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TV Programm für 3sat am 28.04.2025

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Kanadas deutsche Küste 14:49

Kanadas deutsche Küste: New Brunswick und die Bay of Fundy

Land und Leute

Die kanadische Provinz New Brunswick wurde nach dem Königshaus der Welfen in Braunschweig benannt. Unter Einwandernden in die Neue Welt an der Ostküste waren viele aus Norddeutschland. New Brunswick und die "Bay of Fundy" offenbaren ein anderes Kanada mit liebenswerten Bewohnern und einer zu den sieben Naturwundern Nordamerikas zählenden spektakulären Meeresbucht. Ein Kanada, wie man es noch nicht kennt. New Brunswick ist eine Region der Extreme. In der "Bay of Fundy" herrscht der höchste Tidenhub der Welt. Dort fällt tatsächlich zweimal am Tag der 18, stellenweise 21 Meter tiefe Ozean trocken. Der launige Titel des alljährlichen Zehn-Kilometer-Wettlaufs auf dem Meeresboden, bei dem die Teilnehmenden guten Grund haben, rechtzeitig ins Ziel zu kommen, heißt "Just like Moses" - "Wie einst Moses". Zur Sicherheit gibt es auch Taucher als Streckenposten. Das ständige Auf und Ab des Meerwassers spült regelmäßig spektakuläre Funde aus der Frühgeschichte der Erde aus der Steilküste, bis zu 300 Millionen Jahre alte Fossilien. Auch wenn die Küste von New Brunswick felsig ist, wird ausgerechnet dort in großem Stil Wein angebaut - nicht zuletzt ein von Gourmets besonders geschätzter Eiswein. Die Trauben werden nach den ersten heftigen Schneefällen des Winters geerntet, haben aber in den warmen Sommermonaten ausreichend Sonne abbekommen. Das Land ist dünn besiedelt, die Menschen sind von einem ganz besonderen Schlag. Im Herbst kann man an der Stelle, wo der Wettlauf im Sommer stattgefunden hat, bei Flut im Kürbis um die Wette paddeln. Denn es gedeihen dort auch die größten Kürbisse der Welt, bis zu 500 Kilogramm schwer. Ausgehöhlt und bunt angemalt, dienen sie beim großen "Pumpkin Race" als Rennboot. Bis zu vier Leute quetschen sich in einen Kürbis und hoffen, nicht zu kentern. Gar nicht so einfach. Eine der vielen bewohnten Inseln, Campobello Island, ist von US-amerikanischem Territorium umschlossen. Nur im Sommer gibt es eine direkte Fähre zum kanadischen Festland. Wer im übrigen Jahr einkaufen will, muss die Brücke nutzen und zwangsläufig in die USA einreisen, nach einer längeren Fahrt dann wieder über die Grenze nach Kanada. Hin- und zurück heißt das: viermal durch den Zoll, der vor allem auf der US-Seite streng ist. Die Ein- und Ausfuhr von frischem Obst und Gemüse ist verboten. Das ist lästig. Dafür ist aber das Zusammengehörigkeitsgefühl der Bewohner von Campobello Island besonders groß. Ihre Wege kreuzen sich in Angela Smarts Souvenirshop, der örtlichen Tauschbörse für Klatsch und Gefälligkeiten.

Danach

Ein Stück Frankreich in Nordamerika 15:33

Ein Stück Frankreich in Nordamerika: Die Inseln Saint-Pierre und Miquelon

Land und Leute

Der Archipel Saint-Pierre-et-Miquelon liegt im nordwestlichen Atlantik und direkt neben der kanadischen Provinz Neufundland. Doch wenn man nach eineinhalb Stunden Überfahrt von Kanada im Hafen von Saint-Pierre einfährt, ist Europa plötzlich ganz nah: bunte Holzhäuser mit schmiedeeisernen Balkonen, gemütliche Cafés und Boulangeries. Die Inseln sind das letzte Überbleibsel der ehemaligen Kolonie Neufrankreich und das einzige französische Überseegebiet in Nordamerika. Eine raue, aber schöne Inselgruppe, auf der Papageientaucher nisten und in deren Gewässern Wale und Delfine Lebensraum finden. Auf der Hauptinsel Saint-Pierre mit der gleichnamigen Hafenstadt leben die meisten der knapp 6000 Einwohner. Die Vorfahren der "Saint Pierrais" stammen größtenteils von Basken ab. Marie Cormier studiert Meeresbiologie in Europa und ist zum Arbeiten nach Saint-Pierre zurückgekehrt. Im Verein d'Orok-Bat lernt sie traditionelle baskische Tänze. Dort übt sie auch für einen großen Auftritt auf der Fête Basque. Auf diesem baskischen Volksfest spielen auch die Brüder Dimitri und Cédric Choi um den begehrten Pokal im Pelota, einem schnellen Rückschlagspiel, das auf den Inseln sehr beliebt ist. Obwohl die Nachbarinsel Miquelon-Langlade größer ist, leben dort nur wenige Hundert Menschen. Der Süden Langlades ist das Reich der Pferde. Vor 500 Jahren brachten Siedler die ersten Tiere auf den Archipel. Stephy und Justine sind zwei junge Reiterinnen, die ihre Pferde im Sommer frei weiden lassen und sie für einen Ausritt wieder einfangen müssen. Währenddessen sucht der Koch Hervé Rioult auf Miquelon nach den besten Produkten für sein Tagesmenü. Vor 20 Jahren kam er aus Paris auf das Eiland und blieb. Weil es nicht immer frische Lebensmittellieferungen gibt, muss Hervé mit dem arbeiten, was die karge Landschaft hergibt. Obwohl Europa fern ist und das kanadische Festland zum Greifen nahe, fühlen sich die Bewohner der französischen Kultur verbunden und halten ihre Traditionen aufrecht.

