Wir machen Theater, solange wir können!

Wir machen Theater, solange wir können!

Das Wiener Volkstheater, 1889 als "bürgerliches Gegenstück" zum Kaiserlichen Hofburgtheater gegründet, gehört mit 970 Sitzplätzen zu den größten Häusern im deutschsprachigen Raum. Seine etwa 250 Mitarbeiter - Techniker, Inspizienten, Direktionsmitarbeiter, Schauspieler, Kostüm- und Maskenbildner, Billeteure, Ankleider und viele mehr - ermöglichen tägliche Vorstellungen, und das nicht nur auf der Hauptbühne. Das Theater hat politische Zeichen gesetzt. So durchbrach das Volkstheater 1963 den Brecht-Boykott, eine antikommunistische Kampagne, im Zuge derer ab 1953 kein etabliertes Theater in Wien Bertolt Brecht aufführte. Während des Nationalsozialismus hingegen war das Volkstheater dem NS-Programm "Kraft durch Freude" unterstellt. Das sogenannte "Führerzimmer", extra für einen etwaigen Besuch Adolf Hitlers eingerichtet, erlaubte den direkten Zugang zu einer Privatloge. Für den perfekten Blick auf die Bühne wurden sogar tragende Säulen entfernt. Hitler hat dieses Zimmer jedoch nie betreten.
Am 14. September 2014 wird das Wiener Volkstheater 125 Jahre alt. Aus diesem Anlass blickt die Dokumentation "Wir machen Theater, solange wir können!" hinter die Kulissen und begleitet die Erarbeitung des Karl-Kraus-Stückes "Die letzten Tage der Menschheit" bis zur Premiere.

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