
Wie die Kiewer Solisten zum Orchester ohne Heimat wurden

Am 23. Februar 2022 fliegen die Musikerinnen und Musiker des ukrainischen Kammerorchesters «Kiewer Solisten» nach Italien für eine zweiwöchige Konzertreise. Noch in derselben Nacht katapultiert Russland durch seinen Angriff ihr Heimatland ins Kriegschaos. Die Orchestermitglieder beschliessen, nicht in die Ukraine zurückzukehren und stattdessen ihre Tournee auf Europa auszudehnen. Es folgen zwei anstrengende Monate mit Konzerten in der Schweiz, Deutschland, Skandinavien und dem Baltikum und ständigen Schreckensnachrichten aus der Heimat. Dann bietet ihnen das norwegische Arctic Philharmonic Orchestra eine Unterkunft und Arbeit im norwegischen Bodø an. Der Zufluchtsort im hohen Norden wird zu einer klimatischen Herausforderung, zudem ist das Engagement nur vorübergehend und die Musikerinnen und Musiker müssen je für sich einen eigenen Weg finden.
Sollen sie wieder in die Ukraine zurückkehren? Oder sich bei einem Orchester in einem anderen Land bewerben? Wie lässt sich eine Zukunft planen, wenn der Krieg weiterhin wütet und eine Entscheidung praktisch verunmöglicht? Der Film begleitet die Orchestermitglieder auf ihrem schwierigen Weg und zeigt eindrücklich, wie nahe Freud und Leid angesichts des Krieges beieinander liegen.