camargue, wo die historische Altstadt von Arles und das Vogelschutzreservat "Pont de Gau" auf dem Programm stehen.
Der schnellste Weg mit der Bahn von Paris an die Côte d'Azur geht über Lyon und Marseille. Wer Zeit hat, steigt 50 Kilometer vor Marseille in Miramas um - in den "Train de la Côte Bleue". Der Zug fährt auf einer herrlichen Panoramastrecke Südfrankreichs, 60 Kilometer meist entlang der Mittelmeerküste mit wundervollen Sandstränden, Felsbuchten und glasklaren Flüsschen. Auch ist die Côte Bleue nicht so überlaufen wie ihre große Schwester Côte d'Azur. Die Reise geht vom Eisenbahnerstädtchen Miramas in Richtung Süden und über eine einmalige Eisenbahnbrücke, die den Canal de Caronte überspannt. Bei Bedarf öffnet sich einmal am Tag die Drehbrücke, damit große Frachtschiffe den Kanal passieren können. Danach beginnt der wohl landschaftlich schönste Abschnitt der "Ligne de la Côte Bleue". Die nächste Station heißt Carry-le-Rouet. Einst ein abgelegenes Fischernest, war der Ort nach dem Bau der Bahnlinie ab 1915 gut an Marseille angebunden. Heute gilt Carry-le-Rouet als wichtigster Badeort der Côte Bleue. Schon der französische Schauspieler und Sänger Fernandel war von Carry-le-Rouet so angetan, dass er sich dort nach dem Zweiten Weltkrieg eine Villa über dem Hafen bauen ließ. Weiter führt die Reise über das Viaduc de Méjean. Direkt darunter im Restaurant "Le Mange-Tout" gibt es leckere "Friture", kleine Fische, die am Stück gegessen werden. In Niolon gibt es Tauchkurse der UCPA, einer Vereinigung für Sport im Freien. Ihr Ziel ist, dass auch junge Menschen mit kleinem Geldbeutel den Tauchsport lernen und soziale Kontakte herstellen können. Die Schönheit unter Wasser ist an der Côte Bleue unvergleichlich. Danach stellt der Film das ehemalige Künstlerdorf L'Estaque mit seinen ineinander verschachtelten Häuschen vor. Der Ort wurde von Georges Braque, Paul Cézanne, Raoul Dufy und vielen anderen Künstlern besucht und hat sie inspiriert. Braques Gemälde "Häuser in L'Estaque" (1908) brachte erstmals den Begriff "Kubismus" hervor. Im Bahnhof Marseille Saint-Charles steigen jährlich knapp 20 Millionen Menschen ein und aus, und man sollte Marseille wirklich mit der Bahn besuchen. Schon 1931 schrieben Klaus und Erika Mann in ihrem "Buch von der Riviera" über Marseille: "Die Einfahrt mit dem Wagen trägt einen leicht katastrophalen Charakter ... Wenn es sich trifft, dass Sie zwischen fünf und sieben Uhr abends ankommen, ist es besonders teuflisch." Die blaue Stunde an der Côte Bleue war eben schon damals sehr beliebt. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Jacques und Enzo wachsen auf derselben griechischen Insel auf und sind leidenschaftliche Taucher. Schon in Kindertagen tauchen sie um die Wette nach Münzen auf dem Grund der Bucht. Während Enzo aber der beliebte Anführer einer Jugendclique ist, bleibt Jacques, der Sohn eines Muscheltauchers, ein Außenseiter. Nach dem tragischen Unfalltod seines Vaters verlässt Jacques die Insel. Erst Jahre später treffen sich die beiden Männer in Italien wieder. Jacques taucht mittlerweile im Dienst der Wissenschaft in gefrorenen Seen oder mit Delfinen und hat die Versicherungsagentin Johana kennen- und lieben gelernt. Enzo wiederum ist Weltmeister im Apnoetauchen, dem Freitauchen ohne Sauerstoffflasche. Er fordert seinen alten Freund heraus, bei einem Wettbewerb vor der Küste Siziliens den Tauchweltrekord zu brechen. Auch Johana, die von einer gemeinsamen Zukunft mit Jacques träumt, reist zu dem Wettkampf an. Doch bald zeigt sich, dass die Männer der Faszination der Tiefe und des schier unendlichen Blaus verfallen sind. Sie gehen zunehmend lebensbedrohliche Risiken ein, bis sich schließlich beider Schicksal unter Wasser erfüllt. Luc Bessons "Im Rausch der Tiefe" wurde Ende der 1980er-Jahre durch seine atemberaubend schönen Bilder, die atmosphärische Synthesizer-Musik von Éric Serra und seine romantisch-märchenhafte Geschichte zu einem der Kultfilme der Ära. Tatsächlich entfesseln der französische Regiestar Luc Besson, der selbst in seiner Jugend als Tauchlehrer gearbeitet hat, und sein Kameramann Carlo Varini einen wahren Bilderrausch, der die Sehnsucht der Taucher nachvollziehbar macht. Inhaltlich orientiert sich die Mischung aus Abenteuer- und Liebesfilm an der realen Rivalität des Franzosen Jacques Mayol und des Italieners Enzo Maiorca, die in den 1960er-Jahren Tauchrekorde aufstellten. In Europa wurde das mit Jean-Marc Barr, Jean Reno und Rosanna Arquette in den Hauptrollen besetzte Unterwasserepos zu einem überragenden Erfolg und war mehr als ein Jahr lang in den französischen Kinos zu sehen.
