Von göttlichen Affen und heiligen Kühen

Von göttlichen Affen und heiligen Kühen

Beobachtungen zum respektvollen Miteinander von Menschen und Tieren im indischen Bundesstaat Rajasthan. In Indien verehren Gläubige manche Tiere als Heilige. In den Lehren und Mythen ihres Glaubens haben diese Tiere Göttern zur Seite gestanden, haben für sie Kriege geführt oder ihre Kinder gesäugt. Eine Reise durch Rajasthan im Nordwesten Indiens ist wie eine Reise durch eine Fabelwelt, auf der man diesen heiligen Geschöpfen begegnet: Tempelaffen, heiligen Kühen, Schlangen, Kamelen, Ratten oder Antilopen. In den überlieferten Legenden und Büchern mutieren sie zu Fabelwesen, die die Welt retten, sie bedrohen oder nur ganz einfach den lang ersehnten Regen vorhersagen können, wie das indische Wappentier der Pfau. In der Wüste Rajasthans leben die Bishnois, ein kleines Volk, das seit Jahrhunderten selbst auferlegten ökologischen Regeln folgt: Die Bishnois dürfen kein Tier töten und keinen Baum schlagen, der noch Blätter trägt. Sie verstehen sich als friedvollen Teil der Natur und sichern sich so ihr Überleben in der Wüste. Ein Bild, das in der Rajasthan Patrika, der größten dortigen Zeitung, abgedruckt war, drückt das aus: Eine Bishnoifrau, die an ihrer linken Brust ihr Baby säugt und an der rechten eine verwaiste kleine Antilope.

Bewertung

0,0   0 Stimmen