Winnetou darf nicht sterben

Winnetou darf nicht sterben

DokumentationF / D  

Anfang der 50er Jahre kehrt der junge Soldat Pierre Brice nach zweijährigem Kampfeinsatz in Indochina nach Frankreich zurück. Der junge Mann, der nur das soldatische Leben kennt, sucht nach seiner Bestimmung. Schnell merkt er, dass er nicht für eine bürgerliche Existenz geschaffen ist, und schlägt sich mit Jobs als Model durch. Nebenbei nimmt er Schauspielunterricht. Doch es ist schwierig, sich im französischen Kino durchzusetzen. Zwar erhält Pierre Brice kleine Auftritte, zum Beispiel an der Seite des damals ebenfalls unbekannten Jean-Paul Belmondo in dem Drama 'Die sich selbst betrügen' (1958) von Marcel Carné, doch die Konkurrenz unter den jungen Schauspielern ist zu groß. Pierre Brice versucht sein Glück in der italienischen Traumfabrik 'Cinecittà' in Rom. Kurz nach seiner Ankunft ergattert er seine erste Hauptrolle. In Damiano Damianis Kriminalfilm 'Unschuld im Kreuzverhör' (1959) spielt er einen Prostituiertenmörder. Damit gelingt es ihm, sich von der Rolle des Schönlings zu lösen. Mit dem gewonnenen Profil etabliert er sich als Schauspieler und spielt in nur drei Jahren in einem guten Dutzend italienischer Produktionen. Doch zum wirklichen Star wird er erst in Deutschland. Auf der Berlinale 1962 wird Pierre Brice von Produzent Horst Wendlandt für die Rolle des Winnetou entdeckt. Die Verkörperung des edlen Apachenhäuptlings wird sein Leben verändern. Über Nacht steigt er zum Star des deutschen Kinos der 60er Jahre auf. Er wird zu einem Jugendidol, dessen Poster in keinem Kinderzimmer fehlte. Pierre Brice berichtet in der Dokumentation über die Rolle seines Lebens und über den enormen, Jahrzehnte anhaltenden Erfolg. Er erklärt, warum seiner Meinung nach die Figur des Winnetou beim deutschen Publikum so erfolgreich war und welche Wünsche und Sehnsüchte sie befriedigte. Erstmals spricht er auch darüber, dass Winnetou zeitweise ein goldener Käfig für ihn war, dem er nur mühsam entfliehen konnte. Die Zuschauer wollten ihn immer nur in der einen Rolle sehen, obwohl er persönlich gerne in anderen Filmen gespielt hätte.

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