Weißer Oktober

Weißer Oktober

Der französische Schriftsteller Sylvain Tesson will das hundertjährige Jubiläum der Oktoberrevolution auf ganz eigene Weise begehen: Er überquert das Pamir-Gebirge in Tadschikistan mit seinen bis zu 7.000 Meter hohen Gipfeln. Dabei begibt er sich auch auf eine Spurensuche, was nach dem Ende der Sowjetunion in den tiefen Tälern, auf abgelegenen Hochebenen und am Fuße längst vergessener Gletscher von der geschichtsträchtigen Vergangenheit übriggeblieben ist. Schon in der Frühzeit der UdSSR hatten sowjetische Bergsteiger die Gipfel des Pamir-Gebirges bezwungen und nach den Helden der Revolution benannt: Namen wie "Pik Revolution" oder "Oktober-Gletscher" erinnern an diese Vergangenheit. Das majestätische Gebirge diente als willkommenes Symbol für die Weltmachtansprüche der Sowjetunion, die ihre Alpinisten umfangreich förderte, um kommunistische Werte wie Tapferkeit und Solidarität hochzuhalten. Für Tesson und sein Team geht es von Duschanbe, der Hauptstadt Tadschikistans, zunächst auf eine dreitägige Fahrt über schlecht befestigte Bergstraßen mit spektakulären Ausblicken. Sie treffen kirgisische Nomaden, die sich noch heute nach der Sowjetzeit zurücksehnen. Sie erklimmen den westlichen Pik Oktober, einen 5.000 Meter hohen Gipfel gegenüber des Pik Lenin, und wandern weiter zum Pik Karl Marx, der letzten sowjetischen Bastion vor dem afghanischen Hindukusch ... Die fesselnde Dokumentation "Weißer Oktober" folgt dem ungewöhnlichen Abenteuer, bei dem sich die Vergangenheitsbearbeitung mit Entdeckerlust und dem zeitgenössischen Werk des Reiseschriftstellers Tesson vermischt, der die Welt stets mit ganz besonderen Augen betrachtet.

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