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TV Programm für 3sat am 21.11.2024

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nano 09:47

nano

Infomagazin

- Klimaschutz-Index Ein durchwachsenes Bild der Fortschritte in der Energie- und Klimapolitik weltweit zeichnet der auf der UN-Klimakonferenz in Baku veröffentlichte Klimaschutz-Index. Demnach hat sich der Ausbau erneuerbarer Energien massiv beschleunigt, allerdings gebe es auch heftige Widerstände gegen eine Abkehr von fossilen Energien. Mit Gesprächsgast: Gregor Steinbrenner, "nano"-Wissenschaftsredakteur - Brauchen wir ein neues Klimaziel? Das 1,5 Grad Ziel ist nicht mehr in Reichweite. Was nun? Brauchen wir ein neues Klimaziel? Der Weltklimarat geht schon seit einiger Zeit davon aus, dass das 1,5 Grad Ziel überschritten wird und setzt darauf, CO2 wieder aus der Atmosphäre zu entfernen. Aber für die globale Klimakrise braucht es politische Richtwerte. - Bornholm wird zur grünen Energieinsel Dänemark baut Bornholm zur Energieinsel um - Projekt der Superlative: Vor der Küste entstehen Offshore-Windparks mit Anlagen der neuesten Generation. Ab 2030 sollen sie Strom für rund drei Millionen Haushalte liefern. Ein Großteil davon fließt nach Deutschland. Mit überschüssigem Strom soll Wasserstoff produziert werden. Die grüne Energie soll die Insel auch wirtschaftlich nach vorne bringen. - Gute Frage: Permafrost Was ist Permafrost? Und wozu brauchen wir ihn? Gute Frage! "nano" erklärt kurz und präzise Begriffe, die derzeit in aller Munde sind.

Danach

Mit Volldampf durch die Toskana 10:25

Mit Volldampf durch die Toskana

Tourismus

Die Toskana ist wohl die Sehnsuchtslandschaft für Menschen aus aller Welt. Speziell die Region um Siena, Montalcino und das Val d'Orcia ist ein Erlebnis für alle Sinne. Begleitet von dem schnaufenden Geräusch steigen wieder Rauchschwaden gegen den Himmel: Mit restaurierten Waggons aus den 1920er-Jahren und einer reaktivierten 100 Jahre alten Dampflok geht es mit dem "Treno Natura" durch die schönen Landschaften der südlichen Toskana. Mit "vapore" schnauft der "Treno Natura" durch das in magisches Licht getauchte Val d'Orcia, das Orcia-Tal. Sanfte Hügel, auf denen mittelalterliche Dörfer thronen, Zypressen-Alleen, die zu romantischen Landsitzen führen, Olivenhaine, Felder und natürlich Weinberge. Auf einem der Hügel das Städtchen Montalcino, weltberühmt für seine Weine. Der "Brunello di Montalcino" gilt als Inbegriff eines italienischen Weins für höchste Ansprüche. Unweit von Montalcino, eingebettet in eine bezaubernde Landschaft, liegt die "Tenuta di Collosorbo". Das Traditionsweingut ist seit 25 Jahren fest in weiblicher Hand. Mutter Giovanna und ihre Töchter Lucia und Laura produzieren Jahr für Jahr einen hervorragenden Wein. Die mit großer Kenntnis und Sorgfalt produzierten "Brunello di Montalcino" und "Rosso di Montalcino" gehören zu den besten Weinen Italiens. "Terroir, Fachwissen & Frauenpower" ist die Erfolgsformel von Collosorbo. Eindrucksvoll ist auch das Anwesen der "Villa La Foce". Es ist einer jener Orte im malerischen Hügelland des Val d'Orcia, den man als unvergleichbar bezeichnen muss. Der Garten der "Villa La Foce" war das letzte große Werk des berühmten englischen Gartenarchitekten Cecil Pinset und ein gartenarchitektonisches Vermächtnis für die Ewigkeit. Pinset schuf einen der schönsten Gärten der Toskana, der bis heute nichts von seiner Strahlkraft verloren hat. Benedetta und Donata Origo, die beiden Töchter von Iris und Antonio, führen das Vermächtnis ihrer Eltern weiter. Während sich Benedetta und ihre Tochter Katia Lysy um das Erbe von "La Foce" kümmern, widmet sich Benedettas Schwester Donata den Olivenbäumen des Gutes "La Chiarentana". Die ehemals mittelalterliche Festung befindet sich nur unweit von "La Foce" und besticht mit einem einmaligen Ausblick auf das Val d'Orcia und den Monte Amiata. Das Val d' Orcia wird für seine landwirtschaftlichen Produkte geschätzt. Die Schafzucht und Milchwirtschaft und die Weiterverarbeitung der Schafsmilch zu Käse sicherten so manchem bäuerlichen Betrieb über die Jahrhunderte das Überleben. Der Pecorino in seinen verschiedenen Reifungsgraden gilt als einer der besten Europas. Auf seiner filmischen Reise macht das Team Station auf dem Landgut "Podere Il Casale", das für seinen Pecorino berühmt ist. Wenn die historische Dampflokomotive durch die Landschaft schnaubt, fühlen sich nicht nur Eisenbahn-Nostalgiker in eine längst vergangene Zeit zurückversetzt. Die Bahnfahrt durch das Val d'Orcia ist ein Erlebnis für alle Sinne. Wie gemalt, beinahe unwirklich, breiten sich die grünen Hügel vor den Reisenden aus. Mit einer Bahnfahrt über diesen Flecken Erde, der im Zusammenspiel von Natur und Menschenhand zur Ikone erhoben wurde, erhält diese Landschaft eine weitere, eine neue Perspektive.

Die geheimnisvolle Welt der Bäume - Naturschätze der Steiermark 11:17

Die geheimnisvolle Welt der Bäume - Naturschätze der Steiermark

Pflanzen

Bäume sind nicht einfach Bäume: Sie waren schon vor Jahrhunderten da und werden oft noch Jahrhunderte überleben; sie haben sozusagen Geschichte erlebt. Den Menschen war das immer bewusst, nicht zuletzt werden viele Bäume als Heiligtümer verehrt. Der Film ist eine Hommage an die oft uralten Bäume der Steiermark, ein Eintauchen in die Welt dieser gefährdeten Überlebenskünstler. Linden und Eichen, uralte Edelkastanien, hochwüchsige Tannen, Lärchen, Urzirben: Bäume umgeben uns, und wir nehmen sie als selbstverständlich. Aber sie sind mehr. Bäume öffnen das Tor in eine längst vergangene Zeit, in der man sie wegen ihrer Heilkraft schätzte und sie sogar als heilig verehrte. Bäume sind voller Kraft und Zauber. So wurde beispielsweise entdeckt, dass das Baumharz eine antibakterielle Wirkung hat. Neben dem Harz ist es vorwiegend das wertvolle Holz, das uns Menschen seit jeher in den Bann zieht und unser Überleben bis heute sichert. Bäume sind geniale Überlebenskünstler und statische Meisterwerke. Sie zählen zu den ältesten und größten Lebewesen der Erde. Einige der imposantesten Exemplare Europas stehen in der Steiermark: eine 2000 Jahre alte Linde in Übelbach, eine 1000-jährige Eiche in Bierbaum. Die Dokumentation zeigt diese gefährdeten Naturdenkmale und beleuchtet den Lebensraum Baum: in den jahrhundertealten Bäumen des Tierparks Herberstein etwa leben seltene Käferarten wie Eichenbock, Juchtenkäfer und Bockkäfer. Aber auch Eichkätzchen, Fledermäuse, Siebenschläfer und Baummarder nutzen Bäume als Wohnung und Jagdrevier, ebenso wie die verschiedensten, zum Teil sehr seltenen Vogelarten.

