Wie Winnetou nach NRW kam

Wie Winnetou nach NRW kam

Wie haben sie von ihm geschwärmt, von Winnetou, dem edlen Häuptling der Apachen. Er entführte sie in eine Welt voller Abenteuern und mutiger Helden, mitten hinein in die grenzenlose Freiheit des Wilden Westens, die so viel verlockender scheint als der Alltag in Nordrhein-Westfalen: Als Anfang der 60er Jahre die Karl-May-Filme in die Kinos kommen, Winnetou II 1964 gar in Essen Weltpremiere hat, treffen sie auch an Rhein und Ruhr den Nerv der Zeit. Pierre Brice als Winnetou lässt alle Herzen höher schlagen. Mit 13 Jahren sieht ihn Monika Persé aus Engelskirchen zum ersten Mal auf der Leinwand, und von Stund an hat sie nur noch einen Wunsch: ihm leibhaftig zu begegnen. Jungen dagegen möchten sein wie er: frei, gerecht und tapfer, wollen kämpfen und reiten können wie ihr Vorbild. Für Meinolf Pape aus Elspe im Sauerland geht dieser Traum in Erfüllung. In seinem Ort gibt es eine Naturbühne, auch dort ist das Winnetou-Fieber ausgebrochen, und Meinolf darf die Ackergäule führen, die mitspielen sollen. So entdeckt der Bauernsohn die Rolle seines Lebens - jahrelang wird er in Elspe den 'bösen Häuptling' und leidenschaftlichen Gegenspieler Winnetous verkörpern. Als Pierre Brice dann 1976 selbst nach Elspe kommt und den Winnetou spielt, steht nicht nur für die Bauern der Umgebung die Welt Kopf. Da erfüllen sich für Monika Persé und viele andere ihre kühnsten Mädchenträume. Ein Film über einen Mythos, der weiter lebt - in den Herzen der Fans zwischen Rhein und Ruhr in einem kleinen Dorf im Sauerland.

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