Wo die starken Kerle wohnen
Der neunjährige Adrian holt mit der Axt aus und zerschlägt einen Ast. Glücklich sieht er dabei aus und hoch konzentriert. Zusammen mit zehn anderen Jungen in seinem Alter soll er zwei Monate lang auf einer Alm leben, fern ab von Pla-ystation, Handy und auch von Eltern und Schule. Hier müssen sie Holz hacken, Kühe melken, Fische fangen. Bei allen Kindern wurde ADS diagnostiziert, die Aufmerksamkeitsstörung, die meist mit Tabletten behandelt wird. Eine umstritte-ne Methode. Die Organisatoren des Alm-Projekts um den Hirnforscher Professor Gerald Hüther wagen ein ambitioniertes Experiment: Sie setzen die Tabletten ab und hoffen darauf, dass die Erfahrungen auf der Alm den Kindern helfen werden, danach selbstbestimmt und ohne Medikamente in ihren Familien leben zu können. Die ersten Tage in der kleinen Holzhütte in Südtirol sind mühselig. Die Dokumentation 'Wo die starken Kerle wohnen' aus der Reihe '37 Grad' begleitet die Kinder auf die Alm. Sie zeigt auch ihren vorherigen Alltag und das Leben danach: Hat sich wirklich so viel geändert, dass sie keine Medikamente mehr brauchen und ein neues Selbstwertgefühl aufgebaut haben?