
Y-Kollektiv: Gefährlicher Messerhype

"Aus Eigenschutz hab ich ein Klappmesser dabei." - "Ist doch normal inzwischen." Auf dem Skaterpark wird offen über das Thema gesprochen: Immer mehr Jugendliche tragen hier offenbar Messer bei sich - zur Abschreckung, zur Selbstverteidigung oder schlicht als Statussymbol. Die Y-Kollektiv-Reportage geht dem Phänomen auf den Grund. Autorin und Reporterin Laura Kipfelsberger trifft auf Jugendliche, Boxtrainer, Türsteher und Menschen, die selbst Opfer von Messerangriffen wurden. Ihre Reise beginnt in Sachsen-Anhalt. In einem Boxclub in Halle-Neustadt begegnet die Reporterin Ronny - früher selbst gewaltbereit, heute Trainer und Mentor für Jugendliche. Seine Beobachtung: "Die sind bereit zuzustechen, das ist der Wahnsinn." Die Reportage zeigt, wie leicht man an teils verbotene Messer gelangt - online, ohne Altersprüfung. TikTok-Algorithmen verstärken den Hype, präsentieren Messer als cooles Accessoire. Selbst vermeintlich harmlose Kiosktreffen in Halle können eskalieren. Einer der Jugendlichen zeigt Laura eine Narbe: "Das ist mit 'nem Messer passiert."
Was macht das mit Jugendcliquen - wenn das Tragen von Messern zur vermeintlichen Normalität wird? Und was sagt die Polizei zu dieser Entwicklung? In Bremen begleitet Laura Kipfelsberger schließlich eine Kontrolle in einer Waffenverbotszone - mit überraschendem Ausgang. "Gefährlicher Messer-Hype" aus der Reihe Y-Kollektiv ist eine eindrückliche Reportage über einen Social-Media-Trend, dessen reale Gefahr oft unterschätzt wird.