Vor 30 Jahren

Vor 30 Jahren

Land unter Zeiten und Gezeiten auf einer Hallig Sie wohnen in der Einsamkeit, leben mit Wind und Wetter: die fünfzehn Einwohner der Hallig Gröde im nordfriesischen Wattenmeer, vor der Westküste Schleswig-Holsteins. Sie bilden eine eigene Gemeinde mit einem Bürgermeister, sie haben eine eigene Kirche - und bis vor kurzem auch noch eine eigene Schule mit Lehrerin und einer einzigen Schülerin. Hallig Gröde mit etwa 270 Hektar Größe ist eine Welt für sich, in der man oft auf sich selbst gestellt ist. Bei 'Land unter' etwa, wenn die Sturmflut das Land bis auf die Warften - jene künstlichen Hügel mit den Wohnhäusern - überschwemmt oder in den kalten Wintermonaten, wenn der Schiffsverkehr mit dem Festland fast ganz zum Erliegen kommt. Die Menschen auf Gröde sind geprägt von diesem ständigen Kampf mit der Natur, obwohl die Technisierung auch vor Gröde nicht halt gemacht hat. Allein das Stromkabel vom Festland hat vieles verändert. Hallig Gröde ist nur eine von fünf ständig bewohnten Halligen. Klemens Mosmann und Kameramann Peter Kruse haben in den vier Jahreszeiten das Leben hier beobachtet: im Frühling, wenn das Leben erwacht, wenn die Vogelwelt vom Eiland Besitz ergreift. Im Sommer, wenn die Stille fast täglich von Tagestouristen unterbrochen wird, die einmal über das Stückchen Erde 'Gröde' laufen wollen. Im Herbst, wenn die Halligbewohner Lebensmittel speichern und Kohle für ihre Öfen anlanden. Im Winter, wenn es öde und trist ist, wenn die Hallig wie ausgestorben daliegt, wenn die Winterstürme kommen, die das Wasser an die Warftdämme peitschen.

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