Alaskas Bären 16:17

Alaskas Bären: Ein Sommer unter Grizzlys

Tiere

In der nahezu unberührten Küstenlandschaft der Alaska-Halbinsel leben so viele braune Bären auf engem Raum zusammen wie nirgendwo sonst. Ein halbes Jahr lang haben der Biologe Chris Morgan und der Filmemacher Joe Pontecorvo dort ihre Zelte aufgeschlagen, wurden Teil der Grizzly-Gesellschaft. Ihnen gelang ein äußerst intimes Grizzly-Porträt mit Einblicken in ihr vielschichtiges Sozialgefüge. Bärenmutter Nadie führt ihre beiden im Frühjahr geborenen Jungen durch die üppigen Seggenwiesen. Lauter neue Eindrücke für die Grizzlykinder: die Grashalme, die Düfte, die vielen Artgenossen. Jeden Tag lernen sie dazu. Während der Paarungszeit muss sich die Familie ihren Weg durch die gefährliche Kampfzone der Rivalen bahnen. Aus sicherer Entfernung beobachten die Kleinen, wie in der Arena am Fluss kolossale Männchen ihre Kräfte messen. Der Gewinner hat die besten Chancen bei den Weibchen. Im Juli füllt sich der Strom langsam mit Lachsen, die zu ihren Laichgewässern landeinwärts streben. Für die Grizzlys eine Zeit des Überflusses, aber auch der Konflikte. Es gibt Streit um die besten Fangplätze. Nur resolute Tiere wie Nadie kommen voll auf ihre Kosten. Oft setzt sich die erfahrene Mutter gegen Männchen durch, die doppelt so groß sind wie sie selbst. Gut für ihre Jungen: Dank vieler frischer, fettreicher Mahlzeiten sind sie am Ende der Saison gesund und kugelrund. Die langen Wintermonate werden die drei Bären in ihrer Schlafhöhle gut überstehen. Scharfe Konkurrenz und zärtliche Bande: Der Film zeigt die braunen Bären Alaskas in einem bisher unbekannten Kontext.

Alaskas Bären 17:01

Alaskas Bären: Zwischen Anchorage und Polarmeer

Tiere

In Alaskas Hauptstadt Anchorage ist die Grenze zwischen Wildnis und Zivilisation fließend. Wie selbstverständlich wandert eine Schwarzbärenfamilie vom Wald in die Gärten der Wohnviertel. In "ihrem" Revier macht es für die beiden Bärenkinder keinen Unterschied, ob sie auf einen Baum oder über einen Zaun klettern. Im riesigen rund 240 Kilometer nördlich von Anchorage gelegenen Denali-Nationalpark wirft der Winter seine Schatten voraus. Wölfe lauern den kleinen Arktischen Zieseln auf, die sich für die kalten Monate im Bau gerade ordentliche Fettpolster anfuttern. Auch die Toklat-Grizzlys haben jetzt nur noch eines im Sinn: Beeren. Anders als ihre Verwandten an der Küste müssen die Braunbären im Inneren Alaskas ohne üppige Lachsmahlzeiten auskommen. Der Weg Richtung Polarmeer führt dann durch spektakuläre Landschaften. Moschusochsen grasen direkt am Straßenrand. Mehrere Hundert Kilometer auf dem schnurgeraden Dalton-Highway weiter tauchen plötzlich die fahlen Lichter von Prudhoe Bay, der Erdölstadt am Ende des nordamerikanischen Kontinents, auf. Und bald auch die ersten Eisbären. In der nahezu unberührten Küstenlandschaft der Alaska-Halbinsel leben so viele braune Bären auf engem Raum zusammen wie nirgendwo sonst. Ein halbes Jahr lang haben der Biologe Chris Morgan und der Filmemacher Joe Pontecorvo dort ihre Zelte aufgeschlagen, wurden Teil der Grizzly-Gesellschaft. Ihnen gelang ein äußerst intimes Grizzly-Porträt mit Einblicken in ihr vielschichtiges Sozialgefüge.

