18:30
Das 3sat-Wissenschaftsmagazin berichtet ausführlich, verständlich und aktuell über Technik, Medizin, Wissenschaft und Forschung. "nano" macht Zukunftsvisionen sichtbar und erfahrbar. Durch eine unterhaltsame, spannende und informative Mischung von Wissenschaftsfilmen macht "nano" seine Zuschauer fit für die Welt von morgen. "nano" ist ein aktuelles Magazin und enthält Studio- und Schaltgespräche. Regelmäßig werden Schwerpunkte gesetzt und wissenschaftlich beleuchtet.
19:00
- Milliarden-Hilfe für die Ukraine EU ringt um Wege zur Finanzierung - Schutz vor Raketenangriffen Bundeswehr startet Flugabwehrsystem - Nach Protesten von Fußballfans Neue Regeln für Stadien aufgeschoben
19:19
3sat zeigt das Wetter aus den 3sat-Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz.
19:21
"Kulturzeit" ist das werktägliche Kulturmagazin von 3sat. "Kulturzeit" mischt sich in kulturelle und gesellschaftspolitische Fragen ein. Das Magazin bietet Hintergrundinformationen, Porträts und Gespräche zu aktuellen und brisanten Fragen.
20:00
ARD-Nachrichten aus dem In- und Ausland auf den Punkt gebracht. Die "Tagesschau" bietet die wichtigsten Nachrichten des Tages und zusätzliche Informationen in Text, Bild, Audio und Video sowie umfassende Berichte und Hintergründe zu aktuellen Themen und Entwicklungen.
20:15
Büdchen, Kiosk, Trinkhalle, Späti - dort trifft der Rentner auf die Ärztin, das Grundschulkind auf den hippen Partygänger. Genauso einen Laden hat Hajo in Frankfurt geerbt. Dort steht er mit Thorsten, Hausmeister der örtlichen Grundschule, und Guido, der bei der Müllabfuhr arbeitet. Die drei kennen sich von Kindheit an. Eines Tages legt ein Mann im Anzug 200 Euro für eine Packung Kaugummi auf die Theke, um die Toilette benutzen zu können. Kurz wird sich über den Schnösel aufgeregt, aber schnell ist er auch wieder vergessen. Bis Guido selbst mal muss und eine Leiche auf der Toilette findet. Hauptkommissarin Petra Krosowski von der Mordkommission rückt mit ihrem Team an und duldet widerwillig ihre jüngere Kollegin Leyla Aydin von der Wirtschaftskriminalität, die den verstorbenen Banker zu kennen scheint. Als die Polizei wieder abgerückt ist, entdecken die drei Freunde einen mysteriösen Koffer, den der Tote dabeihatte und den sie im Eifer des Gefechts im Hinterraum des Kiosks deponiert und vergessen hatten. Natürlich müssen sie den melden. Wobei: Vielleicht ist das ja eine dieser Chancen, die sie bisher immer verpasst haben? Sie beschließen, den Koffer zu behalten und malen sich schon aus, wie der Inhalt ihr Leben verändern könnte. Doch das Öffnen des Koffers entpuppt sich als echte Herausforderung. Außerdem tauchen immer wieder merkwürdige Gestalten auf, die nach ihm suchen - und kurz darauf liegt plötzlich die zweite Leiche im Kiosk. Auch Leyla Aydin lässt nicht locker und ermittelt zu dem Toten und seinen mafiösen Machenschaften. Und während Hajo, Guido und Thorsten sich immer schuldiger machen, wird das, was sich vermeintlich im Koffer befindet, immer wertvoller und die Träume für ihr Leben immer größer. Redaktionshinweis: 3sat zeigt vom Samstag, 29., bis zum Mittwoch, 3. Dezember, zehn nominierte Fernsehfilme, die bei der "TeleVisionale", dem Film- und Serienfestival Weimar, präsentiert werden. Ab Freitag, 28. November, 18 Uhr, können die Filme auch in der 3satMediathek unter www.3sat.de abgerufen werden. Zuschauer können durchgehend vom 28. November, 18.00 Uhr, bis zum 5. Dezember, 5.00 Uhr, ihren Lieblingsfilm unter www.3sat.de/publikumspreis wählen. Die Abstimmung für den 3satPublikumspreis erfolgt über einen QR-Code. Dieser kann von Journalisten zum Abdruck unter presse@3sat.de abgefordert werden. Am Freitag, 5. Dezember, wird der 3satPublikumspreis dann im Rahmen der Preisverleihung der "TeleVisionale - Film- und Serienfestival Weimar" verkündet.