Bauen auf höchstem Niveau - Die Bergstation am Dachstein 11:56

Bauen auf höchstem Niveau - Die Bergstation am Dachstein

Essen und Trinken

Das Dach der Steiermark wird neu gedeckt. Mehr als ein halbes Jahrhundert nach dem Bau der ersten Bergstation auf dem höchstem Berg der Steiermark ist es Zeit für eine Veränderung. Es braucht mehr als nur einen frischen Anstrich: Klima- und Zeitenwandel verlangen nach neuen Ideen und Konzepten, damit an der Grenze zwischen der Steiermark und Oberösterreich auf 2700 Metern ein Projekt geschaffen wird, das erneut Jahrzehnte überdauern kann. Was 1969 als technische Meisterleistung eröffnet wurde, wird im Jahr 2024 noch einmal überboten. Zwischen September 2023 und Mai 2024 entstand aus 160 Tonnen Stahl, 2000 Quadratmetern Dachfläche, 120 Kilometern Kabeln und 600 Metern Photovoltaikfassade "Die Bergstation 2.0" in Rekordzeit. Österreichs höchste Baustelle als Meilenstein der Ingenieurskunst. Als emotionales Projekt ambitionierter Menschen für Menschen - ein Projekt, das Geschichte bewahrt, weiterträgt und neu definiert.

Servicezeit 12:21

Servicezeit

Ratgeber

- Sauerkraut Jetzt ist es fällig - Tier-Adventskalender Was steckt drin? - Panik beim Autofahren im Dunkeln - Druckerpatronen So drucken sie gut und günstig - Tolle Versprechen Welche Kosmetik braucht mein Gesicht wirklich?

Querbeet 12:51

Querbeet

Pflanzen

- "Aufräumen" im "Querbeet"-Garten Sabrina Nitsche räumt heute den "Querbeet"-Garten auf, aber anders als viele vielleicht denken. Das Laub kommt in die Beete, das Schnittgut in die Totholzhecke und die Wege bekommen eine neue Mulchschicht. - Flaschengarten anlegen Flaschengärten sind geschlossene Ökosysteme im Miniaturformat. Einmal bepflanzt, hat man kaum Arbeit mit ihnen. "Querbeet" möchte wissen, wie genau man solche Flaschengärten anlegt und worauf es bei der Pflege ankommt. - Schaugarten Seeshaupt Im Schaugarten Seeshaupt am Starnberger See wachsen auf 2500 Quadratmeter Rosen, Gehölze, Stauden und Gemüse in Mischkultur. Alles biologisch bewirtschaftet. Gepflegt wird die Anlage einmal im Monat von Freiwilligen. - Quitten fermentieren Ein alte, aber kaum noch übliche Methode Quitten zu konservieren ist das Fermentieren. Sibylle Hunger hat noch ein paar Kniffe, damit die Quitten besonders schmackhaft sind. - Eicheln und Bucheckern "versilbern" Wie ein Teppich bedecken die holzigen Fruchthüllen der Bucheckern den Boden, direkt daneben finden sich Tausende von Eicheln. Sabrina hat ein paar einsammelt und einige Tage antrocknen lassen, jetzt geht es ans Verarbeiten der Früchte zu einer natürlichen Tischdekoration.

Unterwegs im Baltikum 13:21

Unterwegs im Baltikum: Estland und Lettland

Land und Leute

In Sachen Natur hat das Baltikum viel zu bieten: Hunderte Kilometer Küste, einzigartige Wald-, Seen- und Sumpflandschaften, Dutzende seltene Tier- und Pflanzenarten. Die zweiteilige Dokumentation nimmt das Publikum mit auf eine bildgewaltige Reise in die Taiga Estlands, auf die Insel Kihnu, in Nationalparks und Naturreservate bis hin zu Litauens imposanten Dünen. Diese Folge führt von Estland bis Lettland. Das kleinste Land im Baltikum ist Estland. Etwa die Hälfte des Landes ist mit Wald bedeckt. Nahe der russischen Grenze liegt Alutaguse, das größte zusammenhängende Waldgebiet im Baltikum. Der Nationalpark ist Heimat von Elchen, Wölfen, Bären und von seltenen und gefährdeten Tierarten. Die Dokumentation begleitet Flughörnchen-Forscher Uudo Timm in die Taiga und ist dabei, wenn die Biologen Triin Asi und Bert Rähni in ihrem "Bärenwald" unterwegs sind. Im Soomaa-Nationalpark schlägt Aivar Ruukel als einer der letzten Einbaum-Bootsbauer Kanus aus einem einzigen Espenstamm. Das Handwerk wird dort seit Jahrhunderten ausgeübt. Ein estnisches Kulturgut, das seit 2021 auf der Liste des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO steht. Etwa eine Fährstunde von der Küste entfernt liegt die Insel Kihnu. In vier Dörfern leben um die 700 Menschen, die Insel lockt aber gut zwölfmal so viele Touristen jährlich an. Die meisten wollen eine einzigartige Kultur erleben, die oft als "Europas letzte matriarchalische Gesellschaft" bezeichnet wird: "Die Frauen auf Kihnu haben eine sehr wichtige Rolle: Sie sind die Bewahrerinnen der kulturellen Traditionen", sagt die Lehrerin und Bäuerin Külli Laos. In Lettland liegt das Naturreservat Pape. Dort wechseln sich Feuchtwiesen mit Waldflächen, Küstenlagunen, Mooren, Sandstränden und Wanderdünen ab. Jedes Jahr ziehen Millionen von Zugvögeln durch den Landstrich. Auch viele Wölfe, Luchse, Otter, Biber und Elche suchen die Ruhe dieser Gegend. Das ist nicht selbstverständlich: Der Zerfall der Sowjetunion löste einen Rückgang der Landwirtschaft aus, und die Fläche drohte, überwuchert zu werden.