Alaskas Bären 17:45

Alaskas Bären: Wanderer der Arktis

Tiere

Braun-, Schwarz- und Eisbären - Alaska hat sie alle zu bieten. Der Ökologe und Naturschützer Chris Morgan reist 5000 Kilometer durch den größten Bundesstaat der Vereinigten Staaten. Jedes Jahr im Herbst kommen zahlreiche Eisbären auf die Insel Barter an Alaskas Polarmeerküste. Zwischen November und Januar bringen die trächtigen Weibchen in Schneehöhlen ihre Jungen zur Welt. Reste vom Walfang locken die Mütter mit hungrigem Nachwuchs an. Je länger der Winter auf sich warten lässt, desto schärfer wird bei den weißen Bären die Konkurrenz um die letzten nahrhaften Bissen. Erst wenn der Ozean zugefroren ist, können sie losziehen, um weit draußen im Packeis ihrer bevorzugten Beute aufzulauern: Robben. Doch weil die Eisdecke inzwischen immer brüchiger wird und früher als in der Vergangenheit zu schmelzen beginnt, verkürzt sich die Jagdsaison für die größten Räuber der Arktis von Jahr zu Jahr. In der unberührten Wildnis der Brookskette wandern riesige Karibu-Herden zu ihren Sommerweiden. Wölfe und einzelne Braunbären folgen ihnen. An einem Fluss weit oben in den Bergen stößt Chris Morgan auf Lachse. Kurz darauf taucht eine Grizzly-Mutter mit ihrem Nachwuchs auf. Geduldig lehrt sie ihre drei Jungen die Kunst des Fischens. Es ist ihr letzter gemeinsamer Sommer.

nano 18:30

nano

Infomagazin

Das 3sat-Wissenschaftsmagazin berichtet ausführlich, verständlich und aktuell über Technik, Medizin, Wissenschaft und Forschung. "nano" macht Zukunftsvisionen sichtbar und erfahrbar. Durch eine unterhaltsame, spannende und informative Mischung von Wissenschaftsfilmen macht "nano" seine Zuschauer fit für die Welt von morgen. "nano" ist ein aktuelles Magazin und enthält Studio- und Schaltgespräche. Regelmäßig werden Schwerpunkte gesetzt und wissenschaftlich beleuchtet.

heute 19:00

heute

Nachrichten

Die Nachrichten des Tages. Der relevante Überblick aus der Nachrichtenredaktion des ZDF mit Vertiefung und Einordnung zu den wichtigsten Ereignissen in Deutschland und der Welt.

3sat-Wetter 19:20

3sat-Wetter

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3sat zeigt das Wetter aus den 3sat-Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Kulturzeit 19:22

Kulturzeit

"Kulturzeit" ist das werktägliche Kulturmagazin von 3sat. "Kulturzeit" mischt sich in kulturelle und gesellschaftspolitische Fragen ein. Das Magazin bietet Hintergrundinformationen, Porträts und Gespräche zu aktuellen und brisanten Fragen.

Tagesschau 20:00

Tagesschau

Nachrichten

ARD-Nachrichten aus dem In- und Ausland auf den Punkt gebracht. Die "Tagesschau" bietet die wichtigsten Nachrichten des Tages und zusätzliche Informationen in Text, Bild, Audio und Video sowie umfassende Berichte und Hintergründe zu aktuellen Themen und Entwicklungen.

Mit dem Zug durch Neuseeland 20:16

Mit dem Zug durch Neuseeland: Die Nordinsel - Das vulkanische Herz

Tourismus

"Aotearoa", "Land der langen weißen Wolke", so nannten die Maori einst Neuseeland. Damit könnten sie die dampfenden Vulkane im Norden und schneebedeckten Gebirge im Süden gemeint haben. Durch diese ursprünglichen Landschaften fahren die neuseeländischen Züge. Eine Panoramareise ohne Pünktlichkeitsgarantie. Denn die Launen der Natur geben den Takt an. Es ist eins der schwierigsten Gelände der Welt, durchzogen von Gebirgen und dichten Urwäldern. Lange Zeit war Neuseeland schienenfrei, erst in den 1960er-Jahren wurde der Bau der Trassen fertiggestellt. Seitdem fahren drei Züge durchs Land. Der "Northern Explorer" fährt in Auckland ab und führt ins vulkanische Herz des Landes. Die Millionenstadt brodelt, rund 50 Vulkane ragen in den Himmel. Noch schlafen sie, aber sie können wieder ausbrechen. Nördlich von Auckland liegt "Little Barrier Island", eine Vulkaninsel mit gigantischen Insekten. Nicola Toki, Botschafterin für bedrohte Arten, ist auf der Suche nach der Wetapunga, der größten Heuschrecke der Welt. Nur noch ein paar Dutzend sollen in freier Wildbahn leben. Für spektakuläre Lichteffekte sorgen die Glühwürmchen in den Waitomo Caves. In den dunklen, feuchten und engen Höhlen arbeitet Umweltschützerin Shannon Corkill. Sie kennt den Weg zur Glühwürmchen-Brutstätte, in der blaue Lichter tanzen. Weiter südlich dampft es. Am Rotorua-See ist Soltice Morrison aufgewachsen. Es ist ein geothermales Gebiet, um deren Wärme sich die Ureinwohner angesiedelt haben. Die Umweltwissenschaftlerin arbeitet an einem Mammutprojekt. Sie hat sich dem Schutz der insgesamt 3800 Seen gewidmet und verbindet altes Maori-Wissen mit neuer Wissenschaft. Im Zentrum der Nordinsel liegt der Tongariro-Nationalpark, wo sich der Zug um den Mount Ruapehu schlängelt, den höchsten Vulkan des Landes. Sein smaragdgrüner Kratersee lockt Bergsteiger an seine Ränder. Es ist ein riskantes Abenteuer, auch weil der Vulkan noch aktiv ist. Endstation ist die Hauptstadt Wellington, wo eine Fähre die Nord- mit der Südinsel verbindet. Die Seereise ist den Launen der Natur völlig ausgeliefert. Starke Westwinde schlagen hohe Wellen, oft kommt die Fähre zu spät, manchmal für Stunden und Tage.