21:45
Der Stammheim-Prozess gegen die Führung der ersten Generation der RAF, der am 21. Mai 1975 begann, war einer der aufwändigsten der Bundesrepublik. Durch diesen Gerichtsprozess wurde Stammheim auch zum identitätsstiftenden Ort der RAF. Das Dokudrama zeigt das Geschehen im Gerichtssaal und rekonstruiert die Lebenswelt der Angeklagten im benachbarten siebten Stock der JVA Stammheim. Dabei nutzt das Dokudrama die Perspektive von Horst Bubeck, der als Vollzugsbeamter im Zellentrakt den intensivsten Kontakt zu den Inhaftierten hatte und im Untersuchungsausschuss, der nach dem Tod der RAF-Terroristen im Oktober 1977 eingesetzt wurde, ein wichtiger Zeuge war. Die szenischen Teile des Dokudramas, die am Originalschauplatz im siebten Stock der JVA Stammheim gedreht wurden, stützen sich auf Protokolle, schriftliche Mitteilungen sowie die Erinnerungen damals handelnder Personen und werden mit Originalaufnahmen vom Prozess und vom Untersuchungsausschuss verwoben. Redaktionshinweis: 3sat zeigt vom Samstag, 29., bis zum Mittwoch, 3. Dezember, zehn nominierte Fernsehfilme, die bei der "TeleVisionale", dem Film- und Serienfestival Weimar, präsentiert werden. Ab Freitag, 28. November, 18 Uhr, können die Filme auch in der 3satMediathek unter www.3sat.de abgerufen werden. Zuschauer können durchgehend vom 28. November, 18.00 Uhr, bis zum 5. Dezember, 5.00 Uhr, ihren Lieblingsfilm unter www.3sat.de/publikumspreis wählen. Die Abstimmung für den 3satPublikumspreis erfolgt über einen QR-Code. Dieser kann von Journalisten zum Abdruck unter presse@3sat.de abgefordert werden. Am Freitag, 5. Dezember, wird der 3satPublikumspreis dann im Rahmen der Preisverleihung der "TeleVisionale - Film- und Serienfestival Weimar" verkündet.
23:25
Irene Huss und ihre Kollegen ermitteln wegen einer Reihe mysteriöser Brandstiftungen, die ein seltsames Muster aufweisen: Der Täter zündelt immer wieder an Häusern mit der Nummer Neun. Nun hat es ein Todesopfer gegeben. Irene erinnert sich an ihren ersten Fall, bei dem sie vor 15 Jahren ein junges Mädchen der Brandstiftung verdächtigte, ihm aber nie etwas nachweisen konnte. Noch ehe sie die alten Akten einsehen kann, geschieht ein neuer Mord. Ingrid Eriksson, Mitglied einer sektiererischen Inselgemeinde, wurde in ihrer Wohnung erstochen. Auf der Beerdigung der alten Dame trifft Irene deren Neffen Frej, einen begabten Balletttänzer, und dessen Lehrerin Gisela, die der Kommissarin offenbar etwas mitteilen möchte. Das verabredete Treffen findet jedoch nicht statt, weil Gisela tags darauf erschlagen aufgefunden wird. Übereinstimmende Fingerabdrücke deuten auf Ingrid Erikssons Mörder. Kopfzerbrechen bereitet Irene auch ihre Tochter Katarina, die in der Schule auffällig wird, weil sie ihre ehemals beste Freundin übel mobbt. Endlich spürt Irene die rätselhafte Sophie auf, das Mädchen aus ihrem ersten Fall. Diese macht keinen Hehl aus ihrer pyromanischen Obsession und legt überraschend ein umfassendes Geständnis ab. Ihre Ausführungen erscheinen glaubhaft, denn sie weiß, dass nur Gebäude mit der Hausnummern Neun betroffen sind - eine Information, die kein Außenstehender kennen kann. Die Kommissarin zweifelt jedoch an Sophies Schuld und stößt auf eine unerwartete Verbindung zwischen den Brandstiftungen und den ungeklärten Morden. Kommissarin Irene Huss ist eine faszinierende Frauenfigur aus der Feder der schwedischen Bestseller-Autorin Helene Tursten. Angela Kovács, bestens bekannt aus den Wallander-Adaptionen mit Krister Henriksson, erweist sich auch in dieser spannungsgeladenen Krimiverfilmung als Idealbesetzung. Obwohl die durchtrainierte Kampfsportlerin mit schwarzem Gürtel in Jiu-Jitsu durchaus zuschlagen kann, ist Irene Huss keine Comic-Figur, sondern eine normale, bodenständige Ermittlerin, die nach Dienstschluss immer ihren Hund ausführt und deren Ängste und Probleme der Zuschauer hautnah miterlebt. So verbinden sich in ihren Ermittlungen immer wieder Privates und Berufliches auf fesselnde und emotionale Weise.
