Wahnsinnige Kunst

Wahnsinnige Kunst

Der Filmemacher Christian Beetz wagt sich an ein heikles Thema: das künstlerische Schaffen psychisch Kranker aus verschiedenen psychiatrischen Anstalten, gesammelt in der Heidelberger Prinzhorn-Sammlung. Der Ursprung der Sammlung geht zurück ins Jahr 1919: Der damals als Assistenzarzt an der Heidelberger Universitätsklinik tätige Psychiater und Kunsthistoriker Hans Prinzhorn (1886-1933) forderte in einem Rundschreiben die Leiter psychiatrischer Anstalten im In- und Ausland auf, schöpferische Erzeugnisse ihrer Patienten zu schicken. Tausende von Objekten, die noch heute den Grundstock der Sammlung bilden, fanden den Weg nach Heidelberg. Hans Prinzhorn selbst hat einige Patienten-Künstler besucht und in seinem Buch 'Bildnerei der Geisteskranken' als 'schizophrene Meister' gewürdigt. Die Lebensgeschichten der meisten blieben jedoch über Jahrzehnte im Dunkeln. Und obwohl Prinzhorns Buch in Künstlerkreisen stark beachtet wurde und sogar zur 'Bibel des Surrealismus' avancierte, kamen die Schicksale erst in den letzten Jahren nach und nach an den Tag. Christian Beetz nimmt in seinen beiden Dokumentationen diese biografischen Spuren auf und verknüpft sie mit den Kunstwerken sowie Statements von Medizinern und Kunsthistorikern zu einer fesselnden Geschichte der Sammlung Prinzhorn und ihrer 'Meister'.

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