Wirtshausgeschichten aus Bayern

Wirtshausgeschichten aus Bayern

KulinarikmagazinD  

'O'zapft is' lautet die Zauberformel in der 'Feldwies', und zwar jeden Abend um 18.00 Uhr. Dann wird ein kleines Holzfass angezapft - und wenn nötig noch eins und noch eins - mit dem Bier aus dem Traunsteiner Hofbräuhaus. 'D'Feldwies' in Übersee am Chiemsee pflegt diese urbairische Tradition. Zum Bier aus dem Holzfass gibt es 'Brotzeit-Brettl', 'kälberne Fleischpflanzerl mit selbst gemachtem Kartoffel-Salat' und andere typische altbairische Essen. 'D'Feldwies' ist die Seele des Dorfes. Gertraud Dinzinger erzählt, wie im Jahr 2003 diese Traditions-Wirtschaft beinahe aufgegeben werden musste wäre, und wie sie durch eine spektakuläre Bürgerinitiative gerettet worden ist. Es wurde nämlich eine Wirtshaus AG gegründet! Das ganze Dorf hat mitangepackt und so ist 2004 'D'Feldwies' wieder aufg'sperrt worden. Moderator Michael Harles, der überlegt, ober er Feldwieser Wirtshaus-Aktien kaufen soll, spioniert hinter den Kulissen. In der Küche von Andreas Hoy erfragt er das Geheimnis des echt bairischen Kartoffelsalats und geht der Wirtin Beate Stang-Feldschmied zur Hand. Er trifft Wolfgang Gschwendner, den Spiritus Rector des Ganzen, und Herbert Graus, den Aufsichtsratsvorsitzenden der Wirtshaus AG. Alle, die gemauert, gebaut, geweißelt, geputzt und gewerkelt haben, sind in dem Wirtshaus quasi daheim: Hier proben sie Theaterstücke, studieren Schuhplattler ein, stellen Bilder aus und bereichern das Wirtshausleben mit Heimatabenden, Jazzfrühschoppen und Bauerntheater. Und die Aktionäre, darunter auch Joachim Fuchsberger, Nina Ruge und Linde-Chef Wolfgang Reitzle, müssen höchstpersönlich ihre Dividende abholen. Denn die wird nur in Naturalien ausbezahlt: einem Aktionärsessen und einer Halben. Drum ist die 'Feldwies' eine seltene Mischung aus einheimischen und fremden Aktionären, bodenständigem und weltläufigem Verhalten.

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