00:50
"10 vor 10" ist eine Informationssendung von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). Vertiefende Berichte, Reportagen, Porträts und Live-Gespräche informieren über die wichtigsten Themen des Tages aus der Schweiz und der Welt.
01:15
Dieses Mal zu Gast: Journalistin & Kulturmanagerin Danielle Spera, Schauspieler Wolfram Berger, Jazz-Saxophonistin Madeleine Joel und Kabarettist Berni Wagner. 2025 feiert die Republik Österreich ihr 80-jähriges Bestehen. Ein Anlass für Journalistin Danielle Spera, sich über Meilensteine der österreichischen Nachkriegsgeschichte Gedanken zu machen. Für ihr neues Buch "Bewegte Zeiten" hat sie mit verschiedenen Persönlichkeiten - darunter Altkanzler Schüssel und Bestsellerautorin Renate Welsh - unterhalten. Bei "Stöckl" spricht die erfolgreiche Kulturmanagerin auch darüber, was wir der turbulenten Weltlage entgegensetzen können und gibt Einblicke in private Glücksmomente. Nach seinem Rollen-Abschied in der ORF-ZDF-Hitserie "Bergdoktor" ist Schauspieler, Regisseur und Kabarettist Wolfram Berger, der vor kurzem seinen 80. Geburtstag feierte, mit mehreren Bühnenprogrammen in Österreich unterwegs und betont: "Ich hatte bis jetzt ein sehr gelungenes Leben. Ich bin ein Glückspilz!" Im Gespräch mit Barbara Stöckl spricht der Jubilar über Erinnerungen an seine Kindheit und das bevorstehende John-Lennon-Tribute "Give Peace a Chance" ab Januar 2026. Mit einer anderen großen Musik-Ikone beschäftigt sich Jazz-Saxophonistin Madeleine Joel. "Keiner kann die Knef singen, hat man mir gesagt", und trotzdem widmet sie Hildegard Knef zum 100. Geburtstag gemeinsam mit der Band "The Hildeguards" ein Jubiläumsprogramm unter dem Titel "Tapetenwechsel" und eine gleichnamige CD. Im persönlichen Gespräch gibt die vielseitige Künstlerin außerdem Einblicke in ihre ersten Berührungen mit der Musik. Kabarettist Berni Wagner wurde am Montag für sein aktuelles Programm "Monster" mit dem diesjährigen Österreichischen Kabarettpreis ausgezeichnet. Für Wagner ist "Kunst ein Raum, um widerstrebende Meinungen zu vereinen". In seinem Kabarett begibt sich der Oberösterreicher auf die Suche nach dem inneren Ungeheuer und spricht über das Mannsein. Dabei hätte alles auch anders kommen können: der Oberösterreicher stammt aus einer Akademikerfamilie, und er selbst absolvierte ein Biologiestudium. Was Fischfossilien aus dem Lavanttal damit zu tun haben, erzählt er im Nighttalk.
02:15
Das Bleistätter Moor war einst mit 600 Hektar eins der größten Moorgebiete Kärntens. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Moor trockengelegt, um es landwirtschaftlich zu nutzen. Dadurch wurden Nährstoffe und Düngemittel mit der durchströmenden Tiebel ungefiltert in den Ossiacher See gespült. In der Folge entwickelte sich im See eine massive Algenplage. Ab 2016 wurden deshalb im Mündungsbereich der Tiebel 75 Hektar wieder geflutet. Die entstandenen Absetzbecken verringern als Filter den Eintrag von Schweb- und Nährstoffen in den Ossiacher See und heben somit wieder die Wasserqualität. Heute wird der Großteil der trockengelegten Flächen im Rahmen des Naturschutzes nach wie vor landwirtschaftlich genutzt. Der Bereich um die gefluteten Absetzbecken entwickelt sich zunehmend zu einem geschützten Paradies für Flora und Fauna. Ganz nebenbei wurde das artenreiche Natur-, Landschafts- und Europaschutzgebiet mit dem "Slow Trail" zu einer harmonischen Verbindung mit dem sanften Tourismus. Das Projekt ist das Ergebnis einer vieljährigen Kooperation zwischen Fachleuten aus den Bereichen Gewässerökologie, Landwirtschaft, Naturschutz und Tourismus.
