Zypern - Insel der Aphrodite

Zypern - Insel der Aphrodite

Zypern, die drittgrößte Mittelmeerinsel, galt schon bei den alten Griechen als göttlich. Dort wurde der Sage nach schließlich Aphrodite, die Göttin der Liebe, geboren.
Auch wenn heute griechische und türkische Zyprioten verfeindet sind und die Insel geteilt ist, bleibt sie ein Juwel mit atemberaubender Landschaft, antiken Kulturschätzen und 300 Tagen Sonnenschein im Jahr.
Pater Agrostinos segnet in seiner kleinen Kapelle noch schnell ein paar Badehosen für einen ganz besonderen Wettbewerb: Zum Wasserfest "Kataklysmos" wirft der Bischof drei Kreuze ins Wasser. Eine wichtige religiöse Zeremonie und zugleich die Eröffnung der Badesaison. Mutige Jungen und Mädchen springen den Kreuzen hinterher. Wer sie als Erster birgt, empfängt den besonderen Segen der Kirche.
Das Bergdorf Agros erwacht besonders früh: Für die meisten Familien beginnt die Arbeit schon um 5.00 Uhr morgens. Vier Wochen im Jahr blühen dort unzählige duftende Damaszener-Rosen, aus denen das teuerste Öl der Welt gewonnen wird. Ein Liter kostet 8000 Euro. Seit 70 Jahren stellt Familie Tsolakis diese Kostbarkeit her. Die Konkurrenz, Familie Agathokleus, schwört auf ihre Rosenmarmelade nach einem 100 Jahre alten Rezept. Und auch die anderen Familien von Agros mischen mit im aromatischen Wettstreit um das beste Rosenprodukt.
Zypern steht aber auch für einen schon lange schwelenden Konflikt: Viele griechische und türkische Zyprioten stehen sich dort unversöhnlich gegenüber. Seit dem Zypernkrieg 1974 ist die Insel geteilt in den griechischen Süden und den türkischen Norden. Der Krieg hat nicht nur die Menschen getroffen.
Weil Bauern auf der Flucht einige Esel einfach zurückließen, ist im Lauf der Jahrzehnte die Eselpopulation in Nordzypern enorm gewachsen. Bis zu 3000 Hausesel leben nun in freier Wildbahn. Der Unternehmer Kemal Basat hat eine große Station zur Eselrettung aufgebaut. Dort kümmert er sich um kranke und verletzte Tiere. Kemal will einen Park für sie bauen.
In der Nähe der Stadt Paphos nimmt Aspasia Christodoulou ein ganz besonderes Bad: Die 30-jährige Frau will den Aphrodite-Felsen umrunden. Denn die Liebesgöttin, Schönste der Schönen, soll dort dem Meer entstiegen sein. Wer um ihren Geburtsort dreimal herumschwimmt, empfängt der Sage nach ewige Liebe und Schönheit.
Dank des Meeresbiologen Louis Hadjioannou haben die Fischrestaurants in Agia Napa nun etwas Neuartiges auf der Speisekarte: Löwenfisch. Er ist rot und hat giftige Stacheln, ist aber essbar. Der Fisch ist eigentlich in tropischen Gewässern heimisch. Doch durch den Suezkanal ist er bis ins Mittelmeer vorgedrungen. Dort breitet sich der Eindringling immer weiter aus und bedroht die heimischen Fischarten. Jetzt will Louis die Fischer und Restaurantbetreiber davon überzeugen, den Löwenfisch zu fangen und zu servieren.

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