Wunschkind - Teil 2
Für den Wunsch vom eigenen Kind nimmt Sabina Rhyner in Kauf, dass ihr Kind genetisch nichts mehr mit ihr zu tun hat. «Es wird trotzdem mein Kind sein, ich spüre es ja in mir wachsen», sagt die heute 30-Jährige dazu. Sie ist damit eine von schätzungsweise 1000 Schweizerinnen, die sich jedes Jahr im Ausland einer Fruchtbarkeitsbehandlung mit gespendeten Eizellen unterziehen. Dieses Verfahren ist in der Schweiz verboten - im Gegensatz zur Samenspende.
Fruchtbarkeitsbehandlungen sind für die Frauen belastend - tägliche Hormonspritzen, Infusionen, Pillen und Pflaster mit entsprechenden Nebenwirkungen prägen Sabina Rhyners Alltag. Weil die Krankenkassen Befruchtungen ausserhalb des weiblichen Körpers nicht übernehmen, arbeiten Roger und Sabina Rhyner neben ihren Vollzeitpensen als Kauffrau und Servicetechniker in der Freizeit weiter, um die teuren Behandlungen zu berappen.
Als die Ärzte der Reproduktionsklinik im spanischen Alicante herausfinden, dass auch die Spermien von Roger Rhyner von mangelhafter Qualität sind, erwägen die beiden, noch einen Schritt weiterzugehen: Falls Sabina Rhyner mithilfe gespendeter Eizellen nicht schwanger wird, ist das Paar auch bereit, zusätzlich auf eine Samenspende zurückzugreifen. Das so entstandene Kind hätte dann genetisch nichts mehr mit dem jungen Paar aus Glarus zu tun.
Reporterin Helen Arnet hat Sabina und Roger Rhyner auf ihrer langen und belastenden Reise zum eigenen Kind begleitet und mit ihnen ihre traurigsten und glücklichsten Momente erlebt.