02:40
3280 Quadratkilometer am Meer mit Elefanten, Nashörnern, Büffeln, Löwen und Leoparden: der südafrikanische "iSimangaliso Wetland Park". "iSimangaliso" heißt in der Sprache der Zulu "Wunder". Der Küstenstreifen wurde 1999 zum ersten UNESCO-Weltnaturerbe Südafrikas erklärt. Isimangaliso bietet mit seinen ausgedehnten Feuchtgebieten, Sumpflandschaften, Savannen und Küstenwäldern eine unvergleichliche Biodiversität mit entsprechender Artenvielfalt. Elefanten kommen dort bis an die Meeresufer. Und Kleinstädte wie St. Lucia werden nachts immer wieder von Nilpferden besucht, die schon mal eine Tankstelle als Hippo-Toilette benutzen. Seit Kurzem leben auch wieder Löwen im Mkhuze-Wildreservat und vervollständigen damit die "Big Five" neben Elefant, Nashorn, Büffel und Leopard. Das Vorkommen der "Big Five" ist aus Marketinggründen immens wichtig, schließlich will der "iSimangaliso Wetland Park" mittelfristig dem berühmten Kruger-Nationalpark ernsthaft Konkurrenz machen. Von der touristischen Erschließung des Gebiets sollen nicht nur die großen Handelsketten profitieren: Ökotourismus gilt dort als zentrale Strategie für nachhaltige Entwicklung und Naturschutz. Mit diesem Konzept werden die lokalen Gemeinschaften in die Planung und Organisation des Parks einbezogen. Der "iSimangaliso Wetland Park" beansprucht Modellcharakter für eine künftige Entwicklungspolitik, die Naturschutz und wirtschaftliche Interessen miteinander in Einklang bringen will. Die ansässige Bevölkerung soll das "Juwel der Elefantenküste" als Lebensgrundlage auch für kommende Generationen verstehen und für seinen nachhaltigen Schutz Sorge tragen.
03:30
Das Tembe-Wildreservat gilt als Zufluchtsort der letzten Giganten: Elefantenbullen mit gewaltigen Stoßzähnen. Das 300 Quadratkilometer große Reservat wurde vom König der Tembe begründet. Der "Tembe Elephant Park" im Nordosten Südafrikas an der Grenze zu Mosambik soll aber nicht nur den "Königselefanten" Schutz, sondern auch der lokalen Bevölkerung eine Lebensgrundlage bieten. Mit Jobs im Ökotourismus trägt das Projekt zur Armutsbekämpfung bei. Der "Tembe Elephant Park" gilt als die afrikanische Heimat der letzten Giganten. Nach Ansicht vieler Zoologen ist das 300 Quadratkilometer große Schutzgebiet an der Grenze Südafrikas zu Mosambik einer der wenigen sicheren Rückzugsorte für die "Great Tuskers". Ein Blick auf die Giganten genügt, um zu wissen, warum sie auch als "Königselefanten" bezeichnet werden. Aber die Metapher passt noch aus einem zweiten Grund: Das Wildreservat wurde von einem König gegründet, dem Vater von Inkosi Israel Tembe, dem heutigen Chief der Tembe-Gemeinschaft. Der Stamm vom Volk der Tonga, der dort seit Generationen beheimatet ist, verwaltet den Park gemeinsam mit der staatlichen Naturschutzbehörde. Das ist von großer ökonomischer Bedeutung, weil das Grenzgebiet zu Mosambik von besonderer Armut geprägt ist. In dieser entlegenen Region von KwaZulu-Natal stehen die landwirtschaftlich interessantesten Flächen an der Küste unter strengem Naturschutz. Dort, wo Ackerbau betrieben werden durfte, entwickelten sich die Elefanten zum größten Problem. Sie bedrohten vor allem nachts die Felder - und damit letztlich auch die ansässige Bevölkerung, die die Früchte ihrer Arbeit mit allen Mitteln verteidigen wollte. Blutige Konflikte zwischen Mensch und Wildtier mit großen Verlusten für beide Seiten waren die logische Konsequenz. Mit der Gründung des "Tembe Elephant Park" 1983 wandelte sich die Bedeutung der Elefanten vom Problemfall zum Zukunftspotenzial. Mittlerweile lebt die Tembe-Gemeinschaft zu einem guten Teil von "ihren" Elefanten und hat die geeigneten Schutzmaßnahmen sowohl für die umliegenden Dörfer als auch für die Wildtiere getroffen. Der regierende König hat die Attraktivität des Wildparks durch die Wiederansiedlung der vor langer Zeit durch Jagd ausgerotteten Löwen wesentlich erhöht. Jetzt ist der "Tembe Elephant Park" ein vollwertiges "Big-Five-Reservat", das neben seinen berühmten "Königselefanten" auch Nashörnern, Büffeln, Leoparden und eben den "Königslöwen" als Neuankömmlingen Schutz gewährt. Mit der starken Einbeziehung der Lokalbevölkerung gilt das einzigartige Projekt als Modell für Naturschutz, Erhaltung der Biodiversität und wirtschaftliche Entwicklung.