Mit dem Zug durch Neuseeland 21:00

Mit dem Zug durch Neuseeland: Die Südinsel - Vom Pazifik in die Südalpen

Tourismus

Die Südinsel Neuseelands ist die rauere, wildere Schwester der Nordinsel. Dort überwinden die Züge spektakuläre Strecken vom Pazifischen Ozean bis zu den Bergen der Südalpen Neuseelands. Entlang der Ostküste kommt der "Coastal Pacific-Train" am Lake Rotoiti vorbei. Im Gletschersee forscht Biologe Don Jellyman nach neuseeländischen Langflossenaalen. Es sind meterlange, respekteinflößende und etwas gruselige Urtiere. Sie steigen aus den kalten Tiefen empor und schwimmen irgendwann zum Laichen in den tropischen Ozean, wo sie spurlos verschwinden. Vorbei an der Kaikoura-Halbinsel geht es nach Christchurch. Im Jahr 2011 legte ein Erdbeben die Stadt in Schutt und Asche. Riki Manuel ist einer der bekanntesten Maori-Holzschnitzkünstler des Landes. In seinen Werken verarbeitet er die Katastrophe und trägt die Geschichte von Generation zu Generation weiter. In Christchurch übernimmt der "TranzAlpine" die Führung. Doch die Südinsel ist auch Erdbebengebiet. Immer wieder verbiegen Verwerfungen die Schienen. Der Zug durchquert die Südalpen, Gebirge und Gletscherflüsse, bis er die Westküste erreicht. Dort sind die weißen Strände fast menschenleer. Das raue Klima und die isolierte Lage haben die Urlandschaften bewahrt. Es ist auch eine Fahrt zurück in die Kolonialgeschichte. Die europäischen Siedler gründeten in der Einsamkeit der Natur die ersten Dörfer. Seit Generationen werden Hunderte von Rindern zwischen Regenwäldern und steilen Felswänden durch den Gletscherfluss am Arawhata-Tal getrieben. Eine Familie ist bis heute geblieben. Seit Generationen betreibt JJ Nolan dort traditionelle Rinderzucht. Mit seinem Jetboat lenkt er die Tiere unfallfrei durch das kalte Wasser des Arawhata-Flusses mitten in einem Urwald. Viehtrieb mit dem Motorboot, das dürfte weltweit einmalig sein. Weiter südlich verdichten sich die Regenwälder in Fiordland, der größten Urlandschaft Neuseelands. Bis heute ist sie für die schmalen Gleise unbezwingbar und gilt als eins der am wenigsten erforschten Gebiete der Welt. Ein Bergsteiger soll eine alpine Eidechse gesehen haben. Es ist eine seltene Art, die seit Jahrmillionen in diesem rauen Klima ausharrt, doch seit der Begegnung fehlt vom Urtier jede Spur.

Erlebnisreisen 21:44

Erlebnisreisen: Boomtown an der australischen Ostküste - Brisbane

Landschaftsbild

"Erlebnisreisen" stellt diesmal die Auswanderer Maren und Chris vor. Sie sind zum Studieren aus Deutschland nach Australien gekommen und haben ihre neue Heimat in Brisbane gefunden. Die beiden haben immer Vollgas gegeben. Studienabschluss. Firmengründung. Vom kleinen Übersetzungsbüro zum Global Player und Marktführer in Down Under. Nach zehn Jahren haben sie ihr Unternehmen verkauft. Jetzt genießen sie ihre Wahlheimat, den lockeren Lebensstil. Chris hostet einen YouTube-Channel: Er gibt Tipps für Australien-Auswanderer. Maren ist ehrenamtliche Wildtierpflegerin. Sie päppelt verletzte und verwaiste Vögel, Flughunde und Possum-Babys auf.

ZIB 2 22:00

ZIB 2

Nachrichten

Das tägliche Nachrichtenmagazin des ORF-Fernsehens. Von Montag bis Freitag liefert "ZIB 2" einen Überblick über die Ereignisse des Tages und bietet dabei vor allem vertiefende Hintergrundinformationen.

Las Toreras 22:29

Las Toreras

Dokumentarfilm

Die Schweizer Künstlerin Jackie Brutsche wirft einen Blick auf ihre Kindheit, die durch die psychische Erkrankung ihrer Mutter geprägt war. Mit ihrer Kunstfigur "Jack Torera" macht sie sich auf nach Spanien, um sich den familiären Tabus zu stellen. Dabei kommt viel Verheimlichtes zum Vorschein. Trotz einer schweren Kindheit hat Jackie ihr Glück als Künstlerin gefunden. Als sie die dunkle Vergangenheit einholt, macht sie sich mit ihrer Kunstfigur "Jack Torera" auf den Weg, um das Unglück ihrer psychisch kranken Mutter zu enträtseln, das ihre Kunst inspiriert, aber ihre Familien in der Schweiz und in Spanien entzweit hat. Der Dokumentarfilm "Las Toreras" von Jackie Brutsche thematisiert die Versöhnung und den Mut und die Kraft, sich familiären Tabus zu stellen. Geschickt verwebt die Regisseurin "Trash-Western"-Elemente neben beklemmenden Interviews mit Familienmitgliedern und zeigt die Kraft, die in der Konfrontation und Auseinandersetzung von Familientabus liegt und die Bedeutung von Kunst als Vehikel für Verständnis und Versöhnung.

