04:30
Die Südinsel Neuseelands ist die rauere, wildere Schwester der Nordinsel. Dort überwinden die Züge spektakuläre Strecken vom Pazifischen Ozean bis zu den Bergen der Südalpen Neuseelands. Entlang der Ostküste kommt der "Coastal Pacific-Train" am Lake Rotoiti vorbei. Im Gletschersee forscht Biologe Don Jellyman nach neuseeländischen Langflossenaalen. Es sind meterlange, respekteinflößende und etwas gruselige Urtiere. Sie steigen aus den kalten Tiefen empor und schwimmen irgendwann zum Laichen in den tropischen Ozean, wo sie spurlos verschwinden. Vorbei an der Kaikoura-Halbinsel geht es nach Christchurch. Im Jahr 2011 legte ein Erdbeben die Stadt in Schutt und Asche. Riki Manuel ist einer der bekanntesten Maori-Holzschnitzkünstler des Landes. In seinen Werken verarbeitet er die Katastrophe und trägt die Geschichte von Generation zu Generation weiter. In Christchurch übernimmt der "TranzAlpine" die Führung. Doch die Südinsel ist auch Erdbebengebiet. Immer wieder verbiegen Verwerfungen die Schienen. Der Zug durchquert die Südalpen, Gebirge und Gletscherflüsse, bis er die Westküste erreicht. Dort sind die weißen Strände fast menschenleer. Das raue Klima und die isolierte Lage haben die Urlandschaften bewahrt. Es ist auch eine Fahrt zurück in die Kolonialgeschichte. Die europäischen Siedler gründeten in der Einsamkeit der Natur die ersten Dörfer. Seit Generationen werden Hunderte von Rindern zwischen Regenwäldern und steilen Felswänden durch den Gletscherfluss am Arawhata-Tal getrieben. Eine Familie ist bis heute geblieben. Seit Generationen betreibt JJ Nolan dort traditionelle Rinderzucht. Mit seinem Jetboat lenkt er die Tiere unfallfrei durch das kalte Wasser des Arawhata-Flusses mitten in einem Urwald. Viehtrieb mit dem Motorboot, das dürfte weltweit einmalig sein. Weiter südlich verdichten sich die Regenwälder in Fiordland, der größten Urlandschaft Neuseelands. Bis heute ist sie für die schmalen Gleise unbezwingbar und gilt als eins der am wenigsten erforschten Gebiete der Welt. Ein Bergsteiger soll eine alpine Eidechse gesehen haben. Es ist eine seltene Art, die seit Jahrmillionen in diesem rauen Klima ausharrt, doch seit der Begegnung fehlt vom Urtier jede Spur.
05:15
Aus der Torresstraße, der seichten warmen Meerenge zwischen Australien und Papua-Neuguinea, erheben sich über 270 Inseln mit weißen Korallensandstränden. Ein entlegener und exotischer Archipel, den in Europa kaum jemand kennt. Diese Dokumentation bietet überraschende Einblicke in einen der letzten weißen Flecken auf der Landkarte der Weltreisenden: eine einzigartige Inselwelt, paradiesisch und rau zugleich. Schon der Name der Hauptinsel klingt nach Robinson Crusoe: Thursday Island, die Donnerstagsinsel. Das Leben im entlegenen Südseeparadies hat seine Herausforderungen: Von den rund 20 bewohnten Inseln liegen viele etliche Kilometer voneinander entfernt. Kaum eine eignet sich für einen Flugplatz. Wer seine Familie und Freunde besuchen will, muss über ein Meer mit unberechenbaren Gezeitenströmungen reisen. Auch Frachtschiffe, die die Inseln vom Festland aus mit Medikamenten und anderen lebensnotwendigen Dingen versorgen, kommen nicht immer pünktlich an, wie Matrose Lachie McDermott berichtet. Der Isolation und Ressourcenknappheit begegnen die Ureinwohner seit jeher mit großem Einfallsreichtum. Da das Internet noch längst nicht überall angekommen ist, ist das lokale Radio nach wie vor die zentrale Instanz, über die die Menschen miteinander kommunizieren, Grüße ausrichten und ihre Treffen verabreden. Die Dokumentation begleitet einige Insulaner der Torresstraße. Dazu gehören der Ranger Barry Pau, der jahrhundertealte Fischfallen betreut, Wally Kris, der die Kinder die überlieferten Tänze lehrt, und der Künstler Ken Thaiday, der traditionelle, bewegliche Tanzmasken und Skulpturen schnitzt. Die Bewohnerinnen und Bewohner haben sich mit dem Inselleben arrangiert. Schwangere Frauen werden von der "fliegenden" Hebamme Paula Dawson betreut, die jährlich Tausende Flugmeilen zurücklegt, damit sie die Frauen auf ihren abgelegenen Heimatinseln besuchen kann. Die Lokalzeitung wird von Aaron Smith geleitet. Er ist Redakteur, Fotograf und Zeitungsjunge zugleich - und froh, wenn die auf dem Festland gedruckte Zeitung rechtzeitig mit dem Schiff ankommt. Es ist wohl eine der wenigen Zeitungen der Welt, die es nicht im Internet gibt.
06:00
Bali, die Insel der Götter: Für viele ein Paradies auf Erden. Mit seinen Freunden Benni und Max erkundet Sarazar die beliebte Insel in Indonesien. Auf der großen Nachbarinsel Lombok erwarten das Trio weitere schöne Strände, und auf den paradiesischen Gili-Inseln lassen die drei die Reise ausklingen.