Commissario Brunetti stößt in "Donna Leon - Ewige Jugend" auf einen Unfall, der keiner war. Eine junge Frau ist nach einem Sturz dazu verdammt, geistig auf dem Stand eines Kindes zu bleiben. Was damals wirklich passiert ist, soll der Ermittler nun auf Wunsch ihrer Großmutter herausfinden. Auch wenn er sich Venedigs Granden sonst nicht beugt: Dem Wunsch der ehrwürdigen Contessa Lando-Continui kann sich der Commissario nicht entziehen. Die 80-Jährige bittet ihn, eine lange zurückliegende Familientragödie aufzuklären: Sie möchte wissen, wie es zum Sturz ihrer Nichte von einer Brücke kam, bei dem die damals 15-Jährige fast ertrunken wäre. Durch die irreversible Hirnschädigung verharrt Manuela, inzwischen 30 Jahre alt, auf dem geistigen Stand eines sechsjährigen Kindes. Als zeitgleich der damalige Lebensretter ermordet wird, bekommt der abgeschlossene Fall eine ungeahnte Aktualität. Nun möchte der Commissario herausfinden, was die ehrenwerte Familie vertuscht hat und warum Manuelas Vater in Fernost ein neues Leben anfangen musste. Ihn hat die mächtige Contessa nach all den Jahren des Schweigens ebenfalls einbestellt - ohne allerdings zu offenbaren, um was es eigentlich geht. Auch der Commissario stößt bei der strengen Patriarchin auf Granit. Eine undurchsichtige Rolle spielt ihr enger Vertrauter Sandro Vittori-Ricciardi ebenso wie Stefano Dalla Lana, der beste Freund des Ermordeten. Brunetti setzt sein Team auf die beiden Fälle an, bei denen er eine direkte Verbindung vermutet. In einem gewagten Szenario will er den Filz aus Interessen und Intrigen die Wahrheit entwirren.
Jacques und Enzo wachsen auf derselben griechischen Insel auf und sind leidenschaftliche Taucher. Schon in Kindertagen tauchen sie um die Wette nach Münzen auf dem Grund der Bucht. Während Enzo aber der beliebte Anführer einer Jugendclique ist, bleibt Jacques, der Sohn eines Muscheltauchers, ein Außenseiter. Nach dem tragischen Unfalltod seines Vaters verlässt Jacques die Insel. Erst Jahre später treffen sich die beiden Männer in Italien wieder. Jacques taucht mittlerweile im Dienst der Wissenschaft in gefrorenen Seen oder mit Delfinen und hat die Versicherungsagentin Johana kennen- und lieben gelernt. Enzo wiederum ist Weltmeister im Apnoetauchen, dem Freitauchen ohne Sauerstoffflasche. Er fordert seinen alten Freund heraus, bei einem Wettbewerb vor der Küste Siziliens den Tauchweltrekord zu brechen. Auch Johana, die von einer gemeinsamen Zukunft mit Jacques träumt, reist zu dem Wettkampf an. Doch bald zeigt sich, dass die Männer der Faszination der Tiefe und des schier unendlichen Blaus verfallen sind. Sie gehen zunehmend lebensbedrohliche Risiken ein, bis sich schließlich beider Schicksal unter Wasser erfüllt. Luc Bessons "Im Rausch der Tiefe" wurde Ende der 1980er-Jahre durch seine atemberaubend schönen Bilder, die atmosphärische Synthesizer-Musik von Éric Serra und seine romantisch-märchenhafte Geschichte zu einem der Kultfilme der Ära. Tatsächlich entfesseln der französische Regiestar Luc Besson, der selbst in seiner Jugend als Tauchlehrer gearbeitet hat, und sein Kameramann Carlo Varini einen wahren Bilderrausch, der die Sehnsucht der Taucher nachvollziehbar macht. Inhaltlich orientiert sich die Mischung aus Abenteuer- und Liebesfilm an der realen Rivalität des Franzosen Jacques Mayol und des Italieners Enzo Maiorca, die in den 1960er-Jahren Tauchrekorde aufstellten. In Europa wurde das mit Jean-Marc Barr, Jean Reno und Rosanna Arquette in den Hauptrollen besetzte Unterwasserepos zu einem überragenden Erfolg und war mehr als ein Jahr lang in den französischen Kinos zu sehen.
