
Wir im Saarland Spezial
Sie sind vom Aussterben bedroht, die uralten Handwerkskünste wie z. B. das Korbmachen, das Besenbinden und das Stuhlflechten. Die billige Kunststoffware aus den Supermärkten hat den Besen aus Birkenreisig und den Korb aus Weide längst verdrängt, und das kunstvolle Rohrgeflecht, das früher Stühle, Sessel und Tische schmückte, wird nur noch zur Reparatur von Antiquitäten angefertigt. Schon vor rund 10.000 Jahren kannten unsere Vorfahren die Kunst des Flechtens mit Hölzern und Gräsern, wie archäologische Funde belegen. Sämtliche 'Zutaten' für das ursprüngliche Handwerken kommen direkt aus der Natur, und ihre Verarbeitung braucht weder Maschine noch Chemie, ganz im Gegensatz zu den Kunststoffprodukten, die vielfach Erdöl, chemische Zusatzstoffe und umfangreiche Technologie benötigen - eine problematische Ökobilanz. 'WimS'-Reporter Eberhard Schilling hat sich wieder mal auf den Weg gemacht und Menschen entdeckt, die das alte Handwerk, den Umgang mit dem Naturprodukt noch beherrschen. Ein Messer, eine Baumschere, zwei geschickte Hände, ein geschultes Auge, Naturkenntnis und Geduld sind die 'umweltfreundlichen Werkzeuge', die der Meister braucht, um ein kleines aber feines Kunstwerk aus reinen Naturgaben herzustellen. Gerhard Fahl aus dem kleinen Dorf Rathen bei Wadern fertigt Körbe, Zäune, Kerzenhalter und andere Produkte aus Weide, und er erklärt die Kunst des Stuhlflechtens. Bernhard Bick aus Güdesweiler im Landkreis St. Wendel demonstriert die Herstellung von Besen aus Birkenreisig und Weide und erklärt auch den Unterschied zwischen einem saarländischen und einem bayerischen Reisigbesen. Die Zuspielfilme zu dieser 'WimS'-Folge hat Arno Jos Graf realisiert und im Studio begrüßt Michael Friemel den bekannten Brauchtumsforscher Gunter Altenkirch.