06:20
Maria Sibylla Merians "Blumenstillleben in einer chinesischen Vase" ist das Werk einer Pionierin, die Kunst und Naturforschung früh miteinander verknüpfte. Das "Geheimnis der Meister"-Team um Kunsthistorikerin Bianca Berding begibt sich auf eine detektivische Spurensuche. Mithilfe modernster Technik recherchiert es die Entstehungshintergründe des Werks und versucht sich an der perfekten Kopie. Maria Sibylla Merian war eine Ausnahmekünstlerin: Als Malerin, Entomologin und Naturforscherin verknüpfte sie Kunst mit Wissenschaft, zu einer Zeit, in der Frauen in diesen Bereichen weitgehend ausgeschlossen waren. Ihr "Blumenstillleben in einer chinesischen Vase" ist mehr als ein dekoratives Arrangement - es erzählt vom internationalen Austausch, botanischem Interesse und einem tiefen Blick in die Natur. Merians Werke sind geprägt von ihrer Unabhängigkeit als alleinerziehende Mutter, ihren Reisen nach Surinam und ihrer Arbeit im Dienste der Wissenschaft und erzählen die Geschichte einer Frau, die sich gegen jede Konvention auflehnte. In jeder Folge von "Geheimnis der Meister" wird ein Meisterwerk der Malerei ganz genau unter die Lupe genommen: Welche Farben wurden verwendet, welche Charakteristiken hat der Pinselstrich, wie sind Lichtstimmung und Farbgebung? Was wurde übermalt oder retuschiert? Verbirgt sich gar ein Bild unter dem Bild? Durch die Rekonstruktion werden nicht nur die Entstehungshintergründe der Werke, sondern auch die Lebensumstände der Künstlerinnen und Künstler durchleuchtet. Welche tragischen Ereignisse oder Glücksmomente haben die Werke beeinflusst, welche Strömungen in Kunst, Kultur und Politik der Entstehungszeit spiegeln sie wider? Nach fünf Wochen Recherche und Malprozess hängen am Ende Original und Rekonstruktion nebeneinander im Museum, und das Publikum kann selbst entscheiden, ob die Kunstdetektivinnen und -detektive einen guten Job gemacht haben. Konnten sie dem Meisterwerk seine Geheimnisse entlocken? Ist eine überzeugende Kopie gelungen?
07:00
Ob Wanderwege entlang felsiger Klippen, historische Orte oder azurblaues Meer - Sardinien hat seinen Besuchern viel zu bieten. Nicht zuletzt die sardische Kultur mit ihren uralten Traditionen. Je nach Region und Ort variieren in Sardinien die religiösen Bräuche, Musik, kulinarischen Spezialitäten und sogar die Sprache der Menschen stark - bis heute geprägt von einer meist einfachen und typisch mediterranen Lebensweise zwischen Meer und Bergen. Nahe der Ostküste Sardiniens liegt eine der "blauen Zonen" der Erde: Dort werden ungewöhnlich viele Menschen sehr alt, nicht selten über hundert Jahre. Das Geheimnis der alten Sarden liegt in einer Kombination aus einfacher Lebensweise mit viel Bewegung an der frischen Luft und der mediterranen Ernährung mit Hülsenfrüchten, Gemüse, Kräutern, Fisch und dem typisch sardischen Pecorino, also Hartkäse aus Schafsmilch.
07:30
"Alpenpanorama" zeigt über zahlreiche Web- und Panoramakameras täglich Livebilder aus ausgewählten Urlaubsorten. Die Sendung informiert auch über Temperatur- und Wetterbedingungen vor Ort.
08:00
Die "Früh-ZIB" informiert von Montag bis Freitag über das aktuelle Geschehen aus Innen- und Außenpolitik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Chronik. Reportagen und Hintergrundberichte vertiefen das Verständnis der aktuellen Ereignisse.
08:05
"Alpenpanorama" zeigt über zahlreiche Web- und Panoramakameras täglich Livebilder aus ausgewählten Urlaubsorten. Die Sendung informiert auch über Temperatur- und Wetterbedingungen vor Ort.
08:30
Die "Früh-ZIB" informiert von Montag bis Freitag über das aktuelle Geschehen aus Innen- und Außenpolitik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Chronik. Reportagen und Hintergrundberichte vertiefen das Verständnis der aktuellen Ereignisse.
08:33
"Alpenpanorama" zeigt über zahlreiche Web- und Panoramakameras täglich Livebilder aus ausgewählten Urlaubsorten. Die Sendung informiert auch über Temperatur- und Wetterbedingungen vor Ort.
09:00
Die "Früh-ZIB" informiert von Montag bis Freitag über das aktuelle Geschehen aus Innen- und Außenpolitik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Chronik. Reportagen und Hintergrundberichte vertiefen das Verständnis der aktuellen Ereignisse.