04:25
Gabun ist die vielleicht einzig intakte Schatzkammer im äquatorialen Regenwaldgürtel Afrikas. Ihre Kronjuwelen sind Waldelefanten, Flachlandgorillas, Mandrille und andere bedrohte Tierarten. Waldelefanten haben in Gabun alles andere als einen guten Ruf. Sie gelten als aggressiv und als ständige Bedrohung von Feldern und Dörfern. Das liegt nach Meinung des Elefantenforschers und heutigen Umweltministers Lee White jedoch nicht an deren "Charakter". Vielmehr haben die Tiere schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht. In der gesamten Region des äquatorialen Regenwaldgürtels Zentralafrikas wurden und werden sie immer noch stark bejagt. Bis vor einigen Jahren auch in Gabun. Seit der Staat seine Wirtschaftspolitik unter das Motto "Grünes Gabun" gestellt und 13 Nationalparks geschaffen hat, erholen sich die Bestände. Das ist nicht nur eine gute Nachricht für den Schutz der Artenvielfalt und des Regenwaldes, sondern auch für das Weltklima. Obwohl Gabun noch kaum vom Klimawandel betroffen ist, wird das zentralafrikanische Land an der westlichen Atlantikküste von den Auswirkungen des Klimawandels auf die nördlichen Nachbarländer bedroht. Wenn sich die Sahelzone immer weiter ausdehnt und der Meeresspiegel steigt, werden die großen Flüchtlingsbewegungen eher nicht gegen Norden - nach Europa - gehen, sondern gegen Süden, in den fruchtbaren Regenwaldgürtel des Kongobeckens, befürchtet White: "Unsere Wälder und Wildtiere werden keine Chance haben", so der vorausblickende Ökologe, "die Ankunft Millionen hungriger Menschen zu überleben." Der Erhalt des Regenwaldes mit all seiner biologischen Vielfalt ist Grundlage des Klimaschutzes in ganz Afrika. Seine Existenz sorgt für Regen bis in die Sahelzone. Das kaum bekannte Gabun hat damit globale Bedeutung für den Klima- und Artenschutz. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Gabun ist - nach Surinam - mit 88 Prozent Waldfläche das am zweitstärksten bewaldete Land der Welt. Es besitzt zwölf Prozent des afrikanischen Regenwalds, in dem etwa die Hälfte aller noch existierenden Waldelefanten leben - neben 30.000 Gorillas und 35.000 Schimpansen. Der Wildtierschutz ist dort nicht rein ethisch begründet, sondern eine Notwendigkeit für die Reproduktion der Biomasse. Laut einer im "Nature"-Magazin veröffentlichten Studie würde die Ausrottung der Waldelefanten allein die Biomasse der zentralafrikanischen Regenwälder um sieben Prozent verringern. Mit ihren Ausscheidungen von Samen und unverdauten Früchten sorgen sie ebenso wie Gorillas für den Erhalt der Vegetation. Die Möglichkeit, mit Flachlandgorillas, Schimpansen und Waldelefanten auf Tuchfühlung zu gehen, Nilpferden bei Strandspaziergängen zuzusehen und tagelang mit kleinen Booten durch das verzweigte System der Lagunen auf der Suche nach westafrikanischen Panzerkrokodilen und anderen seltenen Tierarten zu fahren, macht Gabun zum Kronjuwel des zentralafrikanischen Regenwaldes. Weltweit sterben pro Jahr bis zu 6000 Regenwald-Arten aus. Gabun ist hinsichtlich des Kampfes gegen Klimawandel und für Artenvielfalt zum einen systemrelevant, zum anderen ein seltenes Positivbeispiel, an dem sich andere Staaten nicht nur in der Region orientieren könnten. Dieses Land ist eine wahre Schatztruhe der Biodiversität. Doch wie bei allen verbliebenen Naturschätzen dieses Planeten gehört ihre akute Bedrohung zur Gegenwart. Der Kampf für ihren Erhalt steht im Mittelpunkt dieses Films.