Zétwal
In Anlehnung an David Bowies "Space Oddity" beginnt die Dokumentation mit Archivaufnahmen und Musik von François Causse. Sie führt von der Antilleninsel Martinique bis auf den Mond - und zurück nach Fort-de-France, auf der Suche nach Menschen, die ihn gekannt haben könnten: Robert Saint-Rose, den jungen Träumer, der auf wundersame Weise verschwand.
Das mysteriöse Abenteuer von Robert Saint-Rose ist die Geschichte eines Mannes, der eine Rakete baute, um auf den Mond zu fliegen. Sein Treibstoff: die Verse von Aimé Césaire. Saint-Rose nahm den Schriftsteller beim Wort und ließ sich von ihm zu einem politisch-poetischen Akt inspirieren: "Aufstehen, um sich gen Himmel zu schwingen."
Gilles Elie-Dit-Cosaque schnitt das Material, das er bei seinen Recherchen zusammentrug, zu einer rhythmisch-poetischen Dokumentation, das den noblen Ambitionen seines Protagonisten gebührend Rechnung trägt. "Zétwal" ist eine Hommage an Aimé Césaire, den Autor der "Rede über den Kolonialismus", gibt aber auch Einblicke in die Gesellschaft Martiniques.
Zu Wort kommen der Schriftsteller Patrick Chamoiseau, die damalige Lebensgefährtin von Robert Saint-Rose, sein Französischlehrer und sein Bruder, der das Unterfangen mit der Kamera begleitete. Die Botschaft kommt an, der Mythos lebt weiter. Die explosive Energie der Worte und Bilder hält so lange in Atem, bis die Rakete am Ende des Countdowns tatsächlich abhebt. Eine sehens- und teilenswerte Reise ins Reich der Träume.