Zimmer 606

Zimmer 606

Jonathan Fisch, ein Handlungsreisender, der Glasaugen verkauft, steigt in einem heruntergekommenen Hotel ab. Es ist nur noch das selten benutzte Zimmer 606 frei. Hinter dessen Wänden hausen kleine Leute, die sich auf ihren Einsatz vorbereiten. Der Nachrichtensprecher, der von der weiten Welt träumt, wird für seinen Auftritt geschminkt. Die Uhr wird vom Weckermann bedient und der Mann im Bild posiert unbeweglich im Bilderrahmen. Es ist acht Uhr. Herr Fisch schaltet den Fernseher an und der Nachrichtensprecher liest die Nachrichten. Später wäscht Herr Fisch im Waschbecken seine Socken. Hinter seinem Rücken bewegt sich der Mann im Bild. Herr Fisch geht ins Bett. Der Weckermann langweilt sich und beginnt, an der Mechanik herumzudrehen. Plötzlich knallt es, es brennt und der Rauch weckt Herrn Fisch auf. Er steht auf, betätigt den Ventilator und legt sich wieder hin. Der Wasserhahn tropft und Herr Fisch wacht erneut auf. Er stopft die Socken in den Abfluss. Das Wasser beginnt über den Beckenrand zu laufen. Derweil will der Nachrichtensprecher die Gelegenheit zur Flucht nutzen. Er baut sich ein Boot und rudert zu Fischs Koffer, der auf dem überschwemmten Zimmerboden treibt. Am nächsten Morgen ist das Wasser verschwunden. Stattdessen ist Gras in den Holzdielen gewachsen. Herr Fisch steht auf und verlässt das Zimmer. In der Hoteleingangshalle ist die Rezeption verschwunden. Stattdessen sind da zwei Handwerker, die sich über sein Erscheinen wundern. Im Taxi dringt aus dem Koffer von Herrn Fisch Rauch. Der Nachrichtensprecher sitzt im Innern und raucht eine Zigarette. Er späht vorsichtig in die neue Welt.

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