Unterwegs im Baltikum 14:05

Unterwegs im Baltikum: Litauen und Lettland

Land und Leute

"Kurische Nehrung" - das antworten viele Litauer auf die Frage, was man in ihrer Heimat unbedingt sehen muss. Die Halbinsel im Westen des Landes beherbergt die höchsten Dünen Nordeuropas. Mehr als eine Million Reisende zieht es jedes Jahr in die "Sahara der Ostsee". Doch die Nehrung ist bedroht. Dünen-Ranger wachen während der Hochsaison über die einzigartige Landschaft im Nationalpark Kurische Nehrung. Das Fischerdorf Nida ist der bekannteste Ort des litauischen Teils der Nehrung. Alvidas, Laimis und Robertas Kazlauskas gehören zu den letzten Fischern im Haff und pflegen das alte Handwerk in dritter Generation. Auf der Kurischen Nehrung verläuft eine der wichtigsten Vogelzugrouten im gesamten Ostseeraum. Nahe des Kap Vente befindet sich seit 1929 eine Vogelwarte, die älteste ihrer Art in ganz Europa. Dort beringen Ornithologen Vögel, um mehr über deren Zugverhalten herauszufinden. Das Baltikum ist reich an unberührter Natur. Mitten im lettischen Naturpark "Daugavas loki" haben sich die Auswanderer Alessa Beck und Sebastian Boldt ihren Lebenstraum als Selbstversorger erfüllt. Zahlreiche Burgen und Gutshäuser prägen die Landschaft im Baltikum. Gintaras Karosas engagiert sich für den Erhalt des kulturellen Erbes. Beim Herrenhaus Liubavas in Litauen sind die Restaurierungsarbeiten in vollem Gange. In Sachen Natur hat das Baltikum viel zu bieten: Hunderte Kilometer Küste, einzigartige Wald-, Seen- und Sumpflandschaften, Dutzende seltene Tier- und Pflanzenarten. Die zweiteilige Dokumentation nimmt das Publikum mit auf eine bildgewaltige Reise in die Taiga Estlands, auf die Insel Kihnu, in Nationalparks und Naturreservate bis hin zu Litauens imposanten Dünen.

Inselträume: Die Ostfriesischen Inseln - Welten im Watt 14:49

Inselträume: Die Ostfriesischen Inseln - Welten im Watt

Tourismus

Wind, Wellen, Salz, Sonne und Entschleunigung pur - das sind die Ostfriesischen Inseln. Sieben bewohnte Sandhaufen: So nennen die Insulaner liebevoll ihr Zuhause im Watt. Von Ebbe und Flut, von Sturm und Zeit geformt. Und das Temperament der Einwohner bestimmt das Tempo auf den Inseln. Für die Reihe "Inselträume" bereist Peter Kunz alle sieben Ostfriesischen Inseln. Auch wenn die Fähre mal im Watt steckenbleibt oder die Pferde dem Kutscher auf den meist autofreien, überschaubaren Eilanden nur widerwillig gehorchen - der Erholung schadet es nicht, und die Droge Insel wirkt bei den meisten Urlaubern sofort. Denn an der Nordsee ist man der Natur ausgeliefert, und der Stress bleibt auf dem Festland. Was die Touristen besonders schätzen: "Man fühlt sich jedes Mal so, wenn man wieder hierherkommt, als wäre man gar nicht weg gewesen." Beständigkeit scheint der Zauber, der zumeist deutsche Ferienherzen höherschlagen lässt. Die Schäfers aus Bayern beispielsweise kommen schon zum zwölften Mal nach Juist. Doch es tut sich was auf den Inseln: Bei durchschnittlichen Quadratmeterpreisen liegt das ostfriesische Norderney in Deutschlands Norden ganz vorn, noch vor Sylt. Die Bewohner sind längst nicht mehr nur Ostfriesen. Die neuen Einheimischen kommen als Einwanderer aus vielen Himmelsrichtungen. Auch etliche polnische Saisonkräfte haben sich dort niedergelassen, eine neue Heimat erschaffen. Aber trotz Wandel bewahren die Inseln ihre Identität. Wattführer Akkermann, ein waschechter Ostfriese und studierter Realschullehrer, bringt auf den Punkt, was die Menschen auf den bewohnten Sandhaufen brauchen: "Man muss schon eine hohe Sozialkompetenz haben, damit man auf einer dieser Inseln gut klarkommt. Wer die nicht hat, der scheitert hier. Unwiederbringlich." Autor Peter Kunz erkundet die "Welten im Watt". Er nimmt die Zuschauer mit nach Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge - die sieben ungleichen Schwestern. Jede Insel hat ihr eigenes Gesicht, ihren eigenen Charakter - wie ihre Bewohner auch. Aber eines eint sie alle: Sie sind zähe, wetterfeste Typen, die den Gezeiten trotzen.

Mythos Nordsee 15:34

Mythos Nordsee: Wilde Küsten, Götter und segelnde Drachen

Dokumentation

"Terra X" erzählt die Geschichte des Nordseeraums, von seiner Entstehung am Ende der letzten Eiszeit bis in die Gegenwart. Die Doku zeigt Völker und Nationen, deren Schicksal mit der Nordsee verwoben ist, und spürt den Mythen nach, die sich um das Meer ranken. Vom legendären Avalon über untergegangene Städte bis zum Seemannsgarn von Totenschiffen, Meeresgöttinnen und Riesenkraken. Mit einer Fläche etwa so groß wie Frankreich ist die Nordsee ein Winzling im Vergleich zu den Weltmeeren, aber für Europa, seine Entwicklung und Geschichte, von großer Bedeutung. Millionen Menschen leben an ihren Ufern, fast ein Viertel aller weltweiten Schiffsbewegungen findet dort statt, obwohl die Nordsee lediglich 0,2 Prozent der Weltmeeresfläche ausmacht. Die Geschichte ihrer Küstenbewohner ist eine Geschichte vom ewigen Kampf gegen die unberechenbaren Fluten. Er begann bereits lange vor der Zeitenwende, wie archäologische Funde belegen. Durch das Ausgreifen des Römischen Reiches nach Friesland geraten das Meer und seine Küstenlandschaften erstmals ins Blickfeld antiker Autoren. Römische Chronisten berichten von künstlichen Erdhügeln, die die Nordseevölker aufschütteten, um ihr Land vor der See zu schützen. Sie erzählen von einer merkwürdigen Welt, "nicht Meer und nicht Land", denn der starke Gezeitenunterschied, der das Watt entstehen lässt, ist für die Mittelmeerbewohner ein ungewöhnliches Phänomen. Die Überlieferungen erzählen auch von furchterregenden Göttern, die den römischen Eroberungsgelüsten die Stirn bieten. Trotzdem gelangen im 1. Jahrhundert nach Christus der Süden und Westen der Nordsee unter römische Kontrolle. Denn nach einigen gescheiterten Versuchen, England zu erobern, gelingt es den Römern Mitte des 1. Jahrhunderts nach Christus schließlich, auf der Insel dauerhaft Fuß zu fassen und die lokale Bevölkerung zu unterwerfen. Erst fünf Jahrhunderte danach verändern sich die Machtverhältnisse. Der Stern des Römischen Reiches sinkt unter dem Ansturm fremder Völkerschaften. Auch England gerät ins Blickfeld germanischer Stämme. Die Invasion der Angeln und Sachsen aus dem Bereich des heutigen Schleswig-Holstein ist der historische Hintergrund einer der berühmtesten europäischen Sagen, der von König Artus und seiner sagenhaften Burg Avalon. Aber der heroische Kampf des christlichen Herrschers gegen die heidnischen Invasoren wird heutzutage von den meisten Forschern ins Reich der Legende verbannt. Von vielen Geschichten umrankt sind auch die Wikinger, die seit dem frühen Mittelalter die Küsten des Nordseeraums heimsuchen. Doch neben ihren brutalen Überfällen auf Klöster und Siedlungen werden die Wikinger selbst zu Städtegründern und Händlern, die den Nordseeraum prägen. Ihre wagemutigen Fahrten auf technisch ausgeklügelten, hochseetüchtigen Schiffen lassen sie schließlich sogar zu den ersten Entdeckern Amerikas werden.