09:05
Maria Sibylla Merians "Blumenstillleben in einer chinesischen Vase" ist das Werk einer Pionierin, die Kunst und Naturforschung früh miteinander verknüpfte. Das "Geheimnis der Meister"-Team um Kunsthistorikerin Bianca Berding begibt sich auf eine detektivische Spurensuche. Mithilfe modernster Technik recherchiert es die Entstehungshintergründe des Werks und versucht sich an der perfekten Kopie. Maria Sibylla Merian war eine Ausnahmekünstlerin: Als Malerin, Entomologin und Naturforscherin verknüpfte sie Kunst mit Wissenschaft, zu einer Zeit, in der Frauen in diesen Bereichen weitgehend ausgeschlossen waren. Ihr "Blumenstillleben in einer chinesischen Vase" ist mehr als ein dekoratives Arrangement - es erzählt vom internationalen Austausch, botanischem Interesse und einem tiefen Blick in die Natur. Merians Werke sind geprägt von ihrer Unabhängigkeit als alleinerziehende Mutter, ihren Reisen nach Surinam und ihrer Arbeit im Dienste der Wissenschaft und erzählen die Geschichte einer Frau, die sich gegen jede Konvention auflehnte. In jeder Folge von "Geheimnis der Meister" wird ein Meisterwerk der Malerei ganz genau unter die Lupe genommen: Welche Farben wurden verwendet, welche Charakteristiken hat der Pinselstrich, wie sind Lichtstimmung und Farbgebung? Was wurde übermalt oder retuschiert? Verbirgt sich gar ein Bild unter dem Bild? Durch die Rekonstruktion werden nicht nur die Entstehungshintergründe der Werke, sondern auch die Lebensumstände der Künstlerinnen und Künstler durchleuchtet. Welche tragischen Ereignisse oder Glücksmomente haben die Werke beeinflusst, welche Strömungen in Kunst, Kultur und Politik der Entstehungszeit spiegeln sie wider? Nach fünf Wochen Recherche und Malprozess hängen am Ende Original und Rekonstruktion nebeneinander im Museum, und das Publikum kann selbst entscheiden, ob die Kunstdetektivinnen und -detektive einen guten Job gemacht haben. Konnten sie dem Meisterwerk seine Geheimnisse entlocken? Ist eine überzeugende Kopie gelungen?
09:50
Vom Kleinwalsertal im Norden bis ins Montafon im Süden: Ein Kamerateam hat eine Sportgruppe bei ihrer Skitour quer durch Vorarlberg begleitet - eine ganz besondere Art, das Land zu bereisen. Im Film geht es durch Skigebiete und freies Gelände, von einer Kulturregion in die nächste. Eine Kombination aus Skifahren, Tourengehen und Freeride. Jeder Tag ist eine neue Herausforderung, jeden Abend gibt es eine neue Geschichte.
10:15
und Maximilian Leinfelder Mit dem Wohnmobil reisen Sarazar und seine Freunde Benni und Max rund 1700 Kilometer durch den Westen Kanadas, durch die Provinzen Britisch-Kolumbien und Alberta. Das Roadtrip-Camper-Abenteuer beginnt auf Vancouver Island und Victoria, der Hauptstadt von Britisch-Kolumbien. Auf ihrer Fahrt durch den Westen Kanadas machen die Abenteurer Station im "Coquihalla Canyon Provincial Park" und besuchen den Mount Revelstoke. Auf ihrer Tour übernachten sie auf den unterschiedlichsten Campingplätzen und lernen dort immer wieder interessante Menschen und ihre Fahrzeuge kennen. Rafting ist ein Synonym für Kanada. Deshalb wagen Sarazar und seine Freunde eine Wildwasserfahrt auf dem Fluss Kicking Horse. Doch die wirklichen Highlights warten in den Rocky Mountains auf sie: der Jasper-Nationalpark mit dem Columbia Icefield, das die Freunde mit einem Gletscher-Spezialfahrzeug ansteuern, und der Banff-Nationalpark. Die Abenteurer stellen fest: Kanada ist ein perfektes Land für Roadtrips - vor allem mit dem Wohnmobil!
10:45
In der nahezu unberührten Küstenlandschaft der Alaska-Halbinsel leben so viele braune Bären auf engem Raum zusammen wie nirgendwo sonst. Ein halbes Jahr lang haben der Biologe Chris Morgan und der Filmemacher Joe Pontecorvo dort ihre Zelte aufgeschlagen, wurden Teil der Grizzly-Gesellschaft. Ihnen gelang ein äußerst intimes Grizzly-Porträt mit Einblicken in ihr vielschichtiges Sozialgefüge. Bärenmutter Nadie führt ihre beiden im Frühjahr geborenen Jungen durch die üppigen Seggenwiesen. Lauter neue Eindrücke für die Grizzlykinder: die Grashalme, die Düfte, die vielen Artgenossen. Jeden Tag lernen sie dazu. Während der Paarungszeit muss sich die Familie ihren Weg durch die gefährliche Kampfzone der Rivalen bahnen. Aus sicherer Entfernung beobachten die Kleinen, wie in der Arena am Fluss kolossale Männchen ihre Kräfte messen. Der Gewinner hat die besten Chancen bei den Weibchen. Im Juli füllt sich der Strom langsam mit Lachsen, die zu ihren Laichgewässern landeinwärts streben. Für die Grizzlys eine Zeit des Überflusses, aber auch der Konflikte. Es gibt Streit um die besten Fangplätze. Nur resolute Tiere wie Nadie kommen voll auf ihre Kosten. Oft setzt sich die erfahrene Mutter gegen Männchen durch, die doppelt so groß sind wie sie selbst. Gut für ihre Jungen: Dank vieler frischer, fettreicher Mahlzeiten sind sie am Ende der Saison gesund und kugelrund. Die langen Wintermonate werden die drei Bären in ihrer Schlafhöhle gut überstehen. Scharfe Konkurrenz und zärtliche Bande: Der Film zeigt die braunen Bären Alaskas in einem bisher unbekannten Kontext.
