
Wuhan - Chronik eines Ausbruchs
Es ist der größte Feldversuch der Gegenwart. Am 23. Januar werden rund elf Millionen Menschen in Wuhan eingesperrt, mehr als zwei Monate lang. Kaum jemand weiß, was in der Zeit wirklich passiert ist. Die "Story im Ersten" rekonstruiert die Chronik eines Ausbruchs - von der Entdeckung und Ausbreitung des Virus bis zur Lockerung der Maßnahmen. Bereits im Dezember 2019 häufen sich die Fälle von Patienten mit grippeähnlichen Symptomen. Die chinesische Seuchenschutzbehörde entdeckt ein neues Coronavirus, das bald die ganze Welt in Atem hält. Exklusive Interviews mit Epidemiologen aus China, die der Zentralregierung zum Lockdown geraten haben, geben Einblicke in eine beispiellose Kette aus radikalen Entscheidungen. Krankenhäuser werden aus dem Boden gestampft, Intensivstationen füllen sich. Das Militär schreitet ein. Gleichzeitig wird die DNA-Sequenz des Virus veröffentlicht, mit dem weltweit getestet wird. Es wachsen Zweifel an Zahlen, Fakten und Zwietracht unter Nationen. Wie verlässlich sind Infektions- und Sterblichkeitsraten überhaupt?
Lothar Wieler , Hendrik Streeck und Christian Drosten (Charité) nehmen Stellung zu den Ereignissen in Wuhan. Die Chronik des Ausbruchs erklärt den Handlungszwang der chinesischen Regierung, der den Verlauf der Pandemie weltweit beeinflusst hat. Sie zeigt auch den Zeitdruck und die Ungewissheit in der Wissenschaft, auf deren Basis Regierungen Entscheidungen treffen. Heute füllen sich die Straßen in Wuhan wieder mit Menschen, sie tragen Masken und eine Tracking-App, zum Schutz vor einer zweiten Welle. Es ist die neue Realität - ein weiterer Feldversuch, deren Ende nicht absehbar ist ...