
Zwischen Moral und Milliarden
Christoph Meili und Thomas Borer, zwei Hauptakteure im Skandal um nachrichtenlose Vermögen von Holocaust-Opfern auf Schweizer Banken im Jahr 1997, ziehen in dem Film Bilanz.
Der Schweizer Whistleblower Christoph Meili, ehemaliger Wachmann bei der Schweizerischen Bankgesellschaft, wurde damals zum internationalen Medienstar. Meili rettete historisch brisante Bankbelege vor dem Schredder und spielte sie jüdischen Organisationen zu.
Der Fall Meili entwickelt sich in der Folge zum GAU für die "Task-Force Schweiz-Zweiter Weltkrieg" unter Sonderbotschafter Thomas Borer, der die Schweizer Position im Konflikt um nachrichtenlose Vermögen und Raubgold aus dem Zweiten Weltkrieg auf Schweizer Banken zu vertreten hatte - und den international lädierten Ruf der Schweiz aufpolieren sollte.
Als "nachrichtenlose Vermögen" bezeichnet man Gelder und Wertgegenstände auf Schweizer Banken, die dort von mutmaßlichen Opfern des Holocaust hinterlassen waren. Die Banken informierten Nachfahren und Erben nicht über diese Vermögen.
Meili und Borer, zwei Männer mit Karrieren, wie sie gegensätzlicher nicht sein könnten, ziehen Bilanz über ihr Tun in der größten außenpolitischen Krise der Schweiz seit dem Zweiten Weltkrieg und erzählen, welchen Preis sie persönlich für ihren Einsatz bezahlt haben. Ergänzt werden ihre Erinnerungen durch Einschätzungen und Analysen weitere wichtiger Akteure von damals - wie etwa Bundesrätin Ruth Dreifuss oder der damalige Nationalrat Christoph Blocher. Ebenfalls zu Wort kommen die amerikanischen "Ankläger" der Schweiz wie Ex-Senator Alfonse Marcello "Al" D'Amato und Unterstaatssekretär Stuart E. Eizenstat.