Welt ohne Männer

Welt ohne Männer

Biologen wissen es schon lang: Die Männer haben ein Problem. Ihr kleiner Unterschied, das Y-Chromosom, verkümmert zunehmend. 'Der Mann ist ein Irrtum der Natur', meint der britische Genforscher Brian Sykes. 'Nicht mehr lange, und er stirbt aus.' Etwa 100.000 Jahre gibt die Wissenschaft den Männern noch. Ein Wettlauf mit der Zeit hat begonnen. Denn Spermienrate und Qualität sinken in alarmierendem Tempo - in den vergangenen 50 Jahren allein um 50 Prozent. Nahezu jeder fünfte männliche Däne ist heute bereits unfruchtbar. Und dabei bleibt es nicht: Wissenschaftler, die sich mit den Lebensbedingungen in der Arktis befassen, stellten fest, dass in einigen Dörfern Grönlands und Sibiriens seit geraumer Zeit fast nur noch Mädchen geboren werden. Als man die Inuit untersuchte, stellte man fest, dass sie eine hohe Konzentration von Pestiziden in sich tragen. Im Körper schwangerer Frauen wirken diese Pestizide wie Östrogen und stören nachhaltig den Hormonhaushalt. Die Folge: Männliche Föten sterben. Der unkontrollierte Einsatz von schädlichen Chemikalien wie Bisphenol-A in der Kunststoff- und Lebensmittelindustrie zeigt andere Auswirkungen: Jährlich steigt weltweit die Anzahl an Zwitterwesen, während gleichzeitig die Fruchtbarkeit generell abnimmt. Dem österreichischen Fortpflanzungsspezialisten Dr. Michael Schenk zufolge könnte es zu einer 'androgynen Revolution' kommen. Analog zum Tierreich könnten auch die Menschen ein drittes Geschlecht ausbilden, das beide Geschlechter in sich vereint. Der provokante Dokumentarfilm 'Welt ohne Männer' zeigt nicht nur, zu welchen ungewöhnlichen Maßnahmen die Natur greift, um sich der Spezies Mann zu entledigen. Er geht auch der Frage nach, ob ein Weiterbestehen des Menschen ohne Männer überhaupt denkbar ist.

Bewertung

0,0   0 Stimmen