Im Kopf geht der Krieg weiter 00:10

Im Kopf geht der Krieg weiter: Überleben nach dem Einsatz

Gesellschaft und Soziales

Seit 1991 ist die Bundeswehr im Ausland im Einsatz. Die Kampfeinsätze können bei den Soldatinnen und Soldaten psychische Beeinträchtigungen auslösen. "37°" begleitet zwei Betroffene. Über 400.000 Männer und Frauen waren seit den 1990er-Jahre in Auslandseinsätzen. Viele von ihnen entwickeln nach ihrer Rückkehr psychische Problemlagen und haben Anspruch auf Hilfe - doch die Anerkennungsverfahren dauern in der Regel viele Jahre. Martin, 43, war im Krieg. Als Fallschirmjäger im Kosovo, in Mali, im Jemen. Tote und Töten gehörte zu seinem Berufsalltag. Da war er Anfang 20. Was während seiner Einsätze geschah, darüber hat er viele Jahre lang nicht mit seiner Frau gesprochen. Doch nun geht es ihm zunehmend schlechter. Die Albträume, die ihn seit 2006 plagen, werden noch quälender. Nachts kommt es zu gewalttätigen Szenen im Ehebett, an die er sich morgens nicht mehr erinnern kann. Ein Phänomen, von dem auch andere Ex-Soldaten in den Chats berichten, in denen Martin sich mit Kameraden austauscht. Er hat sich entschlossen, Hilfe zu suchen. Beim ersten Gespräch mit dem Therapeuten, der selbst im Kosovo war, ist seine Frau Christiane dabei. Der Psychologe hat viele Jahre lang im Bundeswehrkrankenhaus in Berlin gearbeitet und ist spezialisiert auf die Behandlung von Soldaten. Nun endlich kann Martin die Bilder von den toten Schülerinnen in seinem Kopf zulassen. Die Geschichte, als bei einem Raketenwerfer-Angriff 26 Mädchen starben, die er schützen sollte. "Die Massengräber in den Jahren davor waren kein Problem. Aber als ich die Mädchen, die ich kannte, nach dem Angriff sah, da war irgendetwas mit mir passiert." Verena, 41, war 14 Monate lang in Afghanistan. Ihre Aufgabe: elektronische Kampfführung. Dazu gehört, den feindlichen Funkverkehr aufzuspüren, abzuhören und teilweise zu stören. Aber auch die Auswertung von Drohnen- oder Satellitenbildern, auf denen Hinterhalte entdeckt oder Attentate verhindert werden sollen. Die Bilder, die Verena unter Zeitdruck auswerten musste, zeigten häufig Tod und Verwüstung. Ihre Aufgabe: genau hinschauen, um das Leben ihrer Kameraden zu schützen. "Bis heute kann ich Leute in weißen sauberen Gewändern nicht gut ertragen. Selbstmordattentäter erkennt man daran. Die wollen 'sauber' gehen." Die Bundeswehr ermöglichte ihr innerhalb der vergangenen zwei Jahre als Zeitsoldatin eine Ausbildung zur Ergotherapeutin. 2018, nach dem Ausscheiden aus der Bundeswehr, machte sie sich selbstständig. Eine Wehrdienstbeschädigung wurde bestätigt, das heißt, Verena hat nachweislich eine gesundheitliche Schädigung durch die Einsätze. Das gibt ihr finanziellen Spielraum. 2019 erlebte sie einen Zusammenbruch. Die Fernsehbilder des Terroranschlages in Halle triggerten sie. Für drei Monate musste sie die Praxis schließen. Ihre Albträume nahmen zu. In Zukunft will sie sich im "Bund Deutscher EinsatzVeteranen e.V." engagieren. Mit ihrer Trauma-Zusatzausbildung, die sie als Ergotherapeutin gemacht hat, hofft sie, anderen Kameraden helfen zu können. Denen, die es noch nicht geschafft haben, sich ein neues Leben aufzubauen.

10 vor 10 00:40

10 vor 10

Nachrichten

"10 vor 10" ist eine Informationssendung von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). Vertiefende Berichte, Reportagen, Porträts und Live-Gespräche informieren über die wichtigsten Themen des Tages aus der Schweiz und der Welt.