Mythos Nordsee 16:18

Mythos Nordsee: Goldene Zeiten, Piraten und der Blanke Hans

Dokumentation

"Terra X" erzählt die Geschichte des Nordseeraums, von seiner Entstehung am Ende der letzten Eiszeit bis in die Gegenwart. Die Doku zeigt die Völker und Nationen, deren Schicksale mit der Nordsee verwoben sind, und spürt den Mythen nach, die sich um das Meer ranken. Vom legendären Avalon über untergegangene Städte bis zum Seemannsgarn von Totenschiffen, Meeresgöttinnen und Riesenkraken. Mit der Hanse tritt im Mittelalter eine neue Macht im Nordseeraum auf. Aus geschäftlichen Absprachen und einem lockeren Kaufmannsbund entsteht der erste Global Player, der sogar Königreichen trotzt. Als Piraten die Nordsee unsicher machen, greift die Hanse erbarmungslos durch. Einer der Freibeuterkapitäne wird zum Mythos: Klaus Störtebeker - ein Robin Hood der Nordsee. 1588 greift eine weitere Weltmacht in den Nordseeraum ein: Spanien. Doch der Versuch König Philipps II., England zu erobern, scheitert. Der "Blanke Hans", wie die Menschen im Norden ihre See respektvoll nennen, wird zum tödlichen Verbündeten der Engländer und ihrer Königin Elizabeth im Krieg gegen den mächtigsten Herrscher der Zeit. Seine riesige Flotte, die Armada, trifft auf einen seemännisch überlegenen Gegner und die Stürme der See. Philipps Kriegsgaleonen werden zerstört. Ein historischer Wendepunkt, der Englands Aufstieg zur unangefochtenen Seemacht markiert. Auch ein weiterer Nordseeanrainer, die Niederlande, schafft im 17. Jahrhundert ein weltumspannendes Imperium, eine Epoche, die als "Goldenes Zeitalter" in die Geschichte eingegangen ist. Damals entsteht der Mythos vom "Fliegenden Holländer", einem Handelskapitän, der in seinem Hochmut Gott herausfordert und ewig segeln muss. Hochmut bringt auch die Bewohner des sagenumwobenen Rungholt, des Atlantis des Nordens, zu Fall - so die Legende. Eine Stadt, die durch den Abbau von Salztorfen reich wurde. In der wohl verheerendsten aller Nordseekatastrophen, der "groten Mandränke" im Jahr 1362, dem "großen Ertrinken", finden angeblich 200.000 Menschen den Tod, wurden 100.000 Hektar Weideland zerstört - und Rungholt vernichtet. Sturmfluten sind von alters her eine Geißel der Nordseeküsten. Statistiken verzeichnen Dutzende teils verheerender Fluten seit der Antike. Und genauso alt ist der Versuch der Menschen, Bollwerke gegen die Wassermassen zu errichten. "Wer nicht deichen will, muss weichen", lautet ein altes Sprichwort an der deutschen Nordseeküste. Tausende von Arbeitern, die Koyer, schufteten in früheren Zeiten mit Spaten und Karren und schufen in Generationen die ersten Bollwerke gegen die See. Doch oft genug hielten sie nicht stand, wie etwa bei der Sturmflut, die 1953 große Teile der Niederlande verwüstete und im gesamten Nordseeraum über 2000 Menschenleben kostete. Seit damals hat der Küstenschutz gigantische Ausmaße angenommen. Denn der Kampf gegen die Kräfte der Nordsee kennt keine Waffenruhe. Heute kommt modernste Technik zum Einsatz, helfen Computer, die gefürchteten Sturmfluten planbar zu machen. Zusammengenommen bilden die Wehre und Deiche der Nordsee das größte globale Bauwerk.

Die Halligen im Wattenmeer 17:02

Die Halligen im Wattenmeer

Landschaftsbild

Die Halligen im nordfriesischen Wattenmeer sind einzigartig auf der ganzen Welt. Die winzigen Eilande liegen an der nordfriesischen Küste und sind weder Inseln noch Festland. Sie sind nicht durch Deiche geschützt und werden immer wieder von Salzwasser überspült. Wer dort leben will, Mensch wie Tier, muss den Gezeiten und Gewalten des Meeres trotzen. Das Biosphärenreservat Wattenmeer gilt als eine der wichtigsten Drehscheiben des Vogelzugs. Dort rasten die Zugvögel auf ihrem Weg zwischen südlichem Winterquartier und arktischem Brutgebiet. Die Halligen liegen nordwestlich der Stadt Husum. Die Eilande sind zwischen sechs und 960 Hektar groß und bilden in etwa einen Kreis um die Insel Pellworm. Im Übergangsbereich zwischen Land und Meer liegen verschiedene Lebensräume neben dem eigentlichen Watt: Salzwiesen, Dünen und Strände. Unter den extremen Bedingungen haben Tiere und Pflanzen besondere Fähigkeiten entwickelt, um zu überleben. Besonders die Salzpflanzen haben sich auf das Leben mit einem hochgradig salzhaltigen Boden eingestellt. Aber auch Tiere wie Krebse und Muscheln haben Strategien entwickelt, den Wechsel von Überflutung und Trockenheit zu überstehen. Im Wattenmeer leben über 3000 Tierarten, 250 davon kommen nur in den Salzwiesen vor. Im Wasser gibt es mehr als 60 Fischarten. Besonders wichtig ist das Wattenmeer als Laichgebiet für Schollen, Heringe und Seezungen. Der Nationalpark Wattenmeer ist auch ein Paradies für Kegelrobben, Schweinswale und Seehunde.