11:30
In Alaskas Hauptstadt Anchorage ist die Grenze zwischen Wildnis und Zivilisation fließend. Wie selbstverständlich wandert eine Schwarzbärenfamilie vom Wald in die Gärten der Wohnviertel. In "ihrem" Revier macht es für die beiden Bärenkinder keinen Unterschied, ob sie auf einen Baum oder über einen Zaun klettern. Im riesigen rund 240 Kilometer nördlich von Anchorage gelegenen Denali-Nationalpark wirft der Winter seine Schatten voraus. Wölfe lauern den kleinen Arktischen Zieseln auf, die sich für die kalten Monate im Bau gerade ordentliche Fettpolster anfuttern. Auch die Toklat-Grizzlys haben jetzt nur noch eines im Sinn: Beeren. Anders als ihre Verwandten an der Küste müssen die Braunbären im Inneren Alaskas ohne üppige Lachsmahlzeiten auskommen. Der Weg Richtung Polarmeer führt dann durch spektakuläre Landschaften. Moschusochsen grasen direkt am Straßenrand. Mehrere Hundert Kilometer auf dem schnurgeraden Dalton-Highway weiter tauchen plötzlich die fahlen Lichter von Prudhoe Bay, der Erdölstadt am Ende des nordamerikanischen Kontinents, auf. Und bald auch die ersten Eisbären. In der nahezu unberührten Küstenlandschaft der Alaska-Halbinsel leben so viele braune Bären auf engem Raum zusammen wie nirgendwo sonst. Ein halbes Jahr lang haben der Biologe Chris Morgan und der Filmemacher Joe Pontecorvo dort ihre Zelte aufgeschlagen, wurden Teil der Grizzly-Gesellschaft. Ihnen gelang ein äußerst intimes Grizzly-Porträt mit Einblicken in ihr vielschichtiges Sozialgefüge.
12:15
Braun-, Schwarz- und Eisbären - Alaska hat sie alle zu bieten. Der Ökologe und Naturschützer Chris Morgan reist 5000 Kilometer durch den größten Bundesstaat der Vereinigten Staaten. Jedes Jahr im Herbst kommen zahlreiche Eisbären auf die Insel Barter an Alaskas Polarmeerküste. Zwischen November und Januar bringen die trächtigen Weibchen in Schneehöhlen ihre Jungen zur Welt. Reste vom Walfang locken die Mütter mit hungrigem Nachwuchs an. Je länger der Winter auf sich warten lässt, desto schärfer wird bei den weißen Bären die Konkurrenz um die letzten nahrhaften Bissen. Erst wenn der Ozean zugefroren ist, können sie losziehen, um weit draußen im Packeis ihrer bevorzugten Beute aufzulauern: Robben. Doch weil die Eisdecke inzwischen immer brüchiger wird und früher als in der Vergangenheit zu schmelzen beginnt, verkürzt sich die Jagdsaison für die größten Räuber der Arktis von Jahr zu Jahr. In der unberührten Wildnis der Brookskette wandern riesige Karibu-Herden zu ihren Sommerweiden. Wölfe und einzelne Braunbären folgen ihnen. An einem Fluss weit oben in den Bergen stößt Chris Morgan auf Lachse. Kurz darauf taucht eine Grizzly-Mutter mit ihrem Nachwuchs auf. Geduldig lehrt sie ihre drei Jungen die Kunst des Fischens. Es ist ihr letzter gemeinsamer Sommer.
13:00
Der Archipel Saint-Pierre-et-Miquelon liegt im nordwestlichen Atlantik und direkt neben der kanadischen Provinz Neufundland. Doch wenn man nach eineinhalb Stunden Überfahrt von Kanada im Hafen von Saint-Pierre einfährt, ist Europa plötzlich ganz nah: bunte Holzhäuser mit schmiedeeisernen Balkonen, gemütliche Cafés und Boulangeries. Die Inseln sind das letzte Überbleibsel der ehemaligen Kolonie Neufrankreich und das einzige französische Überseegebiet in Nordamerika. Eine raue, aber schöne Inselgruppe, auf der Papageientaucher nisten und in deren Gewässern Wale und Delfine Lebensraum finden. Auf der Hauptinsel Saint-Pierre mit der gleichnamigen Hafenstadt leben die meisten der knapp 6000 Einwohner. Die Vorfahren der "Saint Pierrais" stammen größtenteils von Basken ab. Marie Cormier studiert Meeresbiologie in Europa und ist zum Arbeiten nach Saint-Pierre zurückgekehrt. Im Verein d'Orok-Bat lernt sie traditionelle baskische Tänze. Dort übt sie auch für einen großen Auftritt auf der Fête Basque. Auf diesem baskischen Volksfest spielen auch die Brüder Dimitri und Cédric Choi um den begehrten Pokal im Pelota, einem schnellen Rückschlagspiel, das auf den Inseln sehr beliebt ist. Obwohl die Nachbarinsel Miquelon-Langlade größer ist, leben dort nur wenige Hundert Menschen. Der Süden Langlades ist das Reich der Pferde. Vor 500 Jahren brachten Siedler die ersten Tiere auf den Archipel. Stephy und Justine sind zwei junge Reiterinnen, die ihre Pferde im Sommer frei weiden lassen und sie für einen Ausritt wieder einfangen müssen. Währenddessen sucht der Koch Hervé Rioult auf Miquelon nach den besten Produkten für sein Tagesmenü. Vor 20 Jahren kam er aus Paris auf das Eiland und blieb. Weil es nicht immer frische Lebensmittellieferungen gibt, muss Hervé mit dem arbeiten, was die karge Landschaft hergibt. Obwohl Europa fern ist und das kanadische Festland zum Greifen nahe, fühlen sich die Bewohner der französischen Kultur verbunden und halten ihre Traditionen aufrecht.
