Weltkultur aus China

Weltkultur aus China

In der kleinen Handelsstadt Pingyao scheint die Zeit stehengeblieben zu sein, es sieht heute noch so aus wie vor 300 Jahren: Im Schatten einer hohen, mehr als sechs Kilometer langen Stadtmauer ducken sich ein- und zweistöckige schwarze Ziegelhäuser. Nur die buntlasierten Dächer der Tempel stechen hervor. Die erste Bank Chinas wurde in Pingyao gegründet, Papiergeld und Schecks wurden dort eingeführt. Die Stadt verdankt ihren Aufstieg dem Reichtum der Kaufleute und dem Bankwesen. Der Tempel des Reichtumsgottes ist also nicht zufällig der prächtigste der Stadt. 'Tulou' nennen sich die Häuser der Hakka, eines chinesischen Volksstammes: Kreisrund, bis zu fünf Stockwerke hoch, mit einem Durchmesser von über 100 Metern, kreist die Gruppen-Wohnanlage aus Lehm um einen runden Innenhof. Ein ganzes Dorf bestehend aus einem einzigen Haus. Die Tulou kann eine gefährliche Falle sein und gleichzeitig eine schützende Trutzburg gegen Feinde: Es gibt nur ein einziges Tor nach draußen - für bis zu 800 Menschen. Gewaltsam vertrieben, hat sich das Volk, das ursprünglich aus dem Norden kam, ab dem 12. Jahrhundert in der südchinesischen Provinz Fujian niedergelassen und im 17. und 18. Jahrhundert seine kulturelle Blüte entwickelt. Es gibt keine vergleichbare Architektur auf der Erde. Qufu, die Stätte des Konfuzius, im Sommerpalast der chinesischen Kaiser an den Westbergen bei Peking, ist der einzige erhaltene kaiserliche Garten. In den Yugang Grotten wandelte sich der indische Buddhismus zu einer chinesischen Volksreligion. Diese Etappe des 3sat-Thementages 'In 24 Stunden um die Welt' erkundet die Weltkultur Chinas. Dieter Moor moderiert diese Etappe der Sendung aus dem Pfahlbaumuseum Unteruhldingen und begrüßt Gunther Schöbel, den Leiter des Museums, als Gesprächsgast.

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