Wie wir morgen Liebe machen - Sexualität und Erotik im digitalen Zeitalter

Wie wir morgen Liebe machen - Sexualität und Erotik im digitalen Zeitalter

Virtuelle Erotik im Internet, Onlinedating, Tele-Sex-Spielzeuge für zwei - die Spielarten der Liebe sind heute vielfältiger als wahrscheinlich je zuvor.

Technische Möglichkeiten erweitern nicht nur stetig unseren erotischen Horizont, sondern auch die Arten und Weisen, wie wir miteinander in Verbindung treten. Polyamore, Mingles und virtuelle Partnerschaft - Beziehungsformen werden zur Verhandlungssache.

Menschen treffen sich für Sex in virtuellen Online-Games und pflegen teils jahrelange Beziehungen, ohne sich je in der Realität zu begegnen. Liebes-Toys der neuen Generation simulieren real-haptische Berührung von Virtual-Reality-Erotikdarstellern. Und Chatbots, digitale Kommunikations-Assistenten, analysieren schon bald unser Online-Verhalten und liefern selbstständig passende erste Sprüche, um ein Gespräch mit einem potenziellen Partner zu eröffnen.

Unzählige Dating-Plattformen eröffnen einen schier unendlichen Pool an Liebessuchenden. Dabei steht das Prinzip des "passenden Partners" der romantischen Liebe eigentlich entgegen, meint die Publizistin Antje Schrupp.

Bei den Apps muss ich mich präsentieren vor einem Publikum, das ich gar nicht kenne. Und das macht die Auswahl schwerer für die Liebe. Weil die Liebe die Beziehung zwischen zwei Leuten qualifiziert und nicht eine Darstellung für alle, keine objektive Olympiade. Tinder macht das Erwartbare, die Liebe bringt mir das Unerwartete.

Diese Entwicklungen stehen im Mittelpunkt der Dokumentation, aber daneben widmet sich der Film weiteren Trends: Nicht nur die technischen Möglichkeiten sind vielfältiger geworden, auch unsere Vorstellungen von Beziehungen und Liebe. Marlies Faulend porträtiert diese Menschen: Polyamore lieben viele, angeblich ohne Eifersucht. Mingles keinen so ganz. Und selbst Menschen im fortgeschrittenen Alter beschließen bisweilen nach 50 Jahren Zweierbeziehung, gemeinsam in einen Swingerklub zu gehen, um ihrer Erotik einen neuen Kick zu geben.

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