Weine nicht, Germaine

Weine nicht, Germaine

In Gilles Bedards (Dirk Roofthooft) belgischer Familie ist einiges aus dem Ruder gelaufen. Erst verliert der einst begehrte Frauenheld seine Arbeit, dann seine Haarpracht und schließlich unter rätselhaften Umständen seine älteste Tochter Rolande (Eva de Luis). Ernährt von seiner spanischen Frau Germaine (Rosa Renom), fristet Gilles' sechsköpfige Familie ein bescheidenes Dasein in einem kleinen Backsteinhaus direkt unter einer lärmenden Autobahntrasse. Auch Germaine leidet unter dem Tod ihrer Ältesten, bewahrt aber den Blick nach vorne und versucht, das Beste aus der Situation zu machen. Sie möchte am liebsten zurück in ihre Heimat, aber davon will Gilles nichts wissen. Er ist besessen vom Gedanken, dass seine Tochter ermordet wurde, und glaubt fest daran, alle familiären Probleme kämen wieder ins Lot, wenn er nur Rolandes Mörder findet. Der halbseidene Freund Léon (Serge Larivière) gibt Gilles einen heißen Tipp: Der Mörder seiner Tochter hält sich in einem pyrenäischen Bergdorf versteckt. Ohne Germaine in seine Rachepläne einzuweihen, ist Gilles plötzlich bereit, Germaines Herzenswunsch nach einer Rückkehr in die katalanische Heimat zu erfüllen. Auf der Reise in einem klapprigen Kleintransporter hat der aus der Bahn geworfene Vater plötzlich mehr Familie als ihm lieb ist. Die pubertierende Tochter Muriel (Cathy Grosjean) fordert ebenso viel Aufmerksamkeit wie der ängstliche Sohn Albert (Benoît Skalka). Dass Germaine ihren Mann liebt, obwohl er im Moment alles andere als eine Hilfe darstellt, ist für Gilles eine völlig neue Erfahrung. Wenn man nur herausfinden könnte, woher der penetrante Verwesungsgeruch stammt, der einem in die Nase steigt - seit die beiden Nesthäckchen-Zwillinge Janine (Iwana Krzeptowski) und Ronald (Simon de Thomaz) ihren toten Hund Jack unbemerkt ins Reisegepäck geschmuggelt haben. Am Ende der ereignisreichen Fahrt in den Süden, zugleich der schmerzliche Prozess einer Selbstfindung, steht Gilles vor dem vermeintlichen Mörder seiner Tochter und muss erfahren, dass alles ganz anders war.

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