Bereits einen ganzen Sommer lang leben die Stadt-Sennen auf drei Alpen des Berner Oberlandes. Jetzt kommt die Zeit der Bewährung. Bringen die deutschen Studenten das Kalb trotz der Komplikationen auf die Welt? Wie wird der Käse von Anna und Dänu vom Fachmann taxiert? Der Alpabzug bringt das Ende des Alpsommers. Die deutschen Studenten sind fröhlich und kuscheln ein letztes Mal mit den Kälbern. Bald werden sie wieder in der Uni sitzen. Als Res hilft, die Kuhglocken abzuhängen, kann er plötzlich seine Tränen nicht mehr zurückhalten: Alpabzug heißt für ihn Abschiednehmen vom geliebten Sennenleben. Und Pöstler wird er bald auch nicht mehr sein: Er hat sich für eine berufliche Veränderung entschieden.
Der Aletsch ist der größte Gletscher der Alpen: ein Eisgigant von magischer Schönheit. Seine einmalige Lage begeistert besonders Forscher und Künstler. Jetzt kämpft man gegen das Abschmelzen. Der Klimawandel macht dem Gletscher gewaltig zu schaffen: Der Eispanzer schrumpft jedes Jahr rund 50 Meter in der Länge und zwölf Meter in der Höhe. Sein Verschwinden bedroht nicht nur Landwirtschaft und Tourismus, sondern die gesamte Flora und Fauna. Der Masseverlust ist so dramatisch, dass als Erklärung eine natürliche Wetterschwankung allein nicht ausreicht. Kurzfristig beschert das im Überfluss vorhandene Schmelzwasser dem Vieh auf den sich ausdehnenden Almen üppiges Futter. Viele Pionierpflanzen nehmen den vom Eis freigegebenen Lebensraum in Besitz. Doch Bergführer Dominik Nellen sieht die Heimat seiner tierischen Lieblinge rapide zusammenschmelzen: Der Gletscherfloh ist die einzige Tierart, die dauerhaft auf dem Gletscher überleben kann. Naturschützer und Wissenschaftler reagieren auf die Herausforderung: Revierförster Peter Aschilier erprobt Methoden zum Schutz des Bergwaldes bei zunehmender Trockenheit. Der Fotograf und Biologe Carsten Brügmann dokumentiert die Anpassung von Orchideen an schwierige Umweltbedingungen. Die Wildbienenspezialistin Sabrina Gurten erforscht die Verschiebung der Lebensräume bestimmter Arten in die Höhe, deutliches Indiz der Klimaveränderung im Alpenraum. "Pro-Natura"-Aktivist Laudo Albrecht sieht auch das Überleben der Murmeltiere am Aletsch massiv gefährdet. Förster Christian Theler errichtet regelrechte "Totholzburgen", um Hirschkäfern die Fortpflanzung zu erleichtern. Ihr Engagement hilft den außerordentlich vielfältigen Tier- und Pflanzenarten, den Klimawandel am Aletschgletscher zu überleben.
Die Schweiz braucht sich hinter den exotischen Naturparadiesen dieser Welt nicht zu verstecken. So klein sie auch ist, ihre abwechslungsreiche Natur ist einzigartig und steckt voller Wunder. Die Reihe porträtiert vier verschiedene Regionen der Schweiz - in dieser Folge das Tessin. Von der rauen Bergwelt der Tessiner Hochalpen bis ins liebliche Muggiotal in der südlichsten Ecke des Tessins: Kaum ein anderer Kanton steckt so voller Kontraste.
Die Landschaft um die Engadiner Seenplatte bietet mehrere Superlative: die höchste Schifffahrtslinie Europas, die größte Steinbockpopulation der Schweiz, die ältesten Zirbelkiefern Graubündens. Auf dem Weg dorthin geht es 200 schroffe Höhenmeter den Malojapass nach oben - nur abwärts geht es vorerst nicht. Stattdessen gibt es ein Hochplateau mit vier eindrucksvollen Seen inmitten einer bombastischen Bergwelt mit steil aufragenden Gipfeln.
"Kulturzeit" ist das werktägliche Kulturmagazin von 3sat. "Kulturzeit" mischt sich in kulturelle und gesellschaftspolitische Fragen ein. Das Magazin bietet Hintergrundinformationen, Porträts und Gespräche zu aktuellen und brisanten Fragen.
Das 3sat-Wissenschaftsmagazin berichtet ausführlich, verständlich und aktuell über Technik, Medizin, Wissenschaft und Forschung. "nano" macht Zukunftsvisionen sichtbar und erfahrbar. Durch eine unterhaltsame, spannende und informative Mischung von Wissenschaftsfilmen macht "nano" seine Zuschauer fit für die Welt von morgen. "nano" ist ein aktuelles Magazin und enthält Studio- und Schaltgespräche. Regelmäßig werden Schwerpunkte gesetzt und wissenschaftlich beleuchtet.
"Alpenpanorama" zeigt über zahlreiche Web- und Panoramakameras täglich Livebilder aus ausgewählten Urlaubsorten. Die Sendung informiert auch über Temperatur- und Wetterbedingungen vor Ort.
Die "Früh-ZIB" informiert von Montag bis Freitag über das aktuelle Geschehen aus Innen- und Außenpolitik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Chronik. Reportagen und Hintergrundberichte vertiefen das Verständnis der aktuellen Ereignisse.
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Das Politmagazin aus der Schweiz liefert Hintergrundberichte und Recherchen über aktuelle Ereignisse und Brennpunkte im In- und Ausland. Die Reportagen und Magazinberichte sind nah am Geschehen, ohne je die kritisch-journalistische Distanz zu verlieren.
"Reporter" rückt Menschen sowie deren Schicksale und Abenteuer ins Zentrum, deren Geschichte in der Schweiz und weltweit gesellschaftliche oder politische Trends illustriert. Die Inhalte sind weit gefächert. Gezeigt werden neben den großen Abenteuern auch die kleinen Sensationen des Alltags. "Reporter" pflegt die klassische Reportage: Lineare Dramaturgien, subjektives Erzählen, der Reporter als Augenzeuge, authentische Emotionen.
Mirjam Kottmann und Dennis Sonne setzen jeden Tag ein Zeichen der Inklusion. Beide sitzen im Rollstuhl. Sie: erste deutsche Nachrichtenmoderatorin im TV. Er: Politiker für die Grünen. Dennis Sonne war sportlich, Skater, spielte in einer Band. 2004 stürzte er von einem Dach, bekam die Diagnose Querschnittslähmung. Bei Mirjam Kottmann wurde 1998 Multiple Sklerose diagnostiziert. Trotzdem war es für sie wichtig, sich auch mit Behinderung vor der Kamera zu zeigen. Aus Angst, dass ihr das nicht mehr zugetraut wurde, gab sie ihre fortschreitende Erkrankung zunächst nicht zu. Auch Dennis Sonne brauchte Zeit, um seine neue Situation anzunehmen. Stand er nun vor Barrieren, die er früher nicht kannte. Erst Aktivist und Lokalpolitiker wurde er später Abgeordneter im nordrheinwestfälischen Landtag. Auch das Schreiben und Texten für seine Songs waren ihm wichtig. Schließlich begann er, zu Rappen. Das war seine Art, das Erlebte zu verarbeiten. "Musik ist meine Medizin", sagte er. Um auch bei Interviews auf Augenhöhe zu kommen, wurde Mirjam Kottmann anfangs über eine Rampe auf ein Podest gefahren. Heute nutzt sie einen höhenverstellbaren Spezialrollstuhl. Vom Rollstuhl aus zu moderieren, ist für sie ein wichtiger Schritt, damit Menschen mit Behinderung in der Medienwelt stärker gesehen und wahrgenommen werden. Hier gibt es nach Ansicht von Mirjam Kottmann noch Defizite: "Wir sehen viele Menschen mit Migrationshintergrund, und das ist gut. Aber wo sind die rund acht Millionen Menschen mit Einschränkungen repräsentiert?", fragt sie.