13:45
Einmal mit dem Zug quer durch Kanada fahren, von Toronto am Ontario Lake bis nach Vancouver, der Perle am Pazifik - von so einer Traumreise schwärmen viele Menschen. Autorin Kristin Fröhlich hat sich auf den Weg gemacht, rund 5000 Kilometer weit: Mit dem Zug durchquert sie Kanada, das zweitgrößte Land der Welt. Noch vor dem Corona-Lockdown 2020 geht es los, durch insgesamt fünf Provinzen und unterschiedlichen Zeitzonen. In Toronto steigt das Team in das Flaggschiff der kanadischen Bahngesellschaft VIA Rail, den legendären "Canadian". Die erste Teilstrecke fährt es mit diesem Linienzug über Edmonton, Winnipeg bis an den Fuß der Rocky Mountains nach Jasper. Unterwegs lernt das Filmteam um Autorin Kristin Fröhlich den Zug-Küchenchef Warren Will Cook kennen und trifft die Gäste Lilo und Anton, die vor mehr als 50 Jahren von Stuttgart nach Kanada ausgewandert sind und gern oben im "Dome Car" die Aussicht genießen. Und den Reiseleiter Marcel Meier, der ursprünglich aus der Schweiz stammt. Der Zug ist wie ein rollendes Hotel, eingeteilt in die Prestigeklasse, die Schlafkabinenklasse und die "Holzklasse", ein reines Sitzabteil. In Jasper verlässt das Filmteam den Zug und fährt mit dem Minivan durch den Jasper-Nationalpark bis nach Banff, wo es die Reise an die Küste Vancouvers im berühmten Zug, dem gold-blauen "Rocky Mountaineer", fortsetzt. Zwei Tage an Bord des Luxusreisezugs mit Panoramadach und Aussichtsplattformen. Auch dort lernt das Filmteam beide Kategorien kennen, "Gold Leaf" und "Silver Leaf", ähnlich den deutschen Zwei-Klasse-Waggons. Vorbei an beeindruckenden Schluchten, riesengroßen Seen und dem Fraser River mit seinen berühmten Lachswanderungen geht es durch die wohl berühmtesten Berge der Welt, die Rocky Mountains, in Richtung Endstation Vancouver, bis sich die beeindruckende Skyline aus dem Nachmittagsdunst schält. Ein Erlebnis der Extraklasse und ein echtes Abenteuer auf Schienen.
14:30
Das Städtchen Lunenburg an der kanadischen Ostküste wurde 1753 von norddeutschen Einwanderern gegründet. Der idyllische Ort, ganz aus Holz erbaut, zählt heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Im 19. Jahrhundert war Lunenburg eine der reichsten Städte des britischen Königreichs, zu Wohlstand gekommen durch Fischerei und Schiffsbau. Bis heute ist das traditionelle Gericht in allen Restaurants Sauerkraut. Glenn Rhodenizers Familie geht über zehn Generationen direkt auf die deutschen Einwanderer zurück. Und was die Rhodenizers auf ihren Feldern direkt am Meer vor allem anbauen, könnte kaum typischer sein: Es ist Weißkohl, den die Bauernfamilie zu Sauerkraut verarbeitet. Sauerkraut gibt es in dieser Gegend in jedem Restaurant und in jedem Supermarkt, es ist die Spezialität der Region. Das Erbe des Holzboot-Baus wird von David Westergard erfolgreich gepflegt. In seinem uralten Schuppen setzt er gerade einen 20 Meter langen Schoner aus vier verschiedenen heimischen Holzarten zusammen. Holzboote zu bauen, sagt er, sei wie Slow Food: nachhaltig, bewusst, umweltschonend, abfallfrei. Auch die traditionellen "Dories" sind aus Holz: die Ruderboote dieser Gegend, die früher von Fischern genutzt wurden. Einmal im Jahr treten Teams aus Kanada und den benachbarten USA gegeneinander an, zum großen "Dorie"-Rennen direkt vor der idyllischen Wasserfront der Stadt. Danette Eden hat ein Jahr zuvor gewonnen und den ganzen Winter über hart trainiert, um ihren Titel zu verteidigen. Auch Ollie Cote ist im "Dorie" unterwegs, aber beruflich. Er sammelt "Irish Moss" - Seegras. Dieser besonders wertvolle Grundstoff für Lebensmittel und Kosmetik ist in Nova Scotia von besonders guter Qualität. Auch wenn die Industrie große Mengen benötigt: Geerntet wird von Hand und vom kleinen Bötchen aus, als wäre die Zeit stehen geblieben. Obwohl dort nur knapp 3000 Menschen leben, konnte sich Lunenburg in seinen Glanzzeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts sogar ein Opernhaus leisten, gestiftet von den reichen Schiffsbauern. Den Niedergang des Schiffbaus überlebte die Oper zunächst als Kino, doch seit den 1970er-Jahren war sie dem Verfall preisgegeben. Farley Blackman hat sich die Rettung des Opernhauses zur Lebensaufgabe gemacht und kann jetzt, nach einem Jahrzehnt Arbeit, die Wiedereröffnung feierlich begehen. Lunenburg ist ganz auf Holz gebaut: die hölzernen Schiffe, die einst den Reichtum brachten, die hölzernen Häuser, die den Charme des Städtchens ausmachen, die hölzerne Oper, die in neuem Glanz erstrahlt. Und das Holz wird in Nova Scotia bis heute auf traditionelle Art gewonnen. Mit Pferden ziehen "Horse Logger" die gefällten Stämme aus den hügeligen und felsigen Wäldern, unpassierbar für Motorfahrzeuge. Kristan Kelley bildet mit seinem Lieblingspferd Belle ein eingespieltes Team. Im tief verschneiten Winterwald kennen beide ihre Rollen und Wege, um den Baustoff, der Lunenburg reich und schön machte, aus den endlosen Küstenwäldern zu holen. Für den Zweiteiler "Kanadas deutsche Küste" hat ein Filmteam aus Halifax die Bewohner Lunenburgs ein ganzes Jahr lang begleitet, in allen Jahreszeiten. So entstand das berührende Porträt einer Stadt und Region, die von einem wohlhabenden Zentrum der Fischerei und des Holzschiffbaus nach langen Jahren des Niedergangs wieder zu einem betriebsamen Juwel an der kanadischen Küste wurde, UNESCO-Weltkulturerbe mit reicher Tradition und hoher Lebensqualität.
