
Wildes Vietnam
Etwa 3.000 Kilometer Küste hat das Land am Südchinesischen Meer, rund 44.000 Kilometer zählen die Wasserwege im Inneren. Vor allem der Rote Fluss und der Mekong sind mit ihren riesigen, weitverzweigten Mündungen das Elixier des Lebens in Vietnam. Für ihren Film über seine vielfältige, aber kaum bekannte Fauna und Flora haben Sylvia und Frank Koschewski am Meer und an den beiden großen Strömen letzte Rückzugsgebiete seltener und von der Ausrottung bedrohter Arten besucht. Zu ihnen gehören die Goldkopflanguren. Jahrelang war kein einziges Tier mehr gesichtet worden. Dem Team ist es gelungen, vom Boot aus mehrere Affen auf einer Insel in der Halong-Bucht im Norden, im Nationalpark Cat Ba, mit der Kamera zu beobachten. Auf dem Weg von der Mündung des Roten Flusses ins Hochland und wieder zurück zum Meer stieß es auf Malayenbären und Schuppentiere, auf Fledermäuse und Flughunde. Im Delta des Mekong, der dort den Namen 'Fluss der neun Drachen' trägt, konnte es Purpurhühner und Seidenreiher beobachten. Andere Arten, auch hochbedrohte und in Vietnam gesetzlich geschützte, fanden die Filmemacher auf der Speisekarte von Wildlife-Restaurants oder in Präparaten der Vietnamesischen Volksmedizin verarbeitet. Sie sahen beeindruckende Landschaften und ein wenig vom Leben der Menschen, bevor sie sich in einem künftigen Schutzgebiet im Süden auf die Suche nach Meeresschildkröten machten.