Sichtbarkeit bedeutet mehr als nur Gesehenwerden. Sie heißt, wahrgenommen zu werden, Beachtung zu finden - und damit auch Gehör. Sichtbarkeit verleiht letztlich Einfluss und Mitbestimmung. Doch wer erhält in unserer Gesellschaft diese Sichtbarkeit - und wer bleibt unsichtbar? "puzzle" trifft Menschen, deren Erfahrungen, Erinnerungen und Perspektive oft übersehen werden. Und solche, die ihnen eine Bühne geben und sie ins Licht der Öffentlichkeit rücken. Unter anderem spricht "puzzle" mit den Eltern der Todesopfer des rassistisch motivierten Anschlags am Olympia-Einkaufszentrum in München. Ihre Erinnerungen an die ermordeten Kinder und ihr Kampf mit den Behörden, die Tat nicht als Amoklauf einzustufen, sind in einem Theaterabend am Münchner Volkstheater zu sehen. Außerdem trifft "puzzle" die Dokumentarfilmerin Loraine Blumenthal, die in ihrem Film "Im Osten was Neues" den Fußballtrainer Thomas Eichstätt begleitet hat, der in seiner Vergangenheit als einschlägig bekennender Rechtsradikaler unterwegs war und heute eine Fußballmannschaft trainiert, bei der Geflüchtete mitspielen. Geiger Sandro Roy ist ein Sinto, der dafür appelliert, die Familiengeschichte nicht zu vergessen und zugleich stolz mit den eigenen Wurzeln umzugehen. Und die Performerin Otone Sato, die sich für mehr Sichtbarkeit und gegen Klischeedarstellungen von asiatisch gelesenen Menschen einsetzt.
Was lässt sich gegen Klimaungerechtigkeit tun? Mit dieser Frage im Gepäck macht sich "Respekt"-Moderator Ramo Ali auf den Weg. Um Antworten zu finden, besucht er die Influencerin Geraldine im Schwarzwald. Die bemerkt den Klimawandel nicht nur direkt vor der eigenen Haustür. Nach ihrem sehr eigenen Lebensmodell versuchen sie und ihr Mann, Treibhausgase zu reduzieren und nachhaltiger zu leben. Nicht nur als einzelner Mensch kann man etwas für mehr Klimagerechtigkeit tun - auch Politik und Wirtschaft müssen sich bewegen. Ein Instrument etwa ist der Emissionshandel, zu dem sich inzwischen weltweit zahlreiche Staaten und Unternehmen verpflichtet haben. Doch es gibt noch weitere Möglichkeiten. Welche das sind, das will Moderator Ramo Ali nicht nur von den Menschen auf der Straße wissen, sondern auch von Schülerin Ada Vera Unverdorben und Schüler Yamen Machnouk in München. Mit ihrem Projekt "Klima.Gerecht.Machen" wollen die beiden als "Change Agents" an Schulen und auch in Jugendzentren für mehr politisches Bewusstsein sorgen und so Jugendliche für ein klimagerechteres Leben sensibilisieren.
Blut ist dicker als Wasser? Damit kann Tanja wenig anfangen: Sie hat den Kontakt zu ihren Eltern abgebrochen. Warum entscheidet sie sich bewusst für einen Neuanfang ohne Eltern? Der Bruch mit den Eltern ist für manche ein schmerzhafter, aber notwendiger Befreiungsschlag. Ein Schritt, der jedoch oft mit Schuldgefühlen, Einsamkeit und der Suche nach Sicherheit verbunden ist. Was bedeutet ein Leben ohne die Eltern, und gibt es einen Weg zurück? Erst ein Klinikaufenthalt macht Tanja klar, wie tief ihre Wunden aus der Kindheit sitzen. Sie fühlt sich von ihrer Mutter nicht akzeptiert - und bricht den Kontakt ab. Für Tanja die einzige Chance, um die Wunden der Vergangenheit hinter sich zu lassen. Jonas Eltern trennen sich früh. Bei der Mutter zu Hause ist es immer schwierig, es gibt viel Streit und Geschrei. Jona ist nicht-binär und fühlt sich in der Familie nie richtig akzeptiert. Letztlich führt Jonas geschlechtliche Identität zum Bruch mit Eltern und Geschwistern. Streit mit den Eltern war für Gülkiz seit ihrer Jugend an der Tagesordnung, es gab Konflikte wegen ihres Kleidungsstils oder ihres Bodybuilding-Sports. Sie kommt aus einer Familie mit Wurzeln in der Türkei, Gülkiz fühlt sich von den konservativen Ansichten und Regeln ihrer Eltern eingeschränkt. Als es mal wieder zum Streit kommt, entschließt sie sich zum Kontaktabbruch.
Die unberührten Landschaften Nordamerikas zählen zu den schönsten unserer Erde. "Terra X" entführt in abgelegene, menschenleere und wilde Gegenden in Kanada und den USA. Anja Kindler und Iris Gesang unternehmen eine fantastische Reise zu unterschiedlichsten Landschaften. Vom hohen Norden des nordamerikanischen Kontinents bis weit in den Wilden Westen, den entlegenen Osten und tief in den Süden. Nördlich des Polarkreises führt Schlittenhundeführer Paul Josie als Mitglied der Vuntut Gwitchin First Nation ein freies Leben in klirrender Kälte. Sanfte Hügel und ein riesiges Flusssystem mit unzähligen Seen prägen dieses wilde Gebiet am Porcupine River. Dort trainiert Paul täglich sein zehnköpfiges Husky-Gespann und knüpft mit seiner Familie in Old Crow an Tradition und Kultur der Vuntut Gwitchin an. Vuntut Gwitchin bedeutet "Menschen der Seen", und auch heute noch lebt Pauls Volk vom Fischen und der Jagd auf Karibus. Im Wilden Westen erforscht Celeste Carlisle wilde Mustangs in der hügeligen Vulkanlandschaft um Twin Peaks. Die Biologin beobachtet verschiedene Mustang-Herden das ganze Jahr über, um mit einer wissenschaftlich überwachten Verhütung auf sanfte Weise die Population zu regulieren. Denn wilde Mustangs galten lange als Plage für die Landwirtschaft und werden bis heute zur Bestandsregulierung gejagt und gefangen. Dabei werden immer wieder Familienverbände auseinandergerissen. Gemeinsam mit Pferdeschützerin Neda DeMayo sorgt Celeste dafür, dass Mustangs verschiedener Blutlinien in kleinen Herden wieder zusammengeführt werden. Neda päppelt einzelne Tiere hoch, und sobald sie gesund und kräftig sind, entlässt sie die stolzen Pferde zurück in die Freiheit in ein angrenzendes weitläufiges Schutzgebiet. Auf diese Art hat sie auch eine Mustang-Herde erhalten, die noch auf die spanischen Eroberer um Padre Kino aus dem 17. Jahrhundert zurückgeht. Im entlegenen Osten haben Lindsey Jones und Sean Todd vom College of the Atlantic ihr Leben den großen Meeressäugern gewidmet. Mount Desert Rock, eine kleine Insel im Golf von Maine, liegt in einem der wichtigsten marinen Lebensräume weltweit. Von dort beobachten und erforschen die Meeresbiologen Wale bis hinauf in die kanadischen Gewässer. Die Temperatur im Nordatlantik ist seit 2005 stark angestiegen. Von dort beobachten und erforschen die Meeresbiologen Wale bis in die kanadischen Gewässer. Die Temperatur im Nordatlantik ist seit 2005 stark angestiegen. So warm wie heute war das Wasser seit 3000 Jahren nicht, das hat ein US-amerikanisches und kanadisches Forscherteam herausgefunden. Fraglich ist, ob die Wale an der Ostküste Nordamerikas künftig noch genug zu fressen finden werden. Ganz im Süden liegt das größte Sumpfgebiet der USA: das Atchafalaya Basin in Louisiana. Eine verwunschene Sumpflandschaft, gespeist vom Atchafalaya, einem 270 Kilometer langen, mäandernden Fluss. Sein Becken ist viereinhalb Mal so groß wie der Bodensee, und neben Alligatoren und Wasservögeln durchstreiften Tiere die Wälder, die man dort nicht erwartet: Louisiana-Schwarzbären. Das verdanken sie Maria Davidson: Seit 28 Jahren leitet die Biologin ein erfolgreiches Auswilderungsprogramm. Galt die Art 1992 noch als gefährdet, hat sich ihr Bestand in Louisiana seit 2016 stabilisiert und sieht nun einer gesicherten Zukunft entgegen. Diese "Terra X"-Folge lädt ein zum Träumen, stellt Sehnsuchtsorte vor und besondere Menschen, die sich mit großer Begeisterung für "Nordamerikas versteckte Paradiese" einsetzen.
