Winterkinder - Die schweigende Generation

Winterkinder - Die schweigende Generation

Fast die Hälfte aller Deutschen glaubt, dass die eigenen Angehörigen dem Nationalsozialismus kritisch gegenüberstanden. War Großvater ein Nazi? Nach jahrzehntelangem Schweigen stellt Regisseur Jens Schanze diese Frage seiner Mutter. Als die Mutter sich entschließt, die kritische Beschäftigung mit ihrem Vater zuzulassen, entdeckt er ein unbearbeitetes Trauma. Dabei durchleben alle Beteiligten eine aufwühlende und höchst emotionale Reise. Im Zentrum des Films steht die 70-jährige Mutter, die sich im Verlauf der Dreharbeiten ihren Erinnerungen stellt. Der Sohn reist mit ihr, seinem Vater und dem Filmteam nach Polen ins niederschlesische Neurode (Nowa Ruda). Der Großvater, bis zuletzt ein überzeugter Nazi-Funktionär, war dort als Bergbauingenieur in leitender Stellung tätig. Jens Schanze begleitet den familiären Erinnerungsprozess behutsam mit der Kamera und zeigt auf intime und unspektakuläre Weise, dass Verdrängtes und Verschwiegenes von Generation zu Generation weitergeben wird.

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