In einem Monat und einem Tag steigt das Finale der Champions League, und noch haben 4 Mannschaften Chancen auf den Einzug ins Endspiel und natürlich auf den Pokalgewinn. Welche Teams am 3. Juni in Cardiff auflaufen dürfen, entscheidet sich ab heute abend, wenn Real Madrid und Atlético Madrid den Halbfinalreigen eröffnen.
Das Stadtderby ist inzwischen nicht mehr nur in der spanischen Liga, sondern auch in der Champions League ein traditionsreicher Klassiker: Zuletzt wurde er vergangenes Jahr im Finale ausgespielt, wo Real nach Elfmeterschießen als Sieger vom Platz ging. Zuvor trafen sich die beiden Rivalen im Viertelfinale 2015 und abermals im Finale ein Jahr zuvor, und jedes Mal hieß der Sieger am Ende: Real Madrid.
Atléticos beste Chance, diesmal ein günstigeres Ergebnis zu erzielen, wäre eigentlich seine Hintermannschaft. Die spielt sowohl in der Primera División, als auch in der Champions League in ihrer eigenen Liga: Gerade einmal 5 Gegentreffer musste Atlético bislang in dieser Champions-League-Saison einstecken, während Real immerhin 15 Gegentore kassierte. Ausgerechnet heute aber wird Atlético auf José Giménez und Juanfran verzichten müssen, wodurch das Abwehrbollwerk ins Wanken geraten könnte.
Angstgegner hin oder her: Atlético ist bereit
Dazu kommt bei Atlético das Offensivproblem: In Spaniens erster Liga hat das Team in 35 Spielen bislang 65 Treffer erzielt, 5 davon allein am Wochenende gegen Las Palmas. Das reicht momentan zwar zum 3. Tabellenrang, doch zum Vergleich: Real, das aktuell 10 Punkte Vorsprung auf die innerstädtische Konkurrenz hat und punktgleich mit Barca auf Platz 2 steht, hat fast 30 Tore mehr auf dem Konto, Barcelona hat sogar schon die 100-Tore-Marke überschritten.
Auch in der Champions League sind Tore bei Atlético Mangelware: Der 2:4-Erfolg gegen Leverkusen war der höchste Sieg der Champions-League-Saison. In der Gruppenphase spielte Atlético hingegen mehrheitlich Minimalistenfußball mit 1:0- oder 2:1-Siegen.
Angesichts derartig knapper Ergebnisse werden heute viele Augen auf Atléticos Stürmerstars Antoine Griezmann und Fernando Torres gerichtet sein. Letzterer erklärte vor der Partie kämpferisch, "wir wissen, wer wir sind. Wir haben vor niemandem Angst."
Real wärmt sich schonmal auf
Diese Niemands, vor denen Torres sich nicht fürchtet, sind in diesem Fall Cristiano Ronaldo und Karim Benzema - ihr Offensivkollege Gareth Bale kämpft aktuell mit Wadenproblemen -, deren Trainerlegende Zinedine Zidane vor dem Derby die Parole Konzentration ausgab: "Wir müssen ausschließlich an das Hinspiel denken", so der Weltmeister von 1998. Die Chancen seines Teams bezifferte Zidane auf vorsichtige 50 Prozent und warnte seine Spieler trotz des klaren statistischen Vorteils vor Überheblichkeit.
Das ZDF überträgt das Hinspiel zwischen Real Madrid und Atlético Madrid ab 20:45 Uhr live. Die Vorberichterstattung beginnt um 20:25 Uhr.