An der Grenze zwischen den USA und Kanada vereint ein großes Projekt ganz unterschiedliche Akteure: Sie wollen einen Nationalpark vergrößern, um ihn zu retten. Der Waterton-Glacier-Friedenspark ist eine einzigartige Naturregion. Große Teile des fast 5000 Quadratkilometer umfassenden Schutzgebietes sind unberührt von menschlichen Eingriffen. Seit dem Jahr 1492, das als Referenzpunkt für europäische Einflüsse in Amerika gilt, ist dort fast keine Tier- oder Pflanzenart ausgestorben. Das gesamte Areal ist so artenreich wie kaum eine andere Wildnis auf der Erde: Insgesamt leben dort über 70 Säugetier- und rund 250 Vogelarten; nachgewiesen sind fast 1200 Pflanzenarten. Die Dokumentation über die Zukunft der Nationalparks führt hinein in diese einzigartige Welt und begleitet eine Expedition in das Gebiet, in dem noch nie zuvor ein Kamerateam filmen durfte. Der Park, seit 1932 ein Zusammenschluss des kanadischen Waterton-Lakes-Nationalparks und des US-amerikanischen Glacier-Nationalparks, ist der erste "Friedenspark" der Welt. Doch die Einzigartigkeit des grenzübergreifenden Ökosystems ist in Gefahr. Im Nordwesten ragt ein großer Keil ungeschütztes Gebiet mitten hinein in den Park. Einer der wichtigsten kanadischen Highways führt durch die Region, es wird massiv Holz eingeschlagen - und es darf gejagt werden. Die Jäger-Lobby ist mächtig. Der wichtigste Wildtier-Korridor Nordamerikas ist dort brutal zerschnitten. Der Nationalpark könnte ohne die Verbindung zu nördlicheren Schutzgebieten wie dem Banff-Nationalpark zu einer Insel werden - das langsame Aussterben und das Ende einer der bedeutendsten Naturräume des Planeten wäre damit programmiert. Aktivisten, Wissenschaftler und Naturliebhaber haben dieser Bedrohung den Kampf angesagt. Für sie gibt es nur eine Lösung: Der Park muss vergrößert werden. Die Dokumentation begleitet diese Enthusiasten durch ein wichtiges Jahr. Geologe Richard Hauer macht sich Sorgen um den "Flathead River", die Lebensader des Nationalparks. Die Kiesbett-Flussauen des sich wild schlängelnden Flusses bieten Raum für die größte Artenvielfalt der gesamten Region. Doch das Quell- und Einzugsgebiet des Flusses liegt außerhalb des Parks, im bisher ungeschützten Bereich. Mit seinem Observationsflugzeug ist Richard Hauer drohenden Gefahren permanent auf der Spur. Naturschutz-Aktivist Harvey Locke ist die treibende Kraft bei der Vergrößerung des Parks. Um die politischen Entscheider von der Notwendigkeit der Erweiterung zu überzeugen, unternimmt er Expeditionen mitten hinein in die Wildnis des "fehlenden Tortenstückes", in ein Gebiet, in dem noch nie ein Kamerateam war. Biologin Mirjam Barrueto aus der Schweiz steckt ihre ganze Forschungskraft in das Projekt. Mit einer innovativen Datensammlung wollen sie und ihr Team feststellen, ob und wie viele Vielfraße in dem ungeschützten Gebiet leben. Der Nachweis der scheuen Tiere wäre ein weiteres Argument für die Vergrößerung des Parks. "Krone des Kontinents" wird die Region genannt - die schneebedeckten Gipfel des Waterton-Glacier-Friedensparks ragen wie Zacken einer Krone spektakulär empor. Eine Region, die Sehnsüchte weckt - auch für Deutsche. Oliver Meister kam vor 25 Jahren während einer Wanderung zufällig in dieses Gebiet - und konnte sich nicht mehr losreißen. Er wurde Ranger im Park und betreibt ein uriges Hostel mitten in der Wildnis. Kim Pearson, die Wildtierbiologin des kanadischen Parkteils, hat schon in vielen Naturschutzgebieten gearbeitet - aber so vielseitig und anspruchsvoll wie dort war es noch nirgendwo. Kim ist verantwortlich für eine kleine Herde Bisons, die im Park lebt. Sie und ihr Team haben eine mutige Vision: Irgendwann sollen die Tiere wieder wild und grenzenlos in den Ebenen entlang der Rocky Mountains und im Nationalpark zwischen den USA und Kanada umherstreifen. Die Blackfeet-Indianer, deren Siedlungsgebiet im Osten des Nationalparks liegt, haben aus diesem Grund sogar eine stammesübergreifende Büffel-Initiative gegründet. Sie versuchen, ihre eigene Herde Jahr für Jahr zu vergrößern. Mit Erfolg: Derzeit haben sie 600 Tiere. Wenn die Größe auf einige Tausend angewachsen ist, dann wollen sie den Versuch wagen, die Bisons auszuwildern - dann wäre das Ökosystem rund um den Waterton-Glacier-Friedenspark wieder so intakt wie vor 1492.