15:15
Die kanadische Provinz New Brunswick wurde nach dem Königshaus der Welfen in Braunschweig benannt. Unter Einwandernden in die Neue Welt an der Ostküste waren viele aus Norddeutschland. New Brunswick und die "Bay of Fundy" offenbaren ein anderes Kanada mit liebenswerten Bewohnern und einer zu den sieben Naturwundern Nordamerikas zählenden spektakulären Meeresbucht. Ein Kanada, wie man es noch nicht kennt. New Brunswick ist eine Region der Extreme. In der "Bay of Fundy" herrscht der höchste Tidenhub der Welt. Dort fällt tatsächlich zweimal am Tag der 18, stellenweise 21 Meter tiefe Ozean trocken. Der launige Titel des alljährlichen Zehn-Kilometer-Wettlaufs auf dem Meeresboden, bei dem die Teilnehmenden guten Grund haben, rechtzeitig ins Ziel zu kommen, heißt "Just like Moses" - "Wie einst Moses". Zur Sicherheit gibt es auch Taucher als Streckenposten. Das ständige Auf und Ab des Meerwassers spült regelmäßig spektakuläre Funde aus der Frühgeschichte der Erde aus der Steilküste, bis zu 300 Millionen Jahre alte Fossilien. Auch wenn die Küste von New Brunswick felsig ist, wird ausgerechnet dort in großem Stil Wein angebaut - nicht zuletzt ein von Gourmets besonders geschätzter Eiswein. Die Trauben werden nach den ersten heftigen Schneefällen des Winters geerntet, haben aber in den warmen Sommermonaten ausreichend Sonne abbekommen. Das Land ist dünn besiedelt, die Menschen sind von einem ganz besonderen Schlag. Im Herbst kann man an der Stelle, wo der Wettlauf im Sommer stattgefunden hat, bei Flut im Kürbis um die Wette paddeln. Denn es gedeihen dort auch die größten Kürbisse der Welt, bis zu 500 Kilogramm schwer. Ausgehöhlt und bunt angemalt, dienen sie beim großen "Pumpkin Race" als Rennboot. Bis zu vier Leute quetschen sich in einen Kürbis und hoffen, nicht zu kentern. Gar nicht so einfach. Eine der vielen bewohnten Inseln, Campobello Island, ist von US-amerikanischem Territorium umschlossen. Nur im Sommer gibt es eine direkte Fähre zum kanadischen Festland. Wer im übrigen Jahr einkaufen will, muss die Brücke nutzen und zwangsläufig in die USA einreisen, nach einer längeren Fahrt dann wieder über die Grenze nach Kanada. Hin- und zurück heißt das: viermal durch den Zoll, der vor allem auf der US-Seite streng ist. Die Ein- und Ausfuhr von frischem Obst und Gemüse ist verboten. Das ist lästig. Dafür ist aber das Zusammengehörigkeitsgefühl der Bewohner von Campobello Island besonders groß. Ihre Wege kreuzen sich in Angela Smarts Souvenirshop, der örtlichen Tauschbörse für Klatsch und Gefälligkeiten.
