Winterland
Es ist ein spektakuläres Schauspiel auf großer Bühne: Mit außergewöhnlichen Nah- und Zeitrafferaufnahmen erlebt der Zuschauer das "Winterland" Nordrhein-Westfalen. Gezeigt werden die schönsten und poetischsten Seiten des Winters, aber auch die Härten. Keine andere Jahreszeit hat diesen Zauber, keine andere verändert sich so stark - und keine fordert uns so heraus. Lautstark kündigt sich der Winter an - mit den Schreien von 180.000 Wildgänsen und Zugvögeln, die Ende November an den Niederrhein kommen. Früher verbrachten die Vögel den Winter in Südosteuropa, aber mit dem Klimawandel bietet auch Nordrhein-Westfalen ihnen Winterurlaub wie auf Gran Canaria. Der Niederrhein ist jetzt das größte Winterrastgebiet in Westeuropa und die Attraktion für Vogelkundler.
Nebenan in Willich warteten früher die Gemüsebauern auf den ersten Dezemberfrost. Erst dann verlor der Grünkohl den bitteren Geschmack - er ist das Superfood des Winters, extrem Vitamin- und Mineralstoffreich. Beruhigend zu wissen, dass die neuen Sorten auch schon ohne Frost schmecken. Die Wintersport-Arena im Sauerland bietet ein rasantes Vergnügen: Mit dem Taxibob durch den Eiskanal. 1600 Meter in 60 Sekunden. Achterbahnfahren ist dagegen eine Spazierfahrt. Die Wetterstation auf dem Kahlen Asten im Rothaargebirge meldet auch stets den ersten Schnee. Sauerland, Eifel und Teutoburger Wald verwandeln sich in urige Schneelandschaften. Selbst dann steigen die Schornsteinfeger aufs Dach. Der Blick über die Dächer des "Alte Flecken" in Freudenberg bietet ein spektakuläres Winterpanorama.
Das Neujahrsschwimmen ist auch bei sieben Grad Wassertemperatur und einem eisfreien Rhein nichts für Frostbeulen. In Düsseldorf ist es eine große Gaudi der Tauchszene. Kälte heißt heizen: Der Winter ist die Energie-intensivste Jahreszeit in NRW. Doch wenn dem Winter im Rheinland der kalte Atem ausgeht, ist im Sauerland noch lange nicht Schluss. Hier erhält der Winter nachts ein wenig Schneemaschinen-Hilfe, damit der "weiße Traum" bei Tage glänzt.
Geht der Schnee, kommt das Wasser: Mit dem Klimawandel nehmen die Starkregen im Winter zu. Die Hochwassergefahr steigt, immer öfter heißt es dann in Februar und März: Land unter. Doch das Schmelzwasser signalisiert auch - der Winter geht, der Frühlingkommt.