Ein ZDF-Team reiste für ein Jahr in den spektakulären Denali-Nationalpark. Dort begleiteten sie Ranger, Forscher und junge Leute, die das Abenteuer suchen. Barack Obama machte sich im Denali ein Bild davon, wie der Klimawandel spürbar wird - was sind heute die Herausforderungen für diesen besonderen Park? Die ZDF-Reihe fragt in Alaska nach der Zukunft der großen Nationalparks. Er verschlägt jedem Betrachter den Atem. Weithin sichtbar ragt der Denali mit seinen fast 6200 Metern aus der Alaska Range heraus. Der höchste Berg Nordamerikas ist Namensgeber für einen der spektakulärsten Nationalparks der Welt. Barack Obama hat dem riesigen Gipfel seinen ursprünglichen Namen zurückgegeben: Aus dem Mount McKinley wurde wieder der Denali - was in der Sprache der Athabasken "Der Hohe" bedeutet. Vor über 100 Jahren wurde die Nationalpark-Idee in Amerikas Westen geboren, damals lebten eine Milliarde Menschen auf der Erde, und die Parks luden sie ein, sich an der Schönheit der Schöpfung zu erfreuen. Heute, mit über sieben Milliarden Menschen auf der Erde, wandelt sich auch die Rolle der Schutzgebiete. Die Filmemacher schauen ein Jahr lang hinter die Kulissen des Denali-Nationalparks und fragen nach der Zukunft der großen Parks. Und sie treffen Menschen, die die Schöpfung der Natur für ein neues Jahrtausend und seine Herausforderungen bewahren wollen. Denny Capps, Chefgeologe des Parks, macht sich Sorgen wegen der Klimaerwärmung. Durch die steigenden Temperaturen taut der Permafrostboden, der weite Teile des Nationalparks bedeckt. Mit dramatischen Folgen: Gerade wurde die Park Road, die einzige Straße, die in den Nationalpark führt, von einem großen Erdrutsch verschüttet. Davyd Betchkal leitet ein einzigartiges Projekt im Nationalpark. Der Physiker will die Geräusche der Einsamkeit beschützen. Und er schlägt Alarm: Selbst mitten im Nationalpark gibt es immer mehr "Geräusch-Verschmutzung", vor allem durch Flugzeuge und Helikopter, das zeigt sein über den gesamten Nationalpark installiertes Netz von Sound-Aufnahmestationen. Patricia Owen hat ein ganz anderes Problem. Die Biologin ist die Hüterin der Grizzlybären rund um den Denali. Doch ihre Bären überschreiten immer wieder die Parkgrenzen und begeben sich damit in Lebensgefahr. Denn außerhalb des Parks dürfen sie gejagt und getötet werden. Der Grizzlybär ist die Nummer eins der "Big Five", der "Großen Fünf" des Parks. Bären, Wölfe, Elche, Karibus und Dall-Schafe tummeln sich zahlreich in dem Gebiet, das mit seinen rund 25.000 Quadratkilometern größer ist als Mecklenburg-Vorpommern. Die hohe Tierdichte, die Mischung aus Wäldern, Tundra und Gletschergebieten locken pro Jahr fast 400.000 Besucher in den Park. So auch Frank Stelges aus Essen, der dort mehrere Monate lang den "Big Five" auf der Spur ist. Der Denali, Alaskas Majestät, hat nach wie vor eine ungeheure Anziehungskraft, vor allem für junge Abenteurer. Sie fasziniert auch die Geschichte von Millionärssohn Christopher McCandless, der 1992 die Wildnis suchte und auf tragische Weise mitten im Park ums Leben kam und dessen Schicksal im Hollywoodfilm "Into the Wild" verewigt wurde. Viele suchen heute in der Wildnis Alaskas Frieden, physische Herausforderung oder sich selbst. Weitab von jeglicher Zivilisation, dem Wetter und der unwirtlichen Landschaft ausgesetzt, begeben sich immer wieder Wanderer in Lebensgefahr und müssen gerettet werden. Der Grat zwischen fröhlichem Abenteuer und Katastrophe ist in Alaskas Weiten extrem schmal. Der Film macht in großen Bildern und moderner Grafik die Faszination des Denali-Nationalparks im Verlauf eines Jahres spürbar und nimmt die Zuschauer mit zu Orten, die Besuchern sonst verborgen bleiben. Die ZDF-Reihe "Im Zauber der Wildnis" widmet sich den Chancen der Parks für die Herausforderungen unserer Zeit.
Ein ZDF-Team reiste für ein Jahr in den legendären "Yellowstone National Park". Hinter den Kulissen begleitete es Ranger, Forscher und junge Leute, die das Abenteuer suchen. Eine brodelnde Magmakammer unter der Erde, ein fantastischer Tierreichtum - was sind heute die Herausforderungen für diesen ältesten Nationalpark der Erde? Die Dokumentation fragt im Yellowstone nach der Zukunft der großen Parks. Der Yellowstone-Nationalpark ist der berühmteste und, bereits 1872 gegründet, auch der älteste Nationalpark der Welt. Die UNESCO erklärte ihn zum Weltnaturerbe, weil er eine einzigartige Tierwelt schützt: Wolfsrudel, Bisons, Elche, Grizzlybären, Kojoten, Steinadler und viele andere wilde Parkbewohner. Unvergleichlich ist die Vulkanlandschaft mit Geysiren, Fumarolen, Schlammtöpfen und mehr als der Hälfte aller heißen Quellen der Erde. Nur fünf Kilometer unter der Erdoberfläche brodelt eine gigantische Magmakammer, die an der Oberfläche Farbspektakel und bizarre Landschaftsformationen erschafft. Irgendwann wird der Vulkan wieder ausbrechen, sagt der Geologe Kenneth Sims, der das Kamerateam mitnimmt, wenn er mithilfe moderner Technik den Gesteinstrumm untersucht, dessen bis zu 1600 Grad Celsius heiße Masse aus der Tiefe aufsteigt. Der Yellowstone-Nationalpark ist internationaler Vorreiter für die Idee der Nationalparks und Antrieb für Menschen, die ihr Leben dem Schutz der Natur widmen - ein wichtiges Ziel angesichts von mittlerweile fast 7,3 Milliarden Weltbevölkerung. Dort begann auch eine ehrgeizige Vision: Die "Yellowstone to Yukon Conservation Initiative" will Ökosysteme in Nordamerika großflächig verbinden, sodass Wildtiere weit in den Norden wandern und ihre Wege dem veränderten Klima der Erde anpassen können. Die Zuschauer treffen Karsten Heuer und Harvey Locke, die Initiatoren der Y2Y-Initiative. Allerdings erlebt der Park selbst bereits an den eigenen Grenzen Konflikte. Viele Tiere verlassen das Schutzgebiet - auch die Wölfe, die erst 1995 wieder angesiedelt wurden. Die scheuen Raubtiere werden immer wieder gejagt, von Trophäenjägern und von Farmern, die um ihren Viehbestand fürchten. Auch die Bisons sorgen immer wieder für Streit. Heute leben im Yellowstone-Nationalpark über 4000 Tiere. Herden suchen neue Lebensräume und drängen gerade im Winter in tiefergelegene Gebiete außerhalb des Parks, wo sich leichter Nahrung finden lässt. So wurden in den vergangenen Jahren wieder massenhaft Bisons abgeschossen, obwohl die Tiere eigentlich geschützt sind. Ein neues Projekt zu ihrer Rettung zieht junge Leute aus aller Welt in den Yellowstone. Auch Andreas Hofer (21), gelernter Elektriker aus Kitzbühel, gab zu Hause alles auf, um sich mit den Bisonschützern eine Holzhütte zu teilen und in der nordamerikanischen Wildnis zu leben. Die Zuschauer erleben eine der schönsten und wildesten Gegenden der Erde von der Schneeschmelze durch den Indian Summer bis hin zum Wintereinbruch. Der Film macht in großen Bildern und moderner Grafik die Faszination des Yellowstone im Verlauf eines Jahres spürbar und nimmt die Zuschauer mit zu Orten, die Besuchern sonst verborgen bleiben. Die Dokumentation widmet sich den Chancen der Nationalparks für die Herausforderungen unserer Zeit.
