Von großen und kleinen Haien

Von großen und kleinen Haien

Es beginnt mit einer Montage von Schwarz-Weiß-Fotografien, die eine ländliche Gemeinde, eine Schule und eine Zuckermühle zeigen. Dann folgt ein Mädchen auf Rollerblades einem Jungen auf einem Fahrrad durch ein Stadtgebiet mit Hochhauswohnungen sowie etwas älteren Häusern - ein angenehm bürgerliches Milieu. Es wird Einblick in die Wohnungen und die wohlhabenden Menschen, die darin leben, gewährt: Die einen sind genervt vom Nachbarshund, die anderen haben zu hohe Ansprüche an ihre neue Wohnung, diese sind alle mit Flachbildschirmen ausgestattet, die Kinder müssen Mandarin lernen.

Der Ton wird dunkler, die Stimmung angespannt, die Charaktere komplexer und weniger sympathisch: Der alte Patriarch Francisco, ein ehemaliger Zuckerbaron und Besitzer des gesamten Gebiets, verkauft nach und nach die Wohnkomplexe, damit sie erneuert werden. Inzwischen kommt der Arbeiter Clodoaldo mit einem Team von Wächtern in die Gegend, um den Bewohnern Nachtschutz zu bieten. Dies ruft weitere Angst vor Diebstahl und Gewalt unter den Einheimischen hervor, die bereits jede Tür doppelt verriegeln und sich hinter Gittern verstecken, als wären sie gleichzeitig Gefangene und Wärter. Tatsächlich gibt es für die Wachen kaum etwas zu tun. Clodoaldo hat seine eigene Agenda, und die beinhaltet Rache und Wiedergutmachung für vergangene Missstände und Ungerechtigkeiten. Dies gibt dem Film das Gefühl eines Thrillers, einer Bombe, die darauf wartet, zu explodieren.

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