Wie Tiere wohnen - Baumeister der Natur

Wie Tiere wohnen - Baumeister der Natur

'Zeig mir, wie Du wohnst und ich sage Dir, wer Du bist!' Eine wahre Erkenntnis - zumindest, wenn es um Tiere geht: Häuser, Bauten und Nester erzählen eine Menge über die Intelligenz, aber auch über die Lebensumstände und Feinde ihrer Erbauer. 'Wie Tiere wohnen Baumeister der Natur' stellt einige der außergewöhnlichsten Häuslebauer vor: von den Präriehunden Nordamerikas, die untertage ganze Städte bauen, bis zu den Wanderameisen, deren komplexer Bau selbst aus lebendigen Ameisen besteht. Eine spannende 'Homestory' aus dem Reich der Tiere. Biber gehören zu den tüchtigsten Baumeistern der Natur: Sie fällen tonnenweise Bäume, bauen daraus massive Dämme, setzen damit ganze Landstriche unter Wasser und wohnen in einer massiven natürlich selbst gebauten Biberburg. Was kaum jemand weiß: Unter der Wasseroberfläche legen Biber sogar Vorratskammern an. Dazu verkeilen sie Zweige mit Laub auf dem Grund ihrer Teiche Rücklagen für schlechte Zeiten. Biber nehmen Flussläufe teils kilometerweit in Beschlag doch gegenüber Schwächeren sind sie tolerant: Wenn in harten Wintern Mäuse und Bisams Unterschlupf in der warmen Biberburg suchen, reagieren die Hausherren erstaunlich gelassen auf ihre Untermieter. Längst nicht so massiv wie eine Biberburg, aber mindestens genau so perfekt angepasst sind die Nester einiger Kolibris in Südamerika: Die kleinen Vögel weben ihre Kinderstube aus Spinnweben. Die extrem stabile Spinnseide ist perfektes Baumaterial gut getarnt und vor Regen geschützt baumelt das Kolibrinest unter einem großen Blatt: Die tödliche Fliegenfalle haben die Vögel in eine Wiege für ihre Küken verwandelt. Beim Hüttengärtner-Laubenvogel lässt bereits sein Name erahnen, dass es mit seinen Bauwerken etwas Besonderes auf sich hat: Sein Haus in den Wäldern Neuguineas dient einzig einem Zweck der Verführung! Der Hüttengärtner hat einen Blick fürs Schöne, er dekoriert den Waldboden mit leuchtend bunten Früchten und Blüten Form und Farbe müssen perfekt aufeinander abgestimmt sein, um ein Weibchen zu überzeugen. Seine Laube funktioniert außerdem wie ein Konzertsaal, vermutlich dient sie als Klangverstärker für seinen Gesang. Nur wenn alles perfekt eingerichtet ist, klappt es auch mit den Weibchen sonst flattert die Auserwählte einfach davon. Viele Bauwerke der Natur bestechen allein durch ihren Umfang auf menschliche Größenverhältnisse übertragen wären die unterirdischen Städte der Blatt- und Graschneiderameisen über einen Kilometer tief und acht Kilometer breit Megacitys im Tierreich. Andere Tiere verwenden Baumaterial, das nur staunen lässt: Salanganen schwalbenähnliche Vögel bauen ihre Nester aus reiner Spucke. Wespen und Hornissen zerkauen Holzfasern zum idealen Leichtbaustoff Papier. Wer sich genau anschaut, wie Tiere wohnen, was für einfallsreiche und grandiose Baumeister sie sind, wird viel von ihnen lernen können.

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