Wie sah die Erde aus, bevor wir Menschen sie besiedelten und bewirtschafteten? Es gibt sie noch, die Orte voller ursprünglicher Wildnis, deren Zauber wir eingeladen sind zu erleben. Da, wo Nationalparks die unwiederbringliche Schönheit der Erde beschützen und bewahren. Als begeisterte Pioniere und mutige Naturschützer Ende des 19. Jahrhunderts die ersten großen Parks in der Wildnis Nordamerikas gründeten, gab es nur eine Milliarde Menschen. Sie sollten in die Parks kommen und deren Schönheit erleben. Heute bevölkern mehr als sieben Milliarden Menschen unseren Planeten, und die Bedeutung der Nationalparks hat sich radikal verändert. Welche Rolle spielen sie heute - in Zeiten schnellen Wachstums, knapper Kassen und immer verletzlicherer Balance der Natur? Und wie erleben diejenigen sie, die tagtäglich dort leben und arbeiten - die Ranger und Abenteurer, die irgendwann aus Deutschland kamen und blieben? Ihren unvergleichlichen und meist unbekannten Alltag zu begleiten, ist dem Filmteam in zwei kanadischen Parks gelungen. Die zweiteilige Dokumentation "Im Zauber der Wildnis" entführt die Zuschauer in eine atemberaubende Welt, weit im eisigen Norden und wilden Westen Kanadas. In Kanada, einem Land voller natürlicher Schönheit und unendlicher Weite, sollen bereits seit fast 130 Jahren Nationalparks einmalige Naturlandschaften bewahren und für ein natürliches Zusammenleben von Mensch und Tier sorgen. Ein deutsch-kanadisches Autorenteam hat ein Jahr in zwei Parks verbracht, die unterschiedlicher nicht sein könnten und gerade deswegen exemplarisch für Kanadas einmalige Wildnis wirken: der Banff-Nationalpark in den Rocky Mountains und der Kluane-Nationalpark im Yukon. "Im Zauber der Wildnis" erzählt die faszinierenden Geschichten derer, die die Parks magisch angezogen haben, die blieben und die sie immer besser kennenlernen. Es ist eine moderne Entdecker-Szene, oft mit deutschen Wurzeln, die von Fernweh und Abenteuerlust erzählt. Die Geschichte des Buschpiloten Thor aus Siegen, der zu Hause alles aufgab und Deutschland als Architekt verließ, um in einem einsamen Holzhaus zu leben - und der heute wie kein anderer den Yukon von oben kennt. Wenn die Kamera sein Leben weit im Norden begleitet, entsteht das bewegende Bild von der Kraft der Natur und vom täglichen Kampf der Ranger, Wissenschaftler und Abenteurer um den Erhalt der Wildnis dort, wo für sie die Erde am schönsten ist. Mit ihnen gelingt dem Filmteam der Blick hinter die Kulissen dieser geschützten Naturräume in zwei legendären Gegenden Kanadas: den Rocky Mountains und dem Yukon. Im Wilden Westen Kanadas stoßen Arbeiter beim Bau der Eisenbahn 1885 auf schwefelhaltige Quellen. Dieser Zufallsfund markiert die Stunde null des Banff-Nationalparks. Der Eisenbahnmagnat William van Horne ist beeindruckt und beschließt, die Quelle und die einzigartige Schönheit der sie umgebenden Bergwelt für die Menschheit zu erhalten. So entsteht einer der ersten Nationalparks der Welt. Heute ist Banff UNESCO-Welterbe und zieht mit magischen Orten wie dem Lake Louise und dem Icefield Parkway Besucher in seinen Bann. Für den Erhalt dieses Naturschauspiels kämpfen Wissenschaftler aus aller Welt. Einer von ihnen kommt aus Deutschland: Fernab der Touristenrouten, auf der "Ya Ha Tinda Ranch", lebt ein Cowboy aus Münster mit seiner Familie. Holger erforscht an einem der entlegensten Orte des Banff-Nationalparks die Wanderwege der Wapiti-Hirsche. Eine Herausforderung nicht nur für den gelernten Wildbiologen, sondern auch für seine Frau Antje und die beiden Kinder, die das Leben des Westfalen in den Rocky Mountains seit Jahren begleiten. Die schneebedeckten Gipfel des "Valley of the Ten Peaks", endlose Wälder, grüne Seen und wilde Flüsse - die Dokumentation begleitet Holger, Antje und weitere deutsch-kanadische Abenteurer durch ein Jahr in dieser attraktiven Welt und lässt die Zuschauer die gewaltige Herausforderung spüren, diese Wildnis zu bewahren.
Der Norden Kanadas ist Natur pur, nicht besiedelt und für viele Besucher mit seiner schier endlosen einsamen Wildheit immer noch voller Geheimnisse.. 1972 wurde im südwestlichen Yukon der Kluane-Nationalpark gegründet, ein Gebiet fast so groß wie Belgien. Mit spektakulären Naturphänomenen wie dem Mount Logan, dem mit 5959 Metern höchsten Berg Kanadas, und dem weltweit größten nichtpolaren Gletscherfeld. Große Eisbrocken lösen sich dort und stürzen mit Getöse ins Meer. Vom Schiff aus wirkt das Gletscherfeld wie eine riesige Wand aus Eisbergen. Vom Land her beeindruckt die "kalte Magie" der bis ins Unendliche reichenden Eisfelder. Fernab der Zivilisation ist dort für Emma aus Norddeutschland ein Traum in Erfüllung gegangen: Sie arbeitet im Auftrag der kanadischen Parks an einem einsamen kleinen Ort namens Haines Junction. Eine Siedlung, bei der die Straße einfach aufhört. Was bewegt Emma und weitere deutsch-kanadische Wissenschaftler und Ranger in ihrem Alltag dort draußen, im eisigen Norden, im Wilden Westen? Wie erleben und gestalten sie die heutige Rolle der großen Nationalparks? Ein Jahr lang hat das deutsch-kanadische Filmteam seine Protagonisten in der wilden Schönheit Kanadas begleitet - von der Schneeschmelze im Frühling über den intensiven Indian Summer bis hin zum Wintereinbruch.