Rockpalast Crossroads 01:10

Rockpalast Crossroads: Matze Rossi

Rock und Pop

Es gibt wenige Singer-Songwriter in Deutschland, die bei aller Schwermut so herzerwärmende, lebensbejahende Lieder schreiben wie Matze Rossi mit seinem Reibeisen-Indie-Pop. Seit 32 Jahren - davon 19 Jahre als Solokünstler - teilt Rossi seine alltagsweisen Songs über die Liebe und das Leben mit anderen, singt, lacht und redet auf seinen Konzerten mit ihnen. Was ist es, das ihn von vielen Betroffenheits-Deutschpop-Barden unterscheidet? Nun, er ist ein Punk. Das merkt man, das hört man. Selbst "Bierschinken", das lächelnde Zentralorgan des Punk, konstatiert: "Immer wieder schön! Ein übersympathischer Mensch, traumhafte und bewegende Lieder, voll toll." Matze Rossi blickt zurück nach vorn, sentimentalitätsarm, fügt bekannte und überraschende Wortbilder zu berührenden Texten zusammen und taucht all das in bewegende Melodien. Eine akustische Gitarre, Reibeisenstimme, eingängige, geerdete, fast hymnenhafte Songs, dazu eine ursympathische Ausstrahlung mit hohem Unterhaltungswert. Ein Mann, eine Akustikgitarre, ein Punk-Hintergrund, aber eine Song-Orientierung - die Vergleiche mit Chuck Ragan, mit dem zusammen er auf Tour war, sind da nicht weit. Das ist mehr als lediglich hemdsärmelig handgemacht. Seine Band und er verfügen über hohe Musikalität und einnehmenden Charme. Nicht von ungefähr hieß ein Live-Doppelalbum Matze Rossis "Musik ist der wärmste Mantel".

Rockpalast Crossroads 01:50

Rockpalast Crossroads: Jesper Munk

Rock und Pop

Es gibt kaum jemanden in der deutschen Indie-Szene, der noch nie etwas von Jesper Munk gehört hat. Er spielt Indie-Neo-Soul mit Blueswurzeln. Jesper Munks Geschichte ist eine von vielen Auf und Abs, von der bluesy Supernova zum zwar hippen, aber unterschätzten Crooner, vom Teenage-Posterboy zum etablierten und gestandenen Singer-Songwriter. Jesper Munk musste in den letzten Jahren Etiketten wie "Blues-Wunderknabe" und "Blues-Erneuerer" loswerden, die man ihm zu Beginn seiner Karriere irgendwo zwischen den "White Stripes" und "The Black Keys" mit seinem Indie-Erstling "For in My Way It Lies" und dem darauffolgenden Major-Debüt "Claim" aufgeklebt hatte. Gerade mal 20 Jahre war er damals jung - kein Wunder, dass ihm da einiges ziemlich gegen den Strich ging, denn wenn eins seine Sache nicht ist, ist das die Vereinnahmung durch inhaltliche Etiketten. "Gerade mal Anfang 30 blickt der im wahrsten Sinne des Wortes in Berlin gestrandete Münchner Jesper Munk auf eine durchaus beeindruckende Karriere als Musiker zurück. Die gute Botschaft vorab: Jesper Munk hat die obligatorischen 27 Jahre überlebt. Und: Er hört auf, sich wichtig zu nehmen. Keine großen Hallen mehr, sondern stinkige kleine Clubs überall auf der Welt. Spielen, zuhören, sich fühlen. Echte Menschen treffen. Lernen. Nur darum geht es ihm, das will er machen. Er fängt an, komplett allein aufzunehmen und macht sich so auf die Suche nach seiner wirklichen musikalischen Bestimmung. Pop-Höhepunkte, wie man sie in ihrer Wahrhaftigkeit und Wärme seit Amy Winehouse nicht mehr gehört hat. Er ist ein Mann mit einer goldenen Stimme." (Patrick Wagner, Gewalt-Sänger) Zuletzt liefert er sowohl Annäherung und Versöhnung mit seinem Frühwerk als auch Bewältigung verschiedener Themenkomplexe - von Starrummel über Depression, von klischeebehafteten Eskapaden bis Beziehungskrisen, von Kapitalismuskritik bis zur menschlichen Entfremdung, aber auch von sachgemäßem, zwingend notwendigem Eskapismus sowie bedingungsloser Liebe und ein bisschen Zuversicht. Jener gefühlvolle, alles vereinnahmende Spot auf die Musik, die Texte und auf den Vibe. Seine hochkarätige Band trägt dazu bei. Jesper: "Die Cassette-Heads kennenzulernen hat sich für mich angefühlt wie nach Hause kommen ... besser habe ich mich musikalisch ehrlich gesagt noch nie gefühlt." Seine Begleiter Tim Granbacka an Keyboards und Gitarre, Bassist Hal Strewe und Schlagzeuger Ziggy Zeitgeist kommen aus der Berliner Session-Szene, fungieren aber - egal ob mit oder ohne Jesper - in ihrer Arbeit als Kreative ebenfalls als Komponisten und Produzenten und sind so umso besser in der Lage, Jespers Ideen zielgerecht, manchmal auch virtuos, immer aber mit sehr viel Herz, Können und Wärme umzusetzen. Was die vier Musiker auf einer Bühne zusammen erschaffen, ist moderner Neo-Soul, vom Jazz geküsst, dazu Chanson, R'n'B, bluesy Crooner-Balladen und zarter Indie-Pop bis hin zum Slow Wave. Aber das kann nur eine annähernde Beschreibung sein. Dazu Jesper: "Ich sehe Musik als eine universellen Sprache, bei der sich jegliche Art von Ausgrenzung falsch anfühlt." Das hat jede Menge Seele, seine Stimme war nie besser, sein Vortrag ist berührend und begeisternd.

