Wildes Arabien

Wildes Arabien

Seit Jahrhunderten regt der Zauber des Orients die Fantasie des Menschen an. Arabien ist eine Welt der Extreme, reich an Mythen und Legenden. Nichts prägt die Arabische Halbinsel mehr als die Wüste, von den felsigen Einöden im Norden bis zu den gewaltigen Dünenfeldern des Südens in der größten Sandwüste der Welt, der Rub al-Khali. Weite Teile Arabiens sind lebensfeindlich und von Menschen so gut wie unberührt. Doch das Meer aus Sand ist nicht öde und leer. Wer genau hinschaut, findet eine erstaunliche Artenvielfalt.

In der Wüste überlebt nur der, der sich perfekt anpasst. Die Arabische Oryx-Antilope etwa kommt tagelang ohne Flüssigkeit aus. Über große Entfernungen können die Tiere den seltenen Regen riechen und wandern oft Hunderte Kilometer auf der Suche nach frischen grünen Pflanzen.

Bei Nacht kommen Wüstenspringmäuse aus ihren Höhlen. Wenn die empfindlichen Ohren des Fuchses deren Geräusche orten, beginnt eine Verfolgungsjagd auf Leben und Tod. Haarbüschel an den Füßen ermöglichen der Springmaus blitzschnelle Richtungswechsel im weichen Sand - und somit das Überleben.

Dornschwanzagamen zeigen eine verblüffende Anpassung an die Hitze. Wie alle Reptilien muss das wechselwarme Tier, wenn es aus seinem Bau kriecht, zunächst Wärme aufnehmen. Die Echse legt sich dafür flach auf den Boden und bietet der Sonne eine möglichst große Fläche. Je dunkler das Schuppenkleid, desto mehr Sonnenenergie kann sie speichern. Im heißen Sand dauert es nur Minuten, bis sie ihre "Betriebstemperatur" erreicht. Zugleich beginnt eine erstaunliche Wandlung. Der Körper der Echse verändert seine Farbe. Aus den Schuppen schwinden die dunklen Pigmente. Die neue, helle Haut nimmt weniger Wärme auf und reflektiert einen Teil des Lichts.

Die Beduinen sind die einzigen Menschen, denen es seit Jahrtausenden gelingt, ein Leben in und mit der Wüste zu führen. Das Nomadenvolk verdankt seine Lebensweise den Dromedaren. Diese Tiere haben sich, wie die Arabische Oryx-Antilope, perfekt den Gegebenheiten der Wüste angepasst. Sie kommen 50 Tage ohne Wasser aus und tragen ihren Proviant für lange Wüstenwanderungen immer bei sich, der fetthaltige Höcker speichert die nötige Energie.

In traumhaft schönen Bildern berichtet der erste Teil "Wildes Arabien - Wüste voller Leben" von überraschenden Verbindungen zwischen Menschen und Tieren. Die Dokumentation ist eine Reise zu unbekannten Plätzen in einer atemberaubenden Landschaft und erzählt neue Geschichten aus einer Kultur, von der der Mensch bisher glaubte, alles zu wissen.

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