Wiegenlied und Schlachtgesang

Wiegenlied und Schlachtgesang

Warum ist der Mensch musikalisch? Diese Frage bezeichnete schon Charles Darwin einst als großes Rätsel der Natur. Musik bewegt und begeistert die Menschen, macht sie glücklich oder treibt sie in den Wahnsinn; sie kann zu Tränen rühren, erschaudern lassen und die Massen mobilisieren. Zu allen Zeiten und in jeder Kultur war und ist sie ein scheinbar selbstverständlicher Teil des Alltags. Doch für die Naturwissenschaft ist Musik nach wie vor eines der großen Geheimnisse: Wie kam der Mensch zur Musik? Warum haben Melodien und Rhythmen so eine starke Wirkung auf die Psyche und den Körper? Die Dokumentation folgt den Spuren der musikalischen Ursprünge in den Konzertsaal, auf die Opernbühne und in die Forschungslabors. Der Dirigent Enoch zu Guttenberg muss auch bei seiner 63. Aufführung der Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach immer noch mit den Tränen kämpfen und erlebt an bestimmten Stellen unwillkürlich einen Schauer. Der Neurowissenschaftler Eckart Altenmüller hat das Phänomen der Gänsehaut beim Musikhören erforscht. In der Evolution des Menschen hatte der Sinn für Melodie und Rhythmus wichtige Funktionen - und doch sind nicht alle Menschen musikalisch. Die Hirnforscherin Isabelle Peretz von der Universität Montréal hat unerwartete Erkenntnisse darüber gewonnen, warum manche Menschen immer falsche Töne singen. Und der Rapper Kool Savas schließlich hat verblüffende Parallelen zwischen dem Battle-Rap und einer uralten Tradition eines Indianervolkes am Amazonas entdeckt. Die Dokumentation begleitet eine ungewöhnliche Expedition zu den Wurzeln der menschlichen Musikalität.

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