Rockpalast Crossroads 03:05

Rockpalast Crossroads: Mina Richman

Rock und Pop

Es ist die Suche nach einer Bestimmung, einer Perspektive und Lebensrichtung, die die 26-jährige Deutsch-Iranerin Mina Richman schon früh zur Musik, speziell zum Indie-Folk und Soul treibt. In Berlin geboren, aber in der Kleinstadt Bad Salzuflen aufgewachsen, pendelt sie zwischen den Welten und entdeckt in der CD-Sammlung ihrer Tante Schätze wie Joan As Police Woman und Nina Simone. Soul und Blues, die Hip-Hop-Kultur und die Revolte der großen Singer-Songwriterinnen stehen Pate. Von ihrem Vater "aus Versehen" zur Feministin erzogen - wie sie es einmal in einem "Zeit"-Interview formulierte - bediente sie sich für ihren Künstlernamen beim berühmten Cher-Zitat "Mom, I am a rich man". Der Solidaritätssong "Baba Said" geht während der Kopftuchrevolution im Iran schlagartig viral und macht die queere Deutsch-Iranerin über Nacht auf dem ganzen Globus bekannt. Das Musikalische mit dem Gesellschaftlichen zu verbinden, war ihr schon immer ein Anliegen. Mina Richman ist eine souveräne, selbstbestimmte Songwriterin, reflektiert und offen. Sie greift kulturelle Entwurzelung sowie den gesellschaftlichen wie auch ihren persönlichen Umgang mit ihrem Körper auf - aber es geht ihr nicht ausschließlich um Verwundbarkeit und Wege, diese zu überwinden. Ihre Single "Nearly To The End" beispielsweise - "ein herrlich beschwingter Song, der vermuten lässt, dass Amy Winehouse oder die Alabama Shakes in der ein oder anderen Playlist von ihr einen Platz haben" (DIFFUS) - beleuchtet die schönen Seiten des Erwachsenwerdens: Mut und liebe Menschen, die einen begleiten. Musikalisch ist das enorm reif - Mina stellt nun mit Soul, Folk und Indie-Pop einen brillant kreierten Sound vor. "Dabei lässt sie ihre klugen und trotz viel inhaltlicher Tiefe immer auch wieder herrlich amüsanten Gedanken auf eine Art und Weise in ultra-eingängige Folk-Pop-Nummern fließen, die geschickt mit allerhand Versatzstücken jonglieren und deshalb sofort vertraut klingen, obwohl sie gerade hierzulande praktisch referenzlos sind." ("Gaesteliste.de") Mina Richman und ihre Band haben eine äußerst einnehmende Art, entspannt zu grooven, ohne dass es auf Kosten der Intensität geht. Das macht gleichzeitig fröhlich und traurig, also immer ein bisschen bitter sweet. "Kunstvolle Songs und Texte, die gerade durch ihr Oversharing nichts als berührende Wahrhaftigkeit produzieren. 'Grown up' von der Deutsch-Iranerin Mina Richman ist das bemerkenswerteste Debüt-Album des Jahres." (Linus Volkmann, "Musikexpress") Nicht umsonst erhielt Mina Richman den popNRW-Preis 2024 in der Kategorie "Outstanding Artist". Redaktionshinweis: Die Folgen vier bis sechs der achtteiligen Reihe "Rockpalast Crossroads" zeigt 3sat am Montag, 12. Mai, ab 2.05 Uhr, die Folgen sieben bis acht sind am Montag, 19. Mai, ab 2.10 Uhr in 3sat zu sehen.