16:00
Vancouver Bay ist ein heiliger Ort der indianischen Ureinwohner. Dort sollen Geister die Seelen von Menschen retten können. Daran kann der Norddeutsche Richard nicht mehr glauben. Der pensionierte Bauingenieur betreibt gemeinsam mit Enkelin Karen in seinem idyllisch gelegenen Haus eine Lodge. Morgens Schwimmen in der Bucht, zwischendurch die täglichen Erledigungen - das Leben könnte so stressfrei sein. Wären da nicht die nervigen Anliegen der Feriengäste und Karens ungezügeltes Temperament. Drogen, Unfälle und sogar Körperverletzung - er hat einiges zu tun, um sie jedes Mal wieder herauszuboxen. Das geht bislang gut, weil Anwalt Phil mithilft und Chief Harry zuweilen beide Augen zudrückt. Auf seine Freunde kann sich Richard, der mit seiner schroffen Art häufig Menschen vor den Kopf stößt, immer verlassen. Dazu gehört auch die deutsche Köchin Iris, die er kurz nach seiner Ankunft in Kanada kennengelernt hat. Wie damals soll sie ihre sagenhaften Spareribs bei seiner Geburtstagfeier auf der Lodge zubereiten. Über der Party liegt jedoch ein dunkler Schatten: Richard ist schwerkrank und sorgt sich. Wer kümmert sich um Karen, wenn er nicht mehr ist? Karens Mutter ist tödlich verunglückt und ihren Vater Adrian hat sie nie kennengelernt. Richard macht Adrian ausfindig, doch Karen ist wenig begeistert, ihren Erzeuger unter solchen Umständen kennenzulernen - zumal Adrian sich gleich mit ihrem draufgängerischen Lover Josh anlegt. Aber Richard bleibt wie immer unbeirrbar bei seinem Projekt.
17:30
Richards Letzter Wille bringt eine faustdicke Überraschung: Neben Enkelin Karen bekommen auch ihr Vater Adrian und die befreundete Iris jeweils ein Drittel seiner Lodge. Statt sich über die Erbschaft zu freuen, herrscht erst einmal dicke Luft. Denn alle haben Besseres vor, als gemeinsam das Gästehaus in der Vancouver Bay weiterzuführen. Durch einen ambitionierten Investor erhält Iris die verlockende Gelegenheit, ihr pleitegegangenes Edelrestaurant in der Stadt wiederzueröffnen. Auch Adrian, von Beruf Pilot, sieht sich nicht als Herbergsvater. Selbst Karen, die dort ihr ganzes Leben verbracht hat, würde sich am liebsten mit ihrem Erbanteil und dem draufgängerischen Lover Josh nach Australien absetzen. Während sich die Betreiber noch zanken, rücken die nächsten Urlaubsgäste an: eine Patchwork-Familie aus Deutschland. Frisch verliebt, möchten Gesa und Jasper ihre Kinder auf ein gemeinsames Leben einschwören. Um die ungeteilte Aufmerksamkeit ihres Vaters fürchtend, stellt sich die pubertierende Lina bockig und lehnt den jüngeren Mats komplett ab. Ausgerechnet Karen freundet sich mit dem Zwölfjährigen an und gibt ihm Tipps im Umgang mit den Eltern. Sich durchzusetzen muss der zurückhaltende Jungen erst noch lernen, der zum Leidwesen der Mutter mit seinem geschiedenen Papa Sven in engem Kontakt steht. Dieser hat bei ihm einiges gutzumachen und ist heimlich nachgereist. Als er Mats von der Lodge weglockt, müssen alle endlich ihre bisherigen Zankereien einstellen und gemeinsam nach ihm suchen.
19:00
Die Nachrichten des Tages. Der relevante Überblick aus der Nachrichtenredaktion des ZDF mit Vertiefung und Einordnung zu den wichtigsten Ereignissen in Deutschland und der Welt.
19:18
3sat zeigt das Wetter aus den 3sat-Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz.
19:20
Max Beckmann ist eine Ikone der deutschen Moderne. Sein "Selbstbildnis mit Sektglas" steht sinnbildlich für die frühe Weimarer Republik. Die Korken knallen, doch gibt es etwas zu feiern? Das "Geheimnis der Meister"-Team um Kunsthistorikerin Bianca Berding begibt sich auf eine detektivische Spurensuche. Mithilfe modernster Technik recherchiert es die Entstehungshintergründe des Werks und versucht sich an der perfekten Kopie. Max Beckmann gilt als Meister des Selbstporträts, im Lauf seiner Karriere schuf er rund 35 davon, dazu noch zahlreiche grafische Arbeiten und verschlüsselte Darstellungen seiner selbst in großen Tafelbildern. Er orientierte sich dabei in Perspektive und Farbigkeit an den großen Meistern des Mittelalters und schuf so den grotesken Look der 1920er-Jahre, der zwischen Expressionismus und Gotik oszilliert, Inbegriff der deutschen klassischen Moderne. Sein ganzes Leben lang war er der Stadt Frankfurt am Main und dem Städel Museum eng verbunden. Von seinen Abenden in der Bar des "Frankfurter Hof" inspiriert, wo er mit Sekt seine Verkäufe feierte, nur wenige Gehminuten vom Museum entfernt in seinem Atelier gemalt, hängt das "Selbstbildnis mit Sektglas" heute wieder im Frankfurter Städel. In jeder Folge von "Geheimnis der Meister" wird ein Hauptwerk der Malerei ganz genau unter die Lupe genommen: Welche Farben wurden verwendet, welche Charakteristiken hat der Pinselstrich, wie sind Lichtstimmung und Farbgebung? Was wurde übermalt oder retuschiert? Verbirgt sich gar ein Bild unter dem Bild? Durch die Rekonstruktion werden nicht nur die Entstehungshintergründe der Werke, sondern auch die Lebensumstände der Künstlerinnen und Künstler durchleuchtet. Welche tragischen Ereignisse oder Glücksmomente haben die Werke beeinflusst, welche Strömungen in Kunst, Kultur und Politik der Entstehungszeit spiegeln sie wider? Nach fünf Wochen Recherche und Malprozess hängen am Ende Original und Rekonstruktion nebeneinander im Museum, und das Publikum kann selbst entscheiden, ob die Kunstdetektivinnen und -detektive einen guten Job gemacht haben. Konnten sie dem Meisterwerk seine Geheimnisse entlocken? Ist eine überzeugende Kopie gelungen?
