Waldbauern im Ammergebirge

Waldbauern im Ammergebirge

Das Ammergebirge bei Schwangau und Halblech ist ein nur dünn besiedeltes Gebiet. Ausgedehnte Bergwälder ziehen sich bis zur Baumgrenze hinauf. Hier hat die Holzwirtschaft jahrhundertelange Tradition. Früher mussten die Bergbauern die Bäume per Hand fällen und im Winter unter großen Anstrengungen mit Pferde- oder Ochsengespannen aus dem Bergwald ins Tal ziehen. Heute erledigen computergesteuerte Maschinen, sogenannte Prozessoren oder Harvester, die Tagesarbeit einer Holzarbeitergruppe in weniger als einer Stunde. Die Holzwirtschaft ist nur noch lukrativ, wenn man mit Maschinen und Langholzzügen in die entlegenen Hochlagen kommt, meint Klaus Linder, Jagdvorsteher und Vorstand der größten Waldkörperschaft Bayerns Buching-Trauchgau. In Schwangau ist Max Häring Vorstand der Waldkörperschaft. Der Lehrer für Mathematik und Physik geht seit er denken kann ins Holz und kennt die Interessenskonflikte zwischen Jägern, Förstern und Waldbauern. Die einen wollen mehr Wild, die andern mehr Wald. Hochgesteckte Abschusszahlen müssen erfüllt werden. Die Devise heißt Wald vor Wild. Für Berufsjäger im schwer zugänglichen Gelände ist das Knochenarbeit. Max Härings langjähriger Freund und Kollege Kuno Rinke ist Jagdvorsteher der Gemeinde Schwangau. Auf der Suche nach einem Mittelweg zwischen Schutz und Nutzen des Bergwaldes kommt es auch zu Reibereien. Doch im Endeffekt haben beide das gleiche Ziel, nämlich den Bergwald für die nachkommenden Generationen zu erhalten.

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