Sylt - Wellen, Wind und Watt 17:46

Sylt - Wellen, Wind und Watt

Landschaftsbild

Endlose Strände, Dünen, die Heide und das Wattenmeer prägen die Landschaft von Sylt. Die größte Nordseeinsel Deutschlands ist aber auch ein Paradies für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Im Frühling und Herbst legen dort Tausende von Zugvögeln auf ihrem Weg zwischen Sibirien und Ostafrika einen Stopp ein. Doch Stürme setzen der Insel zu.

nano 18:30

nano

Infomagazin

Das 3sat-Wissenschaftsmagazin berichtet ausführlich, verständlich und aktuell über Technik, Medizin, Wissenschaft und Forschung. "nano" macht Zukunftsvisionen sichtbar und erfahrbar. Durch eine unterhaltsame, spannende und informative Mischung von Wissenschaftsfilmen macht "nano" seine Zuschauer fit für die Welt von morgen. "nano" ist ein aktuelles Magazin und enthält Studio- und Schaltgespräche. Regelmäßig werden Schwerpunkte gesetzt und wissenschaftlich beleuchtet.

heute 19:00

heute

Nachrichten

Die Nachrichten des Tages. Der relevante Überblick aus der Nachrichtenredaktion des ZDF mit Vertiefung und Einordnung zu den wichtigsten Ereignissen in Deutschland und der Welt.

3sat-Wetter 19:18

3sat-Wetter

Wetterbericht

3sat zeigt das Wetter aus den 3sat-Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Kulturzeit 19:20

Kulturzeit

"Kulturzeit" ist das werktägliche Kulturmagazin von 3sat. "Kulturzeit" mischt sich in kulturelle und gesellschaftspolitische Fragen ein. Das Magazin bietet Hintergrundinformationen, Porträts und Gespräche zu aktuellen und brisanten Fragen.

Tagesschau 20:00

Tagesschau

Nachrichten

ARD-Nachrichten aus dem In- und Ausland auf den Punkt gebracht. Die "Tagesschau" bietet die wichtigsten Nachrichten des Tages und zusätzliche Informationen in Text, Bild, Audio und Video sowie umfassende Berichte und Hintergründe zu aktuellen Themen und Entwicklungen.

Wind im Klimawandel - Wetterextreme durch globale Erhitzung 20:17

Wind im Klimawandel - Wetterextreme durch globale Erhitzung

Natur und Umwelt

Wetterextreme nehmen zu, und die Windsysteme der Erde sind maßgeblich daran beteiligt. Immer häufiger führen sie Unmengen an Niederschlag in allen Formen mit sich. Oder bringen gar nichts. Wir brauchen den Wind. Er gleicht Temperaturunterschiede aus. Seine Luftmassen wehen Pflanzensamen über das Land. Wie verändert der Klimawandel den Jetstream, der maßgeblich ist für das Wetter in Europa? ZDF-Wetterexperte Özden Terli begleitet durch diese wissenschaftliche Spurensuche - von den Polarwinden über Spitzbergen bis zu den Südwestwinden über der Namibwüste. Er begegnet dabei Menschen, die unermüdlich daran arbeiten, den Wind und die verwandten meteorologischen Phänomene auf der Erde messbar zu machen und besser zu verstehen. Christof Lüpkes vom Alfred-Wegener-Institut etwa untersucht Änderungen von Luftmassen in der Arktis und deren Bedeutung für das Klima in Mitteleuropa. Die Küste Namibias gehört zu den windreichsten Regionen der Erde. In der nahe gelegenen Namib, einer der wenigen Küsten- und Nebelwüsten der Erde, wird deutlich, wie sensibel das Gleichgewicht im Klimasystem ist. Eine kleine Forschungsstation erhebt täglich Wind- und Wetterdaten und liefert diese zuverlässig an die Weltmeteorologische Organisation (WMO) in Genf. Auf dem Hohenpeißenberg in Bayern, der ältesten Bergwetterwarte der Welt, arbeiten Christian Plaß-Dülmer und sein Team daran, die Technik der sogenannten Rückwärtstrajektorien in Zusammenarbeit mit vielen anderen Forschungseinrichtungen weltweit zu verfeinern - so können sie belegen, aus welcher Region Schadstoffe und Klimagase in die Atmosphäre gelangen. Ziel ist es, die weltweit erhobenen Wetterdaten für ein globales Konzept zu nutzen, die Initiative "The Global Greenhouse Gas Watch". Die neu gewählte Generalsekretärin der WMO, Andrea Celeste Saulo, hat diese Initiative zusammen mit dem "Early Warning System" als eines der wichtigsten Ziele der WMO im Zusammenhang mit dem Klimawandel genannt. WissenHoch2 - ein Thema, zwei Formate: Um 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante wissenschaftliche Fragen; um 21.00 Uhr diskutiert Gert Scobel das Thema mit einem interdisziplinären Team von Experten und Expertinnen.

scobel 21:00

scobel: Der Klimakollaps

Gesundheit

Das Meer und die Atmosphäre: Um das Klima zu beschreiben, muss man beides und besonders das Zusammenwirken verstehen. Das macht Vorhersagen über den Klimawandel so kompliziert. Die Erwärmung durch den Klimawandel hat massive Rückkopplungseffekte auf den Klimawandel selbst. Je mehr der Temperaturanstieg auch die Meere aufheizt, desto mehr verändert sich deren Verhalten - und damit wiederum die Atmosphäre. Über kurz oder lang werden sich die eingestellten Strömungsverhältnisse massiv verändern und damit die Klimaverhältnisse auf den Kopf stellen. Das könnte sogar so weit gehen, dass es in Deutschland nicht wärmer, sondern sehr viel kälter werden könnte. Das ändert wiederum nichts daran, dass die Menschheit dringend handeln muss. Der Klimawandel ist ein globales Phänomen mit globalen Folgen. Viele Landstriche werden unbewohnbar werden. Neue Konflikte in globalen Dimensionen drohen. Die Frage ist: Wie kommen wir ins Handeln? Wie kommunizieren wir den Klimawandel, dass er uns ins Handeln bringt und uns nicht in Schockstarre verharren lässt, sodass wir einfach weitermachen wie bisher - bis es wirklich zu spät ist? Alarmismus treibt Menschen im Zweifel in die Arme von Populisten. Verharmlosung führt zu einem Weiter-so. Welche Narrative bringen uns ins Handeln? Darüber diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen: Antje Boetius ist Meeresbiologin, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts, Professorin für Geomikrobiologie an der Universität Bremen und Professorin am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie in Bremen. Maren Urner ist Neurowissenschaftlerin, Professorin für Nachhaltige Transformation an der FH Münster und hat das Buch "Radikal Emotional" geschrieben. Özden Terli ist Meteorologe und ZDF-Wettermoderator.

