Wir waren die Ersten - Jungen auf Mädchenschulen und Mädchen auf Jungenschulen

Wir waren die Ersten - Jungen auf Mädchenschulen und Mädchen auf Jungenschulen

GesellschaftsportraitD  

Stefan Róta und seine Freunde sind 1974 die Ersten - die ersten Jungs auf einer Kölner Mädchenschule. Und schon in der großen Pause stehen die Fünftklässler vor einem ernsten Problem: Wohin, wenn man mal muss? Denn Herrentoiletten gibt es an ihrer Schule noch nicht... Illustriert mit filmischen Archivschätzen aus 50 Jahren Schulgeschichte in NRW erzählt 'Wir waren die Ersten! Jungen auf Mädchenschulen und Mädchen auf Jungenschulen' kurzweilig und amüsant von den Hürden und Hindernissen, die die Pioniere des gemischten Unterrichts überwinden mussten: Von der Petition für Jungs-Toiletten bis hin zu Lehrerinnen, die für den Pausensport Fußballregeln pauken. Denn der heutzutage selbstverständliche gemeinsame Schulbesuch war bis in die 60er Jahre nicht üblich, nach der Grundschulzeit wurden Jungen und Mädchen strikt getrennt. Erst ab 1964, nach einem Gutachten des nordrhein-westfälischen Schulministeriums, wird es den Schulen gestattet, gemischte Klassen zu bilden. Die 'Koedukation' setzt sich schließlich durch, heute ist gemeinsamer Unterricht an fast allen Schulen die Regel. Nur in manchen Fächern, wie Sport oder Sexualkunde, werden Mädchen und Jungen zeitweise getrennt. 'Wir waren die Ersten! Jungen auf Mädchenschulen und Mädchen auf Jungenschulen' ist eine amüsante Zeitreise in die Schulzeit der 60er und 70er Jahre - mit Ausflügen in die Nachkriegszeit, als es einige wenige Ausnahmen von der Regel gab: So besuchte Heinz Belting aus Rees am Niederrhein nach dem Krieg ein Jahr lang ein von Nonnen geführtes Mädchenpensionat. Und Uta Ranke-Heinemann machte 1947 als einziges Mädchen ihr Abitur am Burggymnasium in Essen.

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