Seit Stefan Raab aufgehört hat, den deutschen Eurovision-Song-Contest-Kandidaten zu küren, ist Deutschland auf der europäischen Musikbühne zum Kellerkind mutiert: Top-10-Platzierungen sind seit 2012 passé, Flop-10-Platzierungen hingegen gang und gäbe.
Auf Roman Lobs 8. Platz mit Standing Still im Jahre 2012 folgte ein herber Absturz. Cascada holte mit Glorious mit Mühe noch Platz 21 (von 26), Elaiza platzierte sich mit Is It Right auch nicht viel besser auf Platz 18. Ganz finster wurde es dann in den letzten beiden Jahren: 2015 und 2016 ging der letzte Platz an den deutschen Beitrag, komplett punktlos im Falle von Ann Sophies Black Smoke, mit 11 Pünktchen ebenfalls bedeutungslos mit Jamie-Lees Ghost.
In diesem Jahr soll das, natürlich, besser laufen, weshalb sich Vertreter der ARD unter Federführung des NDR mit Stefan Raabs Produktionsfirma zusammengetan haben, um unter 33 hoffnungsfrohen Kandidaten die 5 auszuwählen, die sich nun in einer großen Live-Show präsentieren dürfen. Das Abstimmungsverfahren ist dabei komplexer als bei der Bundespräsidentenwahl und besteht aus 3 Vorrunden und einem Finale.
In der ersten Runde singen die 5 Kandidaten je einen Coversong. Die drei Publikumslieblinge kommen dabei weiter in Runde 2, wo sie den ersten extra für den ESC geschriebenen Song singen werden. Das Publikum wählt die besten 2 dann weiter in Runde 3, wo sie den zweiten ESC-Song singen werden. Die Abstimmung fürs große Finale dreht sich dann darum, ob ein Song, ein Sänger oder nur eine Song-Sänger-Kombination abgewählt wurde.
- Wenn einer der beiden möglichen Songs herausgewählt wurde, singen beide verbliebenen Kandidaten den übriggebliebenen Song, und der bessere Sänger geht mit diesem Song nach Kiew.
- Wenn das Publikum der Meinung war, die Kandidaten hätten jeweils einen anderen der beiden Songs besser gesungen, treten die beiden Sänger mit ihrem jeweiligen Song gegeneinander an.
- Wenn das Publikum sich auf einen Sänger festgelegt hat und nur die Songfrage geklärt werden muss, singt dieser eine Sänger beide Songs und fährt dann mit dem besseren Song nach Kiew.
Einen Vorgeschmack auf die Talente der 5 Besten könnt ihr euch schon jetzt holen: Hier sind die 5 mit ihren Coversongs für die erste Runde.
Axel Maximilian Feige - You Know My Name
Felicia Lu Kürbiß - Dancing On My Own
Helene Nissen - All Time Love
Levina - When We Were Young
Yosefin Buohler - Love On Top
Wer weiterkommt und in Kiew am 13. Mai für Deutschland startet, liegt ab 20:15 Uhr im Ersten live in euren Händen!