Zement
Nach drei Jahren Revolution und Bürgerkrieg kehrt Regimentskommandeur Gleb Tschumalow in seine Heimat zurück wie in eine fremde Welt. Die Zementfabrik scheint dem Verfall preisgegeben, und die revolutionären Träume und Visionen zerrinnen im Kampf um das alltägliche Überleben. Tschumalows Frau Dascha organisiert die Frauen und die Versorgung des örtlichen Kinderheims. Besitz und Familie zählen für sie nicht mehr, und ihrer revolutionären Aufgabe opfert sie das gemeinsame Kind. Der bürgerliche Ingenieur Kleist hatte einst Gleb an die Feinde verraten, doch nun wird er für die Inbetriebnahme der Zementfabrik gebraucht. Die jungen Revolutionäre Polja und Iwagin widmen sich voller Euphorie der Revolution. Doch der Parteiapparat sortiert sie aus. Die Revolution verrät ihre Kinder. Tschumalow wird aufgerieben zwischen dem Drang zu überleben und hehren Idealen: ein alptraumhaftes, verirrtes Gefecht des verletzlichen Körpers mit neuen Ideen und Visionen. 'Zement' ist die letzte Regiearbeit von Dimiter Gotscheff, der am 20. Oktober 2013 starb. Der Bulgare gehörte über Jahrzehnte zu den bedeutsamsten Protagonisten im deutschsprachigen Theater. Das 51. Theatertreffen (2.-18.5.2014) widmet ihm einen Programmschwerpunkt mit dem Titel 'Focus Gotscheff'. Dimiter Gotscheffs 'Zement'-Inszenierung ist das erste von drei 'Starken Stücken' vom 51. Theatertreffen Berlin, das 3sat als Medienpartner auf die TV-Bühne holt. Es folgen am Samstag, 10. Mai, um 20.15 Uhr 'Fegefeuer in Ingolstadt', und am Samstag, 17. Mai, um 20.15 Uhr 'Onkel Wanja'.