Nicht nur Extrem- und Spitzensportler wie Deniz Kayadelen und Christoph Harting - wir alle können von Kälte profitieren und unsere Körper an niedrigere Temperaturen gewöhnen. Aber wie? Die Filmemacher treffen unter anderen die Lagerarbeiterin Katarzyna, die in einem Tiefkühllager bei minus 22 Grad Celsius in Achtstundenschichten der Kälte trotzen muss. Wie gelingt ihr das, und welche Rolle spielt ihr individuelles Kälteempfinden dabei? Der Film begleitet auch die Extremschwimmerin Deniz Kayadelen bei ihren Vorbereitungen für die Durchquerung des Ärmelkanals. Wie ist das zu schaffen: mehr als 33 Kilometer in nur 17 Grad Celsius kaltem Wasser? Was passiert in ihrem Körper? Dazu forscht Dr. Erich Hohenauer von der "University of Applied Sciences and Arts of Southern Switzerland". Besonders interessiert ihn die Frage, ob Kältereize tatsächlich das Immunsystem stärken. Dazu führt er Untersuchungen mit normalen, aber auch kälteerprobten Probandinnen und Probanden durch. Einer davon ist der Biohacker Rolf Duda. Er wandert in Badehose durch Schneelandschaften und geht regelmäßig Eisbaden. Nach einem traumatischen Erlebnis änderte er sein Leben und erfuhr durch sein Kältetraining Heilung und mentale Stärkung. Seine Erfahrungen damit gibt er mittlerweile in Kursen an andere Menschen weiter. Aber wie gelingt die mentale Stärkung? Dazu gibt es neue Forschungserkenntnisse aus der Psychologie. Im Spitzensport wird die Kältetherapie ebenfalls immer öfter eingesetzt. Der Diskuswerfer Christoph Harting, Olympiasieger von 2016, sitzt unter ärztlicher Leitung täglich in der Kältekammer bei minus 110 Grad Celsius. Damit soll seine Fähigkeit zur körperlichen Regeneration gesteigert werden. Auch kleinere Verletzungen wie Muskelfaserrisse heilen schneller, weil Körper und Extremitäten besser durchblutet werden.
Die Nachrichten des Tages. Der relevante Überblick aus der Nachrichtenredaktion des ZDF mit Vertiefung und Einordnung zu den wichtigsten Ereignissen in Deutschland und der Welt.
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Nach der literarischen Vorlage von Peter Prange Altena 1967: Mit eiserner Hand leitet Christel Wolf das Familienunternehmen "Vereinigte Metallwerke Altena", das sie nach dem Selbstmord ihres Mannes vor dem Ruin gerettet hat. Inzwischen stellt das Werk im Auftrag des Finanzministeriums Münzrohlinge her - so sichert es halb Altena den Lohn, wobei die harte, körperliche Arbeit schon seit Langem Gastarbeiter aus Italien und Griechenland übernehmen, allen voran Matteo Morabito. Christels Verhältnis zu ihren drei Töchtern ist angespannt: Ulla ist inzwischen Ärztin, lebt mit Tommy und Tochter Angelika in Ostberlin und hat sich dem Sozialismus verschrieben. Gundel ist als junge Mutter emotional überfordert, und auch ihre Ehe mit dem erfolgreichen Schuhladenbesitzer Benno läuft alles andere als gut. Nur Margot, die als Personalleitern in den Wolf-Werken arbeitet, und ihr 19-jähriger Sohn Winfried, genannt "Winne", leben bei Christel in der Familienvilla. In Winne sieht Christel ihren Nachfolger, doch der will dringend weg aus den kleinbürgerlichen Verhältnissen, hat eher schnelle Autos, coole Beats und schöne Mädchen im Kopf. Gymnasium geschmissen, Lehre abgebrochen, rebellische Parolen, und zum Bund möchte Winne auf keinen Fall. Mit Bijan, seinem besten Freund und frischgebackenem Spitzenabiturienten, soll es losgehen nach Westberlin ins große Abenteuer. Doch stattdessen bringt ihn seine Großmutter Christel "auf Spur": Unter den strengen Augen von Christels enger Vertrauter, der Chefsekretärin Annemarie, lässt sie Winne in der Produktion der Wolf-Werke ganz unten anfangen - bei den Gastarbeitern - und übergibt ihn in die Hände von Matteo. Und das, obwohl Winnes Mutter Margot will, dass ihr Sohn beim Bund Disziplin lernt. Doch nach der gescheiterten Ehe mit Altnazi Böcker, der vor 14 Jahren nach Argentinien geflohen ist, steht sie als Alleinerziehende in der Kleinstadt in einem Abhängigkeitsverhältnis zu ihrer Mutter. Die willensstarke Christel setzt sich in Sachen Erziehung durch. Margot fügt sich, weigert sich aber, die Wolf-Werke gemeinsam mit ihre Mutter auf der 600-jährigen Jubiläumsfeier der Stadt zu repräsentieren. Da sich Christels Lieblingstochter Gundel, alleingelassen von ihrem geschäftsreisenden Mann, um ihr frisch geborenes Baby kümmern muss und Winne in seinem Jugendclub grollt, sitzt Christel als Direktorin der Wolf-Werke allein am besten Tisch des trinkfröhlichen Schützenfests. Ihr gegenüber, am Tisch des Bürgermeisters und Bauunternehmers Jürgen Vielhaber, hat ausgerechnet Winnes Stiefvater und ehemaliger Kompagnon der Wolf-Werke, Walter Böcker, Platz genommen. Er ist gerade noch einem Militärputsch in Argentinien entkommen. Neben Böcker sitzt die 20-jährige Dressurreiterin Gabriela, die auf der Flucht ihre Eltern in Argentinien zurücklassen musste. Als Winne auf Gabriela trifft, hat Winne auf einmal einen Grund, in Altena zu bleiben. Doch Böcker kehrt nicht ohne Hintergedanken zurück in die Kleinstadt. Nach 14 Jahren begegnet Winne seinem Stiefvater. Er ist völlig überrumpelt - da steigt plötzlich Rauch über den Wolf-Werken auf.
Nach der literarischen Vorlage von Peter Prange In den Gastarbeiterbaracken der Wolf-Werke brennt es. Während die Feuerwehr auf dem Schützenfest weiter trinkt, eilen die Wolfs zu ihrem Werk. In der Gefahr halten alle zusammen. Mitten im Chaos begegnen sich Margot und Böcker. Die jahrelang unterdrückte Sehnsucht flammt sofort wieder auf, und auch zwischen Gabriela und Winne schlagen Funken. Die Folgen des Brands sind gravierend, auch wenn niemand sein Leben verloren hat. Der Ausfall der verletzten Arbeiter bedroht die rechtzeitige Erfüllung des Münzauftrags. Während Margot glaubt, beweisen zu können, dass Gastarbeiter Matteo Morabito Schuld am Brand trägt, ist Winne empört über die Lebensbedingungen in den Baracken und stellt Christel zur Rede. Dabei beginnen Großmutter und Enkelsohn, sich aneinander anzunähern. Es wirkt für beide gleichermaßen befreiend. Derweil beichtet Schützenkönig Jürgen von seinen Taten im Krieg und bekommt das Geschäft seines Lebens: den Bau einer Eisenbahnbrücke. Sein neuer Spezi Böcker treibt nach bekannter Manier kriminelle Machenschaften auf seinem neu eröffneten Gestüt voran: Das Einfliegen von Gabrielas geliebtem Dressurpferd Atalante scheint nur ein Vorwand für schmutzige Geschäfte zu sein, die er plant - doch davon bemerkt Gabriela vor lauter Schmetterlingen im Bauch nichts. Winne hat zwar Bijan versprochen, mit ihm nach Berlin auf die Schah-Demo abzuhauen, doch er fühlt sich plötzlich zu verantwortlich für Matteos Schicksal. Zum ersten Mal in Winnes jungem Leben möchte er in Altena bleiben, um etwas zu verändern. Ohne seinen Freund Winne muss sich Bijan dem Druck seiner Eltern beugen und geht an die Uni nach Bonn. Dr. Bassiri ist Arzt und mit seiner Frau Sahra, die als Chemikerin in den Wolf-Werken arbeitet, aus dem Iran nach Deutschland eingewandert. Sie wollen, dass ihr Sohn in ihre Fußstapfen tritt. Als in Berlin auf der Schah-Demo der Student Benno Ohnesorg von der Polizei erschossen wird, fasst Bijan einen folgenreichen Entschluss. Winne und Gabriela kommen sich unterdessen immer näher. Es könnte der Beginn einer sorglosen, romantischen Liebe werden, wäre da nicht Böcker. Durch seinen neuen Angestellten Manfred "Manni" Scholz findet er heraus, warum es in den Wolf-Werken zum Brand kam. Und sein Wissen wird einer Person zum Verhängnis.