20:00
ARD-Nachrichten aus dem In- und Ausland auf den Punkt gebracht. Die "Tagesschau" bietet die wichtigsten Nachrichten des Tages und zusätzliche Informationen in Text, Bild, Audio und Video sowie umfassende Berichte und Hintergründe zu aktuellen Themen und Entwicklungen.
20:15
Aus dem Eheglück mit Franz Stephan in der Toskana gerissen, findet sich Maria Theresia nach dem Tod Karls VI. plötzlich als dessen Nachfolgerin auf dem Thron. Die über sie hereinbrechenden Staatsgeschäfte überfordern die junge Frau, und der vernachlässigte Franz Stephan geht bald eigene Wege. Die Feinde Österreichs halten die Zeit für die Zerschlagung von Maria Theresias Reich gekommen. Selbst der Hof wendet sich nicht ohne Spott von ihr ab. Scheinbar am Tiefpunkt angekommen, weiß Maria Theresia einmal mehr, sich ihrem Schicksal aus eigener Kraft zu stellen. In Elisa Fritz, die bisher mehr ihrem Gatten zugewandt schien, findet sie eine treue Verbündete, die die Stimmung am Hof ab nun zu ihren Gunsten lenkt. Und in Graf Kinsky, der ihr ob seiner vermeintlichen Nähe zum verstorbenen Prinz Eugen bisher verhasst war, erkennt sie letztlich einen klugen politischen Berater. Als dennoch von allen Seiten Krieg über das Land hereinbricht, sucht Maria Theresia Unterstützung bei den Ungarn. Der charismatische Graf Nikolaus Esterházy stellt ihr seine Hilfe in Aussicht, will aber auch ihr Herz erobern.
22:00
Das tägliche Nachrichtenmagazin des ORF-Fernsehens. Von Montag bis Freitag liefert "ZIB 2" einen Überblick über die Ereignisse des Tages und bietet dabei vor allem vertiefende Hintergrundinformationen.
22:25
In "Nymphomaniac 2" erzählt die sexsüchtige Joe ihrem Retter Seligman ihre Lebensgeschichte weiter und sinniert mit ihm über Scheinheiligkeit, Sadismus, Orgasmus, Gewalt und Einsamkeit. Dabei treibt Regisseur Lars von Trier die Leidensgeschichte der Nymphomanin Joe auf die Spitze. Und das extreme Liebesspiel der Protagonistin mutiert zu einem provokativ-philosophischen Essay zu Sex und Gewalt. Noch immer sitzt Joe im Pyjama im Bett ihres fürsorglichen Beschützers Seligman, der sie in seinem Hinterhof verletzt aufgelesen hatte und sich inzwischen rührend um sie kümmert. Er möchte mehr von der Unbekannten erfahren, und so vertraut ihm Joe ihre ganze sexuelle Lebensgeschichte an: wie sie von ihrem Freund Jerôme ungewollt schwanger wird, wie sie sich in der Beziehung sexuell nicht mehr ausgelastet fühlt und warum sie sich schließlich auf neue Liebschaften einlässt. Als sich auch dort partout keine Lust beim Sex einstellen will, wendet sie sich an den Sadisten K. Dem ultrabrutalen Mann liefert sie sich bei ihren Besuchen bedingungslos aus und versucht über den Schmerz wieder zur Lust zu finden. Über ihre neu entdeckten sexuellen Obsessionen vernachlässigt sie ihren Sohn, bis Jerôme sie schließlich mit ihm verlässt. Als die inzwischen völlig unberechenbare Joe auch noch ihren Job verliert, bewirbt sie sich bei einem Inkasso-Unternehmen als Geldeintreiberin. Sie zeigt Talent und kann auch ihre S/M-Erfahrungen gewinnbringend einsetzen, so dass ihr Chef ihr eine junge Frau zuteilt, die sie als Assistentin und Nachfolgerin einarbeiten soll. Eines Tages werden die beiden Frauen mit ihrem Team zu einem Haus geschickt, das Jerôme gehört. Joe entzieht sich dem Einsatz, den ihre neue Kollegin P allein zu Ende führen soll, ein Umstand, der sich zu einer Katastrophe zuspitzen wird. Neben den zahlreichen drastischen Inszenierungen von Sex steht der intensive und kammerspielartige Austausch der zwei Protagonisten im Zentrum. Die Französin Charlotte Gainsbourg spielt intensiv und überzeugend die nymphomane Joe, der Schwede Stellan Skarsgård den ihr stoisch zuhörenden Beichtvater und Therapeuten Seligman. Beide Darsteller sind mehrfach preisgekrönt und wirkten schon in anderen Von-Trier-Projekten mit. Lars von Trier setzt in "Nymphomaniac 2" unbeirrt den im ersten Teil eingeschlagenen Weg fort und bringt seine Erzählung thematisch konsequent an ihr bitteres Ende. Mit diesem "Höllenritt" vollendet er nach den beiden Dramen "Antichrist" und "Melancholia" zugleich seine "Depressions-Trilogie". Ein tief in die Abgründe der Psyche einer sexbesessenen Frau schauender Film, der keine Rücksichten auf Tabus nimmt.