Wahnsinnig schön

Wahnsinnig schön

"Ich sehe heute besser aus als jemals zuvor - und ich werde in zehn Jahren noch besser aussehen!": Cindy Jackson hatte laut "Guinness-Buch der Rekorde" die meisten Schönheits-OPs weltweit.

Damit liegt sie im Trend: Ein schöner Körper wird mit Gesundheit, Erfolg und Kraft assoziiert, er kann auch die Chancen am Beziehungs- und Arbeitsmarkt steigern. In der Werbung, in Film und Fernsehen begegnen uns die vermeintlich Makellosen Tag für Tag.

Medial suggerierte Schönheitsideale steigern bei vielen Frauen die Unzufriedenheit mit dem eigenen Aussehen, den Wunsch nach kopierter Attraktivität, nach Mainstream-Proportionen. Intellekt oder Sensibilität zählen dagegen viel weniger. Kritiker nennen es "Schönheitswahn" und "Jugendkult". Schönheitschirurg Artur Worseg fürchtet: "Der Schönheitskult ist zum Symptom einer Dekadenz geworden - mit allen Nebenerscheinungen!"

Bis zu 400 Millionen Euro werden in Österreich jährlich für Schönheitsoperationen, Botox-Spritzen und Faltenfüller ausgegeben. Das Geschäft blüht - und viele verdienen daran: Chirurgen, Anwälte und Medien. Doch immer wieder treten nach operativen Eingriffen medizinische Probleme auf.

Am 1. Januar 2013 ist in Österreich deshalb ein Gesetz in Kraft getreten, das Schönheitsoperationen für Minderjährige verbietet. Werbebeschränkungen sowie strenge Ausbildungs- und Aufklärungsvorschriften sollten es "Beauty-Docs" schwerer machen, mit dem Wunsch nach einem perfekten Körper schnelles Geld zu verdienen.

Die Dokumentation "Wahnsinnig schön" zieht Bilanz, was das Gesetz gebracht hat, und fragt, welche gesellschaftssoziologischen Mechanismen dazu führen, dass so viele Menschen dazu bereit sind, sich für ein perfektes Aussehen unters Messer zu legen. Eine Dokumentation über Ängste und Sehnsüchte, über Vergänglichkeit und Perfektionismus, über Schein und Sein.

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