Lanzarote ist aus den Tiefen des Atlantiks vor Millionen Jahren aus mehreren Vulkaneruptionsphasen entstanden - die letzte erst vor rund 200 Jahren. Die Ausbrüche hinterlassen eine karge Mondlandschaft aus schroffen Vulkanbergen und schwarzen Lavafeldern. Dem Menschen begegnet die Natur der Insel wie ein kohärentes Kunstwerk. Es ist ein Ort, der wie aus einer anderen Welt zu sein scheint. Mit Beständigkeit haben die Bewohner über viele Generationen hinweg die Landschaft der Insel geprägt. Salzbauer Jose Medina Caraballo ist einer der letzten Salineros auf den Kanaren. Die Salzgärten, in denen er Tag für Tag seine Arbeit verrichtet, geben der Küste im Süden von Lanzarote ein fremdes, bizarres Aussehen. Salzaffine Algen färben die rechteckigen Flächen gleich einem riesigen Puderkasten. In der flachen Ebene des benachbarten Weinanbaugebiets La Geria bestellt die Familie von Ascensión Robayna ihre Felder. Es ist geprägt von trichterförmigen Gruben. Darin wachsen die Reben auf fruchtbaren Aschebrocken, den sogenannten Lapilli. Sie stammen vom letzten großen Ausbruch im Jahr 1730. In jedem Trichter wächst nur eine einzelne Weinrebe. Alle Arbeiten müssen mit der Hand gemacht werden. Es ist die perfekte Symbiose von Mensch und Natur. Wissenschaftler erforschen die Energie der Hitze der Vulkane inmitten des Timanfaya-Nationalparks. Es ist eine Suche nach dem größeren Nutzen einer riesigen Magmablase nur wenige Hundert Meter direkt unter der Erdoberfläche. Sie alle haben es verstanden, dieses harte Land zu kultivieren, seine Schönheit zu zeigen und die Natur zu bewahren.
Trockene Wüsten, satte, grüne Landschaften und eine außergewöhnliche Artenvielfalt sind auf den beiden Kanareninseln Gran Canaria und Fuerteventura beheimatet. Die Inseln liegen in direkter Nachbarschaft, und doch können sie kaum unterschiedlicher sein. Gran Canaria beherbergt 14 Klimazonen auf engstem Raum und ist geprägt durch das Vulkangebirge, das sich von der Inselmitte bis zur Küste auftürmt. Dort verfangen sich die Passatwinde und bringen Regen in den grünen Nordwesten, in dem sich der Tamadaba-Wald erstreckt. Der Wald ist Teil des UNSECO-Biosphärenreservats, das mehr als die Hälfte von Gran Canaria unter Naturschutz stellt. Die Landschaft ist von der endemischen Kanarischen Kiefer geprägt. Der Nadelbaum hat sich der Vulkanlandschaft angepasst und ist widerstandsfähiger und hitzebeständiger als neuere, eingeschleppte Baumarten. Wissenschaftler, Biologen und private Organisationen haben sich die Erhaltung des Ökosystems zur Lebensaufgabe gemacht, um die grüne Lunge der Insel am Leben zu erhalten. Fuerteventura hingegen ist eins der trockensten Gebiete Europas. Die Wolken ziehen über das flache Relief der Insel hinweg und hinterlassen eine scheinbar unwirtliche Wüste. Oft treibt der Wind die sandige, heiße Luft der Sahara bis zu dem Archipel. Der "Calima" bringt den weißen Sand mit sich, der große Teile der Insel bedeckt und in dem sich nur Spezialisten wie die kanarischen Kamele oder Schmutzgeier zu Hause fühlen. Die Bewohner beider Inseln versuchen, die Natur ihrer Heimat zu schützen und zu bewahren.