Nach der literarischen Vorlage von Peter Prange Winne lädt Gabriela zu einem romantischen Abend ein, bis sie auf Böcker kommen. Während Winne sicher ist, dass sein Stiefvater Dreck am Stecken hat, ist Gabriela voller Dankbarkeit. Er hat ihr einen deutschen Pass besorgt und ihr geliebtes Pferd Atalante einfliegen lassen, damit sie für Olympia trainieren kann. Wovon redet Winne? Es kommt zum heftigen Streit. Auch Gundel hadert mit sich. Gefangen in sich selbst, sucht die junge Mutter andere Perspektiven und flüchtet zu einer Freundin in eine Kommune nach Köln. Zur Verwunderung aller. Bijan besucht Winne, der nicht schlecht staunt: Sein bester Freund ist im Sozialistischen Deutschen Studentenbund und zitiert die RAF-Gründerin Ulrike Meinhof. Er ist wild entschlossen, gegen Altnazis wie Böcker vorzugehen. Winne ist begeistert. Für etwas kämpfen: ganz sein Ding. Und schon bald findet sich auf einem von Böcker geplanten Reitturnier die passende Gelegenheit. Während Böcker mit Jürgen Vielhaber, dessen Frau Regina und Tochter Betty für die Presse posiert, hört man plötzlich wilde Protestrufe, und es kommt zu einer heftigen Auseinandersetzung. Böckers Schergen, allen voran Manni, bedrohen die Demonstranten. Währenddessen fällt Gabriela eine Entscheidung, auf welcher Seite sie steht. Es kommt zum Eklat. Winne ist wild entschlossen, Deutschland mit Gabriela in Richtung Argentinien zu verlassen - auch gegen den Willen von Margot. Es fehlt nur noch das Startkapital, und das finden sie ausgerechnet im Tresor von Böcker. Doch sie werden überrascht.
Nach der literarischen Vorlage von Peter Prange Ein Schuss ist gefallen, und Winne ist verletzt. Gabriela rast zur Villa Wolf und sucht Hilfe bei Winnes Mutter Margot. Wie dramatisch sind die Verletzungen? Nach langer Zeit kommt die ganze Familie Wolf zum ersten Mal wieder zusammen. Ulla und Tommy sind aus der DDR angereist; Gundel und Benno treffen sich wieder, doch zwischen den beiden bleibt ein tiefer Graben. Zuviel ist passiert. Tommy offeriert Christel einen lukrativen Auftrag: Die DDR will Stacheldraht von den Wolf-Werken produzieren lassen. Für Christel kommt das auf keinen Fall infrage: Hat sich ihr Mann Eduard doch wegen Stacheldrahtlieferungen an KZs aus Schuldgefühlen das Leben genommen. Doch wie sonst kann die Unternehmerin die Firma retten, wenn der Staatsauftrag für die Münzproduktion zum Kontrahenten wandert? Die Situation eskaliert und treibt die Familie erneut auseinander: Gundel flüchtet in ihre Kommune zurück, Ulla geht mit Tommy nach Ostberlin, und Margot zieht ausgerechnet zu Böcker. Plötzlich stürmt die Polizei den Jugendclub. Gesucht wird Gabriela: wegen Mordes.
Nach der literarischen Vorlage von Peter Prange Die Jugend geht auf die Barrikaden - und Bijan ins Bett mit Bürgermeistertochter Betty. Auch Christel fängt Feuer für den Gastarbeiter Matteo, was allerdings streng geheim bleiben muss. Für die Wolf-Werke sieht es nicht gut aus: Margot und Christel suchen verzweifelt nach Einsparungen, doch die Bank will eine Fusion mit der Konkurrenz. Christel weigert sich, das Familienunternehmen aufzugeben und die Gastarbeiter zu entlassen. Muss sie am Ende doch auf den Stacheldraht-Auftrag zurückgreifen? Derweil erwartet Ulla Besuch: Christel hat sich angekündigt und will reinen Tisch machen. Sogar den Familiennachzug der Gastarbeiter hat sie in die Wege geleitet. Wird sie auf ihre alten Tage noch weichherzig? Parallel feiert Jürgen Vielhaber in Altena seine Erfolge, mit einem bitterbösen Erwachen: Böcker erpresst ihn und will nur eins - Bürgermeister von Altena werden. Was hat er gegen ihn in der Hand?
Nach der literarischen Vorlage von Peter Prange Christel kann sich endlich mit Ulla versöhnen und unterzeichnet den Vertrag für den Stacheldraht-Auftrag. In den Wolf-Werken beginnt unterdessen bereits die Produktion. Böcker gewinnt die Bürgermeisterwahl von Altena, und Jürgen steht vor den Trümmern seiner Existenz. Er hat sein ganzes Geld bei Devisengeschäften verloren. Bijan und Gabriela schweißt ein explosives Gemisch aus Wut, Trauma und körperlicher Anziehung zusammen. Sie können Böcker seine Machenschaften nicht verzeihen und schwören Rache - koste es, was es wolle. Margot Böcker eröffnet eine unerwartete Neuigkeit: Es könnte Familienzuwachs geben. Aus Liebe? Oder mit anderen Hintergedanken? Währenddessen erhalten die Wolf-Schwestern einen Brief von ihrer Mutter, der das Leben der drei Frauen erneut komplett auf den Kopf stellen wird. Es geht - wie immer - um die Wolf-Werke. Aber auch um eine Lebensentscheidung ihrer Mutter.
"10 vor 10" ist eine Informationssendung von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). Vertiefende Berichte, Reportagen, Porträts und Live-Gespräche informieren über die wichtigsten Themen des Tages aus der Schweiz und der Welt.
Bissig, frech und witzig zeigt Kabarettist Christian Ehring in der Satiresendung "extra 3" den politischen und gesellschaftlichen Irrsinn der Woche. - Eine "Best of"-Sendung. "extra 3" bietet skurrile Realsatiren und jede Menge Politiker am Rande des Nervenzusammenbruchs.
Österreichische Late-Night-Show, moderiert von Dirk Stermann und Christoph Grissemann. "Willkommen Österreich" präsentiert mit dem sprühenden Charme der Abgeklärtheit provokante Themen und schwarzen Humor - fernab von Political Correctness.