Erlebnisreisen 03:45

Erlebnisreisen: Roadtrip von Vancouver Island nach Banff - Kanada

Landschaftsbild

und Maximilian Leinfelder

Kanadas deutsche Küste: Lunenburg in Nova Scotia 04:05

Kanadas deutsche Küste: Lunenburg in Nova Scotia

Land und Leute

Das Städtchen Lunenburg an der kanadischen Ostküste wurde 1753 von norddeutschen Einwanderern gegründet. Der idyllische Ort, ganz aus Holz erbaut, zählt heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Im 19. Jahrhundert war Lunenburg eine der reichsten Städte des britischen Königreichs, zu Wohlstand gekommen durch Fischerei und Schiffsbau. Bis heute ist das traditionelle Gericht in allen Restaurants Sauerkraut. Glenn Rhodenizers Familie geht über zehn Generationen direkt auf die deutschen Einwanderer zurück. Und was die Rhodenizers auf ihren Feldern direkt am Meer vor allem anbauen, könnte kaum typischer sein: Es ist Weißkohl, den die Bauernfamilie zu Sauerkraut verarbeitet. Sauerkraut gibt es in dieser Gegend in jedem Restaurant und in jedem Supermarkt, es ist die Spezialität der Region. Das Erbe des Holzboot-Baus wird von David Westergard erfolgreich gepflegt. In seinem uralten Schuppen setzt er gerade einen 20 Meter langen Schoner aus vier verschiedenen heimischen Holzarten zusammen. Holzboote zu bauen, sagt er, sei wie Slow Food: nachhaltig, bewusst, umweltschonend, abfallfrei. Auch die traditionellen "Dories" sind aus Holz: die Ruderboote dieser Gegend, die früher von Fischern genutzt wurden. Einmal im Jahr treten Teams aus Kanada und den benachbarten USA gegeneinander an, zum großen "Dorie"-Rennen direkt vor der idyllischen Wasserfront der Stadt. Danette Eden hat ein Jahr zuvor gewonnen und den ganzen Winter über hart trainiert, um ihren Titel zu verteidigen. Auch Ollie Cote ist im "Dorie" unterwegs, aber beruflich. Er sammelt "Irish Moss" - Seegras. Dieser besonders wertvolle Grundstoff für Lebensmittel und Kosmetik ist in Nova Scotia von besonders guter Qualität. Auch wenn die Industrie große Mengen benötigt: Geerntet wird von Hand und vom kleinen Bötchen aus, als wäre die Zeit stehen geblieben. Obwohl dort nur knapp 3000 Menschen leben, konnte sich Lunenburg in seinen Glanzzeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts sogar ein Opernhaus leisten, gestiftet von den reichen Schiffsbauern. Den Niedergang des Schiffbaus überlebte die Oper zunächst als Kino, doch seit den 1970er-Jahren war sie dem Verfall preisgegeben. Farley Blackman hat sich die Rettung des Opernhauses zur Lebensaufgabe gemacht und kann jetzt, nach einem Jahrzehnt Arbeit, die Wiedereröffnung feierlich begehen. Lunenburg ist ganz auf Holz gebaut: die hölzernen Schiffe, die einst den Reichtum brachten, die hölzernen Häuser, die den Charme des Städtchens ausmachen, die hölzerne Oper, die in neuem Glanz erstrahlt. Und das Holz wird in Nova Scotia bis heute auf traditionelle Art gewonnen. Mit Pferden ziehen "Horse Logger" die gefällten Stämme aus den hügeligen und felsigen Wäldern, unpassierbar für Motorfahrzeuge. Kristan Kelley bildet mit seinem Lieblingspferd Belle ein eingespieltes Team. Im tief verschneiten Winterwald kennen beide ihre Rollen und Wege, um den Baustoff, der Lunenburg reich und schön machte, aus den endlosen Küstenwäldern zu holen. Für den Zweiteiler "Kanadas deutsche Küste" hat ein Filmteam aus Halifax die Bewohner Lunenburgs ein ganzes Jahr lang begleitet, in allen Jahreszeiten. So entstand das berührende Porträt einer Stadt und Region, die von einem wohlhabenden Zentrum der Fischerei und des Holzschiffbaus nach langen Jahren des Niedergangs wieder zu einem betriebsamen Juwel an der kanadischen Küste wurde, UNESCO-Weltkulturerbe mit reicher Tradition und hoher Lebensqualität.

Ein Stück Frankreich in Nordamerika 04:50

Ein Stück Frankreich in Nordamerika: Die Inseln Saint-Pierre und Miquelon

Land und Leute

Der Archipel Saint-Pierre-et-Miquelon liegt im nordwestlichen Atlantik und direkt neben der kanadischen Provinz Neufundland. Doch wenn man nach eineinhalb Stunden Überfahrt von Kanada im Hafen von Saint-Pierre einfährt, ist Europa plötzlich ganz nah: bunte Holzhäuser mit schmiedeeisernen Balkonen, gemütliche Cafés und Boulangeries. Die Inseln sind das letzte Überbleibsel der ehemaligen Kolonie Neufrankreich und das einzige französische Überseegebiet in Nordamerika. Eine raue, aber schöne Inselgruppe, auf der Papageientaucher nisten und in deren Gewässern Wale und Delfine Lebensraum finden. Auf der Hauptinsel Saint-Pierre mit der gleichnamigen Hafenstadt leben die meisten der knapp 6000 Einwohner. Die Vorfahren der "Saint Pierrais" stammen größtenteils von Basken ab. Marie Cormier studiert Meeresbiologie in Europa und ist zum Arbeiten nach Saint-Pierre zurückgekehrt. Im Verein d'Orok-Bat lernt sie traditionelle baskische Tänze. Dort übt sie auch für einen großen Auftritt auf der Fête Basque. Auf diesem baskischen Volksfest spielen auch die Brüder Dimitri und Cédric Choi um den begehrten Pokal im Pelota, einem schnellen Rückschlagspiel, das auf den Inseln sehr beliebt ist. Obwohl die Nachbarinsel Miquelon-Langlade größer ist, leben dort nur wenige Hundert Menschen. Der Süden Langlades ist das Reich der Pferde. Vor 500 Jahren brachten Siedler die ersten Tiere auf den Archipel. Stephy und Justine sind zwei junge Reiterinnen, die ihre Pferde im Sommer frei weiden lassen und sie für einen Ausritt wieder einfangen müssen. Währenddessen sucht der Koch Hervé Rioult auf Miquelon nach den besten Produkten für sein Tagesmenü. Vor 20 Jahren kam er aus Paris auf das Eiland und blieb. Weil es nicht immer frische Lebensmittellieferungen gibt, muss Hervé mit dem arbeiten, was die karge Landschaft hergibt. Obwohl Europa fern ist und das kanadische Festland zum Greifen nahe, fühlen sich die Bewohner der französischen Kultur verbunden und halten ihre Traditionen aufrecht.