ZIB 2 22:00

ZIB 2

Nachrichten

Das tägliche Nachrichtenmagazin des ORF-Fernsehens. Von Montag bis Freitag liefert "ZIB 2" einen Überblick über die Ereignisse des Tages und bietet dabei vor allem vertiefende Hintergrundinformationen.

auslandsjournal extra 22:29

auslandsjournal extra

Auslandsreportage

"auslandsjournal extra" zeigt politische Entwicklungen und gesellschaftliche Veränderungen in den Ländern der Welt. Das Magazin berichtet über Hintergründe von Konflikten, beobachtet Entwicklungen der internationalen Politik, und Auslandskorrespondenten liefern Analysen.

Politkrimi in Guatemala 22:59

Politkrimi in Guatemala: Die Anatomie einer Verschwörung

Dokumentation

In Guatemala kam der Schweizer Ulrich Gurtner wegen Geldwäsche ins Gefängnis. Seine Ankläger dürfen als Feinde der Demokratie nicht in die EU einreisen. Wer ist Opfer, wer Täter? Gurtner hat eine Genossenschaft kleiner Kaffeebauern zum zweitgrößten Exporteur des Landes aufgebaut. Jetzt wird er mit fragwürdigen Anklagen verfolgt, ebenso wie Journalisten und Anwälte, die sich für die Demokratie einsetzen. Die Anatomie einer Verschwörung. Am Freitag, 24. April 2023, mittags um zwölf Uhr, wird in Guatemala der Schweizer Ulrich Gurtner verhaftet und ins Gefängnis gesteckt. Der Staatsanwalt beschuldigt ihn der Geldwäsche in Höhe von 110 Millionen Dollar. Ulrich Gurtner hat eine Genossenschaft von 20.000 kleinen Kaffeebauern zum zweitgrößten Kaffee-Exporteur des Landes gemacht. Der Winterthurer Ueli Gurtner kam als Vertreter eines großen schweizerischen Handelsunternehmens in den 1980er-Jahren nach Guatemala. Weil er sich nicht an der üblichen Korruption beteiligen wollte, wurde er entlassen. Im Auftrag einer deutschen Entwicklungsorganisation sanierte er die Genossenschaftsorganisation Fedecocagua und machte die Kleinbauern zu einem erfolgreichen Mitspieler in einem globalisierten Geschäft. Damit bekam er Schwierigkeiten mit der lokalen Konkurrenz. Schon im Jahr 2009 wurden die Genossenschaftler der Geldwäsche beschuldigt. Das Gericht sprach die Organisation von der Anklage frei. Aber 2023 nahm die guatemaltekische Justiz den alten Vorwurf wieder auf, setzte Gurtner in Untersuchungshaft und sperrte die Konten der Genossenschaft. Der zentralamerikanische Staat Guatemala hat eine gewalttätige Geschichte, und sie ist vom Kaffee geprägt. Die einheimische Maya-Bevölkerung wurde jahrelang zur Erntearbeit gezwungen. Die Proteste der praktisch versklavten Erntearbeiter mündeten in Guerilla-Organisationen und einen über 30-jährigen Krieg mit über 200.000 Toten. 2006 entsandte die UNO ein Sondergericht gegen die Straflosigkeit nach Guatemala, das erfolgreich gegen Menschenrechtsverletzungen und Korruption vorging. 2019 wurde das Sondergericht aus dem Land geworfen. Seither findet im Land ein Rachefeldzug statt gegen Personen, die mit fremden Richtern zusammengearbeitet oder sich in irgendeiner Form gegen die traditionelle Macht aus Politik, Wirtschaft und Militär gestellt haben. Dazu gehört auch die kleinbäuerliche Genossenschaft, deren Mitglieder sich mit Direktor Gurtner aus Armut und Abhängigkeit befreit haben. Miriam Chales gehört dem Maya-Volk der Mam an, das im westlichen Hochland Guatemalas angesiedelt ist. Sie ist Kaffeebäuerin und Sekretärin der lokalen Genossenschaft. Über ihren verfolgten Direktoren Ueli Gurtner sagt sie: "Er sieht nicht die Rassen, er sieht die Notwendigkeiten, und was er getan hat, hat das Leben vieler Menschen in Guatemala verändert. Er hat Fortschritt gebracht. Obwohl er kein Guatemalteke ist, sondern ein Schweizer, hat er mehr für das Land gemacht als mancher Guatemalteke. Für mich ist er eine großartige Person." Die Gelder der Genossenschaft sind gesperrt, Direktor Gurtner darf das Land nicht verlassen. Die zuständigen Staatsanwälte und Richter dürfen weder in die USA noch in die EU oder in die Schweiz einreisen, weil sie die Demokratie in Guatemala bedrohen und die Korruption unterstützen. 2023 versuchte die Justiz, die Einsetzung des neu gewählten, sozialdemokratischen Präsidenten Bernardo Arévalo zu verhindern. Selbst mit ihm an der Macht ist der Kampf gegen die Unterhöhlung der demokratischen Einrichtungen nicht entschieden. Die korrupten Kräfte des Landes besetzen weiterhin das Justizwesen. Gurtners Verteidigung stützt sich auf eine klare Vorgabe: "Wir müssen nur zeigen, dass alle Vorwürfe gegen uns erstunken und erlogen sind." Das Problem besteht darin, dass die Gegenseite eine richterliche Anhörung immer wieder verzögert. Und damit die Genossenschaft immer weiter in den Ruin treibt.

Faszination USA - Wie lebt sich der American Dream? 23:56

Faszination USA - Wie lebt sich der American Dream?

Dokumentation

Seit jeher gelten die Vereinigten Staaten als das Einwanderungsland an sich. Anlässlich der Präsidentschaftswahlen beleuchten die "WeltWeit"-Reporter die Geschichten von drei Einwanderern. In Amerika leben mehr Migranten als in jedem anderen Land der Erde. Für Millionen von Menschen sind die USA das Ziel ihrer Träume. Und um diesen Traum zu leben, sind sie bereit viel zu opfern. Migration ist eines der Topthemen im Wahlkampf und scheidet die Geister. Korrespondent Patrick A. Hafner trifft in New York eine alleinerziehende Mutter von vier Kindern, die illegal aus Ecuador ins Land gekommen ist. Dass sie nicht ausgewiesen wird, ist New Yorks Status als "Sanctuary City" zu verdanken. Er erlaubt es den lokalen Behörden die Einwanderungsgesetze nur bedingt zu vollziehen. Über 170 solcher Städte und Gemeinden gibt es in den USA. Korrespondent Christophe Kohl begleitet in Washington den Mexikaner Gabriel Mata, der als Sechsjähriger über die Grenze geschmuggelt wurde, heute die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt und bei dieser Wahl zum ersten Mal wählen darf. Korrespondentin Vanessa Böttcher taucht ein in die Welt eines Österreichers, der seinen American Dream in L.A. lebt. Der Kärntner Daniel Wurschl hat seine Aufenthaltsgenehmigung 2009 in der Greencard-Lotterie gewonnen, die die USA jährlich veranstalten, um Einwanderer aus gewissen Ländern zu ermutigen. Er hat die Gelegenheit genutzt, in Hollywood als Kameramann durchzustarten und hatte Stars wie Charlize Theron, Michael Douglas oder Nicole Kidman vor der Linse. Ob Greencard-Gewinner, Firmenbesitzer, oder Tänzer. Die, die es geschafft haben, sind Vorbilder für jene, die ihren Traum vom schönen Leben um jeden Preis verwirklichen wollen.

