Wir geben nicht auf
44 junge afrikanische Flüchtlinge bekam die Gemeinde Frickenhausen/Württemberg vor elf Monaten zugewiesen; es sollen noch mehr Flüchtlinge kommen, keiner weiß wann. Viele freiwillige Helfer packten sofort mit an: Suse organisierte mit anderen eine Kleiderkammer, Eckart ein Möbellager, Antonie kümmert sich mit vielen anderen um Behördengänge, Deutschunterricht, usw., andere bereiteten eine Integration im Fußballverein vor.
Dies alles stemmten die Dorfbewohner aus dem Nichts. Nun sind Beziehungen entstanden. Und dann kamen die gefürchteten gelben Briefe: Die Abschiebung der Flüchtlinge nach Italien drohte und droht weiter. Der erste wurde geholt, mitten in der Nacht, mit zehn Polizisten, zwei Hunden, Handschellen. Er durfte nicht mal einen gepackten Koffer mitnehmen, auch erspartes Geld musste er da lassen. Die Ehrenamtlichen sind seitdem ratlos: Machen wir alles falsch? Brauchen die Migranten statt Deutsch- eher Italienisch-Unterricht, wenn sie doch dorthin abgeschoben werden? Die freiwilligen Helferinnen und Helfer haben die jungen Männer ins Herz geschlossen und verzweifeln an der Bürokratie, die nur nach Fluchtwegen fragt, die die Fluchtursachen der jungen Männer gar nicht hören will und sie in die Obdachlosigkeit nach Italien schickt.
Der Film beobachtet fast ein halbes Jahr lang Ehrenamtliche wie Suse, Eckhart und Antonie. Er zeigt, an welche Grenzen sie immer wieder stoßen - und wie sie an den Herausforderungen wachsen.