In den Tiefen des Atlantiks türmten vor Millionen von Jahren Unterwasservulkane eine Insel auf: Teneriffa. Der Vulkankegel des Teide mit seinen 3715 Metern ist heute Teneriffas Wahrzeichen. Zudem ist er der höchste Berg Spaniens. Der letzte gewaltige Ausbruch auf der Insel ist 185.000 Jahre her. Doch noch heute erzählen auf der ganzen Insel vulkanische Relikte von erdgeschichtlichen Dramen. Das Feuer prägte die Insel. Und aus dem Feuer wuchs das Leben. Teneriffa ist die artenreichste Insel des gesamten Atlantiks. Viele Pflanzen wachsen nur dort. Noch heute bebt auf Teneriffa regelmäßig die Erde. Denn der Inselvulkan lebt. Jeden Monat kommen Mitarbeiter des "Instituto Volcanológico de Canarias" (INVOLCAN) in den Krater des Teide, um die vulkanische Aktivität zu überwachen. Sie sind für die Gefahrenabwehr auf dem Inselarchipel zuständig. Die Kegelform der Vulkaninsel ist verantwortlich für ein besonderes Mikroklima. 300 wolkenfreie Tage im Jahr machen den Teide zu einem idealen Ort für Sonnenbeobachtung. In der Caldera del Teide stehen wissenschaftliche Einrichtungen von Weltrang, darunter auch das größte Sonnenteleskop Europas: "GREGOR". Auf den Kanarischen Inseln ist eins der weltweit letzten Refugien für einen seltenen Unterwasserbewohner: den Engelhai. Ausgerechnet vor den Toren der Hauptstadt Teneriffas an einem künstlich angelegten Badestrand liegt seine Kinderstube. Meeresbiologen vom "Angel Shark Project" erforschen dort Jungtiere und beraten die Regierung. Mit großem Erfolg: Heute steht der Engelhai unter maximalem Schutz.
Tiefseevulkane ließen vor Millionen von Jahren die beiden kleinsten Inseln der Kanaren, El Hierro und La Gomera, über die Meeresoberfläche wachsen. Damals waren sie leer und ohne Leben. Sie wurden von Tieren und Pflanzen besiedelt, die zufällig über das Meer gelangten. Auf den Inseln leben Arten wie vor Millionen von Jahren, die dem Aussterben wie durch Wunder entgangen sind. Die El-Hierro-Rieseneidechse ist eine naturgeschichtliche Sensation. Sie galt bereits als ausgestorben und wurde vor fast 50 Jahren von Hirten wiederentdeckt. Noch heute ist sie das am stärksten bedrohte Reptil Europas. Im Herzen La Gomeras liegt der Garajonay-Nationalpark, ein urzeitliches Relikt. Ein ähnlicher Wald bedeckte vor Millionen von Jahren die gesamte Mittelmeerregion. Doch während in Mitteleuropa die Eiszeit wütete und viele Arten auslöschte, blieb dieser Klimaumbruch auf den Kanaren aus. Isolation und Anpassung an neue Gegebenheiten waren Motoren der Evolution und schufen Arten, die weltweit einzigartig sind. Fast die Hälfte der Pflanzen auf La Gomera wachsen nur dort. Steil sich auftürmende Lavamassen schufen zwischen den Vulkaninseln Meerestiefen von 2000 bis 3000 Metern. Viele Tiefseetiere sind dort zu Hause. Zwischen La Gomera und der Nachbarinsel Teneriffa liegt das erste Walschutzgebiet Europas: Teno-Rasca. Weltweit ist es das dritte. Dort leben 22 Walarten, und die mehr als 350 Grindwale bilden eine der weltweit größten Kolonien der seltenen Spezies.
Mit gewaltiger zerstörerischer Kraft brach im Herbst 2021 auf La Palma ein neuer Vulkan aus. Tausende Häuser und Flächen wurden zerstört. Doch der Vulkan erschafft zugleich neues Leben. Vor zwei Millionen Jahren türmten Unterwasservulkane gewaltige Mengen Magma auf, bis mitten im Atlantik eine Insel aus leblosem Lavagestein entstand. La Palma war geboren. Ein isoliertes neues Stück Erde, das erst vom Leben erobert werden musste. Heute beheimatet die grünste der Kanarischen Inseln ein überwältigendes und nur dort vorkommendes Artenspektrum. Und noch immer kann man dort der Evolution bei der Arbeit zuschauen. Biologe Severin Irl erforscht auf La Palma, wie Artenvielfalt entsteht. Alle Arten, die dort vorkommen, müssen über das Meer einwandern und treffen auf voneinander isolierte Lebensräume. Es beginnt ein Prozess der Anpassung und Veränderung. In jeweils neuen Nischen entwickelt sich das Leben isoliert von der Ursprungsart weiter. Die Meeresbiologin Sara Gonzalez untersucht, wie die Vulkane der Insel Lebensräume verändern. Sie findet Bedingungen im Meer, wie sie der Klimawandel in einigen Jahrzehnten erwarten lässt. Wie werden die Arten der Weltmeere darauf reagieren? Fünf Prozent der Inseloberfläche sind jünger als 500 Jahre. Auf diesen jüngsten Flächen unseres Planeten wird sich das Leben seine Räume erobern. La Palma ist ein beeindruckendes Labor der Evolution. Auf "Europas Galapagos" ist die Entstehungsgeschichte der Erde hautnah zu erleben.