10 vor 10 00:25

10 vor 10

Nachrichten

"10 vor 10" ist eine Informationssendung von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). Vertiefende Berichte, Reportagen, Porträts und Live-Gespräche informieren über die wichtigsten Themen des Tages aus der Schweiz und der Welt.

maischberger 00:55

maischberger

Talkshow

- Maria Furtwängler Schauspielerin - Christina Clemm Rechtsanwältin - Armin Laschet, CDU Ehemaliger Parteivorsitzender - Bob Woodward US-Journalist - Walter Sittler Schauspieler - Susanne Gaschke NZZ - Georg Restle ARD

Tinyhouse reicht völlig aus 02:10

Tinyhouse reicht völlig aus: Nachhaltiges Wohnen auf Stelzen

Reportage

Andreas Härting hat in seinem normalen Arbeitsalltag schon alle Hände voll zu tun. Doch auch privat nimmt der 49-Jährige neben Haus, Hof, Familie und Werkstatt gern neue Herausforderungen an. Sein aktuelles Großprojekt: ein Tiny House - selfmade und aus heimischem Holz. Der leidenschaftliche Holzverarbeiter hat sich genau überlegt, wie er im Alter leben möchte. Irgendwann braucht man nicht mehr so viel Wohnraum, meint er. Nachhaltig und energieautark sollen die 20 Quadratmeter auf Stelzen werden, modular und je nach Platzbedarf erweiterbar. Das Holz kommt direkt aus dem eigenen Wald. Wände - Holz, Isolierung - Holz, Außenverkleidung - Holz, Fenster - recycelt. Die meiste Energie sollen eine Solaranlage und ein selbst gebautes Windrad liefern. Wenn das klappt, will er irgendwann die kleinen Häuser für seine Kundschaft als Miniserie produzieren.

Inselträume: Die Ostfriesischen Inseln - Welten im Watt 02:40

Inselträume: Die Ostfriesischen Inseln - Welten im Watt

Tourismus

Wind, Wellen, Salz, Sonne und Entschleunigung pur - das sind die Ostfriesischen Inseln. Sieben bewohnte Sandhaufen: So nennen die Insulaner liebevoll ihr Zuhause im Watt. Von Ebbe und Flut, von Sturm und Zeit geformt. Und das Temperament der Einwohner bestimmt das Tempo auf den Inseln. Für die Reihe "Inselträume" bereist Peter Kunz alle sieben Ostfriesischen Inseln. Auch wenn die Fähre mal im Watt steckenbleibt oder die Pferde dem Kutscher auf den meist autofreien, überschaubaren Eilanden nur widerwillig gehorchen - der Erholung schadet es nicht, und die Droge Insel wirkt bei den meisten Urlaubern sofort. Denn an der Nordsee ist man der Natur ausgeliefert, und der Stress bleibt auf dem Festland. Was die Touristen besonders schätzen: "Man fühlt sich jedes Mal so, wenn man wieder hierherkommt, als wäre man gar nicht weg gewesen." Beständigkeit scheint der Zauber, der zumeist deutsche Ferienherzen höherschlagen lässt. Die Schäfers aus Bayern beispielsweise kommen schon zum zwölften Mal nach Juist. Doch es tut sich was auf den Inseln: Bei durchschnittlichen Quadratmeterpreisen liegt das ostfriesische Norderney in Deutschlands Norden ganz vorn, noch vor Sylt. Die Bewohner sind längst nicht mehr nur Ostfriesen. Die neuen Einheimischen kommen als Einwanderer aus vielen Himmelsrichtungen. Auch etliche polnische Saisonkräfte haben sich dort niedergelassen, eine neue Heimat erschaffen. Aber trotz Wandel bewahren die Inseln ihre Identität. Wattführer Akkermann, ein waschechter Ostfriese und studierter Realschullehrer, bringt auf den Punkt, was die Menschen auf den bewohnten Sandhaufen brauchen: "Man muss schon eine hohe Sozialkompetenz haben, damit man auf einer dieser Inseln gut klarkommt. Wer die nicht hat, der scheitert hier. Unwiederbringlich." Autor Peter Kunz erkundet die "Welten im Watt". Er nimmt die Zuschauer mit nach Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge - die sieben ungleichen Schwestern. Jede Insel hat ihr eigenes Gesicht, ihren eigenen Charakter - wie ihre Bewohner auch. Aber eines eint sie alle: Sie sind zähe, wetterfeste Typen, die den Gezeiten trotzen.

Mythos Nordsee 03:25

Mythos Nordsee: Wilde Küsten, Götter und segelnde Drachen

Dokumentation

"Terra X" erzählt die Geschichte des Nordseeraums, von seiner Entstehung am Ende der letzten Eiszeit bis in die Gegenwart. Die Doku zeigt Völker und Nationen, deren Schicksal mit der Nordsee verwoben ist, und spürt den Mythen nach, die sich um das Meer ranken. Vom legendären Avalon über untergegangene Städte bis zum Seemannsgarn von Totenschiffen, Meeresgöttinnen und Riesenkraken. Mit einer Fläche etwa so groß wie Frankreich ist die Nordsee ein Winzling im Vergleich zu den Weltmeeren, aber für Europa, seine Entwicklung und Geschichte, von großer Bedeutung. Millionen Menschen leben an ihren Ufern, fast ein Viertel aller weltweiten Schiffsbewegungen findet dort statt, obwohl die Nordsee lediglich 0,2 Prozent der Weltmeeresfläche ausmacht. Die Geschichte ihrer Küstenbewohner ist eine Geschichte vom ewigen Kampf gegen die unberechenbaren Fluten. Er begann bereits lange vor der Zeitenwende, wie archäologische Funde belegen. Durch das Ausgreifen des Römischen Reiches nach Friesland geraten das Meer und seine Küstenlandschaften erstmals ins Blickfeld antiker Autoren. Römische Chronisten berichten von künstlichen Erdhügeln, die die Nordseevölker aufschütteten, um ihr Land vor der See zu schützen. Sie erzählen von einer merkwürdigen Welt, "nicht Meer und nicht Land", denn der starke Gezeitenunterschied, der das Watt entstehen lässt, ist für die Mittelmeerbewohner ein ungewöhnliches Phänomen. Die Überlieferungen erzählen auch von furchterregenden Göttern, die den römischen Eroberungsgelüsten die Stirn bieten. Trotzdem gelangen im 1. Jahrhundert nach Christus der Süden und Westen der Nordsee unter römische Kontrolle. Denn nach einigen gescheiterten Versuchen, England zu erobern, gelingt es den Römern Mitte des 1. Jahrhunderts nach Christus schließlich, auf der Insel dauerhaft Fuß zu fassen und die lokale Bevölkerung zu unterwerfen. Erst fünf Jahrhunderte danach verändern sich die Machtverhältnisse. Der Stern des Römischen Reiches sinkt unter dem Ansturm fremder Völkerschaften. Auch England gerät ins Blickfeld germanischer Stämme. Die Invasion der Angeln und Sachsen aus dem Bereich des heutigen Schleswig-Holstein ist der historische Hintergrund einer der berühmtesten europäischen Sagen, der von König Artus und seiner sagenhaften Burg Avalon. Aber der heroische Kampf des christlichen Herrschers gegen die heidnischen Invasoren wird heutzutage von den meisten Forschern ins Reich der Legende verbannt. Von vielen Geschichten umrankt sind auch die Wikinger, die seit dem frühen Mittelalter die Küsten des Nordseeraums heimsuchen. Doch neben ihren brutalen Überfällen auf Klöster und Siedlungen werden die Wikinger selbst zu Städtegründern und Händlern, die den Nordseeraum prägen. Ihre wagemutigen Fahrten auf technisch ausgeklügelten, hochseetüchtigen Schiffen lassen sie schließlich sogar zu den ersten Entdeckern Amerikas werden.

