Zuflucht am Viktoriasee

Zuflucht am Viktoriasee

Nach drei Monaten Quarantäne im Zoo von Entebbe trifft das Schimpansenkind Onapo wieder auf Artgenossen. Seine Mutter ist im Budongo Forest, einem dichten Regenwald im Osten Ugandas, getötet worden. Onapo wird nun an die Gruppe im Zoo gewöhnt. Zunächst lernt er die Schimpansenkinder Aluma und Pearl kennen. Etwas schwieriger gestaltet sich der erste Kontakt mit Zakayo, dem unumschränkten Chef auf Afrikas größter Schimpansen-Freianlage. Alle ihre Bewohner sind - wie die meisten Tiere des Zoos - verletzt oder verwaist im Wald gefunden oder beschlagnahmt worden. Weil für die vielen Affen, die eine Zuflucht brauchen, das Gehege trotz seiner 3.000 Quadratmeter nicht ausreicht, hat der Zoo eine Insel im Viktoriasee gekauft. Auf Ngamba Island leben mittlerweile rund 40 Schimpansen. Mehrere internationale Tierschutzorganisationen, darunter das Jane-Goodall-Institut, sind an dem einzigartigen Projekt zur Rettung dieser Menschenaffen beteiligt. 'Abu Markub' - 'Vater des Schuhs' nennen die Araber den überaus seltenen Schuhschnabel, über den man bis heute nicht viel weiß. Zusammen mit Nilwaranen und Webervögeln bewohnen hier zwei der über einen Meter großen Vögel ein geräumiges Aviarium, das die Tierwelt der Feuchtgebiete Ugandas präsentiert. In der nahe gelegenen Savannenanlage teilen sich Afrikanischer Büffel, Pinselohrschwein und Warzenschwein eine riesige Anlage. Sie verstehen sich gut miteinander, und so zieht das Trio oft gemeinsam durch die Zoo-Steppe. Mooby, das Warzenschwein, liebt besonders erfrischende Schlammbäder. Diese Leidenschaft teilt es mit den beiden Nashörnern Sherino und Kabira. Sie kamen 2001 nach Entebbe und sind bislang die einzigen Breitmaulnashörner Ugandas. In den Bürgerkriegswirren haben marodierende Soldaten die Nationalparks des Landes leer geschossen. Mit der Umgestaltung zum Uganda Wildlife Education Centre Mitte der 1990er-Jahre ist am Ufer des Viktoriasees ein einzigartiger, moderner Heimatzoo geschaffen worden.

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