
X:enius - Strand wie Sand am Meer
Die andauernde Kraft von Wellen und Strömung reißt an vielen Stellen der Nordseeküste Sand von der Küste mit. Das wird vor allem angesichts des steigenden Meeresspiegels zum Problem: Jährlich müssen Millionen Tonnen Sand neu aufgeschüttet werden, weil sie vom Meer davongetragen werden. Das dient vor allem dem Küstenschutz, nicht zuletzt auch dem Tourismus, und kostet jedes Jahr viele Millionen Steuergelder.
Beispiel Sylt. Vor allem bei Sturm ziehen die Wellen den Sand vom Strand ins Wasser, wo starke Seitwärtsströmungen ihn abtransportieren und an anderer Stelle im Wattenmeer wieder ablagern. Es ist ein ewiger Kampf zwischen Mensch und Naturgewalten, denn der aufgespülte Sand verschwindet immer wieder aufs Neue. Er ist den Insulanern so kostbar, dass die Sylter Badegäste sogar auf ein Highlight der Strandkultur verzichten sollen: der Bau von Sandburgen ist unerwünscht, denn er erhöht die Sandverluste zusätzlich durch Winderosion.
Dörthe Eickelberg und Pierre Girard wollen an der niederländischen Küste herausfinden, wie man dem Sandraub durch das Meer per Wissenschaft beikommen kann. Auch hier standen bislang die Urlaubsorte vor der kostspieligen Mammutaufgabe, jedes Jahr komplette Strände neu aufschütten zu müssen. Jetzt aber sollen die Kräfte, die den Sand davontragen ihn auch wieder heranschaffen. Ein sogenannter Sandmotor, eine riesige, künstlich aufgeschüttete Halbinsel, versorgt die schmaler werdende Küste mit frischem Sand. Das funktioniert praktisch automatisch durch die natürliche Meeresströmung.
Die "X:enius"-Moderatoren sprechen mit dem Erfinder des Sandmotors, Professor Marcel Stive, über Konzept, Kosten und Nutzen der sandspendenden Halbinsel. Und sie stellen die Frage, ob an der niederländischen Küste noch Sandburgen gebaut werden dürfen.