Der Deutsche Kleinkunstpreis wird 2025 zum 53. Mal verliehen. Tobias Mann wird wieder im Frankfurter Hof in Mainz durch den Abend führen und ihn mit eigenen satirischen Beiträgen bereichern. Unter der Leitung des Mainzer Forum-Theaters "unterhaus" wählt seit 1972 eine Fachjury die besten Künstlerinnen und Künstler in den mittlerweile sechs Kategorien Kabarett, Musik, Stand-up-Comedy, Kleinkunst, Förderpreis und Ehrenpreis. Der Kleinkunstpreis konnte sich im Lauf dieser Zeit zu einem der renommiertesten, deutschsprachigen Bühnen-Preise entwickeln. Die Preisträgerinnen und Preisträger des Jahres 2025 sind: Sarah Bosetti in der Sparte Kabarett. Eine Künstlerin, die durch ihre lyrisch-analytische Auseinandersetzung mit dem gesellschaftlichen Diskurs ein Vakuum in der deutschen Kabarettszene mit frischer Luft gefüllt hat. Sie entwaffnet Hasskommentare mit gedichteter Ironie und bietet den gefährlich einfachen Lösungen des Populismus mit Poesie die Stirn. Sarah Bosetti kämpft für eine reflektierte, informierte und differenzierende Gesellschaft, in der nicht nur die lauteste Überschrift verfängt. Ihre umfangreichen sprachlichen, ironischen und analytischen Mittel machen sie zu einer herausragenden Kabarettistin dieser aufgewühlten Zeit. In der Kategorie Musik wird Liedermacher FALK ausgezeichnet. Die Jury würdigt mit ihm einen jungen Barden, der Kunst und Handwerk des Liedermachens pflegt und mit neuem Leben füllt. Wie einst Hannes Wader und Reinhard Mey steht er mit der Klampfe auf der Bühne und singt seine klugen Lieder: mal bissig und bösartig, mal liebevoll, zärtlich und balladesk, jedoch immer mit einem einnehmenden, spitzbübischen Charme. Mit Akribie verfolgt FALK sein Ziel, dass sich jede und jeder im Publikum am Abend mindestens einmal getroffen fühlt und so richtig ärgern soll. Das schafft er mühelos: mit einem Repertoire, das sowohl mit Breite als auch mit Tiefgang überzeugt. In der Kategorie Kleinkunst wird Zärtlichkeiten mit Freunden ausgezeichnet. Die "Zuzweitunterhalter" Stefan Schramm (alias Ines Fleiwa) und Christoph Walther (alias Cordula Zwischenfisch) haben mit ihrem "Musik-Kasparett" eine ganz eigene Form des klugen Unsinns geschaffen. Was die beiden Grobmusiker an ihren Instrumenten nicht hinbekommen, reißen sie auch dadurch nicht raus, dass sie sich in ihren puppenlustigen Dialogen nur bedingt verstehen. Mittendrin verbergen sich präzise Menschenkenntnis, die richtigen Fragen zu jeder Zeit und natürlich keine Antworten. Ihre Art der Kunst ist alles andere als klein und seit 26 Jahren einzigartig geblieben. In der Sparte Stand-up-Comedy wird mit Filiz Tasdan eine Künstlerin ausgezeichnet, die die deutschsprachige Stand-up-Szene in Rekordzeit geprägt hat. Ihr erstes Soloprogramm "Super Plus" setzt einen Maßstab für zeitgemäße Comedy: schnell getaktet und präzise präsentiert, originell und doppelbödig, aber niemals verkopft oder gar moralisch. Die Berlinerin mit türkischen Wurzeln formt Klischees und Vorurteile zu Punchlines, die das Publikum mit der nötigen Härte erwischen - und in bester Stand-up-Tradition die Künstlerin am wenigsten verschonen. Wer bereit ist, für guten Humor hinter die Grenzen der eigenen Komfortzone zu blicken, wird Filiz Tasdan nicht mehr vergessen. Der Förderpreis der Stadt Mainz geht an Teresa Reichl, die laut Jury ihre satirischen Spitzen souverän in breitem Dialekt gegen die Populisten abschieße, die meinen, dass sie die Provinz für sich gepachtet haben. Ihre provinzielle Herkunft sei zugleich Programm und Tarnkappe. Wenn die studierte Lehrkraft der "Söderin" auf Niederbairisch Nachhilfe in gendersensibler Sprache erteile, habe der Feminismus die Lacher auf seiner Seite. Eine wahrhaft dialektische Dialektperformance. Angriffslustig und verletzlich, intellektuell und bodenständig. Und von großer Selbstverständlichkeit. Dieser Förderpreis sei ein Warnruf: "Obacht, die kann was!". Den Ehrenpreis des Landes Rheinland-Pfalz schließlich erhält Bernd-Lutz Lange. Er überlebte die Bombennacht 1945 in Dresden, erlebte 1968 den Prager Frühling vor seiner Niederschlagung und war als einer der "Sechs von Leipzig" 1989 maßgeblich daran beteiligt, dass die friedliche Revolution in der DDR gewaltfrei blieb. Was ihn prägte, ließ ihn werden, was er ist: ein großer Humanist - und einer der bedeutendsten Kabarettisten und Schriftsteller deutscher Sprache. Bernd-Lutz Lange steht seit 59 Jahren auf der Bühne und war einer der prägendsten Köpfe des Kabaretts der DDR. Einzigartig ist seine visionäre Weitsicht, gepaart mit genauester Beobachtung seiner unmittelbaren Nähe. Seine Texte sind philosophische Miniaturen - ohne zu belehren oder zu erklären. Seine Pointen sind scharf, treffsicher und doch voller Güte. Sein Angebot ist, verstehen zu können, wenn man will. Und herzlich darüber zu lachen.
"Bulli. Ein Sommermärchen" ist ein Stück über Klimawandel, Lebenslügen, Generationenkonflikt und schöne Utopien. Kurz: Das Stück des Düsseldorfer Kom(m)ödchens ist über uns alle. Mit "Bulli" feierte eine der renommiertesten Kleinkunstbühnen Deutschlands 2022 ihr 75-jähriges Jubiläum und fährt nun den titelgebenden Kleinbus auf die "3satFestival"-Bühne. Eine Reise zu den Träumen und Idealen einer Gesellschaft und was aus diesen wird. Nach vielen Jahren kommen vier Jugendfreunde noch einmal zusammen und gleichen ab, was aus ihren alten Idealen und Utopien geworden ist. In einem alten Bulli machen sie sich noch einmal gemeinsam auf den Weg zu der Stelle, wo alle im Leben irgendwie falsch abgebogen sind. Das Ensemble des Düsseldorfer Kom(m)ödchens präsentiert im Stück "Bulli. Ein Sommermärchen" schräge Figuren, skurrile Charaktere, gescheite und gescheiterte Existenzen, Großstadtcowboys und Landeier, die zusammen nach Antworten suchen: Wo kommen wir her? Wo wollen wir hin? Und wie lautet nochmal die Nummer der Pannenhilfe? Im Jahr 1947 im Hinterzimmer einer Düsseldorfer Altstadtkneipe gegründet, entwickelte sich das Kom(m)ödchen zum festen Bestandteil der deutschen Kabarett- und Kleinkunstszene. Unter der Leitung von Kay Lorentz jr. besteht das feste Ensemble aus Maike Kühl, Daniel Graf, Martin Maier-Bode und Heiko Seidel, die als Protagonisten des musikalischen und hoch komischen Stücks zu sehen sind. "Bulli" ist eine rasante und sehr politische Tour zur Lage unserer Utopien und Sehnsüchte für Boomer und Millennials, für Youngster und Best Ager, für Lastenrad- und Dieselfahrer - und für alle, die Lust auf Aufbruch haben.