Zivilcourage - Gaffen oder Helfen?

Zivilcourage - Gaffen oder Helfen?

GesellschaftsreportageD  

Ein türkischer Busfahrer in Berlin wird vor den Augen zahlreicher Fahrgäste erst geschlagen und schließlich brutal niedergestochen. Niemand eilt ihm zur Hilfe. In der Hamburger U-Bahn wird eine Frau von einem Betrunkenen attackiert. Sie und ihre Freundin rufen ebenfalls vergeblich um Hilfe. Immer wieder machen solche Fälle Schlagzeilen. In aller Öffentlichkeit und am helllichten Tag werden Menschen Opfer von Übergriffen und Attacken. Oft vor den Augen von Passanten, die nicht einschreiten, sondern tatenlos zusehen, wie anderen Gewalt angetan wird. Viele helfen nicht einmal dann, wenn dies für sie ohne Risiko möglich wäre - etwa durch einen Anruf bei der Polizei.Liz Wieskerstrauch und ihr Team wollten wissen, warum das so ist. Unsicherheit, Angst vor eigener Gefährdung, Gleichgültigkeit? Es gibt viele mögliche Gründe, warum so wenige sich einmischen, wenn es darum geht, einem Menschen in einer Notsituation beizustehen, Zivilcourage zu beweisen. Im Zentrum des Films steht Jens Mollenhauer, 44, Polizist, Trainer für Zivilcourage. Er selbst hat mit dem Phänomen bedrückende Erfahrungen. Während seiner Ausbildung zum Streifenpolizisten geriet er auf der Straße in eine Auseinandersetzung mit Gewalttätern. Dass ihn damals ausgerechnet zwei seiner Kollegen im Stich ließen, ist für ihn bis heute unerklärlich. Was bewegt Menschen, anderen zu helfen - oder es eben sein zu lassen? Diese Frage lässt ihn seither nicht mehr los.Mit Jens Mollenhauer inszenierte das Team Tests, in denen drastische Attacken simuliert wurden. Mit versteckter Kamera wurden die Reaktionen der Passanten aufgezeichnet. In den anschließenden Befragungen der Zeugen erhielt das Team einige überaus verblüffende Antworten.

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