Yehudi Menuhin und Herbert von Karajan

Yehudi Menuhin und Herbert von Karajan

Klassische MusikD  

Herbert von Karajan, dessen Technikbegeisterung ihn in den 80er Jahren zu einer Schlüsselfigur bei der Etablierung des CD-Standards machte, war wie kein anderer Dirigent seiner Zeit vom Potenzial audiovisueller Medien bei der Verbreitung klassischer Musik überzeugt. Sein Bestreben, das eigene Repertoire auch mittels bildlicher Medien festzuhalten, entwickelte sich bereits in den späten 50er Jahren und gipfelte 1982 in der Gründung seiner eigenen Produktionsfirma Telemondial.
Am Anfang dieser Entwicklung stand die Zusammenarbeit mit einem Filmemacher, der als Regisseur dieselbe Kompetenz und Bedeutung besaßwie Karajan als Dirigent: Henri-Georges Clouzot, der "französische Hitchcock". Karajan trat Mitte der 60er Jahre auf der Suche nach einem geeigneten Regisseur an Clouzot heran, nachdem er dessen Dokumentation über Picasso ("Le Mystère Picasso", 1955) gesehen hatte.
Die beiden Ausnahmekünstler Herbert von Karajan und Henri-Georges Clouzot verstanden es meisterhaft, die Dramaturgie einer musikalischen Partitur in eine adäquate Filmsprache zu übersetzen. Aufgrund des filmischen Ideenreichtums und der inszenatorischen Qualität avancierten die fünf Konzertfilme, die Karajan und Clouzot gemeinsam realisierten, zu Klassikern ihres Genres.
Schon das erste Werk von Karajan und Clouzot, Mozarts Violinkonzert Nr. 5, bei Kerzenschein im Ambiente eines Barocksalons gedreht, setzte für die Verfilmung klassischer Musik neue Maßstäbe. Zugleich ist dieser Mozart-Film auch deshalb ein besonderes historisches Dokument, weil er das einzige Zeugnis der Zusammenarbeit von Herbert von Karajan und Yehudi Menuhin ist.
Mozarts letztes Konzert in A-Dur ist das beliebteste und meistgespielte von Mozarts Violinkonzerten. Es besticht durch das herrliche Adagio-Thema, das im Kopfsatz vom Solisten eingeführt wird, und durch das mitreißende Allegro "alla turca" im abschließenden Rondo.

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