Zimmer mit Meerblick

Zimmer mit Meerblick

Wer das Wort 'Gefängnisinsel' hört, denkt an Alcatraz oder die berüchtigten Teufelsinseln vor Französisch Guayana. Es gibt aber auch in Mitteleuropa noch eine der letzten bewohnten Gefängnisinseln: die Insel Pianosa, in Sichtweite der Touristeninsel Elba, aber eine völlig andere Welt als das Dolce Vita auf Elba oder an der toskanischen Küste. Pianosa ist bislang für Besucher nur mit einer Sondergenehmigung zugänglich. Es gibt einen - zurzeit leer stehenden, aber jederzeit wieder aktivierbaren - Hochsicherheitstrakt, in dem bis vor Kurzem die hochkarätigsten Mafia-Köpfe einsaßen. Daneben gibt es ein kleines, altes Gefängnis, in dem ein paar übrig gebliebene Gefangene und ihre Wärter so etwas wie offenen Strafvollzug praktizieren. Die Wärter wohnen mit ihren Familien überwiegend auf Elba, die Gefangenen dürfen mit dem Boot der Gefängnisverwaltung nach Elba zum Einkaufen fahren. Jetzt steht ein Umbruch bevor, weil die Insel vorsichtig für den Tourismus geöffnet werden soll. Es gibt hochinteressante Ausgrabungen, um deren Pflege sich die Gefangenen kümmern; so hat etwa die römische Kaiserin Agrippina ihren Bruder nach Pianosa verbannt, der dort unter anderem ein Stollensystem für seine Sklaven hat anlegen lassen.

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