Mythos Nordsee 04:10

Mythos Nordsee: Goldene Zeiten, Piraten und der Blanke Hans

Dokumentation

"Terra X" erzählt die Geschichte des Nordseeraums, von seiner Entstehung am Ende der letzten Eiszeit bis in die Gegenwart. Die Doku zeigt die Völker und Nationen, deren Schicksale mit der Nordsee verwoben sind, und spürt den Mythen nach, die sich um das Meer ranken. Vom legendären Avalon über untergegangene Städte bis zum Seemannsgarn von Totenschiffen, Meeresgöttinnen und Riesenkraken. Mit der Hanse tritt im Mittelalter eine neue Macht im Nordseeraum auf. Aus geschäftlichen Absprachen und einem lockeren Kaufmannsbund entsteht der erste Global Player, der sogar Königreichen trotzt. Als Piraten die Nordsee unsicher machen, greift die Hanse erbarmungslos durch. Einer der Freibeuterkapitäne wird zum Mythos: Klaus Störtebeker - ein Robin Hood der Nordsee. 1588 greift eine weitere Weltmacht in den Nordseeraum ein: Spanien. Doch der Versuch König Philipps II., England zu erobern, scheitert. Der "Blanke Hans", wie die Menschen im Norden ihre See respektvoll nennen, wird zum tödlichen Verbündeten der Engländer und ihrer Königin Elizabeth im Krieg gegen den mächtigsten Herrscher der Zeit. Seine riesige Flotte, die Armada, trifft auf einen seemännisch überlegenen Gegner und die Stürme der See. Philipps Kriegsgaleonen werden zerstört. Ein historischer Wendepunkt, der Englands Aufstieg zur unangefochtenen Seemacht markiert. Auch ein weiterer Nordseeanrainer, die Niederlande, schafft im 17. Jahrhundert ein weltumspannendes Imperium, eine Epoche, die als "Goldenes Zeitalter" in die Geschichte eingegangen ist. Damals entsteht der Mythos vom "Fliegenden Holländer", einem Handelskapitän, der in seinem Hochmut Gott herausfordert und ewig segeln muss. Hochmut bringt auch die Bewohner des sagenumwobenen Rungholt, des Atlantis des Nordens, zu Fall - so die Legende. Eine Stadt, die durch den Abbau von Salztorfen reich wurde. In der wohl verheerendsten aller Nordseekatastrophen, der "groten Mandränke" im Jahr 1362, dem "großen Ertrinken", finden angeblich 200.000 Menschen den Tod, wurden 100.000 Hektar Weideland zerstört - und Rungholt vernichtet. Sturmfluten sind von alters her eine Geißel der Nordseeküsten. Statistiken verzeichnen Dutzende teils verheerender Fluten seit der Antike. Und genauso alt ist der Versuch der Menschen, Bollwerke gegen die Wassermassen zu errichten. "Wer nicht deichen will, muss weichen", lautet ein altes Sprichwort an der deutschen Nordseeküste. Tausende von Arbeitern, die Koyer, schufteten in früheren Zeiten mit Spaten und Karren und schufen in Generationen die ersten Bollwerke gegen die See. Doch oft genug hielten sie nicht stand, wie etwa bei der Sturmflut, die 1953 große Teile der Niederlande verwüstete und im gesamten Nordseeraum über 2000 Menschenleben kostete. Seit damals hat der Küstenschutz gigantische Ausmaße angenommen. Denn der Kampf gegen die Kräfte der Nordsee kennt keine Waffenruhe. Heute kommt modernste Technik zum Einsatz, helfen Computer, die gefürchteten Sturmfluten planbar zu machen. Zusammengenommen bilden die Wehre und Deiche der Nordsee das größte globale Bauwerk.

Die Halligen im Wattenmeer 04:55

Die Halligen im Wattenmeer

Landschaftsbild

Die Halligen im nordfriesischen Wattenmeer sind einzigartig auf der ganzen Welt. Die winzigen Eilande liegen an der nordfriesischen Küste und sind weder Inseln noch Festland. Sie sind nicht durch Deiche geschützt und werden immer wieder von Salzwasser überspült. Wer dort leben will, Mensch wie Tier, muss den Gezeiten und Gewalten des Meeres trotzen. Das Biosphärenreservat Wattenmeer gilt als eine der wichtigsten Drehscheiben des Vogelzugs. Dort rasten die Zugvögel auf ihrem Weg zwischen südlichem Winterquartier und arktischem Brutgebiet. Die Halligen liegen nordwestlich der Stadt Husum. Die Eilande sind zwischen sechs und 960 Hektar groß und bilden in etwa einen Kreis um die Insel Pellworm. Im Übergangsbereich zwischen Land und Meer liegen verschiedene Lebensräume neben dem eigentlichen Watt: Salzwiesen, Dünen und Strände. Unter den extremen Bedingungen haben Tiere und Pflanzen besondere Fähigkeiten entwickelt, um zu überleben. Besonders die Salzpflanzen haben sich auf das Leben mit einem hochgradig salzhaltigen Boden eingestellt. Aber auch Tiere wie Krebse und Muscheln haben Strategien entwickelt, den Wechsel von Überflutung und Trockenheit zu überstehen. Im Wattenmeer leben über 3000 Tierarten, 250 davon kommen nur in den Salzwiesen vor. Im Wasser gibt es mehr als 60 Fischarten. Besonders wichtig ist das Wattenmeer als Laichgebiet für Schollen, Heringe und Seezungen. Der Nationalpark Wattenmeer ist auch ein Paradies für Kegelrobben, Schweinswale und Seehunde.